Eiskalte Lötstelle oder Spaß mit ROHS

Hallo Leute,

vor kurzem hatte ich hier wegen einem TV mit Problemen gefragt. Nun hatte sich der Verdacht einer kalten Lötstelle erhärtet - also Netzteil nachlöten. Auf den ersten Blick sahen die Lötstellen gut aus. Aber in dem Augenblick als ich die erste Lötstelle mit dem Lötkolben berühre weicht das Lot vom Draht eines 1/4W Widerstandes wie der Teufel vom Weihwasser. Und weder das Flußmittel im Lötzinn noch normales, auf Kolophonium basierendes Flußmittel stellte die Lötbarkeit des Drahtes wieder her. Erst mit aggresivem, säurehaltigen Flußmittel hat sich der Widerstand wieder einigermaßen anlöten lassen. Und das Spiel wiederholte sich bei praktisch allen 1/4W Widerständen im Netzteil und in der Ablenkung. Das Anschlußdrähte oxidieren ist klar - aber in einer als intakt anzunehmenden Lötstelle? Kann in den Anschlußdrähten etwas diffundieren, so daß sich der Draht praktisch kalt auslötet? Oder kann es sein, daß hier schon 1995 jemand mit ROHS konformen Widerstäden experimentiert hat obwohl im Fernseher selbst keine derartigen Hinweise zu finden sind?

Andere Ideen Michael

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Michael Schlegel
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Am 19.12.2011 17:23, schrieb Michael Schlegel:

Nein, aber bei Vestel hat man durchaus überlagerte Bauteile verarbeitet.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Vermutlich war schon bei der Herstellung was nicht i.O.

Da hat der Hersteller wohl Widerstände geordert, die pro 1000er Gurt einen halben Dollar billiger waren, aber bei denen an der Verzinnung der Anschlußdrähte gespart wurde, so daß sich nie eine wirklich innige Lötverbindung herstellen ließ. Oder sie sind schlicht zu lange oder unter besonders ungünstigen Umweltbedingungen gelagert worden, bevor sie den Weg auf die Boards gefunden haben.

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Heiko Nocon

Am 19.12.2011 17:23, schrieb Michael Schlegel:

Die Benetzbarkeit von Bauelementen ist entgegen allen Beteuerungen der Hersteller nicht gleich. Sind die Bauelemente dann noch überlagert, sind Fehler eingebaut.

--
mfg hdw
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Horst-D.Winzler

men Widerst=EF=BF=BDden=20

Du heulst en falschen Baum an. Kalte L=C3=B6tstellen haben =C3=BCbliche= rweise andere=20 Ursachen als die Abwesenheit von Blei im Lot.

------

--=20 Kai-Martin Knaak tel: +49-511-762-2895=

Universit=C3=A4t Hannover, Inst. f=C3=BCr Quantenoptik fax: +49-51=

1-762-2211=09 Welfengarten 1, 30167 Hannover
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Kai-Martin Knaak

Hängt die GRÜNEN, solange es noch Bäume gibt.

Wer wird denn einen Laptop ins Gemüse werfen zwecks Entsorgung? Wer wird einen PC Tower in den See schmeißen?

Warum also müssen die Dinger unbedingt ROHS sein? Es gibt nix schmierigeres und verlogeneres als die Umweltschützer.

Die Grünen solln doch in den Wäldern und Auen das Blei der letzten Jahrhunderte einsammeln das von Jägern und Militärs dort hinterlassen wurde.

w.

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Helmut Wabnig

Myn Seudop schrieb:

Und Recht hat er. Das Problem heißt doch nicht ROHS, sondern "Kurzlebigkeit elektronischer Produkte". Du kriegst keine Ersatzteile mehr, und was soll das? Du sollst wegschmeißen. Und neu kaufen.

Würde man die Lebensdauer elektronischer Geräte deutlich erhöhen, könnte man auch ohne ROHS einen deutlichen Beitrag zum Umweltschutz leisten.

