Frage(n) an die HF-Spezialisten

Hallo allerseits,

es wäre nicht das richtige Leben, würden scheinbar unerreichbare Dinge nicht genau dann vom Himmel fallen, wenn Plan B bereits auf vollen Touren läuft.

Noch während ich dabei war, aus einer Lebkuchendose, Alublechen und Schaumstoff eine universelle Abschirmbox zu bauen, in der ich die Ansprechempfindlichkeit von Funkmeldeempfängern testen kann, geschah bei ebay das Unvorhersehbare und ich erstand für knapp 100 Taler eine neuwertige Abschirmkammer mit Antennenkoppler, Typ CMU-Z10/Z11 von Rohde & Schwarz:

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$file/n175_cmu-z11_de.pdf

Diese ist von Haus aus für 900 und 1800 MHZ ausgelegt und besitzt im Innern eine Frequenzweiche und zwei passende "Antennen":

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Nun stellt sich mir die Frage (die ich hiermit an das geschätzte Publikum weiterreiche), ob es nicht möglich ist, die derzeitige Funktion des Antennenkopplers durch Umbau in den Frequenzbereich von ~175 MHz zu verschieben. Laut Prospekt gelingt es ja für die beiden GSM-Bereiche ein relativ homogenes Feld mit einer Wiederholgenauigkeit von 0,5dB bereitszustellen.

Derzeit verwende ich zur Prüfung jeweils ein originales Ladegerät, in dem sich eine Schleifenantenne befindet, die direkt in die Ferritantenne des Pagers einstrahlt:

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In dieser Konstellation lösen die Geräte bereits bei ca. 0,3µV aus.

Würde man auf der Grundplatte eine universelle Fixierung anbringen, käme die Empfängerplatine, unabhängig vom Typ des Pagers, wie folgt zum Liegen:

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Besteht eine Möglichkeit, die HF durch eine "Antenne" unterhalb der Trägerplatte so einzukoppeln, daß sich innerhalb eines gewissen Bereichs der Kammer ein relativ homogenes Feld ergibt, oder werde ich auch hier die Konstruktion so ausführen müssen, daß die Gegebenheiten des Ladegeräts nachgeahmt werden:

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In das graue Kästchen käme dann die Schleifenantenne. Allerdings müßte man diese dann oberhalb der Trägerplatte montieren, was ich eigentlich vermeiden wollte.

Bisherige Versuche, Bauanleitungen- oder Berechnungspläne für eine TEM-Zelle zu finden, scheiterten. Fertige TEM-Zellen sind überteuer und übergroß. Daß man aus dieser Box keine reine TEM-Zelle hinbekommt, ist klar, aber wenn ich mit eurer Hilfe deren Funktion annähernd nachahmen könnte, wäre ich _richtig_ glücklich.

MfG

Frank

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Frank Scheffski
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Hallo Frank,

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$file/n175_cmu-z11_de.pdf

Da sind aber keine Lebkuchen mit drin :-(

Ok, ein Ausloesetest ist ja etwas anderes als ein homogenes Feld.

So wie das aussieht, ist es eh alles Nahfeld mit stark verkuerzten "Antennen", also beinahe induktive Kopplung. Wieso bist Du auf ein homogenes Feld aus?

Wollte gerade GTEM vorschlagen, aber das ist deutlich groesser. Auf EBay tauchen sie ab und zu auf.

FWIW, ich nehme fuer solche Sachen einen starken mit Kupfer beschlagenen Karton. Je nach Wetter knallt und blitzt das hier richtig, wenn ich den Deckel abziehe.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Joerg schrieb:

Du meinst, man könnte für einen Listenpreis von 1600,- EUR netto verlangen, daß da welche drin sind? Den beigelegten Goldbarren habe ich auch schon vergeblich gesucht...

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Zum Abgleich der Boards verwende ich einen speziellen Adapter:

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Nach der Endmontage brauche ich aber eine verläßliche Aussage über die Empfindlichkeit.

Die Empfängerplatine ist immer die gleiche. Die Gehäuse der verschiedenen Pagermodelle sind aber unterschiedlich aufgebaut. Das einzig identische ist die räumliche Ausrichtung der Ferritantenne. Ich wollte, wenn ich mir hier schon für teuer Geld (hihi!) solch eine Kiste zulege, aber reproduzierbare Ergebnisse, auch wenn die Lage der Geräte mal etwas variiert.

Nach GTEM habe ich nie gesucht. Und TEM brachte bisher kein einziges Suchergebnis.

