Maranz CD-67SE - No Disc Error

Hallo!

Falls es jemanden interessiert: Ich hatte hier eben einen Maranz CD-67SE, der keine CDs mehr lesen wollte. Das ist er:

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Die CD wird eingezogen, leichtes Klicken zu hören, dann blinkt "DISC". Manchmal wurde die Scheibe nach wiederholtem Druck auf "Play" dann gelesen. Bei allen Fehlversuchen hört man dieses leichte Klicken und der Spindelmotor läuft nicht an.

Klar, "Laserdefekt" dachte ich mir. Ist bei diesen Playern aber selten, da Pickup und Laufwerksmechanismus von Philips, die halten normalerweise gut.

Nach Zerlegung und Reinigung des Linse mit Isoprop und Q-Tip spielte die Kiste wieder, CDs und CD-Rs. Mit CD-RWs hatte ich bei dem Ding nie Glück, gibt vielleicht der Laser oder die Signalverarbeitung nicht her.

Ein anderer Effekt führt auch gelegentlich zum "DISC"-Fehler und das ist der Servomechanismus für die Höhenanpassung des Lasermoduls. Wer den Deckel abnimmt, kann das leicht prüfen: Scheibe leicht nach unten drücken (oder via Servicemodus, s. u.) - Richtung Laser - und "PLAY". Läuft die Spindel dann an (und ist die Linse sauber), sollte man sich...

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... ziehen und R112 lokalisieren. Der befindet sich im mit "Servo" bezeichneten Modul, in der Nähe von Q107, das ist ein TDA7073A

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und für das Focustracking zuständig.

Die 12k sind wohl manchmal etwas optimistisch dimensioniert. Das klappt, wenn der Player neu und alles frisch ist. Aber nach einer gewissen Zeit und mit etwas abgehangenen oder nicht ganz normkonformen CDs reicht der Verstellweg nicht. Den Widerstand kann man auf 10k verringern. Dazu testweise 47k parallelschalten - ist der Fehler dann weg, die Platine rausnehmen (etliche Kupferschrauben, die Stabilisierungsbrücke, Kabels für den Kopfhörerausgang, das Laufwerk und das Frontpanel müssen auch raus), aber dann gestaltet sich die Sache recht geradlinig.

Bei der Gelegenheit auch gleich die Elkos tauschen, das sind alles Radialtypen. Am besten 10x 220uF 16V hertun, an der Spannungsversorgung braucht man je 2x

470uF 35V und 16V (die zweite Type gibt es auch an anderen Stellen), noch 5x 100uF 50V, dann hat es da noch etwa 5x 47uF 16V und je einmal 4700uF 16V und 3300uF 6.3V. Pinabstand habe ich nicht gemessen, aber nach oben ist jedenfalls ausreichend Platz um ggfs. auch die Varianten mit höherer Spannungsfestigkeit zu nehmen.

Ein wesentlicher Unterschied zwischen CD-57 und 67/67SE ist übrigens, daß man größere Elkos eingebaut hat.

Last not Least: Bei dem Gerät gibt es einen Servicemodus, dazu mindestens zwei Tasten aus der Gruppe STOP-PLAY-NEXT-PREV drücken und einschalten. Zwischen den Modi kann man mit PREV/NEXT wechseln, in P00 den Schlitten mit CUE und REVIEW bewegen (ganz praktisch zur Reinigung), P01 schaltet den Fokusmechanismus ein, P02 nimmt den Spindelantrieb dazu, P03 Fokus- und Radialservo, Displaytest mit STOP und Versionsnummer mit PAUSE. P03 ist auch deswegen hilfreich, weil Fehlercodes angezeigt werden:

Err02: FOCUS Error Err07: SUB CODE Error Err08: TOC Error Err10: RADIAL Error Err11, 12: SLED Error Err13: SPINDLE Error Err16-20: SEARCH Error Err30: DOOR Error Err31: TRAY Error Err32-47: KEY INPUT Error

Außerdem hat es da noch zwei von außen unzugängliche Netzsicherungen, machmal langweilen sich die zu Tode, insbesondere, wenn mit dem ESR der Elkos was nicht stimmt.

Die Player werden mittlererweile als Ohrenschmaus für Audiophile gehandelt und finden sich zu saftigen Preisen auf dem Gebrauchtmarkt:

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kriegt man die aber defekt für annähernd lau, Ersatzteilsituation relativ gut. Müßig zu sagen, daß neue Player in dieser Qualität nicht mehr hergestellt werden.

