RGB-Flimmern im CRT-Monitor

Hallo zusammen,

es ist verrückt, ich habe inzwischen den zweiten Monitor in Folge, der nach ca. 3 Jahren anfängt, mit den Farben zu spinnen. Der erste ist ein Modell von Sony, dem irgendwann das Rot komplett fehlte. Glücklicherweise besitzt er sowohl einen D-SUB als auch einen BNC-Eingang. Mit dem BNC-Eingang war der Fehler verschwunden und der Monitior ist immer noch im Einsatz.

Jetzt fängt mein (damals stolzer) 19" EYE-Q mit der selben Macke an. Auch wieder Rot. Es sieht aus wie ein Kontaktproblem. Rot scheint flimmernderweise zu fehlen. Leider hat der EYE-Q keinen BNC-Eingang :-(

In Sachen Fernseh- und Monitortechnik habe ich bis jetzt immer die Finger gelassen, ich vermute aber, dass am D-SUB Eingang irgend ein Standard-RGB-Modul hängt.

Meine Frage: Ist es so ein Standard-Modul und kann man es einfach tauschen oder kann man sowas reparieren? Ich habe mich wegen grossem Respekt zur Hochspannung noch nicht getraut, das Gerät zu öffnen.

Bin für jeden Tip dankbar

Gruss Michael

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Michael Braun
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Kannst Du ausschließen, dass der Fehler an der Grafkkarte oder am Kabel liegt? Also schon an anderem Rechner oder mit anderem Kabel getestet?

Eckhard

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Eckhard Neber

Eckhard Neber schrieb:

Ja, kann ich ausschliessen. Es scheinen auch keine Kontaktprobleme mit dem Kabel sein.

Gruss Michael

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Michael Braun

Schlecht. Bringt am Kabel wackeln oder klopfen etwas? Verschwindet die Farbe erst wenn eine Weile läuft oder kommt sie dann wieder (thermischer Defekt)? Um auf Deine ursprünglichen Fragen zurückzukommen:

Das macht jeder Hersteller anders, ein Standard-Modul ist mit nicht bekannt.

Im Prinzip schon. Es hängt aber von Deiner Erfahrung und Deinen Messmöglichkeiten ab. Wenn Du Glück hast, ist im Bereich der Anschlussbuchse ein schlechte Lötstelle. Falls mit dem Auge nichts erkennbar ist, kommst Du ohne Osziloskop wahrscheinlich nur schwer weiter.

Die entsprechenden Sicherheitshinweise kannst Du hier in der Gruppe sicher ergoogeln. Wenn Du es Dir nicht zutraust, solltest Du den Monitor zur Reparatur geben oder ihn ersetzen.

Eckhard

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Eckhard Neber

Eckhard Neber schrieb:

Also, Kabel, Grafikkarte, Computer kann ich ausschliessen, da an diesem Computer schon ein anderer Monitor einwandfrei lief. Also es ist der Monitor. Es fehlt rot auch nicht komplett, sondern meist in der Aufwärmphase ein Flimmern des Rotanteils, das irgendwie wie ein Wackelkontakt aussieht.

man

Habe gestern noch weiter recherchiert. Die Begrifflichkeiten der versch. Module war mir nicht bekannt. Habe rausgefunden, dass es für das RGB-Signal jeweils eine Vorstufe (OSD) und eine Endstufe gibt. Ich fand den Hinweis, mit einem Oszi auf diesem Signalweg zu messen oder Rot, Grün und Blau einfach mal zu tauschen, ob der Fehler dann mit einer anderen Farbe auftaucht, um den Fehler einzugrenzen. Osziloskop ist vorhanden. Mir ist noch nicht ganz klar, wie so ein Signal auszusehen hat.

Gruss Michael

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Michael Braun

Könnte auch ein Elko im Signalweg sein.

