Kein Ton beim DVD/VCR Combi Receiver

Hallo zusammen,

habe mit meiner Fehlersuche beim Schaltnetzteil angefangen und dazu eine CD abgespielt. Während dessen habe ich am Platinensteckverbinder gemessen, laut Platinenaufdruck sollten dort 36 Volt zu messen sein. Es ist jedoch keine Spannung vorhanden. Da auf der Platine ein weiterer Schaltregler drauf war, wollte ich diese einfach mal tauschen, aber sie sind unterschiedlich. Der vermeindlich defekte ist dieser hier:

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Leider bekomme ich nirgendwo diesen her. Weiß jemand einen Ersatztyp ? Das muß doch irgendwie Massenware sein, Schaltnetzteile gibt es doch auch schon lange ?

Aber wie findet man den richtigen Ersatztyp ? An DRAIN liegt über die Primärspule 320 VDC und an VCC sehe ich wie die Spannung von ca. 10VDC bis 15VDC langsam ansteigt und dies periodisch, also Sägezahn mit äußert geringer Frequenz. SYNC ist 0 VDC und FEEDBACK ebenfalls. Die Vielzahl von Schaltnetzteilen verwirrt mich. Bin mir aber ziemlich sicher, das dies ein Primärgetakterter Eintaktwandler als Sperrwandler mit galvanischer Trennung ist.

Hoffe auf eure Hilfe B_Stein

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Bernd Stein
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Hallo,

Bernd Stein schrieb:

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Es muss nicht unbedingt der IC kaputt sein, überprüf erst mal den Rest.

Hier ist mal eine Beispielschaltung:

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Nach Deiner Beschreibung gibt es erst mal zwei Möglichkeiten:

1.) Elko an VCC ist ausgetrocknet. Elko lädt sich auf, IC versucht zu starten, Energie reicht nicht für korrekten Start, IC geht wieder aus, Elko lädt sich wieder auf usw. 2.) Überlast/Kurzschluss (Sekundärseite (Last), Sekundärdiode, Sekundärelko, Trafo). IC versucht zu starten, geht aber aufgrund von Überstrom in Protect-Modus.

In beiden Fällen müssten aber am Drain wenigstens mal paar schmale Nadeln zu messen sein (wobei die im 2. Fall fast unsichtbar sein können, je nachdem, was da kaputt ist).

Damit liegst Du richtig. :-) In diesem Fall wohl mit quasiresonanter Steuerung (Einschalten im Spannungsminimum), was die Verluste beim Einschalten und die Störabstrahlung reduziert.

Sperrwandler sind eigentlich immer Eintaktwandler (wüsste nicht, wie es anders gehen soll - naja, man könnte mehrere Zweige aufbauen und die phasenversetzt ansteuern, aber da ist wohl ein Flusswandler günstiger)

Viel Erfolg bei der Reparatur! Markus

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Markus Faust

Erst mal vielen Dank Markus. Jetzt bleibt eigentlich nur noch der IC oder der Trafo. >

Markus Faust schrieb:

Diese Schaltung kommt der des Gerätes schon sehr nah, falls ich die Leiterbahnen richtig verfolgt habe. >

Hierzu habe ich den 100µF/50V Elko ausgelötet und einen normalen Elko (damit meine ich ohne Rücksicht auf ESR usw.) mit 1000µF/40V eingebaut. Nun hatte die Sägezahnspannung eine noch geringere Frequenz. Den ausgebauten Elko habe ich gemessen und der müßte in Ordnung sein, da ich annehme, das falls er ausgetrocknet wäre, er nicht mehr die aufgedruckte Kapazität besitzen würde. Falls sich sein Innenwiderstand erhöht haben sollte, so weiß ich nicht wie ich dies messen sollte, deshalb habe ich nur einmal zum Test den zehn mal höheren benutzt. >

Die Sekundärseite sieht so aus wie in der Beispielschaltung die erzeugten 125 Volt. Die Diode und ihren parrallen Kondensator 1nF/1KV habe ich für i.O. befunden. (Diode = sperrt/leitet mit Multimeter und die Kondensatorkapazität gemessen). Die folgenden Kondensatoren haben die gleichen Werte

