Vorsicht lang!
Hab mal einen passenden Thread aufgemacht, sonst blickt ja keiner mehr durch :-(
MAWIN verdreht in dem "Sauerteigthread" alles und verbiegt sich die Dinge so, dass es in seine Heilsbringerwelt und Verschwörungstheorien passt.
Wahn und Wirklichkeit:
WA:
- In SA gibt es 4 KKW in Betrieb, je 2 in Argentinien und Brasilien, eines ist im Bau. Brasilien und Argentinien sind Nachbarstaaten zu PY.
- MAWIN fabuliert was von KKW in ZA (Südafrika), was aber auch wieder nur an den Haaren herbeigezogen ist. Ich wohne in SA (Südamerika).
Nach meiner Kenntnis sind beide KKW in ZA z.Zt. wegen Störungen abgeschaltet, der von MAWIN behauptete Grund -Mangel an Personal- ist wohl auch völlig aus den Fingern gesogen. Steht auch nix in seinen angegebenen Quelle dazu. Ich wäre ihm fast auf den Leim gegangen. Also wieder nur heiße Luft und ein weiterer Manipulationsversuch geplatzt.
MAWINs 2. angegebene Link führt zu der Erkenntnis, das ZA und Indien wohl die HTR (HochTemperaturReaktor) zur Serienreife weiterentwickelt haben. Nix von Fachkräftemangel.
Weiter faselt MAWIN noch was über ZA Atombomben in diesem Zusammenhang. Weder ein Druckwasser noch ein HTR eignen sich besonders gut zur Herstellung von Atombomben, das haben die Inder und ZAfrikaner einfacher hinbekommen. Wieder nur heisse Luft seitens MAWIN.
NB. gerade die militärische Plutoniumgewinnung war ein primäres Ziel der Tschernobyl-Typen. Da konnte man im laufenden Betrieb die Brennstäbe einfachst auswechseln. Dafür handelte man sich große Sicherheitsrisiken ein. QED :-( Die Wasser-Reaktoren muss man komplett stillegen und öffnen, um an das spaltbare Material zu kommen. Ja auch das kann man dann in Wiederaufbereitungsanlagen zur Material für Atombomben umwandeln. Das ist aber sehr aufwändig und teuer. Besonders wenn die Brennstäbe lange in Betrieb waren, was bei der Stromerzeugung normalerweise der Fall ist. Auch das geht mit dem Tschernobyl-Typ wesentlich einfacher, da man jederzeit an die Brennstäbe kommt.
- Niederaichbach (KKN): Kommerzieller Betrieb: 1.1.73 - 21.7.78 die in dieser Zeit erzeugte Energie entsprach ca. 18 Tagen Vollast.
Daraus macht MAWIN dann 'nach nur 18 Tagen Betrieb' und suggeriert damit katastrophale Zustände samt Unfähigkeit...
Die Wirklichkeit sieht anders aus: ca. 1 1/2 Jahre Betrieb.
Das als Versuchskraftwerk geplante Kernkraftwerk hatte das Ziel, durch eine besondere Konstruktion den Betrieb mit nicht angereichertem Uran (Natururan) zu ermöglichen; hierdurch wollte man Beschränkungen des Umgangs mit angereichtertem Uran aus dem Wege gehen.
Während der Inbetriebnahme zeigten sich Probleme mit den relativ komplex aufgebauten Dampferzeugern, die einen aufwendigen Austausch erfordert hätten. Da in der Zwischenzeit die Beschränkungen für den Umgang mit angereichertem Uran weggefallen waren und die Entwicklung der technisch einfacheren Leichtwasserreaktoren (Siedewasserreaktor/Druckwasserreaktor) weiter fortgeschritten war, entschied man sich, das Konzept nicht weiter zu verfolgen.
Also kein kerntechnisches Problem, Konzept war durch die Realität überholt. Das Problem sollten gute Ingenieure kennen, das Versuche auch mal ergeben, dass es so nicht geht oder was unwirtschaftlich ist, ist völlig normal.
Wieder eine Heißluftblase von MAWIN.
- Lingen (KWL): Kommerzieller Betrieb: 1.7.68 - 5.1.79
Siedewasserreaktor mit einer Leistung von 250 MW, hiervon 82 MW aus einem fossilen Überhitzer. Aufgrund des ölbefeuerten Überhitzers verfügt das Kraftwerk - ungewöhnlich für ein Kernkraftwerk - über einen 150 Meter hohen Schornstein.
Im Jahr 1977 wurde der nukleare Teil des Kraftwerks nach einem Schaden im Dampfumformersystem stillgelegt und befindet sich seither im gesicherten Einschluss.
Das Dampfumformersystem ist zu störanfällig u.a. wg. dem fossilen Überhitzer. KWL ist auch verhältnismäßig klein, somit wurde die Reparatur des Dampfumformers unwirtschaftlich.
Also auch kein kerntechnisches Problem, einfach unwirtschaftlich geworden.
- Anreicherung von Uran...
Natururan enthält nur 0,7% U235 (was für eine Kettenreaktion gebraucht wird) der Rest ist U238.
Für Wasser-KKW muss das U235 auf ca. 3% angereichert werden. Waffenfähiges Uran benötigt 90-95% Anteil von U235. Das nennt sich dann HEU (HighEnrichedUranium).
Aaaaaaaaaah, also können Wasser-KKW garnicht als Atombombe herhalten!
Schon wieder platzt eine Seifenblase der Ökoterroristen.
Damit ich richtig verstanden werde:
KKW sind theoretisch gefährlicher als Fossil-Kraftwerke. Nur sind sie unterm Strich für die Menschheit die einzige Chance, den Energiehunger zu stillen, ohne die Atmosphäre restlos zu versauen.
Wenn alles Uran verbraucht ist und das fachgerecht betrieben wird, brauchen wir Fusionsenergie. Aber wir haben die Chance, dass die Welt nicht unnötig versaut wird. Ja auch die Spaltprodukte sind ausgesprochen gefährlich und müssen für x-Jahrtausende eingelagert werden, aber auch das ist machbar. Zusammen die einzige Chance, denn:
Bei fossiler Energiegewinnung machen wir rückgängig, was Sonne und Pflanzen über Jahrmillionen an CO2 aus der Luft geholt haben und in fossilen Brennstoffen abgelagert haben. Nämlich C, die Abgase dabei (O2) sind in die Atmosphäre gegangen. Wenn man nun wieder C an O2 packt, kommt die Energie aus Millionen-Sonnenscheinjahren in mehr oder weniger kurzer Zeit als Flamme hervor und es entsteht CO2 und weiterer Dreck.
Irgendwann gäbe es dann wieder die Uratmosphäre. Es geht eben praktisch nix verloren im Gesamtsystem Erde. Naja, auf Atom-Ebene betrachtet :-Oo
Aber die Menschheit ist schon lange weg. Kommt eben der nächste Kreislauf. 1-2 mal sollte die Sonne das noch hinbekommen...
Dann erklärt mal euren Urenkeln, dass ihr aus Angst vor hypotetischen Schäden, den totsicheren Fossil Weg beschritten habt.
Wasser, Wind und Solarenergie reichen nicht aus, es sei denn, wir hindern die Chinesen und Inder daran, dass sie warmes Essen, Kühlschränke, TV und Verkehrswesen ... haben wollen.
Man kann sich eben nicht den Pelz waschen, ohne nass zu werden und wir haben nur die Wahl zwischen Teufel und Beelzebub.
Ich glaube, unser Urenkel wären froh über Endlager und atembare Atmosphäre.
Quellen: Wikipedia u.a.
Saludos Wolfgang