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         Georg Acher, acher@in.tum.de
         http://wwwbode.in.tum.de/~acher
         "Oh no, not again !" The bowl of petunias
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Georg Acher

"Michael Braun" schrieb im Newsbeitrag news:cnfbhe$te3$05$ snipped-for-privacy@news.t-online.com...

der

An der Kathode der Bildröhre liegt eine Gleichspannung von so um 50V an. Überlagert ist das Videosignal. Nimm ein Malprogramm und mal dir ein paar ganz dicke rote grüne und blaue Balken quer über den Bildschirm, bei ansonsten viel schwarz im Hintergrund. Nun kannst du mit den Oszilloskop an den Kathoden schön sehen, wie die Balken mit deiner Bildwiederholfrequenz von 75Hz oder so, halt was du eingestellt hast, die Spannung absenken. Mit höher eingestellter Triggerfequenz siehst du den Inhalt der Zeilen, so bei

50 bis 100kHz. Der Fehler ist leicht zu finden.
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Wolfgang Horejsi
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Wolfgang Horejsi

Wolfgang Horejsi schrieb:

an

Hey, vielen Dank. Ok, 50 V klingt ja erst mal nicht so dramatisch. Wie kann ich denn den Hochspannungsteil vom Signalteil unterscheiden. Gibt es da äusserliche Merkmale? Wenn ich direkt an der Röhre messe, sind also RGB Vor- und Endstufe schon im Signalweg. Noch eine Frage eines TV-Laien. Welche standardmässigen Bauteile erwarten mich in den RGB-Stufen, wenn ich das Signal zurückverfolge? Ich geb zu, ich habe das gute Stück noch nicht geöffnet, brauche erst ein Ersatzmonitor.

Gruss Michael

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Michael Braun

"Michael Braun" schrieb im Newsbeitrag news:cncjrq$fdu$00$ snipped-for-privacy@news.t-online.com...

Hallo Michael, hatte neulich so ein nobles Stück mit einem fast identischen Fehlerbild bei mir zur Kontrolle. Schau Dir mal genau (Lupe) die Lötstellen der Bildröhrenanschlussplatte mit all den Endstufen an. Obwohl alle Lötstellen einen sehr guten Eindruck machten fand ich dennoch einen aufgeplatzten Lötpunkt unter einem etwas "dickeren" Bauteil. Viel Glück!

MfG, Albert ..

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AZ

AZ schrieb:

Hey, danke, super Tip, damit weiss ich gleich, wo ich anfangen kann. Jetzt würde mich doch interessieren, ob Du den Fehler durch messen erst eingegrenzen konntest, oder ob Du gleich auf eine defekte Lötstelle getippt hast. Ich hab mich nämlich schon gefragt, ob eine Messung bei so einem Kontaktproblem nicht eine Qual ist.

Gruss Michael

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Michael Braun

"Michael Braun" schrieb im Newsbeitrag news:cng9v4$8bi$ snipped-for-privacy@online.de...

getippt

Eine gute Lupe - so etwas, was der Juwelier als Steinglas zur Begutachtung von Edelsteinen verwendet, gibts beim Optiker - reicht vollkommen aus, um fehlerhafte Lötstellen zu finden.

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Wolfgang Horejsi
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Wolfgang Horejsi

Eckhard Neber schrieb:

Ok, jetzt stelle ich noch eine Frage an die Gruppe. Welche Sicherheitshinweise gibt es im CRT-Bereich. Kann ich davon ausgehen, dass nach einer halben Stunde sich sämtliche Spannungsspeichernden Bauteile entladen haben? Oder kann ich selbst dafür sorgen, das alles ordnungsgemäss entladen wird?

