Hifi-Aktivweiche

Hallo,

ich möchte mir einen Hifi-Vorverstärker mit integrierter Aktivweiche bauen. Das ganze soll Mikrocontroller gesteuert sein (Fernbedienung, Lautstärkeregelung, Display). Als "elektrisches Poti" verwende ich den PGA2310 (4 Stück, für jeden Weichenzweig einen). Dadurch kann ich immerhin schon recht komfortabel den Pegel der einzelnen Zweige einstellen. Ganz toll wäre es nun natürlich wenn man de Trennfrequenzen und die Güten auch noch über den Mikrocontroller einstellen könnte. Kennt da jemand eine Lösung die Hifi-tauglich ist? Also Klirr sollte 90dB. Das einzige was mir einfällt ist ein DSP. Allerdings würde das wohl recht teuer und aufwendig. Praktikabel wäre wohl nur die Verwendung von Evaluationboards, da ich mir schon allein das Löten der DSPs nicht zu traue ... Ein Motorola EVM

56k habe ich schon. Allerdings bräuchte ich wohl für jeden Weichenzweig eins und die Frage ist, ob die Wandler auf dem Board was taugen. Es gab wohl auch mal spezielle digitale Schaltkreise die nur ein FIR-Filter realisieren. Ich bräuchte dann nur noch einen SPDIF-Empfänger für den Eingang und ein paar D/A-Wandler... Gibt es sowas noch und ist sowas dann mit Amateurmitteln aufbaubar?

Gruß Lutz

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Lutz Ebbing
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[...]

Ack!

Naja, nicht teurer, als wenn man parametrische Filter versucht analog aufzubauen.

Das hätte ich jetzt auch gesagt, zumal die Dinger recht billig und einfach zu handhaben sind.

Die Rechenleistung üblicher DSPs sollte alles auf einmal schaffen. Das gilt in jedem Fall, falls man sich mit IIR-Filtern zufrieden gibt, die das Äquivalent zu den parametrisierten Analogfiltern wären. Aber auch bei FFT-Convolution (FIR) kann man, so man ein Linear-Phase-Filter verwendet, Hoch- und Tiefpaß in einem Rutsch machen, da dann Originalsignal identisch gleich Hochpaßgefiltert + Tiefpaßgefiltert ist (spectral inversion). In jedem Fall sollte man sich bei FIR darüber im klaren sein, daß es eine deutliche Latenz gibt.

Kann ich nicht beantworten. Die Alternative wäre eigene DAC anzuflanschen. Dann reicht u.U. auch ein DSP-Board.

Crystal hat z.B. solche Chips. Ich glaube es gab mal ein c't Projekt, indem die verbaut waren.

Ich habe die Sache seinerzeit zugunsten einer klassischen Analoglösung mit steckbaren RC-Baugruppen aufgegeben, da ich nur noch ein paar 10 Kubikzentimeter Platz in meiner nur 5 cm hohen Aktivendstufe hatte.

Interessant ist die Sache aber allemal, da man (genug Rechenleistung vorausgesetzt) dann gleich noch die inverse Sprungantwort des Übertragungssystems zur Entfaltung in den DSP laden könnte, was zahlreiche Lautsprecherartefakte zu kompensieren vermag und wirklich hervorragend klingen kann.

Marcel

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Marcel Müller

Eine Alternative zum DSP-Programmieren wären auch noch Switched-Capacitor-Filter.

Robert

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Robert Hoffmann

"Robert Hoffmann" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@news.utanet.at...

Hallo,

so weit ich weiß haben sämltiche Switches-Capacitor-Filter wohl ein zu schlechtes SNR. Wenn jemand andere Infos hat, nur her damit!

Gruß Lutz

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Lutz Ebbing

"Marcel Müller" schrieb im Newsbeitrag news:c60fo9$5rjdv$ snipped-for-privacy@ID-226182.news.uni-berlin.de...

