Aufnahme Radrennnen vom Auto aus

Guten Morgen liebe Elektronikfreunde,

im August diesen Jahres beteilige ich mich an einer Radsportveranstaltung, die über mehrere Tage und insgesamt ca. 1.200 km geht. Begleitet werde ich von einem Team aus drei Betreuern in einem Reisemobil. Ein Großteil der Veranstaltung wollen die Betreuer per Videokamera aufnehmen.

Meine Fragen betreffen die technische Abwicklung. Wie kann ich das mit relativ wenig finanziellem Aufwand realisieren lassen? Wir denken an eine einfache Kamera, deren Bilder direkt auf die Festplatte eines PC aufgezeichnet werden. Wie kann ich diesen PC mit Strom versorgen? Gibt es noch andere Möglichkeiten, Videos aufzunehmen und sofort zu archivieren? Welche Kamera bietet sich hierzu an? Sie soll im Fahrzeug innen befestigt werden und dreh- und schwenkbar sein und auch nachts Bilder liefern. Wären Videokassetten, die danach digtalisiert werden, eine Alternative? Welches System nutz die Polizei, deren Videoaufnahmen sofort den "Betreffenden" vorgeführt werden?

Wer kann mir zum geschilderten Komplex einige Informationen geben. Herzlichen Dank im vorab.

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Mit freundlichem Gruß

L.Nestler
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Lutz Nestler
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Für solche Zwecke gibt es Mini DV Kameras, die in einem handlichen Gerät Kamera plus digitalen Videorecorder vereinen. DV Kassetten sind zudem immer noch viel billiger als Festplatten und das Rohmaterial will irgendwo archiviert sein.

Bei 1200km wird allerdings sehr viel Material anfallen, wohl dem, der es schneiden darf ...

Eine qualitativ hochwertige und ansehnliche Online-Kompression auf einem normalen PC ohne Spezialhardware kannst Du vergessen, zudem die Daten auch noch parallel hereinkommen. Hinzu kommt, dass Festplatten im laufenden Betrieb den mobilen Einsatz über Stock und Stein garnicht mögen und Notebooks eher weniger Rechenleistung haben.

Kurzum: Eine Bastellösung kommt am Ende teurer als gleich eine gute DV Kamera.

Preis: Brauchbar so ab 400 Euro, Professionell ab 1000 Euro, hier könnte vorallem das Thema Bildstabilisator interessant sein.

Allerdings ist selbst die 400 Euro Lösung hundert mal besser als irgendein PC-Gefrickel, das am Ende nur ständig ausfällt, zu wenig Plattenplatz hat und am Ende doppelt soviel kostet wie gleich eine richtige Lösung. Für die Nachbearbeitung gibt es dann PC-Schnittplätze.

( Meine Empfehlung dazu: Canopus, ich hatte mal den Pinacle Krempel, der war zwar relativ billig, wollte aber plötzlich ab einem Service Pack nicht mehr mit Adobe Premiere spielen, weil Pinacle auf Adobe keinen Bock mehr hat. Deren Support wollte dann ein Zwangsupgrade auf das eigene Produkt durchführen und hat sich nach meinem "Nein, ich habe viele Premiere Daten" meiner Meinung nach ziemlich wiederlich angestellt, halt typische "wir sind die Macht" Amibude. Ich hab dann kurz an Ruskin gedacht - ätsch, selber reingefallen - und die DV500 beim Kauf einer Canopus Storm 2 Pro in Zahlung gegeben, die ist eh' um Welten besser. Auch der Canopus Procoder ist sehr gut, nutzt teilweise die Hardware und liefert schon einen sehr professionellen Output ab, im Gegensatz zu diversen Bastellösungen, die bei doppelter Datenmenge immer noch Artefakte einbauen. )

Typischerweise heute auch DV, dto. die Fernsehsender, die Reportagen etc. filmen. DV ist *die* Standardlösung in dem Bereich und es ist ein weites Spektrum an Kameras erhältlich, vom billigen Geizmodell bis zum 3CDD Profigerät. Analog ist im Mobilbereich praktisch komplett tot.

Ich rate zu einem Mittelding, nicht zu geizig, nicht überzogen. Halt vergleichen, Anwendung bedenken (Stabilisator testen, CCD/Optik wg. sich möglicherweise ändernder Lichtverhältnisse).