Gruss Michael

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Michael Braun

"Michael Braun" schrieb im Newsbeitrag news:cnfs96$gq4$00$ snipped-for-privacy@news.t-online.com...

kann

Auf der Bildröhrenplatte gibt es eine Spannung von etwa 1000V, die ist so gut isoliert, dass du nicht dran kommt, direktes Kabel vom Trafo zum Sockel, kein Anschluß auf der Platine, dann gibt es noch die G2-Spannung. Ein paar

100V, aber nicht belastbar und damit nicht wirklich gefährlich. Geh mal mit einem Multimeter die Bildröhrenanschlüsse durch, so dramatisch ist das nicht. Übliche Regel: Eine Hand in der Hosentasche.

im

Bauteile

geb

Nur ein paar Transistoren für >100MHz und >200V. Oft in auf den ersten Blick ungewöhnlicher Schaltung. z.B. als Gegentaktendstufe oder der Transistor wird in Basisschaltung betrieben, das Signal wird also am Emitter eingekoppelt und kommt am Kollektor raus und die Basis liegt über einen Kondensator auf Masse. Davor liegt nicht selten ein IC LMxx, aber nicht immer, oft sind auch nur Transistoren.

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Wolfgang Horejsi
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Wolfgang Horejsi

Wolfgang Horejsi schrieb:

Blick

Vielen Dank Wolfgang, sollte sich also auf dem Weg ein Defekt einstellen, wäre er durchaus messbar bzw. reparabel. Ich wollte im Vorfeld den Aufwand eingrenzen, ob ich überhaupt eine Chance habe. Aber das klingt ja alles zuversichtlich. Ich glaube, eine Reparatur wäre warscheinlich zu kostspielig, was echt schade wäre. Jetzt natürlich gleich die nächste Frage, wo man möglicherweise Schaltpläne bekommt? Oder ist dass alles überschaubar?

Gruss Michael

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Michael Braun

"Michael Braun" schrieb im Newsbeitrag news:cni5gs$vol$05$ snipped-for-privacy@news.t-online.com...

Schaltpläne

In den meisten Fällen geht das RGB-Signal direkt auf die Bildrohrplatine. Die versteckt sich in einem Blechkasten und ist 10*10cm groß. Die Anzahl der Bauteile ist sehr überschaubar. Die Spannungen sind nicht gerade alle als Kleinspannung zu bezeichnen, aber so wild ist da nichts. Ich bin gerade an einem Hansol 17", dort findest du -85V für Gitter1, 30V an den Kathoden,

500V an G2 (nicht belastbar) und alle höheren Spannungen sind gut isoliert. Die Videoendstufen werden mit 120V versorgt. Aufgrund der 3fach parallelen Ausführung ist immer ein guter Signalvergleich möglich und dein PC mit dem erwähnten Malprogramm oder besser mit einer Testbildsoftware gibt dir eine stabile Basis für jede Messung.

Aber zu einer Reparatur kann ich dir nicht raten. Wenn du an der falschen Stelle anfasst bekommst du einen elektrischen Schlag und ich bin schuld. Das Arbeiten an hohen Spannungen setzt Erfahrung voraus, die du ev. nicht hast.

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Wolfgang Horejsi
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Wolfgang Horejsi

"Michael Braun" schrieb im Newsbeitrag news:cng9v4$8bi$ snipped-for-privacy@online.de...

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Man hat einen Verdacht, dem versucht man nachzugehen. Also zuerst erspäht dann nachgemessen (Bestätigung) und beseitigt. Um das zu überprüfen (kontrollieren) brauchst Du kein Schaltplan und nachdem das Gerät stundenlang ausgeschaltet war hast Du n i c h t s zu befürchten. Meide den Hochspannungsclip auf der Bildröhre (nicht abziehen oder darunterfassen) und Du bist auf der sicheren Seite. Eine Augenlupe ist ein wertvolles Hilfsmittel wenn die Sehschärfe langsam nachläßt. Gruß, Albert

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AZ

Wolfgang Horejsi schrieb:

Das

hast.

