Schaltnetzteil glätten

Moin,

hab gerade nach langer Fehlersuche in einer Schaltung herausgefunden, dass das vermeintliche Aufschwingen eines OpAmps gar nicht das ist, sondern dass der nur den Mist vom elektronischen Steckernetzteil verstärkt (mit Batteriebetrieb läuft die Schaltung, Kontrolle mit Kopfhörer dranhalten, hab leider kein Oszi zu Hause). Stabilisiertes Netzteil, ja ja.... Wie kriegt man das weg? (hab übrigens in der FAQ Frage 9.2 gelesen, da ist das Problem erwähnt) Derzeit verbraucht die Schaltung 8mA (das wird aber noch mehr werden, schätze so an die 30mA) bei 12V und das Netzteil pfeift so bei rund 1..2kHz herum. Hilft da ein einfach nur groß genügender Kondensator? Rechnung: 1/1000 Sekunde, 5mV Welligkeit, 30mA -> 6000µF (!)

Oder sollte ich besser einen Festspannungsregler einbauen und auf ein paar Volt Versorgungsspannung verzichten (das ginge, mit 10V käme ich auch noch notfalls hin)?

CU Rollo

PS.: Und traumhaft wäre es, wenn mir jemand einen Tip geben könnte, wo man im Raum Göttingen z.B. einen Kondensator kaufen kann, ohne gleich

5¤ Versandt oder weitere 9999 Stück bezahlen muss.
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Roland Damm
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Roland Damm schrieb:

Das Ding läuft wohl im intermittierenden Betrieb, Mindestlast dranhängen.

LC-Filter!

Auch eine Möglichkeit.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Moin,

Dieter Wiedmann schrub:

Ich weiß leider nicht, wie das Netzteil von innen aussieht. Hat so komische Schrauben. Jedenfalls ist es mit einem kleinen Schalter auf

1.5, 3V, 4.5V,... umschaltbar und kann bei 12V 500mA und bei 3V 1A liefern.

'ne Spule. Hmm. Muss man da nichts a) die Frequenz und b) die Stromaufname einigermaßen genau berücksichtigen?

CU Rollo

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Roland Damm

"Roland Damm"

So ein Teil habe ich auch. Mit 5 Stück davon betreibe ich einen Frequenzgenerator. Wenn man den auf 300kHz einstellt und das Signal auf einen Kopfhöhrer gibt, hört man ebenfalls dieses fiebsende rauschen.

Man "muss" gar nichts ;-) Die Stromaufnahme des Filters ergibt sich natürlich aus dem Teil, den es wegfiltert plus dem, was in der Spule durch rein ohmschen Widerstand verbraten wird.

MfG,

Markus

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Markus

Nur wenn Du Resonanz wolltest. Hier willst du aber einen Tiefpass

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Passende Entstördrosseln kann man inzwischen fast wie Widerstände kaufen. Durch die Spule erhöht sich die gewünschte Wirkung deutlich und du kommst mit einem viel kleineren C aus.

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Emil 'nobs' Obermayr

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Mal ne Frage an die anderen. In diesem Diagramm ist an einer Stelle eine Verstärkung von 10dB zu sehen. Ist das wirklich richtig`? Ich mein ok. Bei Resonanzfrequenz des Serienschwingkreis entsteht Spannungsüberhöhung soweit logisch. Wie kann man diesen Effekt unterdrücken? Ich stell mir grad vor ich wollte jetzt für son Netzteil nen Filter entwerfen und treffe die Resonanz bei 500Hz weil das Pfeifen was gefiltert werden soll ja höher liegt. Dann hätte ich das Pfeifen doch _verstärkt_ oder nicht?

MfG,

Markus

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Markus

Moin,

Markus schrub:

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So ein Filter zweiter Ordnung ist was ähnliches wie zwei Filter erster Ordnung in Reihe geschaltet. Diese Resonanzüberhöhung passiert, wenn man die Trennfrequenz beider Filter gleich macht. Muss man aber nicht. Darüber wie man Filter höherer Ordnung richtig abstimmt gibt es viele Ansätze/Religionen:-). Jedenfalls kann man durch andere Parameter diese Kurve auch so hintrimmen, dass sie stetig fällt.

CU Rollo

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Roland Damm

Yap, das passiert, wenn... siehe Roland ... :)

Das Verschieben der Werte von L und C hat Namen nach den Leuten die die Theorie bzw Mathematik dazu veröffentlicht haben

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Für die zweite Ordnung (je ein L und C) kann man vereinfacht sagen, dass der ohmsche Widerstand der Spule das Filter dämpft und das Überschwingen verhindert.

Es gibt Programme (auch im Web), die solche Filter berechnen; hier eine hübsche Seite über verschiedene Filter und ihre Dimensionierung:

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Emil 'nobs' Obermayr

Roland Damm schrieb:

Bei 30 mA Stromaufnahme und etwas Spannungstoleranz kannst du einfach einen RC Filter mit 33 Ohm und 1000 µF nehmen, das gibt bei 1 kHz schon eine 200 fache Absenkung. Oder man nimmt ein hochohmigeres RC-GLied und hängt einen Längstransistor dahinter, dann geht auch ein kleinerer Kondensator. Da können große Störungen aber evtll noch durchkommen. Man kann zwar auch eine Spule mit 33 Ohm Innenwiderstand nehmen (ist dann kleiner), allerdings hätten 10 mH bei 1 kHz auch nur ca 63 Ohm, soo viel macht das auch nicht aus.

