Zinnfolienkondensatoren

Ich bin auf der Suche nach preisguenstigen Kondensatoren mit niedrigem Innenwiderstand. Ich sto?e bei der Websuche immer nur auf so etwas fuer Audiophile (Marke Mundorf oder so).

Und auf Leute, die billige Kondensatoren in polierte Aluroehrchen stopfen, mit einer schicken Beschriftung versehen und das Ding dann Vintage-Freaks fuer 23 Fragezeichen das Stueck verkaufen.

Nein, ich suche eine reelle, preiswerte, Quelle fuer Kondensatoren mit niedrigem Innenwiderstand, aus denen man LC-Filter hoher Guete bauen kann. Ja, es mu? ein LC-Filter sein. Bitte keine Vorschlaege in Richtung Gyrator oder aktive Filter (Op-amp).

Es muessen auch nicht unbedingt Zinnfolienkondensatoren sein aber ich dachte am ehesten, da? die einen geringen Eigenwiderstand haben, also relativ dicker Film. Ach so, Werte, die ich brauche sind 0.22 und 0.1 uF. Davon ca. 100 Stck. mal fuer's erste.

Leider gibt es so gut wie keine Polystyrol-Kondensatoren mehr. AUch praktisch keine mehr mit axialen Anschluessen, nur noch Wima MKP fuer Printmontage.

Irgendwelche Bezugsquellen bekannt?

-- Chris Christoph P. U. Kukulies kukulies (at) rwth-aachen.de

Reply to
Christoph Kukulies
Loading thread data ...

Reichen Wima FKP nicht? Die Teile hätten recht dicke Alufolienelektroden (nichtnur metallisiert), und sehr solide Endkontakte. Verlustarm wären die dank PP-Dielektrum und geringer Induktivität auch. Strombelastbar sind zumindest die FKP1 enorm, halten auch bei massiver Impulsbelastung ewig.

Wenn du auf die alten axialen Polystryrolkondis raus willst, sind imo. weniger gut, wenn die Induktivität und der ESR zählt, da die Folien nur an einem Punkt kontaktiert sind und nicht wie bei radialen Kondis über die ganze Endfläche. Induktivität zumindest ist VIEL höher als bei einem radialen FKP.

Bezugsquelle für FKP: Reichelt Elektronik z.b.

-- Robert

Reply to
Robert Obermayer

Robert Obermayer schrieb:

uch.

Hallo,

die bessere Leitf=E4higkeit von Aluminium gegen=FCber Zinn sollte auch no= ch=20 zu h=F6herer G=FCte beitragen.

Bye

Reply to
Uwe Hercksen

OK, FKP, werde ich mal untersuchen.

Stimmt. Was soll eigentlich der Hokuspokus um diese Zinnfolienkondensatoren?

-- Chris Christoph P. U. Kukulies kukulies (at) rwth-aachen.de

Reply to
Christoph Kukulies

Christoph Kukulies schrieb:

oren?

Hallo,

wenn ich das Wort Zinnfolienkondensatoren einer Suchmaschine vorwerfe,=20 dann kommen nur Seiten in Richtung "HiFi Vodoo" Eine Erkl=E4rung warum Zinn so gut sein soll : "Der MCAPZN? ist ein Zinnfolienkondensator. Zu seiner Fertigung wird=20 eine massive Zinnfolie zusammen mit hochwertigem Polypropylen als=20 Dielektrikum* verarbeitet. Die massive Zinnschicht verbessert die=20 klanglichen Eigenschaften auf folgende Weise: Durch das hohe Gewicht der =

Zinnfolie und der daraus resultierenden Massentr=E4gheit wird ein=20 Schwingen der Folie und der damit verbundenen Mikrophonie-Effekt wirksam =

verhindert. =C4hnlich wie bei dem von uns einem Mehr an Transparenz und=20 R=E4umlichkeit."

Wenn man Alu und Polypropylen sch=F6n dicht wickelt, mit Vakuum etc.=20 sollte die Mikrophonie auch gering sein. Aber f=FCr die G=FCte wird hohe Leitf=E4higkeit besser sein als hohe Dich= te.

