GPS Zeitnormal

Joerg schrieb:

Die Tage sind sowieso unterschiedlich lang, weil die Erde "eiert". Die Aufgabe eines Zeitnormales ist es ja nicht, genau 86400 Sekunden pro Tag einzuhalten.

Bernd

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Bernd Laengerich
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Die Unterschiede zwischen Erdzeit und Atomzeit wird ja regelm=E4ssig durch Schaltsekunden ausgeglichen. Mir f=E4llt gerade ein, das man bei den Prim=E4ruhren der n=E4chsten Generation dann wohl auch schon die Gezeitenbewegungen des Erdbodens mit korrigieren muss. Gruss Harald

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Harald Wilhelms

Es werden alle für die "Zeit" verwendeten Atomuhren bewertet, gewichtet und erst dann in die Zeiterstellung einbezogen. Wenn eine höher oben steht dann tickt sie schneller als ihre (gleichwertige, gleich gute, Schwester unten im Tal). Ihr Absolutgang spielt bei dieser Prozedur keine Rolle. So ist es auch bei GPS. Die Uhr, ihre Oszillation, wird nicht korrigiert, denn das ist technisch nicht möglich. Sie geht/schwingt eben oben schneller als herunten. Und weíl keine Korrektur der Oszillation der Atome möglich ist wird der Teilerfakor für die abgeleiteten Frequenzen erhöht. Um trozudem eine korrekte Zeit zur Verfügung zu haben wird ihr Fehler zur irdischen Referenz mit runtergesendet.

Gruss Kurt

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Kurt Bindl

Moin!

Was würde die Base denn den beiden anderen erzählen? "Hier kommt gerade eine Kaltfront rüber, Sat 3 kommt jetzt mit 10ns Verspätung gegenüber eben". Also korrigieren beide Empfänger die Laufzeit von Sat 3 um 10ns - schön. Das ändert aber nix am Gangunterschied _zwischen_ den beiden Uhren, denn der war so oder so schon gering, wenn der Abstand der Empfänger nicht zu groß ist.

Gruß, Michael.

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Michael Eggert

Ok, nun sind die Anforderungen aber schon wieder runtergeschraubt. Wenn Du nur den Unterschied in dem Zeitpunkt eines Ereignisses bei Station A gegenueber dem Ereignis bei Station B brauchst, dann ginge das auch ganz ohne GPS.

Bei absoluter Zeitanforderung gaebe es z.B. schon ein Problem, wenn Station A sagt "Hier hagelt es gerade fuerchterlich" und Station B meldet dunkle Wolken in der Ferne aber noch Sonnenschein.

Kein Scherz, wir hatten dass mehrmals. Prasseln auf dem Metalldach ueber dem Buero, rausgeguckt, komisch, Sonne. In den Flur gegangen und rausgeschaut, voller Hagel in der Einfahrt. Das kann eine ganze Minute so gehen bis der Hagel uebers Haus ist.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Moin!

Dann lies bitte mal mein erstes Posting hier:

|[...] so dass zwei identische Geräte an bis zu 1km voneinander |entfernten Standorten (einschließlich unterschiedlicher Höhe) bis auf ------- |wenige Nanosekunden gleichzeitig ein Ereignis triggern können?

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Nicht mehr und nicht weniger hatte ich gefragt.

Viele Wege führen nach Rom. Ich wollte nur wissen, wo dieser hier rauskommt.

Dann würde RTK-GPS auch nicht funktionieren. Wollen wir jetzt wieder von vorne anfangen?

Bei solchem Wetter bin ich nicht auf Messtour.

Gruß, Michael.

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Michael Eggert

Ok, wenn das nicht mit einer (absoluten) zeitmaessigen Erfassung des Triggerzeitpunkts verbunden ist braeuchte man kein GPS und ohne RTK wuesste ich nicht wie es gehen sollte.

Auf jeden Fall bei einer schmerzhaften Rechnungssumme, falls es ueberhaupt genau genug wird :-)

Das braechte wohl nicht viel. Vielleicht funktioniert es ja bei schoenem Wetter.

Das war nur ein Beispiel. Andere Dinge die den Ausbreitungspfad sehr lokal (

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Joerg

Oder einfach nur Luftbewegung. Schön zu sehen am "wackeln" von Gegenständen und dem Kreisen von Raubvögeln (oder auch Gleitfliegern).

Gruss Kurt

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Kurt Bindl

Moin!

Gleichzeitig bedeutet aber nicht absolut sondern relativ.

Wenn RTK-GPS relative (zwischen Referenz und Messort) Positionen mit einer Genauigkeit von 5mm erreicht, dann habe ich zu "wenigen ns" noch zwei Größenordnungen Luft. Und niemand würde solch teurer Systeme kaufen, wenn sie prinzipiell nur bei Schönwetter funktionieren.

Gruß, Michael.

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Michael Eggert

Sorry, muss ich missverstanden haben. Oder das Loesungsmittel ist mir zu Koppe gestiegen, bin gerade an Versuchen wo ich bei Platinen schonmal Conformal Coating runtermachen muss.

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Aber jetzt hast Du's doch selbst geschrieben dass RTK dann nicht geht, das war ich nicht :-)

Wie auch immer, der Landvermesser der vor einigen Jahren hier war meinte dazu, er mache das lieber weiterhin klassisch. In dieser Gegend sei das mit GPS so eine Sache. Und wenn ich mir die extremen Multipath-Probleme beim DTV ansehe kann ich mir vorstellen warum.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Die Präzision dieser Uhren (~10^-17) ist so groß, daß man damit den Dopplereffekt aufgrund der Kontinentaldrift (wenige cm/a) sehen müßte... Es ist deshalb gar nicht so einfach zwei solcher Uhren miteinander zu vergleichen, wenn sie nicht direkt nebeneinander stehen. Auch deshalb hat man das ACES (atomic clock ensemble in space)-Experiment gestartet, mit dem man atmosphärische Laufzeitverzögerungen und die Synchronisiserung ohne Glasfaseranbindung erforschen möchte.

