Entmagentisierung langsam abklingen lassen?

Moin!

Wir stehen hier vor der Aufgabe, eine Entmagnestisierungsspule in industriellem Umfeld "langsam" abzuschalten, falls das Band mal setehen bleibt. Da wurden Dinge wie Frequenzumrichter diskutiert, worin ich wenig Sinn sehe, wegen der kranken Kurvenform der Ausgangsspannung. Eigentlich geht meine Idee (komischerweise nur meine, die anderen Leute haben alle um Dimensionen kompliziertere Vorschläge) in Richtung des guten, alten Kaltleiters, wie in CRT-Bildschirmen und Fernsehern. Die Dimensionierung wird noch spannend, meine Frage aber nun, wie sehr bzw. wie schnell altert so ein Kaltleiter (bzw. ein Array davon, je nachdem) in so einer Anwendung? Ist ja durchaus eine Belastung, die der abkönnen muß... Oder hat jemand andere Ideen, mal Eigenentwicklung eines SInusgenerators und Leistungsteils außen vor?

Viele Grüße!

Ralph.

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Ralph A. Schmid, DK5RAS
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Ralph A. Schmid, DK5RAS schrieb:

Hallo Ralph,

hast du noch ein paar mehr Infos?

- Wie wird die Spule im Betriebsfall angesteuert (Frequenz, geschaltet/gesteuert/geregelt ....)

- Leistung

- Muss ein Gleichfeldanteil beim Abschalten verhindert werden?

- Wie schnell muss das Feld abklingen / Sicherheitsvorschriften

- Spuleninduktivität ....

Gruß Rolf

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Rolf Mennekes

Ich bin nur am Rande damit befaßt, war eine der Diskussionen auf dem Flur, der Art, "wir würdest Du denn das...".

50Hz, geschaltet, eher unkritisch, halt "ein" oder "aus" :)

Sicher was um 10A bei 110 oder 230V, weiß die Spannung nicht mehr.

Ja, nun, es sollte halt vermieden werden, daß die Spule beim Abschalten das Teil noch aufmagnetisiert, deswegen die Idee mit dem Abklingen lassen.

Irgendwas im Sekundenbereich, nehme ich mal an. An sich unkritisch, kommt nur vor, wenn das Band stehen bleibt, dann muß eh erst mal jemand nachsehen, was Sache ist, und es geht rein darum, daß das gerade in der Spule befindliche Teil durch hartes Abschalten der SPule nicht aufmagnetisiert wird.

Müßte ich auch erst erfragen.

Viele Grüße

Ralph.

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Ralph A. Schmid, DK5RAS

Ralph A. Schmid, DK5RAS schrieb:

Als ersten, einfachsten Ansatz würde ich untersuchen, ob man das Ganze mit einem Schwingkreis lösen kann. Abschalten mittels Umschalter mit make for break Kontakten (oder RC-Beschaltung).

230VAC ----------\ -------- Spule --- N N -- C -- R -----

ist aber nur sinnvoll bei großem L. Für 50Hz Resonanzfall braucht man ca. 10uF bei 1H. Wenn die Teile, die entmagnetisiert werden sollen, höhere Frequenzen vertragen, dann wird's einfacher. Mit R kann dann die Abklinggeschwindigkeit und damit die Remanenz eingestellt werden.

Eine weitere, einfach Lösungsmöglichkeit ist die Ansteuerung über Thyristorschalter. Eingeschaltet wird bei Spannungsmaximum (geringerer Einsachaltstrom). Die Abschaltung erfolgt automatisch im Stromnulldurchgang (Nullfeld bei Luftspule). Bei der Abschaltung im Stromnulldurchgang bleibt aber noch eine Remanenz, je nach Material des magnetisierten Teils (Hysteresekurve).

Gruß Rolf

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Rolf Mennekes

Am Wed, 03 Jan 2007 15:00:52 +0100 schrieb Rolf Mennekes :

Macht es doch wie beim Fernseher: Ein PTC, der den Strom abklingen lässt, wenn er heiß ist. Für Fälle wo es nachher ganz ruhig sein muß wird das noch nach ein paar Sekunden per Relais abgeschaltet (PC Monitore).