Bye

Reply to
Uwe Hercksen

Hallo Uwe,

;-) Du willst doch nicht etwa mit reiner Vernunft jemanden vom Glauben abbringen wollen. Könnte ja jeder kommen und mit banaler Industrieelektronik Heiligen KKlang bauen wollen. Die Piezoelektrischen Effekte der gebräuchlichen Folien ist schon so, dass man unbedingt deren mitschwingen verhindern sollte. Bei einigen kV ist die Anziehungskraft der Kondensatorplatten schon so heftig, dass es da zu ganz unschönen Komprimierungen im Material gibt, die die Kapazität so massiv beeinträchtigen.... Nur gediegene Masse kann das verhindern... Wie eigentlich? IMHO bewegt doch Masse nur die Resonanzfrequenz nach unten (in den akustisch relevanten Bereich), oder? ;-)

Marte

Reply to
Marte Schwarz

Man könnte argumentieren, dass Zinn sich plastisch verformt, und daher die Bewegung der Folien tatsächlich bedämpft wird.

Martin

Reply to
Martin Klaiber

Martin Klaiber schrub im Jahre 28.04.2005 17:53:

Vielleicht wäre dann Uran eine Alternative. Alu ist doch vieeeel zu leicht. ;-)

--
B.Eckstein, eck@ivu.de         Cheap, Fast, Good - pick any two of them
Die FAQ zu de.comp.hardware.netzwerke: http://how.to/dchn
Mozilla-Tips: http://mozilla-anleitung.de/ http://www.holgermetzger.de/
Reply to
B.Eckstein

B.Eckstein schrieb:

Hallo,

Uran ist doch nur auf Platz 9 der Dichte, wenn schon, dann gleich Iridium. ;-)

formatting link

Bye

Reply to
Uwe Hercksen

Die Styroflexkondensatoren waren nie ganz billig, aber immer noch das direkteste, wenn man konstante Kapazität mit kleinem, linearen und bekanntem Temperaturgang haben wollte. Auf die -125ppp/C konnte man sich einiger- massen verlassen, auf niedrige Verluste und guten Iso- lationswiderstand auch. Und sie wurden üblicherweise auf 1% genau gefertigt. Daher wurden sie in Filtern, Schwingkreisen und Zeitgliedern in jedem Röhren-TV verwendet, ohne jedes Vodoo. Ich nehme an, dass mit Verschwinden dieses Massenmarktes die Produktion heute nicht mehr lohnt. Zinn war damals wohl am einfachsten stirnseitig kontak- tierbar; Polystyrol hat einen tiefen Schmelzpunkt, war wohl auch ein Grund. Vergleich: Bedampftes Polyester: +-20%, 500ppm/K und stark nichtlinear, also gelegentlich auch das doppelte. Polykarbonat dito, +-250ppm/K, je nachdem ;-], gibt aber auch wirklich gute darunter. Verlustfaktoren so heftig, dass sie in 1E-3 Einheiten angegeben werden statt der früher verwendeten 1E-4. Von hoch-C-Keramik reden wir besser gar nicht erst.

--
mfg Rolf Bombach
Reply to
Rolf Bombach

Ich habe mal gelesen, daß sich die Produktion von Polystyrolfolie nicht mehr gelohnt hat.

Gruß, Gerhard

Reply to
Gerhard Hoffmann

"Gerhard Hoffmann" schrieb im Newsbeitrag news:42770955$0$10505$ snipped-for-privacy@newsread4.arcor-online.net...

Klar, das lag aber daran das kaum noch Styroflex-Kondensatoren hergestellt wurden, also Folgeeffekt. Und Styroflex wurde nicht mehr hergestellt, weil das Management geschlafen hat mit der Zeit zu gehen? Wer weiss. Oft ist so was der wirkliche Grund. Der Rueckgang der Produktion nur ein Folgeeffekt. Vielleicht wurden den Kondensatorherstellern auch nur die Preise der Polystyrol-Bahnen zu teuer, weil deren Produzenten keine effektivere Produktion hinbekommen hatten, oder meinten ein Monopolist im Markt zu sein und die Preise beliebig hoch ansetzen. Es gibt so viele moegliche Gruende....