2200µF/50V. Diese habe ich nur gemessen und nicht versuchsweise gewechselt, da die Kapazität von beiden i.O. ist. Die Siebdrossel hat Durchgang (0,3 Ohm) und laut Aufdruck 20µH, die ich leider nicht messen kann, da ich hierfür kein Meßgerät besitze. Der Trafo SHT-W17W SI 0514Z hat keine Unterbrechung, mehr kann ich nicht feststellen, da die Spulenwerte immer Druchgang haben.

Nun kam mir die Idee, das vielleicht irgend etwas nicht mit der Rückführung stimmt. Hierzu habe ich den Trafo ausgebaut gelassen, die

230V angeschlossen und dort wo die Sekundärspulenanschlüsse sind eine veränderliche Gleichspannung mit dem Pluspol an der Anode angeschlossen. Am Optokopplerempfänger habe ich dann die Spannung Kollektor gegen Emitter gemessen. Dort konnte ich sehen das die Spannung ein niederfrequenter Sägezahn war, der von 0V bis ca.4,5V anstieg. Nachdem ich die Gleichspannung bis auf 36V erhöht hatte, blieb die Kollektor-Emitterspannung am Optokopplerempfänger bei Null Volt.

Mit welchem Kniff kann ich nun feststellen ob der IC defekt ist ?

Und falls dieser defekt ist, welchen beschaffbaren Ersatztyp kann ich dann verwenden ?

Das ich diese evtl. nicht sehen kann denke ich auch. Ich besitze ein einfaches Analoges zwei Kanal 20Mhz Oszilloskop von Goldstar, das so über 13 Jahre alt ist.

Nochmals vielen Dank, wo ich vorher resigniert habe, kamm mir doch noch eine Idee, auch wenn dies alles noch kein Erfolg brachte.

Bis dann B_Stein

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Bernd Stein

3.) Widerstand fuer den "Kickstart" hochohmig geworden oder verbrutzelt. In der Beispielschaltung waere es R104. Das passiert oft bei PC Netzteilen und kann z.B. durch Brown-out hervorgerufen werden. Also wenn die Netzspannung ausfiel aber dabei etliche Male teilweise oder ganz wiederkam und dessen Belastbarkeit fuer soviele Startvorgaenge nicht ausgelegt war. Hatten wir hier gerade :-( [...]
--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Auch Dir Joerg erstmal Danke. Falls Dein amerikanisch auch so Gut ist, kann ich nur staunen.

Joerg schrieb:

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Die Schaltung für den Kickstart sieht bei diesem Schaltnetzteil (SNT) geringfügig anders aus. Die in der Beispielschaltung genannten Widerstände R103 und R104 sind bei diesem SNT vier in Reihe liegende

100k Widerstände mit 1/8W oder noch geringerer Leistung die nicht am Gleichrichter Wechselspannungsanschluß, sondern am Gleichrichter Plus angeschlossen sind. Habe einen davon ausgebaut und die anderen in der Schaltung gemessen, sind alle O.K. Habe bei dieser Gelegenheit auch noch L101 und C107 mit dem Multimeter überprüft. D.h L101 Durchgang und C107 den aufgedruckten Kapazitätswert der bei diesem SNT 560pF/1kV beträgt.

Bis dann B_Stein

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Bernd Stein

Bernd Stein schrieb:

Dann würde aber an VCC keine Sägezahnspannung auftreten... Btw.: Bei "klassischen" Designs ist der eigentlich immer aktiv, muss also für Dauerbelastung ausgelegt sein (aber: ja, ich hatte auch schon Netzteile, wo der kaputt war).

Was mir noch einfällt: Hast Du schon mal R107 und D105 überprüft (bzw. was in Deinem Netzteil zur Versorgung des IC drin ist)? Ideal wäre es, wenn Du mal den Trafo messen könntest, der sollte primärseitig irgendwas im oberen µH- oder unteren mH-Bereich haben (ich weiß, Möglichkeiten zur Induktivitätsmessungen hat leider nicht jeder...).