Ich übe mich, Händler machen mir gelegentlich sogar Vorwürfe, im Konsumverzicht. Und setze instand, was andere wegwerfen. Eben habe ich ein Kassettendeck in Mache. Der Motor war nicht mehr zu beschaffen, jetzt sollte er wieder laufen. Aufgemacht, defekte Elektronik ersetzt, zugemacht, mal sehen. Geht alles, muß man nur wollen.

Holger

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Holger

"Helmut Wabnig" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@4ax.com...

Weil im Moment haufenweise Leute verrecken, an den Stoffen die die Industrie weil es billig und einfach war und gerade eben erfunden war ohne die Folgen zu bedenken, in den vergangenen Jahrzehnten in ihre Produkte gesteckt hat, von PCP über Weichmacher, von Cadmium über Quecksilber bis Blei, denn so lange die Kundschaft nicht sofort tot vom Hocker fiel, war es der Industrie doch egal wie krebsauslösend, hormonaktiv, fertilitätsbeeinflussend ihr Chemiemüll war.

Es ist gut, wenn nun potentiell schädliche Stoffe nicht mehr nach Gutdünken in Endkundenprodukte gekippt werden dürfen, und es ist gut, wenn nach WEEE nicht beliebiger Müll produziert wird und der Endkunde sich damit rumschlagen muß wie er ihn loswird, sondern wenn die Hersteller schon beim Verkauf einkalkulieren müssen, was die Entwsrgung eines Rages mal kostet - dann für den Kunden kostenlos.

Daß nicht alles perfekt läuft, ist keine Frage, Blei im Lot auf Platinen an denen niemand leckt zu verbieten und gleichzeitig tausende Tonnen von Blei in Naturschutzgebiete, Seen, in unser Essen von Jägern verblasen zu lassen, die sich zu fein sind, etwas teurere Munition für ihr Hobby zu kaufen ist natürlich vollkommen widersinnig uns abstrus, aber der Lobby geschuldet, ebenso wie die Kleinunternehmen massiv behinderender Form der EAR in Deutschland die sich die Grosskonzerne so zurechtgelegt haben.

Aber wenn einige hirntote Leute so wie du noch nicht mal den Sinn der Massnahme begriffen haben und massiv dagegen wettern, so ist es nicht verwunderlich wenn bei der Umsetzung der richtigen Idee eben auch nicht alles in theoretisch idealer Art passiert.

--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
homepage: http://www.reocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Lies 'Die hohe Schule der Elektronik' von Horowitz/Hill bevor du fragst.
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
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MaWin

Am 20.12.2011 00:37, schrieb Helmut Wabnig:

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Aber ich nehme an, daß Du das nicht ernst gemeint hast...

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E.-R. Bruecklmeier

Am 20.12.2011 13:28, schrieb Wolfgang Allinger:

Sie könnten ja auf einer Diplomatenjagt eine ehemals deutsche Idee aus dem WK II aufgreifen, und Uran-Munition verschießen. Praktische Erfahrung sollte die US-Armee besitzen.

--
mfg hdw
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Horst-D.Winzler

Doch, deren Vorturner Trittihn, dem eifern sie nach.

Die Jäger verballern immer noch Blei in der Gegend. Deutlich mehr, als Autos und Lötzinn jemals verbraucht haben.

Aber solange es eine Diplomatenjagd gibt...

Saludos Wolfgang

--
Wolfgang Allinger              15h00..21h00 MEZ: SKYPE:wolfgang.allinger
Paraguay            mailer: CrossPoint XP 3.20 (XP2) in WinXPprof DOSbox
Meine 7 Sinne:                                    reply Adresse gesetzt!
Unsinn, Schwachsinn, Bloedsinn, Wahnsinn, Stumpfsinn, Irrsinn, Loetzinn.
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Wolfgang Allinger

Imho kommt es auf die Dichte der Schrotkugeln an. Die aus Alu fliegen wohl nicht so weit? Nach den Reaktorstillegungen könnte man natürlich auch an Uran-Schrot denken. Da läßt sich der tote Hase nachts mittem Geigerzähler finden.

Grüße, H.

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Heinz Schmitz

Wie wäre es mit Wolfram? Wird schon teilweise für Geschosse verwendet weil es eben auch eine sehr hohe Dichte hat (19,3g/cm^3), sogar deutlich mehr als die von Blei (11,3g/cm^3).

