IC-Typ fuer altes Digitalvoltmeter gesucht

Hi,

dass ich ein Faible für alte Meßgeräte habe, dürfte hier inzwischen deutlich geworden sein ;-). "Natürlich" geht's auch diesmal wieder um einen Oldie, und zwar um das kleine dreistellige DVM DM-200 von Kamoden.

Wie im Betreff zu lesen, suche ich ein IC, weil es leider der "Leiche" schon entnommen war, als ich sie bekam. Es handelt sich dabei wohl (zumindest teilweise) um den A/D-Wandler im

18-pol. DIL-Gehäuse.

Zum einen steuert das gesuchte IC die drei Schalttransistoren für die LED-7-Segment-Anzeigen (gemeinsame Kathode) an, zum anderen erzeugt es das BCD-Wort für den BCD-zu-7-Segment-Dekoder MM74C48.

Folgende Pinbelegung habe ich auf die Schnelle herausgefunden:

Pin 1: Masse Pin 6: Masse Pin 7: Basis Schalttransistor Digit 3 Pin 8: Basis Schalttransistor Digit 2 Pin 9: Basis Schalttransistor Digit 1

Pin 10: BCD "A" Pin 11: BCD "C" Pin 12: BCD "B" Pin 13: BCD "D" Pin 14: über 1 nF an Masse Pin 15: (vermutlich) +Ub

Kennt einer von Euch das IC? Oder ist es was Kundenspezifisches?

Hoffend, daß es bei einem von Euch inzwischen "geklingelt" hat, grüßt freundlich

Reinhard

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Reinhard Zwirner
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Es gab von Siliconix 2 Chip Lösungen mit 16 + 18 Pin DIP a la LD120 & LD121 bzw LD122 & LD121. Der 18 Pin ist dort der LD121. Digitalteil des Dual-Slope, steuert auch BCD. Eventuell findet sich Datenblatt im www, sonst müsste ich scannen.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Rafael Deliano schrieb:

Hallo Rafael,

danke für Deinen Hinweis. Leider ist es der LD 121 nicht, wie ich

- da ich ja kein Datenbuch wegwerfen kann - gerade in meinem Siliconix-IC-Datenbuch von 1088 verifizieren konnte.

Da außer Standard-ICs (LM 2902, 741) und 2 exotischen Dual-FETs (FM 1111) kein anderes spezifisches IC zu finden ist, muß es sich bei dem gesuchten Schaltkreis wohl um eine Standalone-Lösung handeln.

Ciao

Reinhard

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Reinhard Zwirner

Da dieses Buch von grossem kulturhistorischem Wert ist, es beweisst das Johannes Gutenberg doch nicht der erste war, wuerde ich es auch keinesfalls wegwerfen!

Olaf

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Olaf Kaluza

In den 70er Jahren hatten viele Hersteller Chipsätze für Voltmeter.

Der Dual-Fet und die bipolar Linear-ICs könnten diskreter Aufbau des Frontends sein. Ist wenigstens dicker Folienkondensator zu sehen der auf dual-slope hindeuted ?

RCA wäre: CA3162E A/D-Wandler für "3 Digit Display" in DIL16 dem aber typisch CA3161 in DIL16 als LED-Treiber folgt.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Olaf Kaluza schrieb:

[...]

^ ^^^ Mist! Ich sollte vor dem Posten doch lieber stets einen großen Schluck Zielwasser nehmen, damit ich dann immer die richtige Taste treffe ;-)!

Seufzend

Reinhard

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Reinhard Zwirner

Rafael Deliano schrieb:

Ja. Zwischen Pin 18+16 100 nF sowie zwischen Pin 18+4 100 nF. Zwischen Pin 16+4 die Drain-Source-Strecke eines JFETS E204, dessen Gate von Pin3 angesteuert wird.

Definitiv nicht.

Fürs Suchen dankt

Reinhard

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Reinhard Zwirner

Hi,

könnte es eine Kopie vom C502 (DDR) sein? (oder ist der C502 die Kopie?)

oder der C520...(kleine Variante)

MfG Stefan.

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Stefan "Hänky"

Stefan "Hänky" schrieb:

TL50x passen nicht. An die hatte ich zuerst auch gedacht.

MfG

Frank

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Frank Scheffski

Wenn ich mich nicht irre war die C50x Reihe die Kopie /Aquivalent zur TL50x Reihe und wurde auch so blank verkauft bzw. nur noch von TI umgelabbelt. Das gleiche trifft für den C520 zu. Jedenfals sagte das ein Freund der zu DDR- Zeiten bei der Firma Meßelektronik in Dresden beschäftigt war und auch für die Beschaffung zu ständig war. Mit anderen IC,s war es wohl genauso - Billiglohnland DDR eben :-) Oder es wurde "getauscht" um Devisen einzusparen. Aber wie gesagt alles lange her - kein Anspruch auf Wahrheitsgehalt meiner Aussagen.

Gruß

Andreas

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Andreas Straßer

Andreas Straßer schrieb:

Ich habe mit Sicherheit noch nicht alle Arten "Original-DDR-ICs" gesehen, wage aber mal die Behauptung, daß die sich grundsätzlich schon in Form und Farbe vom "Westkram" _meilenweit_ unterschieden haben.

MfG

Frank

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Frank Scheffski

Hi,

Kann ich nicht zustimmnen!! vieleicht hast du einen B555 rumliegen. Vergleich den mal mit einem NE,TL555 oder gleichtypige aus Asien.

--> Eher erkennt man die nur an der Bezeichung (vieleicht ist die weiße Farbe etwas blasser, aufgrund der Lagerzeit größer 16 Jahre)

oder siehe z.B. A2030 und L165.