Hallo Wolfgang,

mach mir keine Angst. Um Bauteile zu wechseln gibt es doch bestimmt ein paar Handgriffe zur Entladung (natürlich bei gezogenem Netzstecker...). Dann sollte doch alles Spannungsfrei sei. Ich hab vor etlichen Jahren mal Elektrotechnik/Elektronik gelernt, aber nur als "Hobby" betrieben. TV ist mir halt fremt. Wenn Du noch ein paar grundsätzliche Regeln bei Reparaturen kennst, und auch verrätst, wär ich Dir dankbar.

Gruss Michael

PS: Und, klar bist Du Schuld, wenn ich einen Schlag kriege ;-)

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Michael Braun

Wie willst du denn das Signal messen wenn der Netzstecker gezogen ist? Und mit ein paar Handgriffen ist es nicht getan weil du im Zweifels- falle alle Kondensatoren entladen müsstest und die Bildröhre baut ihre Spannung auch nach erfolgreichen Entladen wieder auf. (Das Dielektrikum hat sozusagen ein Gedächtniss)

Ich würde dir ja Trenntrafo und eine Hand in die Hostentasche empfehlen. Wenn du dann noch den gesunden Menschenverstand walten lässt sollte ein Unfall sehr unwarscheinlich sein. (Aber es ist trotzdem nicht verkehrt wenn noch eine andere Person in der Nähe ist). Alternativ kannst du das Gerät auch einfach in eine Werkstatt bringen. Einige haben keine Pauschale von 50 Euro und andere verrechnen die Kosten für einen Kostenvoranschlag bei Reperatur.

Tschüss Martin L.

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Martin Laabs

Das hätte ich auch machen sollen :-( Schon jemand einen Iiyama 17" Visionmaster auseinandergenommen? da kriecht man ja die Krätze. Ist nur ein Wackler im Ablenkungsteil, aber auseinanderbauen ist da kaum möglich. Messen im Betriebsfähigen Zustand kann man auch vergessen...

Bernd

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Bernd Laengerich

Martin Laabs schrieb:

Naja, beim Löten natürlich, da muss ich ja dann mal was anfassen...

Aha, also nach dem ausschalten das Gerät erstmal ne Stunde oder zwei ruhen lassen. Gibt es eine Möglichkeit festzustellen, ob an der Röhre dann alles gefahrlos ist, ich meine ausser des Tests mit eigenem Fingern ;-), oder den mit anderen Fingern ;-))

Ok, das macht doch wieder Mut. Also, Vorgehensweise wäre:

- ausgeschaltetes Gerät öffnen und zunächst nach der Methode von Albert alle Lötstellen an den Endstufen prüfen

- keinen Defekt festgestellt, dann Monitor anschliessen, Testbild laufen lassen und Endstufenausgänge (rot) mit Oszi messen (mit einer Hand in der Hosentasche...) und mit grün und blau vergleichen

- falls sich noch nichts feststellen lässt, Messung laufen lassen und auf Flimmern warten

- sollte beim Flimmern sich keine Signaländerung herrausstellen, dann kann ja nur die Röhre defekt sein (und ich bin dann ganz traurig...)

- sollte sich am Signal was ändern, dann den Weg zurückverfolgen

- wenn dabei Metall-Gehäuse zu öffnen sind, Gerät ausschalten, Netzstecker ziehen, bekannte Ruhepause einlegen und dann Gehäuse öffnen

- Gerät wieder anschliessen, weiter messen, defektes Bauteil finden

- Gerät ausschalten, Netzstecker ziehen, bekannte Ruhepause einlegen und Bauteil tauschen

- Gerät wieder anschliessen und freuen :-)

sollte sich bei den letzten Punkten rausstellen, dass ich versage, also nichts finde aber lebe, dann doch Werkstatt. Dann weiss ich aber, dass es nicht so aufwendig sein kann, und brauch mich beim Kostenvoranschlag nicht verarschen lassen...

Gruss Michael

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Michael Braun

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