--
Martin
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Martin Lenz

Martin Lenz schrieb:

Ralph sucht ja Alternativen dazu (siehe OP).

Was mich interessieren würde, wie hoch sind denn die Ströme bei der Entmagnetisierung von Monitore/Fernseher? (Ich kenne nur Anwendungen im industriellen Bereich, deshalb die Frage).

Betreffend der Alterung habe ich mal überschlagen, wie oft unsere alten Monitore, die bei jedem Einschalten eine Entmagnetisierung durchgeführt haben, eingeschaltet wurden. Nach 3 Jahren wurden die Monitore normalerweise ausgetauscht und hatten bis dahin gute 1.000 Einschaltungen hinter sich. Einen Defekt bei der Entmagnetisierung hatten wir nie. Aber dazu können die Radio/Fernsehleute hier sicher bessere Daten liefern.

Gruß Rolf

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Rolf Mennekes

Das war ja auch die Grundidee :) Ich wollte ja nur die möglichen Alternativen abklopfen...

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Ralph A. Schmid, DK5RAS

Am Wed, 03 Jan 2007 17:24:14 +0100 schrieb Rolf Mennekes :

OK, das hatte ich übersehen/vergessen.

Das 4A Analoginstrument hatte jedenfalls einen kurzen Vollausschlag, manchmal auch über den Anschlag hinaus.

Durch den heißen PTC gibt es schon mal kalte Lötstellen in dem Bereich, oder Kokelei. Ein Fernseher wird ja meist nicht nach drei Jahren ausgetauscht, das können auch 10 oder 20 werden.

--
Martin
Reply to
Martin Lenz

Ralph A. Schmid, DK5RAS schrieb:

Die Entmagnetisierung erfolgt durch das abklingende Wechselfeld, wenn das Werkstück durch den eingeschalteten Magneten fährt und das Abklingen wird ganz einfach durch die Translation bewirkt. Alles andere kollidiert mit meinen theoretischen Grundlagen.

Damit hast Du aber gar kein Problem: Wenn das Band stehen bleibt und gleichzeitig der Magnet ausfällt, bleibt das Werkstück natürlich magnetisiert. Wenn der Magnet zusammen mit dem Band wieder eingeschaltet wird, ergibt sich das abklingende Feld wieder automatisch. Der Magnet selber muss nur "abgeregelt" werden, wenn das Werkstück nach Ausfall direkt ab Magnetposition entnommen wird, bzw. wenn das Band nach Magnetausfall weiter läuft.

Naja, einer von uns hat das mit der Entmagnetisierung nicht verstanden.

Gruß,

Ed

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Edzard Egberts

Am Thu, 04 Jan 2007 13:51:23 +0100 schrieb Edzard Egberts:

In der Praxis will er das Feld für das Werkstück langsam abklingen lassen, wenn das Band mal stehenbleibt.

Oder sein Problem.

Lutz

--
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Lutz Schulze

Lutz Schulze schrieb:

Ja, für eine Entmagnetisierung braucht man aber ein abklingendes

*Wechsel*feld. Und das wird hier nicht elektrisch, sondern durch das Band bewirkt.

Oder das Problem, dass ich mit seinem Problem habe.

Gruß,

Ed

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Edzard Egberts

Am Thu, 04 Jan 2007 14:14:48 +0100 schrieb Edzard Egberts:

Das abklingen wird im Normalfall durch das Band realisiert, das Wechseln durch die Spule.

Möglich.

;-)

Lutz

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Lutz Schulze

Lutz Schulze schrieb:

Ja, sage ich doch dauernd. Und wenn man beides zusammen abschaltet und auch beides zusammen wieder einschaltet, gibt es keine Probleme, die eine besondere Behandlung des Abschaltens erfordern würden. Ich verstehe also nicht, was daran ein Problem sein soll, wenn das Werkstück für den Zeitraum des Abschaltens magnetisiert bleibt - in welcher Hinsicht ist dieser Zeitraum interessant? Ob das dT der maximalen Magnetisierung nun einen Sekundenbruchteil oder Monate beträgt, ist völlig uninteressant, wenn der Prozess einfach fortgeführt wird.