Grüße Markus

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Markus Faust

Bernd Stein schrieb:

Das klingt eigentlich nach normalem Verhalten. Wenn VCC den zum Start erforderlichen Wert erreicht hat, beginnt sich C109 auzuladen (Soft Start). Nachdem der Start nicht erfolgreich ist, wird er wieder entladen. Bei 36V spricht die Regelschaltung an; da (momentan) kein geschlossener Regelkreis vorliegt, gibt es nur 2 Zustände: zuwenig Spannung (vollständig aufgeregelt) oder zuviel Spannung (vollständig zugeregelt; der Optokoppler ist durchgesteuert, folglich keine Spannung am Kollektor).

Regelung scheint also OK zu sein.

Markus

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Markus Faust

Markus Faust schrieb:

Hallo Markus,

habe mittlerweile alle Bauteile überprüft. Mit dem Trafo habe ich folgendes gemacht und denke das dieser auch in Ordnung ist, obwohl dabei keine Last mit im Spiel war. Mit einer Sinusähnlichen Spannung mit Vss 3V Primär bei 210KHz, habe ich an der Sekundärspule 760mVss gemessen und an der SYNC Spule damit meine ich die mit den Anschlüssen 6 und 7 450mVss. Nun denke ich doch das der IC defekt ist bzw. dessen Schalttransistor.

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Nur welchen Ersatztyp kann ich hierfür nehmen ?

Bis dann B_Stein

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Bernd Stein

Bernd Stein schrieb:

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Hallo Bernd,

könnte sein.

Aus meiner Sicht ist es schwierig, da was 100% kompatibles zu finden. Von Fairchild gibt es zwar Nachfolgetypen in ähnlichen Gehäusen (aber mit anderer Außenbeschaltung; und ob die vom Timing / Arbeitsfrequenz passen ist auch nicht sicher).

Bei

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scheint es ihn wohl noch zu geben (wenn auch zu Apothekenpreisen); musst halt selbst entscheiden, ob es Dir das wert ist...

Markus

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Markus Faust

Markus Faust schrieb:

Hallo Markus,

da hast Du sicher recht. Schon allein dieses TO-220 5Pin Gehäuse zu finden ist schon schwierig. Habe dies bei ST als Viper100 gefunden und dieses für 2,95 EUR einfach mal bestellt. Dieses kann ich natürlich nicht 1:1 verwenden. >

Stimmt leider. Auch noch 2-3Wochen Lieferzeit. Eigenartig das ich diese Seite nicht gefunden habe. Deshalb noch mal herzlichen Dank für deine Hilfe. Werde hier noch mal Posten, wenn ich diesen IC ausprobiert habe.

Bis dann B_Stein

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Bernd Stein

Bernd Stein schrieb:

Das mit dem VIPer 100A IC ging voll in die Hose, ging ab wie Zisselmänner (Feuerwerkskörper). Naja, war auch eine naive Idee, nur weil im gleichen Gehäuse und ähnliche Anschlüsse.

B_Stein

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Bernd Stein

Bernd Stein schrieb:

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(wenn auch zu Apothekenpreisen); musst halt selbst entscheiden, ob es Dir das wert ist...

Hallo zusammen,

bei der oben angegebenen Internetadresse habe ich das orginal Schaltnetzteil-IC bekommen, es hatte nur 7 Tage gedauert. Bei dem Combi Receiver handelte es sich um ein LG LH-CX247P, leider scheint auch eins von den Endstufen-ICs (STA505 von STmicroelectronics) einen defekt zu haben, da beim aufstecken des Platinenverbinders, es einen nicht unerheblichen Funken gab. Deshalb habe ich die Leiterbahen zu Vcc an den ICs unterbrochen und diese nacheinander wieder verbunden bis nur noch eine übrig blieb. Das Resultat ist das nur noch die beiden Frontlautsprecher verwendet werden können.

Bis irgendwann Bernd Stein

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Bernd Stein

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