Frage zum bleifreien Loeten

Ihr kennt doch bestimmt die Anschlussstecker fuer Thermoelemente. Ich verwende soetwas zum einloeten in die Platine (TypK). Die beiden Anschlusspinne sehen aus wie Messing, sind aber wohl eine Legierung die zum Thermoelement passt. Das zeug liess sich schon mit bleihaltigen Lot nicht besonders gut loeten, aber es ging. Jetzt bleifrei ist es eine einzige Katastrophe. Womit loetet ihr das?

Olaf

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Olaf Kaluza
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Hallo,

Olaf Kaluza schrieb:

so ganz generell, ob mit oder ohne Bleifrei-Problematik: Schon mal mit zusätzlichem Flussmittel probiert? Nein, kein Dachrinnen - Kupferentfernungs - Lötwasser, sondern so etwas wie Löthonig oder Edsyn FL88 / FL22? Zumindest die ersten beiden verwende ich häufig, sind beide mild und nicht korrosiv. Evtl. noch die Löttemperatur etwas erhöhen.

Gruss, Bernhard

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Bernhard Deny

An der Temperatur kann es nicht liegen, ich hab extra mal eine 8er Spitze reingemacht. Ich hab heute aber mal der Firma geschrieben welche die Stecker herstellt. Die haben geantwortet das sie um die Problematik wissen und selber noch am experementieren sind.

Olaf

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Olaf Kaluza

FL-22 halte ich schon für korrosiv. Schmier mal was davon auf ne blanke Kupferplatine und lass die mal ne Woche liegen. Gibt bei mir schöne grüne Flecken :-( Dünne Leiterbahnen verschwinden auch gerne mal, wenn die nicht sauber verzinnt sind.

Grüsse Robert

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Robert Rottmerhusen

Hallo Robert,

Robert Rottmerhusen schrieb:

danke für den Hinweis. Wie gesagt, ich verwende bisher Löthonig bzw. FL-88, und die sind meiner Erfahrung nach unproblematisch. Das FL-22 habe ich mir zwar mal auf Verdacht besorgt, es aber noch nie eingesetzt.

@Olaf: Wenn selbst der Hersteller der Stecker nicht so recht weiss, wie man diese bleifrei gelötet bekommt, ist das schlecht. Und an der Legierung wird er so ohne weiteres nichts ändern können...

Schönes Wochenende, Bernhard

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Bernhard Deny

Ich hab es heute hinbekommen indem ich die Dinger erst mal mit einer Feile angeschmirgelt habe damit sie rauher wuerden, dann mit viel Flussmittel (FL88) und der heissen 8er Spitze verzinnt, danach sauber gemacht und dann erst eingeloetet. So ging es dann. Ich wuerd die Loetstelle jetzt mal als akzeptabel bezeichen, aber gut ist noch was anderes.

Olaf

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Olaf Kaluza

Olaf wirft da eine interessante Frage auf.

Neben der Problematik der Lötbarkeit von Thermoelement Legierungen stellt sich doch auch die Frage der Thermospannung des Bleifrei-Lotes selber. Dies könnte bei präzisions Messungen in nicht thermostatisierten Räumen von Bedeutung werden.

Hat einer von euch dazu schon etwas in Erfahrung bringen können?

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nyffeler

Hallo,

nyffeler schrieb:

Keine speziellen Erfahrung bzgl. Thermospannung der Bleifrei-Legierungen, laut Linear Technology AN28 ca. 3µV/K für (Blei?)Lötzinn/Cu. Ob ohne Blei wesentlich anders, weiss ich nicht. Aber: Ob bleifrei oder nicht, beim Anschluss eines Thermoelements an eine Kupferleiterbahn hast Du immer das Problem, dass Du Dir zusätzliche, gegeneinander in Reihe geschaltete Thermolemente einhandelst:

Thermoelement Schenkel 1 - Lot - Kupfer Thermoelement Schenkel 2 - Lot - Kupfer

Man kann daher versuchen, konstruktiv das zusätzliche Lot-Thermoelement zu vermeiden, indem man Kupfer und Schenkel 1/2 direkt (Federklemme o. ä.) kontaktiert und Lötzinn nur zur Fixierung benutzt. Isothermaler Aufbau der Mimik ist sowieso Voraussetzung.

So werden z.B. auch Cu-Konstantan-Thermoelemente zur Lufttemperaturmessung hergestellt, indem man beide Drähte gut verdrillt und mit wenig(!) Lot fixiert.

Gruss, Bernhard

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Bernhard Deny

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