Kleinserie vs. WEEE, EMV, RoHS...

Hallo Sebastian,

War bei Heathkit damals auch nicht anders. Dann muessen sie eben bezahlen. Oder einen wie mich damals finden, der ihnen das richtet.

Ich weiss auch nicht, warum das bei Audio Freaks oft so ist. Ich mische ein wenig mit bei der dicken Audioanlage unserer Kirche und da achten wir alle darauf, dass Preise reel sind. Wenn etwas zu teuer ist, dann kaufen wir es eben bei Digikey oder sonstwo.

Aha. Das muesste man mal gruendlicher eruieren.

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Gruesse, Joerg

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Joerg
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Kann ich auch bestätigen. Unsere BayCom hatte ja früher den Amateurfunkkram (Packet-Radio-Modems etc.) und auch den ersten "grossen" MP3-Player Oscar (aka M3PO von Terratec). Die gab es auch als Bausätze. Die kamen gerade von den Funkern als ziemliche Schrotthaufen zum Reparieren zurück, teilweise mit ziemlich unverschämten Forderungen (auf Garantie, Klageandrohung, etc.).

Das Problem wird wohl das sein, dass die, die es wirklich können, gar keinen Bausatz brauchen, sondern sich es selber "schnell" zusammenfrickeln. Damit bleiben die für den Bausatz übrig, die mit dem Bausatz erst die Erfahrung sammeln, die schon vorher dafür haben müssten ;-)

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         Georg Acher, acher@in.tum.de
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         "Oh no, not again !" The bowl of petunias
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Georg Acher

Hallo Sebastian, hallo Joerg!

Das Problem ist, dass das bisher AFAIK weder durch den Gesetzgeber noch durch ein Gericht höherer Instanz halbwegs eindeutig definiert wurde. Noch legt das jeder für sich selbst aus, und muss mit dem Restrisiko leben, von der EAR verklagt oder einem Wettbewerber abgemahnt zu werden.

Ich würde meine Schrittmotorkarten auch lieber fix&fertig anbieten, aber alleine für die Klärung der hier angerissenen offenen Fragen zum Thema EAR und CE müßte ich Anwälten und Sachverständigen vermutlich einen Jahresgewinn oder mehr hinterher werfen. :-(

Take-e-way oder der EAR? Wie auch immer, halte uns bitte auf dem Laufenden!

Gruß Thorsten

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"Ich vermute in Deutschland hätte Edison für seine Glühbirne erstmal
ein Technologiefolge-Abschätzungsgutachten über verlorene
Arbeitsplätze in der Petroleum-Industrie vorlegen müssen, bevor
ihm die Einführung elektrischer Beleuchtung erlaubt worden wäre."
Rafael Deliano in News:de.sci.electronics zum Thema Innovation in DE
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Thorsten Ostermann

Meine aktuellen Überlegungen würden in dem Falle sagen: Liefer "fertige" Module aus, an die jedoch noch Anschlußstrippen gelötet werden müssen (z.B. Stromversorgung, Motoranschluß...). Die Frage dabei ist nach wie vor, ob das als Verbindung durchgeht, die nicht "jedermann" anschließen kann. Bei den Lötkünsten des normalen Endkunden würde ich sagen dass dem so ist, zumal die reguläre Definition von "durch jedermann anschließbar" eine einfach anzuschließende Steckverbindung wie z.B. Klinke, XLR,

9V-Batterieclip oder auch Molex vorsieht.

Damit würde man der Zerlötproblematik durch den Abnehmer zumindest in so weit aus dem Weg gehen, dass man ihm nur einfache Lötvorgänge überlässt, bei denen allerhöchstens Anschlußlitzen bzw. deren Isolierung zerlötet werden können aber keine OpAmps, Transistoren oder sogar Microcontroller.

Abgesehen von diesem Pukt ist ein solches Modul allein nicht betriebsfähig, könnte also u.U. um die EAR-Registrierung herumschlüpfen.

Sowohl als auch. Was die Jahresmitgliedschaft bei Take-e-way kostet, steht auf deren Homepage, ansonsten halten sie sich mit Informationen leider sehr zurück.

Mich stört das Recycling an sich noch nichtmal, nur die Steine die einem da als "Krauter" in den Weg gelegt werden kotzen mich, gelinde ausgedrückt, extrem an.

Um auf eine Tonne Müll zu kommen, müsste ich vermutlich knappe 10.000 Stück dieses Teils verkaufen, mit Gehäuse vielleicht nur 5.000 - aber selbst diese Zahlen halte ich im angestrebten Markt als unbekannter Hersteller für, sagen wir mal utopisch bis unmöglich innerhalb der nächsten 5-10 Jahre.