Gruß, Jürgen

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Jürgen Appel

1e-17 ist noch ein ganzes Stück in der Zukunft. IMHO traut die PTB ihrer Cäsium-Fontäne etwa 1e-11 zu. Siehe zum Beipiel hier ab Seite 25:
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Aber immerhin, das hiesige Uhren-Projekt hat sich für Magnesium 1e-15 bis 1e-16 auf die Fahnen geschrieben. Wobei man für solche Angaben immer ganz genau auf die Randbedingungne schauen muss. In 2008 war eine Kurzzeitstabilität von 1e-13 über eine Sekunde hinweg eine Veröffentlichung in Phys. Rev. wert:

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Der große Sprung in der Genauigkeit soll durch ein stehendes optisches Gitter kommen, in dessen Knoten jeweils eine Handvoll Atome gefangen ist.

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Kai-Martin Knaak                                  tel: +49-511-762-2895
Universität Hannover, Inst. für Quantenoptik      fax: +49-511-762-2211	
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GPG key:    http://pgp.mit.edu:11371/pks/lookup?search=Knaak+kmk&op=get
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Kai-Martin Knaak

Mit Glasfasern hat man unter anderem das Problem, dass die Länge nicht konstant ist. Das heißt, es ergibt sich ein Dopplereffekt am anderen Ende der Leitung. Um trotzdem eine Synchronierung zu erreichen, die diese Verschiebungen nicht enthält, gibt es ein nettes Verfahren. Dabei wird der Rückreflex vom hinteren Ende der Faser mit dem vorne herein gesteckten, modulierten Licht zur Interferenz gebracht. Das daraus abgeleitete Phasensignal wird genutzt, um mit einem AOM die Frequenz des in die Faser geschickten Lichts zu regeln. Auf diese Weise wird der Dopplereffekt kompensiert und am anderen Ende der Faser kommt Licht mit konstanter optischer Frequenz an.

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Kai-Martin Knaak                                  tel: +49-511-762-2895
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Kai-Martin Knaak

Nach

eher 1e-15, und nach anderen Veröffentlichungen sind PTB und NIST auch auf etwa

1e-15 einer Meinung.

Gruß, Gerhard

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Gerhard Hoffmann

25: =A0

auf etwa 1e-15 einer Meinung.

Ich kann Deinen Link leider nicht =F6ffnen, aber dieser:

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besagt wohl das gleiche. Zur=FCck zur Ursprungsfrage: Um einen solch genauen Vergleich zu machen, ist wohl wirklich ein GPS Empfang mit Unterschieden im ns-Bereich n=F6tig. Seltsamerweise wird auf die Anbringung von Korrekturfaktoren gar nicht eingegangen, obwohl die Uhr des NIST m.W. in Boulder in einer H=F6he von ca. 1700m steht. Irgendwie habe ich da =FCbrigens doch einige Verst=E4ndnisprobleme, das es ja nicht die Uhren sind, die da unterschiedlich schnell laufen, sondern die Zeit! Wahrscheinlich braucht man da doch das Gehirn eine Einstein, um diese Tatsache wirklich zu verstehen. Gruss Harald PS: Ich habe =FCbrigens in den achtziger Jahren mal die damalige Prim=E4rc=E4siumuhr des Nist besichtigt. Damals gab man dort unumwunden zu, das die entsprechende Uhr der PTB besser ist. :-)

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Harald Wilhelms

welche Tatsache? Die Tatsache dass nicht die Uhren oben schneller laufen, sondern die Zeit schneller vergeht. Welches Gehirn man dazu braucht (um das anzunehmen), hängt von der Programmierung ab deren es ausgesetzt war.

Die Zeit!, du hast noch ein "!" dahintergesetzt! Was ist denn die Zeit?

Was zeigt eine Uhr an?

Gruss Kurt

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Kurt Bindl

Das ist mir, seit ich angefangen habe Einstein zu lesen, auch nicht mehr ganz klar... Gruss Harald

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Harald Wilhelms

Naja, schau dir an wie eine Uhr funktioniert, was sie macht, wie das was sie anzeigt zustande kommt, gekommen ist. Und wie das was sie anzeigt genannt wird.

Gruss Kurt

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Kurt Bindl

Beim NTS-2 Satelliten, dem ersten mit Cs-Uhr, wurde die Grobkorrektur mit dem Teilerfaktor erreicht. Der Feinabgleich erfolgte mit dem Magnetfeld an der Cs-Uhr (C-Feld Abgleich). Die Cs-Frequenz hängt von mehreren Faktoren ab, etwa von der Stärke des verwendeten Mikrowellenfelds und wie gesagt vom Magnetfeld.

formatting link

Dort steht auch ansatzweise, was dem Empfänger an Rechnerei überlassen wird.

--
mfg Rolf Bombach
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Rolf Bombach

Das ist ja OK, etwas Feinkorrektur geht immer. Es bleibt der Umstand bestehen dass die Uhr oben schneller schwingt als herunten. Und zwar so sehr dass die Feinkorrektur nicht ausreicht.

Das lässt sich am einfachsten dadurch beweisen/zeigen dass man die Uhr so belässt wie sie ist (keine Feinkorrektur) und die von ihr abgeleiteten Frequenzen herunten beobachtet. Dann zeigt sich dass diese höher sind als wenn die Uhr herunten wäre.

Weil das so ist darum ist ja auch die Teilerkette zu -verlängern-.

Gruss Kurt

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Kurt Bindl

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