PQFP von Hand anlöten

Liebe Leute,

wenn ich den PQFP-Chip austausche, den ich da im Auge habe, kann ich da wie folgt vorgehen?

  1. Nach Auslötung des alten Chips die Lötflächen mit Kolophonium benetzen, das in Spiritus aufgelöst wurde.

  1. Mit feiner Lötsauglitze und heißem Löterich die Flächen von Zinnresten befreien.

  2. Mit Spiritus sämtliche Flußmittelreste wieder entfernen

  1. Pads mit Würstchen aus SMD-Lötpaste benetzen (gibt es beim blauen Klaus, Bestellnummer 145009 - 62)

  2. Neues IC drauflegen, positionieren, an den Eckpins anlöten.

  1. Alle anderen Pins mit dem Lötkolben erhitzen und so verlöten

  2. Mit der Lupe nach Brücken suchen und diese mit Lötsauglitze entfernen

  1. Beten

So in etwa?

Grüße, Holger

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Holger
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Und so sprach Holger:

Fast. 1 bis 3 klinkt gut.

  1. Pads mit "Noclean"-Flux bestreichen.
  2. IC positionieren, und diagonal mit (mindestens) 2 Pins befestigen.
  3. Mit dem Lötkolben (nicht die kleinste Spitze nehmen) und reichlich Zinn und reichlich "NoClean" langsam über die Pins streichen. Bilden sich Lötbrücken, wars zu wenig Flux. Auf jeder Seite. Das Zinn jeweils am letzten Pin diagonal mit der Lötspitze "wegziehen".

Fertig. Geht ratz fatz.

Statt NoClean geht auch dünnflüssiges Kolophonium. Dann musst du aber sehr gründlich waschen...

Roland

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Roland Ertelt

Ich mache sowas mit StiNo-Lötzinn, was halt gerade da ist, nur bei bleifreiem Zeugs muß man aufpassen, daß es eines mit schön viel gutem Flußmittel in der Seele ist. Die zwei, drei Pins, die teilweise am Ende gebrückt bleiben, mache ich mit Entlötlitze sauber, fertig, aus. Bin beim Wechseln derartiger ICS schon auf wenige Minuten runtergekommen, wenn es eine größere Anzahl war.

-ras

--

Ralph A. Schmid

http://www.dk5ras.de/ http://www.db0fue.de/
http://www.bclog.de/
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Ralph A. Schmid, dk5ras

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Im letzten Video zeigt er AFAIK auch wie er's runtermacht...

Thomas Prufer

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Thomas Prufer

Holger schrieb:

2.5 Falls der Originalchip bleifrei gelötet war (seit etlichen Jahren bei Consumerelektronik Pflicht), die Pads mit reichlich verbleitem Lötzinn verzinnen und das wieder entfernen.

Lötpaste ist dafür nicht nötig, die Zinnmenge lässt sich auch mit der Lötkolbenspitze gut dosieren. Wenn du noch keine Erfahrungen mit Lötpaste gemacht hast, mache deine ersten Auflötversuche besser mit _verbleitem_ Lötzinn, 0.5m. Bleifreies Lot taugt nicht für den Einstieg in die PQFP-Löttechnik.

5.5 Extra Flussmittel aufbringen.

Dabei hilft wieder das Extra-Flussmittel.

Das ist unnötig bei sorgfältiger Durchführung von 1-7, kann nach landläufiger Meinung aber auch nicht schaden.

Bei den auf Youtube zu findenden Videos wird gerne mit der Lötspitze entlang der Pinreihen gezogen. Das ist eine sehr schöne Methode, weil die Lötstellen sehr gleichmäßig werden, mache ich selber gerne auch. Allerdings besteht bei sehr dünnen IC-Pins (0.5er Pitch) und zu wenig Geschick oder zu heißem Lötkolben Gefahr, die Pins zu verbiegen oder Pads seitlich zu verschieben. Daher ist die sicherere Methode für PQFP-Lötanfänger, den Lötkolben nur in Pin-Richtung (senkrecht zur Pinreihe) von den Pads wegzuziehen.