Jens

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Jens Dierks

Am Sun, 06 Aug 2006 08:46:21 +0200 schrieb Roland Damm :

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Ein LC Filter ist bereits zweiter Ordnung. Zwei RC Filter (1.Ord.) können keine Resonanz bilden. Damit ein LC Filter keine oder weniger Resonanz hat, muß man ohmsche Verluste einbauen, d.h. die Güte der verwendeten bauteile muß geringer werden, zB der Spulenwiderstand höher. Wenn das nicht geht (schlechte Kühlung der Spule) dann muß man einen ohmschen Widerstand in Serie schalten. Auch ein RC Filter (einige 10 Ohm) + Elko filtert schon viel besser, als der Elko alleine.

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Martin
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Martin

"Markus" schrieb im Newsbeitrag news:44d585ec$0$24898$ snipped-for-privacy@newsread4.arcor-online.net...

Bitte Makus. Die Spule im LC-Filter hat einen ohmschen Widerstand und dadurch auch ein paar geringe Verluste entsprechend mangelnder Guete, aber 'das was es wegfiltert' kommt NICHT zu den Verlusten hinzu. Der Filter 'nimmt' von den Spitzen was weg und packt es in die 'Taeler' wieder rein. Keine Verluste, sondern Umlagerung, das ist der Witz an passiven Filtern.

Fuer das angesprochene Schaltnetzteil ist das erste Problem natuerlich die Frequenz. Die 1 bis 2kHz sind NICHT die Schaltfrequenz, sondern das Anlaufen (weil Spannung zu niedrig) und wieder Abstellen (weil Spannung am Ausgangselko zu hoch und keiner nimmt dort Strom raus). Das Netzteil ist also total ueberdimensioniert und laeuft im totalen Unterlastbereich.

Man koennte den Ausgangselko VERKLEINERN und schiebt damit die 1-2kHz in besser zu filternde hoehere Regionen, man kann auch eine ordentliche Last dranhaengen und schiebt den intermittierenden Beerich damit auch nach oben. Mit etwas Glueck bekommt man die Last so hin, das das Netzteil dauernd auf voller Schaltfrequenz arbeitet. DANN lohnt sich ein LC-Filter, zusammen mit dem eingebauten Ausgangselko ein CLC, also PI-Filter. Den stellt man so ein, das er die Schaltfrequenz durch Resonanzueberhoehung besonderns gut daempft.

Lineare Nachregelung kann man meist vergessen, weil die bei 1-2kHz schon viel zu langsam sind, um noch wensentlich was daempfen zu koennen. Bei steigender Last (von 8mA auf 30mA) werden eher 5kHz draus, also noch schlechter fuer den 7810 (der eigentlich nicht genug 'Headroom' hta, er braucht eher 2.5V, aber bei 30mA wirds auch mit unter 2V gehen).

--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
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Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
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MaWin

"MaWin"

Danke MaWin ;)

Hast natürlich Recht. War nen Denkfehler. Hatte im Hinterkopf die Grenzfrequenzen von Kondensatoren. Die muss man bei einer Filterdimensionierung natürlich berücksichtigen aber bei 1 kHz sind die wohl egal.

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Markus

Am Sun, 6 Aug 2006 12:02:18 +0200 schrieb MaWin :

Man könnte ja einen LP2951 verwenden. Das ist ein Low Drop bis 150mA und macht bei 10mA und

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Martin

Moin,

Roland Damm schrub:

Danke an die Ratgeber. Ich konnte heute noch einen 10000uF-Elko auftreiben und damit geht's. Nur passt der nicht mehr in das Gehäuse. Aber die 1.1-Version meiner Schaltung wird dem mittels eines größerem Gehäuses Rechnung tragen. Der Tip mit dem Reihenwiderstand war gut, wäre ich nicht drauf gekommen. Ich hab mir trotzdem aber nur getraut, 10 Ohm zu nehmen.

CU Rollo

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Roland Damm

Naja, Du wolltest ja bis zu 2 Volt opfern, dann kannst Du bei 30 mA auch problemlos 47 Ohm nehmen und den Elko auf 2200 uF verkleinern. Dann opferst Du nur 1,4 Volt.

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Michael Roth

Moin,

Michael Roth schrub:

Ich wollte nicht, es wäre nur die Notlösung gewesen. Aber so geht es jetzt erstmal (für den Prototyp). Soweit ich das beurteilen kann habe ich jetzt nur noch Netzbrummen im System - was aber nicht verwunderlich ist, wenn man etliche ungeschirmte Kabel in einem Plastikgehäuse hat und obendrein noch ein 'Antennenkabel' (ungeschirmt) von 50cm Länge draushängen hat und alles 100fach verstärkt wird. Ich werde nächste Woche erfahren, ob das ein Problem ist oder ob ich mit einer erheblich geringeren Verstärkung hinkomme. Aber ich hab gerade ein defektes PC-Netzteil geschenkt bekommen, mal sehen ob da eine brauchbare Drosselspule drin ist:-).

CU Rollo

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Roland Damm

Ey, und wo is Linkwitz-Riley? *duck*

In manchen Fällen nützt eine Diode. Wenig Spannungsabfall, bekämpft gut Sägezahn, genügend C danach vorausgesetzt. Kann aber im Zusammenhang mit L kritisch werden, ungünstigen- falls endet das mit doppelter Spannung.

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mfg Rolf Bombach
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Rolf_Bombach

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