Volker

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Volker Bartheld
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Tatsächlich :-) Meiner ist ein CD-67 MK II SE. Vielleicht ist der nicht unähnlich aufgebaut.

Das finde ich nicht unbedingt. Wenn Du zurückdenkst, wieviel diese Geräte "damals" kosteten, und daß es so was heute eher nicht mehr gibt ...

Gruß, Ralf

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Ralf Kiefer

Am 24.02.2024 um 13:12 schrieb Volker Bartheld:

[...]

alternative Fakten?

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Eric Bruecklmeier

Eric Bruecklmeier schrieb:

Früher war halt alles besser - jedenfalls bei manchen alten Männern :->

MfG Rupert

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Rupert Haselbeck

Mei, da kann man noch so oft Sarkasmus-emoticonen und mich der Unwahrheit bezichtigen. Wie bei allen derartigen Anschuldigungen bitte ich recht herzlich um einschlägige Nachweise, die meine Ansicht widerlegen.

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fand ich jetzt einigermaßen ernüchternd. Wie das Innenleben und der Pickup des Pioneer PD-30AE(B)
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aussieht, müßte man erforschen. Fakt ist, daß mein Pioneer DV-420 V-K erst mit einer quietschenden Spindel abgekackt ist (wurde auf Gewährleistung repariert) und nach zehn Jahren die Laserdiode so altersschwach wurde, daß er auch gepreßte DVDs nicht mehr spielen wollte. Vielleicht gibts den Pickup noch aus China, vielleicht auch nicht.

Und vielleicht besitzt ihr ja auch einen Yamaha CD-S303

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Denon DCD-600 NE
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oder Marantz CD6007
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und könnt Langzeiterfahrungen aus der Praxis beisteuern. Würde mich freuen.

Ich hatte den folgenden Text ja ursprünglich auf de.rec.motorrad gepostet, als Herr Kemper länglich ein bargeldloses Bezahlsystem per App für den Tankvorgang hypete und ich sein Gehampel einigermaßen affig fand. Aber vielleicht hilft es ja auch hier zur Einordnung des Sachverhalts bei denjenigen, die Pragmatismus mit der Früher-war-alles-besser-Gebetsmühle verwechseln.

Denn tatsächlich kommt mir die Früher-War-Alles-Besser-Gebetsmühle, der weinerliche Abgesang (s. auch Manfred Spitzer mit seiner "digitalen Demenz") nebst zahlreicher anderer Darreichungsformen tatsächlich schon zu den Ohren raus.

Ich bin heilfroh über diverse Annehmlichkeiten dieses Jahrtausends und wäre als Jugendlicher wohl mit Tränen der Rührung in den Augen auf die Knie gesunken, hätte es easy installierbare Linuxe, haufenweise gratis Open-Source-Software, KiCad, PCBWay, 3D-Drucker und ein digitales Vierkanaloszi für 400 Schleifen direkt aus China gegeben. So mußte ich mir meinen 300-Baud-Akustikkoppler zwecks Internetzugang aus Radio-RIM-Einzelteilen vom Elektronikstrich selber bauen. Zu dessen Kalibration war aber ein DIY-Frequenz-nach-Spannungsconverter für das vom Taschengeld zusammengesparte Conrad-Voltcraft-Multimeter notwendig.

Mit handgemalten Leiterbahnen auf einer kupferkaschierten Platine, heimlich in der Lasagneform auf Muttis Kochplatte mit SENO-Feinätzkristall (Dinatriumperoxodisulfat) fabriziert.

Dann haben wir an irgendwelchen 2.-Hand-Golfs geschraubt, natürlich kein Geld für einen pneumatischen Schlagschrauber und erst recht nicht für eine Hebebühne gehabt, was den Ausbau der am Laternenparkplatz vom Marder zerfressenen Antriebswellenmanschetten und den Einbau der wegen Tieferlegung nun kürzerer Antriebswellen nicht gerade erleichterte.

Unvergessen auch ein Frontschaden, wo die eingeknickten Längsträger mit Kettenwinden zwischen zwei Obstbäumen und Schweißbrenner "gerichtet" wurden. Nach Schweißung einiger Risse im Federbeintopf und Garagenlackierung mit zwei Kühlschrankkompressoren und Cola-Mehrwegflaschen als Druckspeicher dann die Hauptuntersuchung "ohne Mängel".