EMV-/ESD-Test inklusive? Na Hut ab :-)

MfG

Frank

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Frank Scheffski

Hallo Frank,

Lambertz, musste das jetzt sein? Wir muessen noch bis Mitte November warten, dann gibt es wieder welche bei WorldMarket.

Die Anordnung der Spulen sieht so aus, als koennten sich die bewegen.

Schon klar, was Du machen willst. Aber da ja nur eine kleine Feldstaerke benoetigt wird, kaemen zwei Ideen auf:

a. Eine Lizenz fuer einen Kanal dort besorgen.

b. Das ganze in einem relativ "HF-festen" Keller machen. Hier besorgen sich Leute schon mal ausgediente LKW-Auflieger aus Metall, allerdings haben wir bei uns auch mehr Platz. Dann aussen messen und sicherstellen, dass man weit unter den zulaessigen Grenzwerten liegt. Bei 0.3uV innen sollte das Aussichten haben.

Ich mache hier nur pre-compliance. D.h. Ursachen fuer eine nicht bestandene EMV Pruefung finden. Das geht damit sehr gut. Je nach Wetter muss man eben aufpassen, dass man beim Oeffnen keinen gezuscht bekommt. Z.B. nur mit einer Hand oeffnen. Meist setze ich ein Kabel von Deckel zu Kiste, dann knallt das nicht mehr.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Hallo Joerg!

Klar, der "Rohde & Schwarz" unter den Lebkuchenbäckern ;-)

Hier sind's höchstens noch 4 Wochen...

Optische Täuschung. Festgemauert im Heißkleber.

Möglicherweise nicht. Ich konkretisiere einfach nochmal. Wie kopple ich am sinnvollsten die HF des Meßplatzes in die Ferritantenne des Pagers ein, wenn ich imn der mechanischen Anordnung so flexibel wie möglich bleiben möchte und gleichzeitig auf hohe Reproduzierbarkeit Wert lege.

Die Geräte sind bequarzt und ich formuliere mal _stark_ vereinfacht: Ich habe eine "Lizenz".

Ich bin sehr stolz darauf, daß es mir, nach Jahrzehnten des Kellerdaseins, gelungen ist, ein separates Zimmer dafür verwenden zu können. Die Hauptstörquellen sind mein ganzes Gedöns. Ich muß immer alle Oszis und Flachbildschirme und Computer abschalten, bis halbwegs Ruhe herrscht. Und dann kommt immer noch ab und an der 2km entfernt stehende Sender...

Ähm, ja.

Wäre interessant zu wissen, wie es hier drin aussieht:

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Sobald mir das nächste Stück Abschirmgeflecht in die Hand fällt, bekommt meine Lebkuchendose auch noch ein "Masseband" zum Deckel.

MfG

Frank

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Frank Scheffski

Hallo Frank,

[...]

Das kann ich vom Bild her nicht sagen. Eine andere Moeglichkeit waere, eine kleine Box zu bauen, die mit HF-absorbierendem Material ausgeschlagen ist. Gesehen habe ich es, wo man es in Europa bekommt, weiss ich aber nicht. Feuerherd in Berlin eventuell?

Danach muesstest Du die Sache mit EMCO Nahfeldsonden oder dergleichen eichen.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
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Joerg

Joerg schrieb:

Wir beziehen HF-Absorber u.a. von der Firma Telemeter in Donauwörth. Die vertreiben z.B. Produkte von ARC Technologies. Die Frage ist allerdings, ob Telemeter auch an Privatpersonen liefert.

CU Christian

--
Christian Zietz  -  CHZ-Soft  -  czietz (at) gmx.net
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Christian Zietz

Moin!

Frag doch einfach! Die meisten von uns beißen nicht...

Bedenke aber: "Eine TEM-Zelle ist eine aufgeweitete Koaxialleitung, sie [...] erzeugt berechenbare TEM-Felder. Die in der PTB verwendete sehr kleine Bauform ist [...] wegen des geringen verfügbaren Volumens jedoch beschränkt auf die Kalibrierung von [...] Miniatur-Sensoren."

Vermutlich ist das Feld in der Mini-TEM-Zelle also genau solange berechenbar, bis Du dort einen dicken Pager reinlegst.

Gruß, Michael.

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Michael Eggert

Das dürfte wohl wahr sein.

Die Euro-TEM hab' ich mir mal angesehen, die hat einen ganz guten Eindruck gemacht.