MfG Stefan.

Reply to
Stefan "Hänky"

Äquivalent: Ja. Umgelabelt: kaum. Von TI unter eigenem Label verkauft: höchst unwahrscheinlich.

Es erscheint mir ein ausgesprochen eitles Unterfangen, die Herkunft eines ICs anhand von "Form" oder "Farbe" einschätzen zu wollen.

OK, legendär sind die russischen "Toffee"-Chips, deren Plaste- Verkappung nicht mal hinreichend lichtdicht war. Und auch die Preß- form für DDR-Plaste-DILs war einigermaßen unterscheidbar. Aber für eine exakte Klassifizierung reicht das nicht.

Viel entscheidender ist die Tatsache, daß die DDR notorisch knapp bei Devisen war. Bis auf Einzelexemplare zum Studium der Innereien oder in seltensten Fälle zur Demonstration der "Überlegenheit des Sozialismus" wurden keine ICs aus dem NSW importiert oder gar umgelabelt. Das gilt ganz besonders für (Binnenhandel-)Massenware wie C50x und den C520.

In seltenen Fällen wurde DDR-Ware mit der westlichen Kennzeichnung bedruckt. So habe ich z.B. diverse 74LSxx aus DDR-Produktion und auch der eine AD570 wird wohl eher ein C570 sein. Über die Gründe kann ich nur spekulieren. Eventuell waren die ja für den Einsatz in Export- Geräten vorgesehen.

Den C500 Chipsatz fand ich übrigens seinerzeit nicht besonders auf- regend - halt Stand der Technik. Anders der C520. Den gabs ja schon Jahre vorher und es war AFAIK der erste IC, der nennenswert Analog- Kram und Logik (I²L) auf einem Chip hatte. Auch kamen andere I²L Schaltkreise wie die genialen E355/351 oder die D34x 7-Segment-Decoder erst deutlich später. Andererseits kann ich mir nicht vorstellen, daß der C520 ein plumper Nachbau ohne Kenntnis der Funktionsweise gewesen sein soll. Die nötige Präzision für einen 3-Digit-A/D ist nicht ohne.

Vom U880 weiß man ja inzwischen, daß die erste Generation durch schichtweises Abtragen und Fotografieren eines Originals entstanden ist. Die Details der Entstehung des C520 sind mir unbekannt, würden mich aber sehr interessieren.

FYI: C520 =~ AD2020=CA3162, U880 =~ Z80CPU, D34x ~ CA3161, wahlweise mit variablem LED-Strom und Hexadezimal-Decodierung. E355 ist ein Timer, bestehend aus 555-Oszillator, diversen Teilern und variabler Start/Stop-Logik. E351=Zusatzteiler für E355.

XL

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Axel Schwenke

Der Axel hat schon recht - wenigstens einer der mir beisteht :-)

Fakt ist auch das nur EinsA Schaltkreise in den Export gingen. D.h. saubere DIL Gehäuse mit Beschriftung oder auch ohne. Der Kunde will ja schließlich für seine Devisen/harte Währung auch entsprechende Qualität sehen. Da wie Axel auch schrieb war die DDR kronisch knapp bei Kasse und da gingen einige IC,s auch ohne Beschriftung in das NSW bzw. in den Westen! Nur wenige gingen in die eigene Produktion bzw. Binnenhandel. Inwieweit IC bereits vor Ort - in der DDR - mit z.B. TDA2030 anstelle A20230 bedruckt worden und dann erst ausgeliefert wurden kann ich nicht beurteilen. Ich kann mir durchaus vorstellen das bei einer entsprechenden Preisgestalltung eventuell auch Unterlagen zur Technologie bzw. Herstellung vom Auftraggeber "geliefert" wurden. Ich denke nur mal an die Farbbildröhren aus Berlin wo

- ich glaube das war SONY - Lizensen und KnowHow gab und auch eine komplette Fertigungsstrecke aufbaute und dafür die ersten zig Tausend Bildröhren für wenig Geld bekahm. Die DDR war eben ein Billiglohnland für den Westen und brauchte dringend Devisen - das erklährt doch alles. Ich denke nur an die damaligen Geräte von PRIVELEG wie Farbfernseher und Kassettenrecorder bzw. die Oszis von CONRAD (eBay). Meistens nur die Frontplatte und /oder Beschriftung/Hersteller geändert. Die sehen alle irgendwie nach DDR aus ...

Gruß

Andreas

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Andreas Straßer

Axel Schwenke schrieb:

[...]
[...]

Siehe dazu:

Auch wenn meine Frage leider noch nicht die erhoffte Antwort gebracht hat, danke ich doch allen Tipgebern, und wenn es _nur_ für die anregende Diskussion ist.

Ciao

Reinhard

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Reinhard Zwirner

"Reinhard Zwirner" schrieb

Ein weiteres bekanntes DMM IC gab es von Ferranti das ZNA116E. Es hat allerdings lt. Datenbuch 24Pins. Immerhin stimmen die Belegung von Pin 1,10,11,12,13 überein.

Gruß

Hans Georg

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Hans-Georg Lehnard

Hi,

habe heute den entscheidenden Hinweis samt Datenblatt bekommen: es handelt sich bei dem gesuchten IC um ein LD 130 von Siliconix (50,- FRZ bei Strixner & Holzinger).

Vielleicht hilft die Info ja auch einem von Euch.

Ciao

Reinhard

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Reinhard Zwirner

Hallo Reinhard,

50 Euro fuer ein IC? Wow! Aber wenn es ein heissgeliebtes Instrument wieder in Schwung bringt, freut es trotzdem.
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
Reply to
Joerg

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