Während man sich heute trotz 1'001 Assistenzsystemen regelmäßig in die Hose scheißt, eine Sitzheizung abonnieren muß, für den gesunden Menschenverstand offenbar eine App braucht und auf einer piekfein saubergelutschten und gepökelten Stadtstraße selbst geradeaus ohne betreutes Fahren nicht vom Fleck kommt. Und die Problemlösungskompetenz beschränkt sich auf die Betätigung der Schallzeichenanlage oder Lichthupe.

Nur, damit wir uns nicht falsch verstehen:

Meinem ollen 1986er Golf II mit kapriziösem 2E2-Pierburgvergaser weine ich keine einzige Träne nach. Dagegen ist der olympische Albtraum mit seiner Saugrohreinspritzung ja geradezu ein Muster an Zuverlässigkeit. Und als hocherfreuter Besitzer einer 2008 Suzuki RMZ450, die seither nicht einmal den Hauch einer Auffälligkeit zeigte, täte ich nichts lieber, als auch bei straßenzugelassenen Moppeds auf Einspritzanlagen zu setzen. Falls mir jemand ein Modell in der Gewichtsklasse bis 160kg empfehlen kann, welches keine beim Kunden reifende Banane von KTM ist (dazu evtl. mal auf mojomag.de recherchieren) und ohne Veräußerung einer Niere auf dem Spotmarkt für drogensüchtige Millionäre erschwinglich.

Nein, der Verzicht auf 250kg schwere Schlachtschiffe, die wegen ihrer Masse natürlich auch mindestens 150PS brauchen, ist keine Innovationsfeindlichkeit. Alldieweil ich beim Motorradfahren halt gerne einfach das Motorrad fahren würde und mich nicht mit irgendwelchem CarPlay-Bluetooth-Navi-Assistenzklimbim ablenken, wie für meine Zeitgenossen beim offenbar überaus langweiligen Verkehr auf öffentlichen Straßen unverzichtbar.

Stichwort: Bezahlsysteme, darum ging es im de.rec.motorrad-Ursprungsposting ursprünglich, bevor "Warum leckt sich der Hund die Eier?" mit Innovationsfeundlichkeit assoziiert wurde.

Wie ihr ja alle wißt, nörgle ich gerne rum. Inbesondere, wenn es um halbarschig implementierten technischen Firlefanz geht, mit verschwindendem Nutzen bei gestiegenem Aufwand. DSGVO, Multifaktorauthentisierung, Compliancetheater, wissenschon. Wie ich allerdings neulich beim REWE City einkaufte, offenbarte sich der Grund für den Umbau der Gemüse- und Obstregale, der mir einige Tage Konservenfraß und 5km-Fußmärsche oder Radtouren zum nächsten EDEKA bescherte.

Da hat man doch tatsächlich SB-Kassen hingestellt. Nicht nur ein verschämtes Alibiding, sondern gleich derer viere! Vorbei die Zeiten, wo dir das dauerlaufende Förderband die Ware aus der Hand reißt, während die Tippse an der Kasse die präzise geplante Sequenz wieder in einen Sauhaufen verwandelt, der sich am Abwurf staut. Während Dir drängelnde Kunden bereits ins Genick schnaufen oder mit dem Einkaufswagen die Hacken abfahren.

Aber es kommt noch besser: Am Eingang hat es mobile DIY-Barcodescanner (40 angeblich). So ein Teil greift man sich, scannt schon während des Einkaufs und zahlt dann ohne Wartezeit an der SB-Kasse. Halleluja! Daß ich das noch erleben darf. Und, ja, das könnte man SELBSTREDEND auch in einer App abbilden.

[X] Dafür.

Der Bedenkenträger wird natürlich sofort anmerken, daß damit dem Ladendiebstahl Tür und Tor geöffnet sei, plan- und ahnungslose Kunden die Kassen entweder kaputtspielen oder unter Verzweiflungsrufen nach dem Personal blockieren. Deswegen gibts nun eine Schranke, die Du mit dem Kassenbon aufmachen kannst. Immer gut, wenn sich das Fitzelchen Thermopapier ganz unten in der Mehrwegtasche befindet, BTDT.

Außerdem darf man gespannt sein, wie oft diese Scanner unbeschadet runterfallen können (gibt keinen Haken oder Halsband dran) oder versehentlich mit nach Hause genommen werden. Natürlich muß man sich auch die Storno-Funktion genauer ansehen. Mit der Menüführung der SB-Kasse hatte ich jedenfalls keinerlei Probleme, auch mit losem Gemüse auf der Waage nicht. Einzig fehlt die Mehrfachtaste, Du legst also jede der 1'000 Schachteln Barilla-Aktions-Penne, die Du für den 3. Weltkrieg bevorraten willst, einzeln auf die Platte. Und bei Ab-18-Ware rufst Du entweder den IT-Techniker oder - PSSSST! - tippst unauffällig am Kontrollmonitor nebenan das "Kunde ist 18"-Icon.

