Manipulierte Tonqualität

bei diesem DLF-Interview?:

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Oder gibt es tatsächlich so miserables Telefon-Equipment? Oder ist es die "Geiz ist geil"-Übertragungstechnik beim Mobilfunk? (So "klaut" z.B. T-Mobile zeitweise bei meinem web?n?walk-Internetanschluss die in Bilder eingebetteten Farbprofile) Oder was sonst?

Peter

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Peter Bösche
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Peter Bösche schrieb:

Das furchtbare Ergebnis entsteht aus dem Zusammenspiel aller beteiligten Komponenten. Das Telefon des Gesprächspartners hat schon eine bescheidene Qualität. Die alleine wäre aber bei einem Gespräch von Telefon zu Telefon nicht so auffällig, weil unser Gehirn einiges kompensieren kann. Diese bescheidene Qualität, die eventuell weiter gemindert wird, wenn das Telefonsignal im Telefonnetz (nicht im Studio) über mehrere Zwischenstationen geleitet und dabei mehrfach umkodiert wird, kommt nun im Sender an.

Dort besteht die größte Chance, die Qualität so richtig schlecht zu machen. Auch die Öffentlich-Rechtlichen sparen und so gibt es keine Tontechniker mehr, die wissen was sie tun. Eventuell gibt es einen Knopfdrücker, der das Mischpult bedient, meist fahren sich die Moderatoren selbst. Dabei bleibt dann die Sendequalität auf der Strecke. Um das wenigstens etwas zu kompensieren, gibt es automatische Regelverstärker, die das Sendesignal psychoakustisch aufbessern. Diese Geräte sind aber keine Zauberkästen. Wenn sie falsch gespeist werden, kann das Ergebnis nur schlecht werden.

Der Regelverstärker in diesem Fall bekommt ein Signal vom Moderator, der dicht am Mikrofon sitzt und dessen Stimme ohne Nebengeräusche ist. Das wird akustisch verdichtet, damit es lauter klingt, der Bass wird angehoben, um Seriösität des Sprechers auszudrücken und sprachfehler- bedingte Zisch- und Stoßlaute des Sprechers werden mit einem Klangregler weggeblendet. Das andere Signal in diesem Interview ist das Telefonsignal. Es ist sehr dünn, hat keinen Bass, der aber trotzdem verstärkt wird, weil der Verstärker auf die Stimme des Moderators eingestellt ist. Damit geht Verstärkungsleistung verloren, die das Telefonsignal schon von Vornherein pauschal leiser macht. Jetzt kommt noch dazu, dass die Klangregelung, die den Moderator schön klingen lässt, genau in dem Frequenzbereich zuschlägt, in dem das Telefon seine (eh schon schwache) Ausdruckskraft hat. Das Ergebnis ist, dass der Sprecher lautstärkemäßig und frequenz- bandmäßig gegenüber dem Telefon dominiert. Da kann kein Gehirn mehr was draus machen. Das Ergebnis ist zu hören.

Die Lösung wäre entweder ein Tontechniker, der das Signal des Sprechers _deutlich_ leiser als das Telefon macht (mein Rekord bei einer Fußballübertragung (mit vielen Störgeäuschen vor Ort) waren 15dB Unterschied zwischen Sprecher und Reporter am Telefon). Oder aber die Seperierung von Klangaufbesserung des Sprechers und Sendekompressor in zwei einzelne Geräte. Dann würde der Sendekompressor nur den Mix aus psychoakustisch verbessertem Sprecher und unverändertem Telefon bekommen.

Gruß Christian

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Christian Müller

Peter Bösche:

Das ist sogar noch gut... für ein Handy. In Randgebieten oder solchen mit hoher Auslastung schaltet der AMR-Codec die Qualität runter.

Aber viel wichtiger: mit einem Handy-Lautsprecher (sehr steiler Cutoff bei 3,4 kHz) nehmen wir die Artefakte nicht wahr. Das Radio überträgt sie.

Dann dürften die Bilder nicht nur ohne Profil kommen, sondern auch mit geringerer jpg-Qualität neu gerendert worden sein. Das ist ein Feature der transparenten Proxyserver für ein besseres Surferlebnis und kann in deinem Kundencenter, oder wie das aktuell heißt, umgestellt werden.

Falk D.

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kokoli

"F@lk Dµ_&&ert" :

Mal nicht wap.t-mobile.de einstellen, sondern internet.t-mobile.de (bzw. bei andren Providern ähnlich).

M.

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Matthias Weingart

Das hast du doch im Mai schnon mal gefragt! Wurde dort sehr ausf=FChrlich diskutiert:

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Andi

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Andreas Meerbann

Hi Andi, ok., hab' ich nicht vergessen. Da ging es jedoch um die Tonhöhenschwankungen bei passabler Tonqualität, hier höre ich keine Tonhöhenschwanlungen aber eine so miserable Tonqualität, dass die Verständlichkeit leidet, m.E. hat dies andere Ursachen. Viellleicht liegt's an DIE LINKE ...

Peter

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Peter Bösche

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