Leise KerKos?

Hallo, NG!

In einer Schaltung mit LM3405A von National

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siehe z.B. Titelseite) als C2 (nach dem Induktor) ist ein KerKo von 2.2uF 16V X7R in 1206 verbaut. Die LED wird mit ca. 1kHz gedimmt (Eingang DIM).

Das Problem: der Kondensator summt laut. Ausprobiert mit KerKos von verschiedenen Herstellern. Einer von muRata zeigte sich am leisesten, der Effekt ist aber nicht weg.

Was kann man gegen tun? Irgendwo las ich von speziellen leisen KerKos, kann die Info nicht mehr finden.

Fuer ein Paar Suchbegriffe und/oder Vorschlaege bedanke mich im voraus.

Igor.

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Igor "Knight" Ivanov
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"Igor "Knight" Ivanov" schrieb im Newsbeitrag news:h8aob9$m24$ snipped-for-privacy@online.de...

Kerkos hoher Kapazität (X7R Z5U) sind im Prinzip aus Piezomaterial, verformen sich also unter dem Einfluss eines Spannungsfeldes wie ein Piezolautsprecher.

Nimm Kerkos mit laut Datenblatt möglichst geringer Abhängigkeit der Kapazität von der Spannung, (am besten natürlich NP0, die wird's aber in der Kapazität und Grösse nicht geben, du wirst merken dass es überhaupt keine gibt, du also Folienkondensatoren oder Elkos nehmen musst)

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Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
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MaWin

Wird wohl auf Folie oder (bääh) Elko hinauslaufen...

-ras

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Ralph A. Schmid

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Das Problem haben wir in der Avionik auch, da hinter dem Gleichrichter dort 800Hz anliegen.

Am Ende lief das fast immer auf bedrahtete Keramik-C raus, mit etwas "staksig langen" Beinen eingeloetet und sanft umgebogen. Elkos und viele Folien-C koennen wir dort nicht nehmen weil rauhe Betriebsbedingungen und alles 30+ Jahre leben muss. Weich-Epoxy braechte auch was. Wir duerfen es i.d.R. nicht, aber vielleicht geht das in Deinem Produkt.

Das knifflige bei SMT ist, dass sich das vom unerwuenschten Piezoschwinger erzeugte Schallfeld ungebremst in die Leiterplatte ergiesst. Es gibt auch auf L-Profile fertig montierte SMT-Kondensatoren, die ein wenig Linderung bringen. Doch die sind teuer und Euer Bestuecker kriegt vermutlich die Krise wenn er die sieht. Bei Bedarf kann ich es aber raussuchen.

Kannst Du nicht mit der PWM-Frequenz raufgehen?

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Joerg schrieb:

Meinst Du sowas?

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machen auch Lärm. Wir sind dann auf (teure) Folie umgestiegen. Allerdings hatten wir 200V Amplitude mit 100Hz.

Ich frag mich auch, wie lange das solche Elkos bzw. deren Lötstellen aushalten. Leider hab ich dazu bisher keine Infos gefunden.

Michael

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Michael Rübig

Exactamente. AVX bietet auch solche an.

Ok, 200V Amplitude ist ja auch allerhand. Wir hatten meist Bruecke an

120V/400Hz und dann ein wenig Ripple darauf.

Mein Kunde hatte nichts von vorzeitigem Ableben gesagt, nur dass das Gefiepe den Leuten maechtig auf den Senkel ginge. Aber das waren alles keramische. Elkos koennen wir bei solchen Hi-Rel Produkten meist nicht verwenden.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Moin, Igor "Knight" Ivanov schrieb:

Bin ich eigentlich der Einzige dem es merkwürdig vorkommt, dass man einen Stepdown benutzt und trotzdem per PWM die LED dimmt?

Kann man denn nicht wenigstens den FB modifizieren? PWM ist für eine LED eh nicht effezient und für die Kondensatoren bzw das Gehör ja auch nicht günstig, ich mein ja nur...

Gruß, Jens

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Jens Dierks

Das macht man, damit ein einzelner Draht ausreicht um das PWM Singal rueberzuschicken. Die Elektronik sitzt meist bei dem Lampenschaechten und der Controller irgendwo anders.

Nun koennte man natuerlich dieses reinkommende PWM-Signal wieder in einen DC Pegel verwandeln, RC laesst gruessen, und damit einen FB Offset machen. Ist aber nicht ueblich, warum auch immer. Nach dem dritten Design habe ich aufgehoert mich darueber zu wundern, der Kunde ist nunmal Koenig :-)

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Yup, könnte man so machen.

Versteh ich nicht, wenn der Kunde keine Ahnung hat, dann macht man Schwachsinn des Geldes wegen?

Warum hat solch ein schwachsinniger Kunde dann so viel Geld?

Sorrry, kann gerade nicht anders, Jens

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Jens Dierks

Nein, aber wenn man es mal angesprochen hat und gesagt wird dass man es gern so belassen moechte, dann ist das eben so :-)

[...]
--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Lieber Igor,

da hast du dir aber ein ordentliches Problem ausgesucht ;-)

Mit FolienKos hatte ich auch so meine =DCberraschungen, ok, wir hatten ein paar 100 Volt und einige 10A, aber die Dinger machten ordentlich L=E4rm. In meiner Anwendung war dies aber (fast) egal, den Rest erledigte die Schaltd=E4mmung des Geh=E4uses.

Ich denke, das du unter Umst=E4nden einen hohen Ripplestrom hast. Wenn du die Induktivit=E4t erh=F6hst und/oder einen Kondensator mit einer h=F6heren Kapazit=E4t nimmst (Info von MaWin beachten), dann sollte es besser aussehen. Vielleicht bringt es auch was, einen Kondensator mit einer h=F6heren Nennspannung zu nehmen.