Für diese Neuerung und den Vertrauensvorschuß muß ich REWE ausdrücklich loben. Ist m. M. n. gleichbedeutend mit dem Paradigmenwechsel, wo ALDI endlich Barcodekassen und Kartenzahlung eingeführt hat. Erinnert noch wer die armen Kassenkräfte, die sich die Preise des gesamten Sortiments merken mußten?

So, und jetzt könnt ihr gerne noch weiter den Grad an Innovationsfeindlichkeit, an Früher-war-alles-besser-Gewinsel diskutieren, der in meinem Pragmatismus und dem Bestreben schlummert, durch 5R Ressourcen zu sparen und brauchbare, hochwertige Geräte am Leben zu erhalten.

Ich bin hier vorläufig fertig.

Volker

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Volker Bartheld

Am 27.02.2024 um 11:05 schrieb Volker Bartheld:

Vielleicht nicht nur in Jeffs Kolonialwarenhandel sondern auch bei den üblichen Verdächtigen nachschauen. Ich finde lieferbare CD-Spieler auch von Cambridge Audio, NAD, Onkyo, Arcam, Musical Fidelity, Denon, JBL, Luxman, Marantz, Mark Levinson, Burmester, Pro-Ject, Quad, Rega, Rotel, T+A, Teac, Yamaha, AVM, Technics, Pioneer, ...

Bernd

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Bernd Laengerich

Am 27.02.2024 um 13:09 schrieb Bernd Laengerich:

Und in wirklich hervorragender Qualität mindestens von: Denon, Luxman, Accuphase, McIntosh

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Eric Bruecklmeier

Kommt auch drauf an was man so fuer wichtig haelt. Ich wuerde z.B keinen CD-Player haben wollen der nicht sowohl am Geraet wie an der FB eine

20er Tastatur hat wie mein Sony.

Olaf

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olaf

Ich habe noch nie einen anderen CD-Player bessen als ein Computerlaufwerk und wüßte auch nicht, was ich damit soll. Ich habe immer noch ein paar uralte, die neben der <Eject> auch eine <Play> Taste besitzen. Stromversorgung und Line Out und sie eignen sich prima auch als Standaloneplayer ganz ohne Computer. Was sollte ich mehr wollen und wozu?

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Axel Berger

Am 27.02.2024 um 21:14 schrieb Axel Berger:

Ich habe noch nie einen anderen Rechner als einen Abakus besessen. Eignet sich prima auch als Standaloneplayer ganz ohne Computer. Was sollte ich mehr wollen und wozu?

Reply to
Eric Bruecklmeier

Ich würde in der heutigen Zeit sagen: Kein Player ohne digitalen Audioausgang.

Auch wenn man dafür in "audiophilen Kreisen" vermutlich verspottet wird, aber ich verwende im Wohnzimmer schon länger einen Klasse D Verstärker und wenn man den digital anfährt ist es schon fast egal was man für einen CD-Spieler nutzt. Dessen D/A Wandler wird sowieso übergangen und das digitale Signal von der CD wird direkt digital dem DSP des Verstärkers überstellt.

Gruß

Manuel

Reply to
Manuel Reimer

Glaubst du wirklich das nach 1985 noch ein CD-Player gebaut wurde der besser als Aldis Grabbelkiste war der keinen SPDIF hatte? Manchmal frage ich mich ja wirklich wo ich hier bin.

Olaf

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olaf

Am 28.02.2024 um 17:29 schrieb olaf:

Damit bist Du nicht allein...

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Eric Bruecklmeier

Sowohl der CDP-950 (1988) als auch der CDP-990 (1989) haben sowohl

20er Tastatur am Gerät als auch 20er Tastatur auf der FB; der 950 hat IIRC einen elektrischen und der 990 einen optischen Ausgang.

Mein 950 steht im Schrank, der hat ein Schmierproblem an der CD-Schublade (geht nur auf und zu wenn man zur richtigen Zeit dagegen haut), deswegen habe ich ca 2016 einen CDP-990 in der Bucht geschossen und weil ich einen identischen im Wohnzimmer haben wollte 2017 einen zweiten.

Grüße Marc

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Marc Haber

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