Na ja, hört sich in der Theorie ja toll an, aber dann müssten die Chassis schon über einige Dekaden unter allen Winkeln bei jedem Pegel überlappende, gerade Frequenzgänge haben.....

Ich wollte schon für jeden Weichenzweig ein FIR-Filter haben. Hab mir das so vorgestellt: kleines PC-Programm importiert gemessenen Frequenzgang von Messsystem und teilt gewünschte Übertragungsfunktion durch diese. Dann per DFT die Koeffizienten ausrechnen und über serielle Schnittstelle an den Mikrocontroller/DSP schicken.

Bei IIR müsste man sich wohl, wenn man es richtig genau haben will noch ein eigenes Simulationsprogramm schreiben und durch probieren die optimalen Koeffizienten ermitteln, da ja die Bilineartransformation nicht linear ist. Dennoch ist es wohl wegen der geringeren Anforderungen an den DSP wohl die günstigere Lösung

Hört sich interessant an. Anstelle der steckbaren RC-Baugruppen könnte man die Widerstände auch mit CMOS-Schaltern o.ä. schalten. Bei

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hat das auch jemand gemacht. Weiß aber nicht ob das wirkliche eine high-endige Lösung ist.

Der Gedanke ist natürlich interessant. Hier an der TU hat sogar mal jemand ein System entwickelt, dass die Impulsantwort des Systems laufend durch ein Mikrofon, dass der Hörer dann mit sich rumtragen muss, ermittelt und so die Entzerrung der momentanen Sitzposition anpasst. Ist aber wohl nie zur Serienproduktion gekommen ;-)

Gruß Lutz

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Lutz Ebbing

Hi!

Hast Du denn eine Möglichkeit, Deine Lautsprecher raumunabhängig zu messen? Denn wenn Du Deinen Raum mit einbeziehen willst, bekommst Du das halt nur für einen Punkt hin und im Rest des Raums klingts schlimmer als zuvor.

Höhö, tja, wer ständig ein Mikro mit sich herumtragen würde, könnte auch gleich Kopfhörer nehmen :-)

Gruß, Michael.

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Michael Eggert

"Michael Eggert" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@4ax.com...

per

Ja, da gibts ja die Möglichkeit über die Impulsanwort. Man muß die abschneiden, wenn die ersten Reflexionen erscheinen. Geht dann natürlich nicht beliebig tief. So bis 200-300 Hz herunter kann man in normal großen Räumen messen.

Gruß Lutz

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Lutz Ebbing

Habe noch etwas interessantes gefunden:

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Was haltet Ihr davon?

Gruß Lutz

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Lutz Ebbing

War auch meine Erfahrung. Mir ist jetzt noch nicht klar, wie die Leute das reichliche Clock-feedthrough in dermassen kleine Zahlen im Datenblatt reingekriegt haben ;-).

SC-Hochpassfilter kann man IMHO vergessen (im Zusammen- hang mit Hifi, für Messzwecke haben die Biester durchaus viele Vorteile). LTC hat zwar welche bis 250:1 Clock:f Verhältnis, aber ob das die Rettung ist...

Unangenehm ist auch, dass die Dinger meist nur bis

+-5 oder +-7.5V Betriebsspannung gehen, je nach Audiopegel wird das dann knapp (OK, man kann auf tieferem Level arbeiten, aber dann leidet wie befürchtet das SNR noch mehr).

SC Filter sind ansonsten nicht anders als andere Biquad auch, d.h. man muss auch hier sich genau überlegen, in welcher Reihenfolge man mehrstufige/hochpolige Filter anordnet (wegen Clock noise und SNR eigentlich noch genauer ;-)) zwecks Rauschminimierung und Vermeidung von Übersteuerung innerhalb der Filterkette. Bauteil- toleranzen werden zwar auf Widerstände abgewälzt, aber auch da wird'd irgendwann knapp. Mysteriöse Schwingneigung und seeded-Oscillator-Verhalten bei hohem Q kriegen die SC Filter mindestens genau so gut hin wie klassische Filter.

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mfg Rolf Bombach
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Rolf Bombach

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