seltsames PLL-Verhalten

Hallo,

Ich habe vor, zwei Diodenlaser phasenzulocken, so daß die relative Bandbreite der beiden Laser unter den 100 kHz-Bereich gedrückt wird:

Beide Laserdioden scheinen auf einen Fotodetektor und durch Regelung des Stromes durch eine Laserdiode kann dann die Frequenz des Schwebungssignales am Photodetektor verstellt werden, so daß der Laseraubau im Prinzip wie ein VCO mit größerem Phasenrauschen zu betrachten ist. Dessen ausgang wird dann zu einem Oszillator (Funktionsgenerator) phasengelockt.

Soweit klappt das auch alles ganz gut mit Frequenzen um 30 MHz und einer Schleifenbandbreite um 400 kHz. Ich benötige jetzt jedoch eine Differenzfrequenz der beiden Laser von 6.8 GHz.

Dazu drängte sich mir der ADF4007 auf

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64er-Prescaler und schnelle PFD-Schaltung alles in einem Chip, so daß der Hochfrequenzteil aus möglichst wenigen Bauteilen bestehen muß.

Damit bekomme ich meine beiden Laser auch problemlos frequenzgelockt, jedoch tritt folgendes Phänomen auf:

Im gelockten Zustand hat das runtergeteilte Photodetektorsignal (107 MHz) sowie auch das Referenzoszillatorsignal (20 MHz Funktionsgenerator*12 via anderer PLL-> 213 MHz) auf dem Spektrumanalyser eine Bandbreite unter der Auflösungsgrenze (wenige 10 Hz). Das ungeteilte Signal selbst nimmt aber eine Bandbreite von ~ 2MHz ein, also deutlich mehr als 64 mal soviel. Entsprechend der geringen Bandbreite des runtergeteilten Signals ist auch das Fehlersignal am Ausgang der PFD-Schaltung ziemlich genau Null, obwohl wegen der hohen Bandbreite des Originalsignals ja wohl kaum wirklich ein Phasenlock vorliegen kann. Durch Rumprobieren am Schleifenfilter ließ sich das auch nicht deutlich verringern.

Um der Sache auf den Grund zu gehen und das große intrinsische Phasenrauschen des "Laser-VCOs" als Ursache auszuschließen, und zu schauen, ob ich evtl. etwas Fundamentales falsch mache, habe ich deshalb eine rein elektronische Schaltung ohne die Optikkomponente aufgebaut, die sich im wesentlichen an der Beispielschaltung Fig. 13 aus dem Datenblatt orientiert:

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(der Mixer HMC488MS8HG ist noch nicht bestückt).

Ich hatte gehofft, so einen schmalbandigen phasengelockten

6.8GHz-Oszillator zu erhalten und damit dann mein Lasersignal zu mixen.

Jedoch tritt auch beim Testen dieser rein elektronischen Schaltung wieder dasselbe Problem auf: Das runtergeteilte Signal ist genau wie ich es mir wünsche: Kein nahezu kein Phasenrauschen, Bandbreite

Reply to
Jürgen Appel
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J=FCrgen Appel schrieb:

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Hallo,

mal =FCberlegen, wenn man einem Z=E4hler ein Gemisch aus mehreren Frequen= zen=20 zum Runterteilen vorwirft, dann kann er doch nur auf ausreichende=20 Flanken reagieren. Wenn die Flanken auf die der Z=E4hler reagiert eine=20 stabile Frequenz haben hat auch das runtergeteilte Signal eine geringe=20 Bandbreite. Wenn jedoch die Frequenz am Eingang des Z=E4hlers periodisch =

schwankt sollte auch die Ausgangsfrequenz entsprechend schwanken.

Kommt also doch darauf an wie die hohe Bandbreite des ungeteilten=20 Signals entsteht, ist da ein Rauschen =FCberlagert, oder ist das ein=20 Gemisch das aus den vielen verschiedenen Resonanzfrequenzen des=20 optischen Resonators im Laser resultiert?

Bye

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Uwe Hercksen

Hallo!

Uwe Hercksen schrieb:

Eben. Das einzige, das mir einfällt, ist, daß die VCO-Frequenz mit einem Vielfachen der Referenzfrequenz schwankt, so daß sich die Schwankungen immer über 64 Zyklen exakt wegmitteln. Klingt aber ein wenig abstrus.

Bei meinem Laser hätte ich mir das notfalls noch vorstellen können, aber der selbe Effekt tritt ja jetzt auch in meiner rein elektronischen Schaltung mit elektronischem VCO (also ohne Laser) auf. Und soweit ich weiß, ist da der Hauptmeschanismus, der die intrinsische Bandbreite des VCOs erzeugt, Phasenrauschen.

