Neues Digitalradio stört Polizeifunk

Hi,

nach dieser Meldung habe ich versucht, technische Angaben über die verwendeten Frequenzen und insbesonder die zulässige Nebenwellenausstrahlung zu ergooglen - Fehlanzeige!

Mit diesen Angaben hätte vermutlich jeder Amateurfunker solche Störungen voraussagen können..-

In der Pressemeldung heißt es dagegen: "Die Bundesnetzagentur hat diese Anlagen genehmig und diese Störungen seien keineswegs vorhersehbar gewesen."

Ich vermute mal, in der Bundesnetzagentur fehlen einfach die Spezialisten - nur noch reine Verwaltungsleute...

Peter

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Peter Bösche
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Die Polizei bekommt in kurzer Zeit den digitalen Polizeifunk. Dann hat sich das erledigt.

mfG Leo

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Leo Baumann

"Leo Baumann" schrieb im Newsbeitrag news:j3naku$o7o$ snipped-for-privacy@solani.org...

Hi, weder-noch. Zwar ist derzeit einiges in Arbeit beim "Funk", aber bis sich alle Länder wirklich auf gemeinsame UND mit dem Bund kompatible System geeinigt haben werden...schon jetzt gibts ja Eigenbrötlereien. Und seit wann verzichtet Digifunk auf Sendesignale? Wie hübsch störungssicher Digi sein kann, wirst Du unschwer mit DVB-T ausprobieren können. Wird ja nicht beim reinen Sprechfunk bleiben, das soll ja auch Film und Daten übertragen. Damit endlich Livefilme möglich sind von Streifeneinsätzen wie in Amiland, wo der so über die Schulter beobachtete Polizist ganz alleine arbeiten kann, spart Personal...

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 mfg,
gUnther
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gUnther nanonüm

Am 01.09.2011 09:01, schrieb Leo Baumann:

Wobei der Terminus "in kurzer Zeit" politisch zu verstehen ist.

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mfg hdw
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Horst-D.Winzler

Am 01.09.2011 08:58, schrieb Peter Bösche:

Auch eine Art sein technisches Unwissen anzuzeigen. Man sollte aber nicht alles Glauben, was Pressesprecher so alles ablassen. Es darf vermutet werden, das es in der Behörde genügend Leute gibt, die das Problem längst im Vorfeld erkannt haben. Nur, sitzen die zuoft in Positionen in denen sie nix zu melden haben. Ich denke, das kommt der Wirklichkeit am nahesten. ;-)

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mfg hdw
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Horst-D.Winzler

Am 01.09.2011 10:04, schrieb Horst-D.Winzler:

Seit ca 15 Jahren wird "nächstes Jahr" flächendeckend eingeführt. Wenn es die Enkel meiner Kinder noch erleben....

Waldemar

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My jsme Borgové. Sklopte ?títy a vzdejte se. Odpor je marný.
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Waldemar Krzok

Der neue DAB+ "Bundesmux" ist in einigen Bundesländern auf Kanal 5A. Das ist am untersten Rand vom VHF BandIII. Wie ich gehört habe ist der Polizeifunk direkt darunter. Das Problem ist wohl die mangelnde Grossignalfestigkeit der Handsprechfunkgeräte und nicht eine Störabstrahlung der Sender.

Das Problem tritt auch nur da auf wo Kanal 5A verwendet wird, nicht da wo 5C verwendet wird.

Stefan

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Stefan Heimers

Kanal 5A ist 174,928 MHz

Der Polizeifunk benutzt je nach Ort verschiedene Frequenzen:

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In Dortmund, wo jetzt DAB+ während der Deomnstration abgeschaltet wird, gibt es also Polizeifunk auf 173,94 MHz.

DAB hat eine Bandbreite von ca. 2MHz, "stört" also von etwa 174MHz bis

176MHz.

Ein schwaches Signal bei nur ca. 100kHz differenz von einem 10kW Sender zu trennen ist nicht trivial, das kann jeder mit seinem UKW-Radio in der Nähe des Ortssender selbst ausprobieren.

Im Gegensatz zu UKW oder Analogfernsehen, wo der Träger auf der Mittefrequenz sehr stark ist und zu den Bandrändern hin abnimmt, ist die abgestrahlte Leistung beim digitalen Rundfunk gleichmässig über den ganzen Kanal verteilt. Das erklärt vielleicht, weshalb das Problem früher bei analogem Fernsehen auf Kanal5 nicht aufgetreten ist.

Das Spektrum eines DAB-Senders kann man z.B. hier sehen:

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Stefan

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Stefan Heimers

Und wieso sitzen die denn da noch? Ab in den Ruhestand mit diesen Bedenkenträgern! ;-)

Peter

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Peter Bösche

"Peter Bösche" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@4ax.com...

Hi, die sind doch schon da. Man nennt das eigentlich "Ruhesitz".

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 mfg,
gUnther
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gUnther nanonüm

Hallo!

Am 01.09.2011 12:14, schrieb Stefan Heimers:

Nein, aktuell und gerade wegen DAB+ sind die schon deutlich tiefer gewandert in Ihrer Frequenz. Aber als die 173,94 letzte Woche noch aktuell war, habe ich mal einen Schnellschuß geschnippt:

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Da saß ich gerade ziemlich mittig zwischen DAB+ Sender und dem BOS-Relais, Entfernung zu beiden ziemlich exakt 1,5Km.