Gerrit

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Gerrit Heitsch

Am 20.12.2011 14:20, schrieb Gerrit Heitsch:

Das kann man ja auch prima aus den ganzen Überbeständen wegen der nachlassenden Glühobstproduktion herstellen :)

Bernd

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Bernd Laengerich

"Horst-D.Winzler" schrieb:

Oder gefrorenes Quecksilber.

Gelbes Pulver ist bäh.

MfG hjs

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Hans-Jürgen Schneider

Ah ja, und selbstverstaendlich sind diese dicken Handscheinwerfer aus dem Baumarkt mit ihren Bleigel-Akkus und der Elektro-Gokart von Klein Fritzchen ausgenommen. Toll.

Man haette _zuerst_ da anfangen sollen wo wirklich Massen an Blei im Muell landen. Ansonsten ist das eher ein Sesselfurzergesetz.

[...]
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
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Joerg

Joerg schrieb:

Volle Zustimmung!

Hier werden im TV haufenweise Recyclinganlanlegen gezeigt, die Altplatinen schreddern und u.a. die Metalle wie Kupfer und Gold zurückgewinnen. Von dem Blei im Lot landet das wenigste auf den Müll.

Und machen wir uns mal nichts vor, noch gibt es Häuser mit Wasserleitungen aus Blei. Dank dicker Kalkverkrustungen im Rohr interessiert das niemanden.

Es ist auch niemand in Deutschland jemals am Stanniollametta gestorben.

Und wenn MaWin hier reklamiert, die "Entsorger" in den Entwicklungsländern verreckten am Blei aus den Elektrogeräten, so mag das an allen möglichen Giftstoffen liegen, die dort bei der unsachgemäßen "Verwertung" zum Vorschein kommen, aber nicht am Blei aus dem Lot.

Ja, es ist sinnvoll, gefährliche Stoffe zu vermeiden, aber die Bleifreihysterie ist deutlich übertrieben.

--
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Andreas Bockelmann

Wir haben diesen RoHS Nonsense hier nicht, aber es ist nun nicht so dass alles paletti waere. Da haben wir so ziemlich die strengsten Umweltauflagen fuer Autos in der ganzen Welt. Nur ein deutscher Dieselmotor hat es m.W. bisher geschafft (VW TDI mit eco-dies und eco-das). Gleichzeitig weiss ein jeder dass man an Ampeln mindestens 5m Abstand von Schulbussen halten soll weil die beim Losfahren eine riesige Russwolke rauspusten. An Kreuzungen kurz vor Schulen hat man manchmal wabernde Dunstglocken wie in der ex-DDR. Nur dass unsere nicht blaeulich sondern grau-schwarz sind.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
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Joerg

Am 20.12.2011 18:41, schrieb Andreas Bockelmann:

Denke, dass man solche Gesetze nicht wegen der Umwelt macht, sondern mehr aus protektionistischen Gründen. Damit kann man trefflich Konkurrenz fern halten. Kein Rohs? Danke, der Nächste bitte.

Sowas ist leider weit verbreitet. Geht mit einzelnen Firmen schon los und ganze Staatenverbünde machen es ganauso.

Da erinnere ich mich z.B. an die Auseinandersetzung zwischen CADDS und MicroCADDS. Letzteres System kostete grade mal 10% des ersteren und damit konnte man 90% der üblichen Tätigkeiten mit 100% Dateikompatibilität zu CADDS ganz gut erledigen. Das verhagelte CADDS den Markt - bis man dort auf Double-Precicion umschwenkte. Die Mehrkosten an Speicherplatz waren für die Autoindustrie zu verkraften. Aber MicroCADDS hätte anscheinend ganz neu programmiert müssen. So flog der Zwerg dann ganz schnell aus dem Geschäft wieder raus, weil die Kompatibilität plötzlich nicht mehr gegeben war.

--
Servus
Christoph Müller
http://www.astrail.de
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Christoph Müller

Andreas Bockelmann schrieb:

Seit wann ist Zinn giftig?

Markus

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Markus Schaub

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