Gruß Jürgen

--
GPG key: 
http://pgp.mit.edu:11371/pks/lookup?search=J%FCrgen+Appel&op=get
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Jürgen Appel

Es ist womöglich keine gute Idee, die Referenz ihrerseits aus einer einfachen PLL zu gewinnen, schau Dir bitte mal deren Phasenrauschen an.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten:

- Referenz taugt nix (nochmals Aufwärts-PLL ist nicht gut). Im GHz Bereich ist die aufgrund des typisch hohen Multiplikationsfaktors _extrem_ (quadratisch!) kritisch!

- Bei hohen Qualitätsanforderungen solltest Du den PLL Teiler Eingang unbedingt per Buffer vom HF Signal entkoppeln, es gibt genügend Teiler, die Dreck in das Signal einbringen.

- Zum AD816 hab' ich kein aktuelles Datenblatt gefunden (obsolte!), die bei Google reden von einem ADSL Amp. Ich vermute aber, dass das Teil für deine Phasenvergleicherfrequenz trotz 120MHz im Grenzbereich ist und eher wenig präzise und extrem störarm, eben ADSL. Die virtuelle Masse über R14/R23 schaut ganz schlecht aus, da kommt viel Dreck rein. Außerdem treibt das Ding die Schleifenverstärkung noch weiter hoch. Hier braucht es ggf. eine Vorgabe per D/A.

- Vermutlich glaubt die Bandbreite eh' wegen R18 dran, C19 ist da wegen der Streu/Pin-Kapazitäten eher nebensächlich, das hat Auswirkungen auf Poles/Zeros der Schleife.

- Schleifenfilter passt dann eh' nicht mehr und meist sowieso nicht.

Bei diesen viele-GHz-PLL's ist das immer superkritisch, weil man einerseits natürlich die Bandbreite des Filters gerne groß lassen möchte, denn im Prinzip wird das Phasenrauschen dann bis zur Schleifenbandbreite nur durch die Referenzqualität bestimmt. "Prinzip" deshalb, weil sich die Schleife gerne Dreck einfängt und im GHz Bereich aus der kleinsten Spannungsänderung sofort eine große Frequenzänderung wird, die Verstärkung ist hier in der Schleife sehr groß. Ergo möchte man bei einem aus sich heraus stabilen und phasenrauscharmen VCO die Schleifenbandbreite doch wieder kleiner sein lassen, damit hochfrequente Störungen wegintegriert werden => Konflikt

Überlege Dir einfach, was alleine wenige Mikrovolt am VCO Eingang schon für einen Frequenzsprung bedeuten, das ist bei Deinem breitbandigen optischen "VCO" natürlich extrem.

Da der eingekoppelte Dreck leider immer erst _nachträglich_ herausgeregelt werden kann, sprich, er muss erst im Signal als Phasenänderung sichtbar sein, durch den Frequenzteiler durchlaufen usw., verbleibt eine Modulation, die als Phasenrauschen sichtbar ist. Die einfache Theorie sagt zu dem Thema leider wenig.

Manchmal ist es Weg, eine Grob- und Feinregelung einzuführen.

- Bei hohen Anforderungen an das Phasenrauschen ist der Teiler Gift, weil er bezogen auf die s-Ebene mit 1/n wie ein großer Spannungsteiler vor einem hochwertigen Multimeter wirkt. Beim Rauschen macht sich das quadratisch bemerkbar, deshalb wird bei hohen Anforderungen in der Messtechnik lieber z.B. gegen einen Kamm gemischt und dann das Mischprodukt auf den Phasenvergleicher gegeben.

Das Verhalten Deiner PLL ist soooo untypisch nicht, die GHz-Teile sind so fies, das ist mir nichts Neues, ein gutes PLL Phasenrauschen bedeutet sehr viel Feinarbeit.

Beim Schleifenfilter ist zudem ganz klar eine Mischung aus Simulation und Test angebracht, einfach Schätzen geht genau so daneben wie gedankenlos Simulationsergebnisse übernehmen. Ich habe mit Simulationen hier aber schon unerwartete Ergebnisse für die Bauteilwerte erhalten, die dann in der Tat deutlich bessere Ergebnisse gebracht haben.

Die Amis sind Weltmeister im Marketing und werden sich hüten, weniger hübsche Bilder zu zeigen. Gehe davon aus, dass alleine die verwendete Referenz um Welten besser ist als Deine zweite PLL, aber auch um Welten teurer. Danach fragt aber keiner bei diesen Bildern ;-)

Gruß Oliver

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Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
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Oliver Bartels

ich würde zunächst mal das Referenzssignal mit Quarzoszillatoren oder einem TCXO als Basis erzeugen. Deine Referenz wird schon wie verrückt rauschen

Gruss Peter

Reply to
Peter Voelpel

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