Gruß,

Ed

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Edzard Egberts

Ralph A. Schmid, DK5RAS schrieb:

Was für ein Phänomen soll das sein? Wenn man die Spule abschaltet wird das Magnetfeld ab Schaltzeitpunkt kleiner, das Teil wird also höchstens mit der gerade aktuellen Feldstärke magnetisiert. Diese maximale Feldstärke ist völlig unabhängig von Schaltvorgängen und nur von der Position des Werkstückes bestimmt (und natürlich von Spule und aktuellem Strom). "Hartes" Schalten macht doch gerade deshalb Probleme mit Spannungsüberschlägen, weil das Magnetfeld eine Trägheit hat und versucht, den bestehenden Strom aufrecht zu erhalten. Um "hartes" Abschalten zu verhindern, reicht eine Freilauf-Diode.

Gruß,

Ed

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Edzard Egberts

Am Thu, 04 Jan 2007 15:29:44 +0100 schrieb Edzard Egberts:

Dann hatte ich die Sterne im letzten Posting falsch gedeutet,

Ich dachte, die werden wissen, warum das nicht länger magnetisiert da rumstehen soll. Vielleicht wird das Band bei Unterbrechung des Prozesses ja von Hand geräumt oder so und die magnetischen Teile stören im weiteren Fortgang.

Lutz

--
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Lutz Schulze

Ja, klar, abgeschaltet wird ja nur bei Störung.

Nein, da es wahrscheinlich ist, daß die Teile von Hand rausgenommen werden, oder das Band manuell bewegt wird, die Dinger evtl. auch erst nach dem Magneten wieder aufs Band kommen, usw. DIe Unwägbarkeiten sind zu groß, und wir mögen einfach nicht versehentlich ein noch magnetisches Teil in unsere Anlage kriegen.

Im Normalbetrieb laufen die Dinger durch und werden durch das allmähliche Verlassen des Wechselfeldes entmagnetisiert. Wenn eine Störung ist, dann bleibt das Band abrupt stehen, und was mit den Teilen dann passiert (weil eben plötzlich Menschen dran rumhantieren), ist unklar. Deswegen soll vermieden werden, daß die in der Spule befindlichen Teile auch ein abklingendes Wechselfeld erfahren, um eben entmagnetisiert zu sein, da man nicht weiß, was aus ihnen wird.

Viele Grüße

Ralph.

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Ralph A. Schmid, DK5RAS

Oder meine Beschreibung :-)

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Ralph A. Schmid, DK5RAS

Am Thu, 04 Jan 2007 16:02:22 +0100 schrieb Ralph A. Schmid, DK5RAS :

Falls der Strom etwa passt, dann könnte man ja im Falle des Stops der Anlage die Entmagnetisierspule noch per Zeitrelais für einige Sekunden über einen Fernseher-PTC speisen. Falls es überhaupt zulässig ist, nach einem Notstop noch spannungsführende/aktive Anlagenteile zu haben.

--
Martin
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Martin Lenz

Damit sind wir genau an dem Punkt meines Ausgangspostings :) Deswegen eben die Frage, wie industritauglich ist sowas, oder was gibt es für Alternativen?

Puh...gute Frage...aber die Kondensatoren in den Netzteilen haben auch Restladung, sofort spannungsfrei is ohnehin nich. Davon abgesehen, es geht auch nicht mal so um den Notstop durch auf den Pilz kloppen, sondern einfach um den Halt, wenn jemand die Tür öffnet (was er nicht soll), oder wenn die Anlage selbst einen Fehler erkennt (irgendwas klemmt, drive ausgefallen, Sensor liefert unplausibles Signal usw.).

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Ralph A. Schmid, DK5RAS

Genau.

Freilich.

Das ist hier egal, da ist schon vorgesorgt.

Darum geht es ja nicht, es geht darum, daß einfach kein magnetisiertes Teil irgendwie in unsere Anlage gerät.

Ralph.

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Ralph A. Schmid, DK5RAS

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