Bei billigen Geräten: Schauen, ob ein Videoeingang (analog/ digital) da ist, aus Zollgründen (kosten mehr solchen) ist der bei Geizware manchmal gesperrt. Dann lieber Abstand nehmen.

Gruß Oliver

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Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
http://www.bartels.de + Phone: +49-8122-9729-0 Fax: -10
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Oliver Bartels

Du koenntest dir z.B einen gebrauchten Laptop kaufen dessen Leistung fuer Videos gerade ausreicht und den vom Auto mit Strom versorgen. Ich nehm einfach mal an das die nicht neben dir herlaufen oder?

Wie definierst du archivieren? Mir leuchtet bis jetzt nicht ein wieso du nicht einfach mit einer Videokamera filmen willst und dort ab und an das Band wechselst. Das duerfte immer noch die billigste Loesung sein.

Beep! Falsche Newsgroup...

Vernuenftig waere eine Videokamera welche digital aufzeichnet und die du hinterher einfach ueber Firewire an deinen PC anstecken kannst.

Es gibt auch Videokamera welche direkt auf DVD-Ram aufzeichnen. ICh weiss aber nicht ob es die schon in Deutschland gibt.

Vermutlich irgendeinen Standardvideo der von einer Firma in anderes Gehaeuse verbaut wurde und dessen Preis dafuer um den Faktor 10 gestiegen ist.

Olaf

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Olaf Kaluza

Olaf Kaluza schrieb:

Natürlich nicht. Ich hatte geschrieben, daß drei Betreuern mit Reisemobil dabei sind...

Leider bin ich hier kein Experte, deshalb hatte ich mich an diese NF gewandt... Mit archivieren meine ich, daß ich mir die Aufnahmen später wiederholt anschauen kann... Es wird wohl auf eine Videokamera(Mini DV) hinauslaufen. Aber welche?

Sorry, war **mera das Reizwort?

Vielen Dank für die Tips! Hier ist ein Link, der die Strecke abbildet, die gefahren wird.

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Mit freundlichem Gruß

L.Nestler
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Lutz Nestler

Oliver Bartels schrieb:

Danke für den Tip! Wieder so ein unüberschaubarer Markt - Mini DV Kameras...

Hast Du einen Tip für ein Modell, das sich für meine Unternehmung eignet (Budget ? 500)?

Ist angekommen. Mit PC-Lösung wird dat nix.

Canopus Storm 2 Pro ist angeblich nicht mehr im Handel. Vielen Dank für Deine Tips. Bei Interesse, um diese Strecke geht es (Zeit maximal 72 h, angepeilte Zeit ca. 55 - 59 h).

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Mit freundlichem Gruß

L.Nestler
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Lutz Nestler

Lutz Nestler schrieb:

Spontan würde ich zu einer Sony Cam mit DV-Ausgang (Firewire) raten. Den Nightshot-Modus kannst Du mit Infrarotscheinwerfern (LED-Clustern) boosten.

Den PC oder das Book kannst Du in einen Rahmen an Gummibänder hängen, um die Vibrationen des Fahrzeugs abzufangen. Funktioniert.

Stromversorgung beim Book per Caradapter (unter ? 50,-) beim PC etwas teurer, weil du 230 Volt produzieren musst.

Und um das überspielen auf den PC vernünftig zu machen empfiehlt sich eine Grabberkarte mit Hardwarekompression.

So erhältst Du 'kleine' Datenmengen und brauchst noch nichtmal DV-Cassetten.

Grüße

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Oliver M. Voss
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Oliver M. Voss

Da gibt es mehrere Probleme zu lösen:

  1. Kamera: Die einzig zeitgemäße Lösung mit brauchbarer Qualität ist eine digitale DV, Mini-DV oder Digital-8 Kamera. Allerdings laufen die verwendeten Kassetten max 90 Minuten, so dass du einen ordentlichen Vorrat brauchst. Alternative: Kamera mit Firewire-Ausgang und Live-Aufzeichnung auf einem Notebook. Da empfiehlt sich z.B. ein Apple Powerbook mit iMovie oder Quicktime Pro. Allerdings brauchst du dann eine bzw. mehrere externe Festplatten, denn 5 Minuten DV ergeben ungefähr 1 GB Daten verlustfrei komprimiertes DV, was aber die Voraussetzung für flüssiges Schneiden und Bearbeiten ist (250 GB ungefähr 100 Stunden).