Viel Erfolg - mach mal Fotos vom Ergebnis!

Gruß Ernst

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Ernst Schwab

Holger schrieb:

2.5 Falls der Originalchip bleifrei gelötet war (seit etlichen Jahren bei Consumerelektronik Pflicht), die Pads mit reichlich verbleitem Lötzinn verzinnen und das wieder entfernen.

Lötpaste ist dafür nicht nötig, die Zinnmenge lässt sich auch mit der Lötkolbenspitze gut dosieren. Wenn du noch keine Erfahrungen mit Lötpaste gemacht hast, mache deine ersten Auflötversuche besser mit _verbleitem_ Lötzinn, 0.5 mm. Bleifreies Lot taugt nicht für den Einstieg in die PQFP-Löttechnik.

5.5 Extra Flussmittel aufbringen.

Dabei hilft wieder das Extra-Flussmittel.

Das ist unnötig bei sorgfältiger Durchführung von 1-7, kann nach landläufiger Meinung aber auch nicht schaden.

Bei den auf Youtube zu findenden Videos wird gerne mit der Lötspitze entlang der Pinreihen gezogen. Das ist eine sehr schöne Methode, weil die Lötstellen sehr gleichmäßig werden, mache ich selber gerne auch. Allerdings besteht bei sehr dünnen IC-Pins (0.5er Pitch) und zu wenig Geschick oder zu heißem Lötkolben Gefahr, die Pins zu verbiegen oder Pads seitlich zu verschieben. Daher ist die sicherere Methode für PQFP-Lötanfänger, den Lötkolben nur in Pin-Richtung (senkrecht zur Pinreihe) von den Pads wegzuziehen.

Viel Erfolg - mach mal Fotos vom Ergebnis!

Gruß Ernst

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Ernst Schwab

Naja, ich nehme Fluxer oder so eine teure Spritze mit Loetflussmittel. Kolophonium war mir zu klebrig.

SEHR SEHR vorsichtig. Bei den kleinen Pads nimmt man da schnell mal ein Pad mit. Also immer im laengsrichtung drueber ziehen und nicht zu lange brutzeln.

Ich nehme Kontakt LR, aber ich habs ja auch. :-D

Das wird nicht gehen. Du bekommst das niemals vernuenftig verteilt. Da muesste man schon eine Schablone haben und rakeln. Ich loete lieber die Pins einzeln. Es gibt aber Leute die loeten lieber alle Pins in einem schwupp. Aber das ist Geschmacksache.

Das geht. Dabei wieder reichlich Fluxer verwenden.

Unnoetig.

Olaf

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Olaf Kaluza

Am 06.02.2012 01:30, schrieb Holger:

[]

Lieber wie folgt: Alle Pads noch mal ordentlich mit verbleitem Lot einsauen, Lot wieder runter, IC fixieren, Flux drauf,

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, saubermachen, fertsch.

HTH, Arnim

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Arnim Eisenblaetter

Arnim Eisenblaetter schrieb:

Also: Vorverzinnen, dann IC auf die Pads legen, Flux drauf, dann anlöten?

Holger

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Holger

Am 07.02.2012 10:19, schrieb Holger:

Die Betonung lag auf 'verbleit'. Die Pads müssen natürlich sauber und glatt sein, bevor das neue IC draufkommt, also nach dem 'einsauen' noch mal mit Entlötlitze säubern. IC fixieren nicht vergessen. Rest wie im Video.

Übe das Verfahren vorher. Es ist wirklich simpel und schnell machbar, an einem entsprechend ausgerüsteten Arbeitsplatz ist das IC in drei-vier Minuten gewechselt. Aber üben an Teilen, die man nicht mehr braucht, schadet nicht ;)

Arnim

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Arnim Eisenblaetter

Sowas

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ist IMHO Zeitverschwendung und im Ergebnis nicht wirklich schön.

Ar-Ingrid-nim

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Arnim Eisenblaetter

Auch hübsch: Flux gespart durch Zinn-Flut & Board hochkippen:

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Arnim Eisenblaetter

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