Bin schon sehr auf deine weiteren Infos gespannt.

Gutes Gelingen! Peter

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Peter Reiter

Jens Dierks schrieb:

Ohne mir das jetzt angeschaut zu haben: LEDs ändern bei unterschiedlichem Strom ihre Lichtfarbe. Mit PWM umgeht man das Problem.

Warum ist PWM nicht effizient?

Michael

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Michael Rübig

Ungerne: LM3405A kann schlecht mit PWM oberhalb von 20kHz, darunter hoert man's noch.

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Igor "Knight" Ivanov

Jep :).

Ja, kommt wegen Funktionsweise solcher Stromquellen wie LM3405A.

Wenn man die Induktivität hoch schraubt, wird sie groesser. Platzproblem. Ich habe versucht 2 KerKos in Parallel. Kann nicht sagen, dass alles wesentlich leiser geworden ist :(.

Du meinst, auf gefundene Loesungen? Bin noch nicht soweit. Plastik ist zu gross. ELKO will ich wegen Lebensdauer nicht (in der Umgebung kann schon

+80..+90 werden). Suche und gruebele weiter...

Danke (auch allen) fuer die Antwort(en)!

Igor.

Reply to
Igor "Knight" Ivanov
[...]

Setze doch einfach mal bedrahtete Keramik-C drauf, zum Test. Dann biege sie 90 Grad um sodass sie waagerecht ueber der Leiterplatte "schweben" aber diese auf keine Fall beruehren. Das hat das Problem bei mir in etlichen Faellen geloest.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Hi,

Antischall? Mal angenommen, zwei oder mehr Kondensatoren werden direkt nebeneinander bestückt und so verschaltet, dass sie entgegengesetzten Schalldruck erzeugen? Man müsste erst mal herausfinden, ob der Schalldruck proportional zur Spannung ist, oder proportional zum Betrag der Spannung. Davon hängt dann ab, was man dagegen tun kann.

Gruss Michael

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Michael Koch

Michael Rübig schrieb:

Na weil der Wirkungsgrad von LEDs bei höherem Strom normalerweise kleiner wird. Muss nicht viel sein, kommt auf den Arbeitspunkt drauf an, ist aber ein weiterer Punkt warum ich das nicht machen würde.

Auch 1 KHz volles An/Aus will ich nicht unbedingt um mich haben, auch wenn man das vielleicht nicht bewusst wahrnehmen kann. Hängt vom Anwendungsfall ab ob das stört.

Jens

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Jens Dierks

So isses. Sie altern dann u.U. auch schneller.

Normalerweise nicht, aber wenn man dabei einen Film auf einem HD-Fernseher guckt kann das nerven.

Michael brachte einen Punkt der eine (kleine) Rolle spielt, die spektrale Aenderung mit dem Strom. Doch das ist im normalen Bereich eher minimal und gescheite Beleuchtungen haben eh einen Mix sodass man das kompensieren kann.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Hallo, Igor "Knight" Ivanov schrieb:

Laut

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-------- Piezoelectric Effect. One minor drawback for X7R dielectrics has been their susceptibility to piezoelectric-induced stresses. Although this effect is marginal and may be neglected for case sizes smaller than the

2220, for larger capacitors it can lead to catastrophic failures caused by cracking. Modifying the dielectric composition to avoid any piezoelectric effects within the range of operating frequencies may skirt this problem (Fig. 3).

Whereas the standard X7R material shows piezoelectric noise, this is almost absent from the new ceramic. These measurements were made under a

300-V bias at 90°C. Note this effect is not present in film or aluminum-electrolytic capacitors. With this new development, ceramics now offer a viable alternative to film and electrolytic capacitors in the large case sizes.

-------

... gibt es wohl neue Keramiken, die diesen Effekt nicht oder nur abgeschwächt zeigen. Fakt ist, dass der Piezoeffekt spannungshubabhängig und nicht stromabhängig ist. Ich würde mal Kerkos mit höherer Spannungsfestigkeit ausprobieren. Da ist dann in Deinem Arbeitspunkt die Feldstärke im Dielektrikum kleiner, was auch zur Reduzierung des Geräusches führen müsste. Du kannst auch mal probieren, zwei Stück in Reihe zu schalten.

Ich würde mir auch überlegen, die Größe von C2 zu reduzieren. Bei der Schaltfrequenz spielt der Stromrippel/Helligkeitsrippel nun wirklich keine Rolle. Im Datenblatt steht auch, dass die 1µF für minimalen Stromrippel sorgen. Ich sehe keinen Grund, mit größerem Stromrippel zu arbeiten, solange die LED in einem sinnvollen Bereich betrieben wird und keine EMV-Dinge dagegen sprechen. Wenn Du mit geringerer Kapazität arbeitest, dann kannst Du mit der Spannungsfestigkeit auf 50V oder 100V gehen, was das Problem deutlich reduzieren dürfte.

bezahlbare NP0-Kondensatoren gibt es bis 100nF. (15 Dollarcent bei Digikey) Mit NP0 dürfte das Problem erledigt sein.

Michael

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Michael Rübig

Figure 3 zeigt an sich aber nur die Beseitigung einer Resonanz. Hast Du Erfahrungen in Sachen Fiepen mit dem neuen Material?

Notfalls eine kleine Induktivitaet zwischen C2 und LED, hatte ich bei einem Projekt gemacht. Das hat EMI weggepustet. Muss natuerlich eine sein die nicht fiept :-)

[...]
--
Gruesse, Joerg

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Joerg

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