Im Betriebsfunk so ab grob 170MHz gibt's ebenso Probleme im Umkreis einiger Km um dem DAB+ Sender hier in Dortmund.

Mir scheint als ob der Rundfunkbetreiber da mutwillig ziellos die 10kW rauspustet, ohne sich mal über gestockte Dipolarrays gedanken gemacht zu haben. Stichwort Horizontalbündelung, seiter Downtilt...

Denn am stärksten sind diese Probleme im 2m Band direkt am Fernsehturm, knappe 170m UNTER der Antenne!

Und der so hoch gelobte Tetra-Digitalfunk würde unter gleichen Vorraussetzungen (Blocking durch derartiges Signal) warscheinlich gar noch extremer gestört werden, als jetzt der Analogfunk.

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser

--

www.funktechnik-hueser.de
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Jürgen Hüser

Am 02.09.2011 01:03, schrieb Jürgen Hüser:

Das Bild vermittelt den Eindruck, die füllen mit max. Leistung das gesamte Band aus?

Die wollen wohl alles abdecken? Und wenns doch genehmigt ist...

2m Band läßt mich an Funkamateure denken. Haben die auch Störungen zu verzeichnen?

Analoge Geräte lassen durch die art der Störungen noch Rückschlüsse auf den Störer zu. Tetra geht oder geht nicht. Wohl nicht so prächtig.

Wenn doch alle Geräte den Bestimmungen entsprechen, aber trotzdem Störungen auftreten, müssen wohl die Bestimmungen nachgebessert werden? Und keinem soll das im Vorfeld aufgefallen sein? Wie heißt das doch so treffend, wers glaubt wird selig. Und, selig sind die im Geist armen. ;-)

--
mfg hdw
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Horst-D.Winzler

So arbeitet OFDM nun mal. Schön rechteckige Spektren.

Gruß Henning

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Henning Paul

Hallo!

Am 02.09.2011 06:01, schrieb Horst-D.Winzler:

Ähem...Digital! Da wird auf dem HF-Weg immer die volle Kanalbreite genommen. Ist bei den DVB-Verfahren exakt genauso.

Ich weis nicht welche Panneköppe da was geplant und genehmigt haben. Aber nach einer sinnvollen Funkfeldplanung sieht mir das nicht aus. Habe bisher auch noch kein Verlangen verspürt mal den DAB+ Pegel direkt unter dem Fernsehturm zu messen. Aber wenn verschiedenste moderne Handfunkgeräte über 170MHz im Empfänger derart zugestopft werden, das sie nur noch maximal 5-10m weit empfangen können, muss der Pegel da schon jenseits von gut und böse sein!

Wenn das so ist, dürften dort alle Geräte immense Probleme haben die nur eine dürftige bis mittelmässige Vorselektion haben. Stichwort Rundfunk...Handys...

Nene, im Normalfall plant man die Abstrahlung derartig flach, das im Nahbereich des Senders (einige Km) nur Restfeldstärke (Reflektionen an Gebäuden und minimale Streuung an Luftmolekülen) vorfindet. Die Hauptstrahlungskeulen haben erst dann den Boden zu treffen, wenn die Feldstärken aufgrund der Streckendämpfung einen Pegel erreicht haben, welcher für Konsumergeräte (DAB-Empfänger) beherrschbar ist. Und selbstverständlich wäre das dann mit den Blockingeffekten im oberen

2m Band keinerlei Problem. Denn es betrifft ja hauptsächlich Handfunkgeräte, welche i.d.R. eher in Bodennähe betrieben werden.

Keinen blassen Schimmer. Müsste ich raten: Theoretisch sind AFU-Geräte frequenzmässig weit genug entfernt. Zwischen 146 und 174MHz liegen immerhin 28MHz. Dummer weise aber sind AFU-Geräte meißt mit einem scheunentorbreiten Frontend ausgestattet, welches aufgrund bessserer Vermarktung weltweit eben bis 174MHz geht. Und besonders Großsignalfest sind die Handfunken von Kenwood, Alinco und Icom auch nicht.

Die Bestimmungen bezüglich Störfestigkeit und Nebenaussendungen sind hier in Europa schon extrem. In diesem Fall ist es eher ein Blocking-Effekt. Ein Nutzband wo noch Signale unterhalb von 120dBm an der Buchse empfangen werden sollen von einem Monstersignal mit Vorschlaghammerfeldstärke schlappe 200kHz oberhalb dieses Nutzbandes zu selektieren, macht man nicht mehr mit ein paar Luftspulen und SMD-Kondensatoren. Dafür braucht es schon riesige fette Topfkreisbatterien. Technisch möglich, aber halt nur für Feststationen umsetzbar. Denn solche Kanonenrohre trägt man nicht mal so durch die Gegend wie mit nem Handfunkgerät.

Ergo: Der Rundfunkprovider muss gehörig nachbessern was Planungsfeldstärken angeht und dafür sorgen das keine Horror-Feldstärken in Bodennähe auftreten. Und kann er das nicht, weil ihm der Platz fehlt für entsprechende Antennenkonstruktionen, muss er eben die Leistung und das Funkfeld deutlich herrabsetzen und eben mehrere Senderstandorte planen.

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser

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www.funktechnik-hueser.de
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Jürgen Hüser

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