Da soll sich nochmal jemand über eine unangenehme Wirtschaftslage beschweren...

Zuendi

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RaumKlang Showtechnik - www.raum-klang.net
Tontechnik, Bühnen, Licht, Vertrieb.
NEU im Shop: Martin Audio, Renkus-Heinz, Schulz-Kabel
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Sebastian Zuendorf

Hallo Sebastian,

Doch solange Ihr nicht gehaeuft an Eure Lokalpolitiker herantretet, wird sich kaum etwas daran aendern. Bei uns machen das die oertlichen Chambers of Commerce. Nach dem Motto "Wir haben da ein Gesetz und das kostet soundsoviele Arbeitsplaetze in Ihrem Wahlkreis". Dabei muss manchmal etwas gebauscht werden. Du wirst ja wahrscheinlich hier und da Leute beschaeftigen, aber nur, wenn Du Deine Produkte auch gewinnbringend vertreiben kannst.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Würde ich mir da auch keine zu grossen Hoffungen machen. Vgl. Tivialpatente wo ja

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verklagt wurde und das Urteil auch Bestand hat:
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"Beispiele nehmen wir gerne vertraulich entgegen..." aber publizieren dürfen sie sie nichtmehr.

Sie haben die Mitgliedschaft etwas gelockert: man kann für 20EUR/Jahr assoziertes Mitglied werden. Aber das wird nicht reichen die Mitgliederzahlen soweit zu erhöhen, daß man von Politikern ernstgenommen wird.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Das Problem mit unserer IHK (deren Mitgliedsbeitrag ich seit Jahren nicht mehr zahle...) liegt einfach darin, dass sie außer mir den Briefkasten mit bedrucktem Altpapier vollzukleistern nichts sinnvolles tun, um die Interessen ihrer kleinen (Zwangs-)Mitglieder durchzusetzen.

Die Hauptbeschäftigung dieses Kraken-Organs liegt scheinbar hauptsächlich darin, sinnlose Zulassungskriterien für Gesellenprüfungen zu erfinden und somit ungelernten Menschen, die seit Jahren ihren Beruf ausüben eine Zulassung zur inzwischen notwendigen Prüfung zu verwehren.

Kleines Beispiel: Fachkraft für Veranstaltungstechnik gibt es seit

1998, somit waren die ersten Prüfungen 2001. Nun gibt es einen Haufen Selbstständiger, die so wie ich Kleinbetriebe führen und logischerweise nie eine betriebliche Ausbildung noch eine IHK-Prüfung in diesem Bereich gesehen haben - einfach, weil es diesen Ausbildungsberuf (mit Prüfung) bis dato nicht gab.

Nun war es so, dass ich zwar gern diese Prüfung absolviert hätte (und sie aller Wahrscheinlichkeit auch ohne vorheriges Dazulernen problemlos bestanden hätte) es aber einfach nicht durfte, da ich die damals gefragte Berufserfahrung von 6 Jahren nicht schriftlich nachweisen konnte. Inzwischen hat man das zwar auf 4 Jahre reduziert, trotzdem ist diese Regelung in Verbindung mit der neu gebastelten Versammlungsstättenverordung ein Schlag ins Gesicht vieler Kleinunternehmer in diesem Bereich, der deren Berufsausübung teilweise unmöglich macht oder zumindest in Teilen in die Illegalität führt, wenn kein(e) Fachkraft/Meister anwesend ist.

Gewinner sind, mal wieder, die großen Läden, die bereits vorher Bühnen- oder Hallenmeister beschäftigten, ihre Fachkräfte selbst ausgebildet oder zugekauft haben. Als One-Man-Show hat man dagegen kaum eine Chance ohne zumindest eine Fachkraft für die entsprechende Veranstaltung einzukaufen (und somit keinen/kaum Gewinn mehr zu machen).

Ich habe absolut nichts gegen eine Endabnahme durch den städtischen Meister zwischen Aufbau und Beginn der Veranstaltung, die Anwesenheitspflicht für einen "Verantwortlichen für Veranstaltungstechnik" halte ich jedoch für groben Unfug, zumindest wenn es um Klein- und Kleinstveranstaltungen in z.B. Jugendzentren geht. Die Budgets für solche (teils gemeinnützige) Veranstaltungen geben eine zugekaufte Fachkraft einfach nicht her, so dass ich, ebenso wie viele Kollegen, solche Veranstaltungen und die entsprechenden Kunden verloren habe obwohl diese gerne weiter mit uns arbeiten würden.