Gruß, Gerhard

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Gerhard Hoffmann

Ich schrieb:

Achso, deutscher Distributor für Emerson & Cuming Produkte ist übrigens die ES Electronic Service GmbH in Bad Nauheim.

CU Christian

--
Christian Zietz  -  CHZ-Soft  -  czietz (at) gmx.net
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Christian Zietz

Also zu den Zeiten als ich Pager getestet habe, verwendeten wir nicht nur bei CH Herstellern aber auch bei dem grossen blauen M einen sehr simplen Aufbau. Einfach einen aus Cu Blech gefertigten Rahmen auf einer dicken Pertinax Platte montiert, am Eingang bei der Koaxbuchse eine rudimentäre kapazitive anpassung und alles dann direkt an den Messender angeschlossen. Den Rahmen haben wir für 2m und 70cm verwendet, alle Pager die wir bearbeitet haben damit nach Reparaturen abgestimmt und geprüft. Klar ist nur eine relative Messung, aber alles wurde irgenwannmal auf Feldstärke mit irgendwelchen Labormitteln ausgemessen und wenn man es dann hat , legt man einfach den Pager drauf und arbeitet eben nur mit dem so prodizierten Nahfeld. Gibt es den Rahmane nicht mehr in den Werkzeug und Hilfsmittel Katalog bei Motorola? Früher war das Grundausrüstung für die Pagerabstimmung.

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Otto Sykora

Bei meinem alten Arbeitgeber gibt es auch so ein Konstrukt, $Irgendwas in einem Pertinax-Block, abgewinkelt, den Pager mit der Antenne in den Winkel, auf beste Kopplung zurechtgerückt, und losgelegt. Sowohl auf

2m wie auf 4m war die Kopplung sehr gut, schon ab 0.2µV lösten manche guten Geräte (Motorola BMD!) aus, bei 5-Ton nach ZVEI und 2.4KHz Prüfhub.
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Ralph A. Schmid, dk5ras

Otto Sykora schrieb:

RTL-1005 Radiation Test Fixture oder so ähnlich. Bei Big M schon lange aus dem Programm, bei Ramsey electronics für bescheidene 515$ als Nachbau zu haben.

Früher hat man die Teile auch noch im großen Stil repariert...

MfG

Frank

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Frank Scheffski

Ralph A. Schmid, dk5ras schrieb:

Dazu muß ich aber jedesmal alle HF-Dreckschleudern am Arbeitsplatz ausschalten. Und das sind einige;-)

Daher der innige Wunsch nach einem passenden Koppelelement für meine Schirmhaube.

MfG

Frank

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Frank Scheffski

Michael Eggert schrieb:

Mach ich doch glatt.

Erzähl' uns etwas von den anderen ;-)

Soweit hatte ich das auch gelesen, daraus aber geschlußfolgert, daß man auch (verwendbare) (G)TEM-Zellen in der Größe einer Lebkuchendose oder eines Schuhkartons herstellen kann und nicht unbedingt die allseits bekannten wohnzimmergroßen Monster braucht.

Das hat was für sich. Ich werde wohl die gewohnte induktive Kupplung verwenden. Wenn es mir gelingt, HF-Steckverbinder mit geringen Steckkräften zu finden, werde ich ein auswechselbares (=steckbares) Koppelelement konstruieren. Ebenso eine steckbare mechanische Halterung für die einzelnen Pagertypen.

Gibt es auf die Schnelle eine Formel zur Berechnung der "Schleifenantenne"? Die originale im Ladegerät hat ~73,5mm gestreckte Länge. Von der BNC-Buchse bis zu den Lötstellen gibt es eine 50 Ohm-Stripline mit den für FR-4 typischen 2,7 mm Breite

MfG

Frank

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Frank Scheffski

Wir mußten nach Umzug der Büroräume die Vorschaltgeräte der Lammpen tauschen, sonst gab es keine Probleme, mit all den PCs und Meßplätzen...

Eh klar :-)

Ralph.

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Ralph A. Schmid, dk5ras

ja klar, andereseits, bei M habe ich damals nur einen kleinen Raum gehabt, da waren wir zu viert drin, jeder hat irgendetwas repariert, der einen am Pageboy, der andere M300, der dritte MCmicro, und irgednwie kamen wir uns doch nicht so strak in die quere. Vielleicht weil es unterschiedliche Frequenzen waren oder so, aber eine reproduzierbare relative Messung war mit den Rahmen durchaus möglich.

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Otto Sykora

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