  1. Befestigung der Kamera: ein Stabilisator wirkt überwiegend gegen Schwenk-Zittern, die harten Parallel-Bewegungen der Kamera, wenn diese mit dem Chassis verschraubt ist, fängt der mit Sicherheit nicht ab. Da brauchst du eine extra Aufhängung, ähnlich einer Staedycam-Montierung. Sowas gibts auch speziell fürs Auto, ist aber nicht billig ...

  2. Sromversorgung: Das natürlich übers Auto-Bordnetz, für Kamera und Notebook. Beim Notebook selbstverständlich: Akku wirkt wie USV, falls externe Stromversorgung ausfällt. Bei Videokameras ist das nicht selbstverständlich. Canon MT-Serie oder Sony VX1000, VX2000 oder VX
4000, da gehts ... (das sind die etwas besseren Camcorder mit dem Henkel oben drüber).

Anspruchsvolle Aufgaben mit guten Ergebinssen lösen - das geht eben nur mit vernünftigem Material. 0815-Gericom-Notebook mit Firewire über PCMCIA gehört mit Sicherheit nicht dazu ;-))

Frank

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Frank Esselbach

Es gibt da gottseidank einen brauchbaren Wettbewerb und ein wirklich breit gefächertes Angebot.

Die üblichen Verdächtigen: Sony, JVC, Panasonic (*) Sony ist IMHO etwas teurer, aber solide, bei den anderen beiden geht es mehr um Features. Umschauen, Ansehen, was am besten gefällt nehmen. Bildqualität etc. betrachten und nicht nur den einen Parameter Euro, letzteres geht bei Videogeräten schief, weil es da schon deutliche Qualitätsunterschiede gibt.

3CDD gibt es wohl erst so ab 650 ?, IMHO dann aber lieber ein gutes CCD mit 800K Punkten als eine Möchtegern-3CCD Lösung. Momentan machen auch noch teurere Geräte nicht soviel Sinn, weil HDV am Anrollen ist, genauso wie im Fernsehen der Trend Richtung HDTV geht.

Und *das* ist dann ein *gewaltiger* Qualitätsunterschied.

Für Gegenlichtgimicks und Bildstabilisator wirst Du das Budget voll ausschöpfen dürfen.

Ich bin bisher mit Sony (DCR 100 PCE) ganz gut gefahren, allerdings ist die inzwischen natürlich alt und es gibt bessere Nachfolger.

Hab gerade gesehen, es gibt umbenannte Nachfolger mit HDV für vergleichbares Geld ...

Nichtsdestotrotz weiterhin mit der Auswahl Edius oder Adobe Premiere, also ohne "ihr *müßt* unser Tool nehmen". Ich persönlich halte Canopus für einen der seriösen und leistungsfähigen Anbieter in dem Bereich, Matrox ist wohl auch ok.

Im Prinzip lautet mein Rat: Entweder ganz billig, sodass das Wegwerfen nicht weh' tut, oder gleich einen der oben zitierten (dann aber wohl heute doch gleich HDV).

Gruß Oliver

P.s.: (*) Fällt jemandem was auf: Kein einziger Anbieter aus .de Soetwas bekommen sie hier nicht mehr auf die Reihe, für den echten Profibereich gibt es hier noch Arri und das wars dann :-(

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Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
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Oliver Bartels

Nachtrag, zu schnell senden gedrückt:

Canon nicht zu vergessen, schon etwas professioneller.

Gruß Oliver

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Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
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Oliver Bartels

Du hast noch ein nicht-technisches vergessen. :-)

Wo bekommt man eigentlich einen Kameraman her der lust hat mehrere Tage lang von Morgens bis Abends einen Fahrradfahrer zu filmen. Zu soetwas oedes wuerde ich mich jedenfalls nicht ueberreden lassen.

So gesehen ist ein Wechsel einer DV Kassette einmal pro Stunde kein Problem weil man dann gleichzeitig das arme Schwein hinter der Kamera auswechseln kann.

Olaf

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Olaf Kaluza

Eine gebrauchte Sony VX1000.

Frank

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Frank Esselbach

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