Hinzu kommt der Umstand, dass ich eine eingekaufte Fachkraft zwar auch sinnvoll einsetzen könnte (LKW laden/entladen, Aufbauhelfer, Tonassistent/Mikrofonierer...) die Qualifikationen der entsprechenden Freelancer aber oftmals einfach nicht für brauchbare Arbeit ausreichen. Jemand, der in einer Video-Bude gelernt hat, kann idR kaum Ton, reine Tonmenschen haben idR eher weniger mit Licht zu tun... Die schriftliche Auszeichnung "Fachkraft für Veranstaltungstechnik" ist also keineswegs eine fachliche, sondern sagt lediglich etwas darüber aus, ob der ausgezeichnete Mensch "intelligent" genug war, die VStVO auswendig zu lernen und einige Multiple-Choice Fragen einfachster Art zumindest teilweise korrekt zu beantworten. (Wer mag, kann gerne mal einen Prüfungsbogen ausfüllen - ich wette fast, dass jeder halbwegs intelligente Mensch mit ein wenig Allgemeinbildung und technischem Verständnis in der Lage ist, diese Prüfung zu bestehen).

Gute Allrounder findet man idR nicht untern den ausgebildeten Fachkräften, es sei denn sie haben eine Externenprüfung absolviert und waren vorher schon gut oder haben sich nach der Ausbildung freiwillig weitergebildet.

So, genug gekotzt.

Zuendi

--
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Sebastian Zuendorf

Hallo Sebastian,

Da koennte man eine Beschwerde mit dem Hinweis auf eventuellen Gang zum Gericht einreichen, in der Diskriminierung vorgeworfen wird. Bei uns gehen selbst bei Behoerden danach alle Warnlampen an. Sie haben dann Angst, dass der sich Beschwerende noch ein Dutzend Mitleidende findet und eine Sammelklage einreicht (heisst hier Class Action). Bei selbigen droht meist ein Schadenersatz, weil die Anwaelte mindestens 30-40% von der Beute abhaben wollen und daher auf eine fette Gesamtsumme aus sind.

Hast Du mal Lokalpolitiker dazu angeschrieben? Die Presse einbezogen? Besonders wenn im entsprechenden Wahlbezirk kein solcher grosser Laden ist, sollte das zuenden.

Das fuehrt mit Sicherheit dazu, dass solche Sachen vermehrt schwarz abgewickelt werden.

Wir haben solche eher unsinnigen Lizenzzwaenge auch hier, fuer die es als Begruendungen nur Platitueden gibt. Doch unsere Kammern sind auf Zack, denn da gibt es keine Zwangsmitgliedschaft. Auch bei Euch gehoert die IMHO abgeschafft. Diese Verbaende sorgen dann fuer ihre Mitglieder und verhindern oft die Durchsetzung von ueberzogenen buerokratischen Hindernissen. Also existieren viele der unsinnigeren Gesetze nur auf dem Papier.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

"Joerg" schrieb im Newsbeitrag news:iu5ni.22173$ snipped-for-privacy@newssvr25.news.prodigy.net...

Es gibt hier keine Sammelklagen, daher lachen sich die Leute ueber solche Versuche tot, und die Anwaelte gaehnen weil es nichts zu verdienen gibt.

Was soll das bringen, die werden vom Grossen Laden bestochen, nicht vno dir.

Kaum, kein Unfallschutz. Daher aber der aktuelle Ausbildungszwang, es kletterten einfach zu viele selbsternannte Hands besoffen in die Rigg.

--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
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MaWin

Hallo Manfred,

Die Lokalpolitiker im Wahlbezirk Juechen aber sicher nicht.

Das haelt Schwarzarbeiter und deren Auftraggeber aber kaum ab. "Dem Jupp sein Kumpel macht Dir das billiger", "Wird schon nix passieren" und so.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Hallo Sebastian.

Ich gehe einfach davon aus, das es der Sinn dieser Organisation ist, die kleinen rauszuhalten......sonst k=F6nnte ja jeder kommen, und den gro=DFen das Gesch=E4ft versauen.

Mit freundlichem Gru=DF: Bernd Wiebus alias dl1eic

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Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Depression. Jeder echte Wettbewerb ist ruin=F6s. Darum beruht jede funktionierende Wirtschaft auf Schiebung. Ich will keine besseren Politiker, ich will ein besseres Volk.

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Wiebus

Hallo Bernd,

In Amerika haben wir da sehr passende Ausdruecke: Turf Battle und Turf Protection.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

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