--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
Reply to
MaWin

Christoph Kukulies schrieb:

Polystyrol Kondensatoren sind trotz Ihres Rufes denkbar ungeeignet. Sie !!WAREN!! einmal das Beste, was man bekommen konnte. Denn welche Folie man auch immer nutzt: Wenn der Folienwickel nur an einer einzigen Stelle mit einem kleinen Bändchen kontaktiert wird, so muss der Strom einige 10 Meter die Spirale durchlaufen um an seinen Wirkort zu kommen. Dies produziert sowohl "Gleichstrom"-Widerstand als auch Induktivität und damit "Wechselstrom"-Widerstand. Beides widerspricht Deinen Anforderungen.

Das Beste, was man für diese Zwecke bekommen kann, sind Kondensatoren mit stirnkontaktiertem Wickel. Das heißt, dass der Wickel über seine beiden Stirnseiten komplett mit einer massiven metallenen Schoopschicht versehen ist. Diese kontaktiert jede einzelne Wickellage. Die Schoopschicht besteht aus Zink und Zinn. Es ist das optimale Material, um die vielen Folien befriedigend zu kontaktieren. Und genau daher kommt der Aberglaube von den Zinnfolienkondensatoren. Es geht aber in Wirklichkeit nicht um eine Zinnfolie, sondern um die stirnkontaktierende Schoopschicht. So, damit hoffe ich, diesen Voodoo entzaubert zu haben.

Diese Stirnkontaktierung haben die Wima Kondensatoren. Das beste Dielektrikum, weil das verlustärmste, ist Polypropylen (PP). Damit wäre man bei den FKP (FolienKondensator PP) oder MKP (Metallisierter Kondensator PP) Kondensatoren. Die FKP Kondensatoren sind aus massiver Alufolie und einer trennenden Polypropylenfolie gewickelt. Bei den MKPs ist statt der AluFolie eine dünne Aluschicht direkt auf die Polypropylenfolie aufgedampft. Wegen der Stirnkontaktierung muß der Strom nur wenige mm bis cm in die Folie fließen. Daher geht die Dünne der Bedampfungsschicht kaum ein. Außerdem sind die paar hundert bis tausend Folien wegen der Stirnkontaktierung alle als parallelgeschaltet anzusehen, so daß sich doch wieder ein guter Querschnitt für die wenigen mm/cm Laufweg ergibt. Weiterhin muss der Strom nicht "im Kreis" fließen. Somit gibt es auch keine Induktivität.

Die Stirnkontaktierung geht für Polystyrol nicht. Es gibt kein befriedigendes Verfahren, um es zu kontaktieren. Obendrein ist es nicht sehr spannungsfest. Bei den heutigen Lautsprecherspannungen hätte man da Probleme. Die Verluste sind marginalst besser, als bei bei Polypropylen. Dies wird bei letzterem aber durch die Stirnkontaktierung X-fach aufgewogen.

Die MKPs sind auch sehr fest. Glaubt man aber immer noch an Mikrophonie, so kann man die etwas teureren und voluminöseren FKPs nehmen. Schält man die Größeren unter ihnen aus dem Verguß, so braucht man schon einen riesigen Hammerlötkolben, um darauf überhaupt einen Draht anzulöten. Denn er besteht fast nur aus extrem stramm gewickelter Alufolie. Diese ist bis zu etwa zehnmal so dick, wie die Polypropylenfolie. Man hat nahezu einen massiven Aluklotz.

Insgesamt hat man mit den Wima MKP bzw FKP in jeder Hinsicht das Beste, was für Deine Zwecke in der Elektronik verfügbar ist.

Fragt sich jetzt noch, welche Probleme Du mit der Printausführung hast. Man kann die Burschen dennoch an den Darähten zusammenlöten. Komfortabler finde ich jedoch die Lösung, sie auf eine Platine zu setzen. Man routet sehr dicke Leiterbahnen und verstärkt durch massive aufgelötete Kupferdrähte Zur Not besorgt man sich dazu 1 Meter Feuchtraum NYM im gewünschten Querschnitt und isoliert es ab.

Wenn Dir jetzt noch die Anschlußbeinchen der Kondensatoren zu dünn sind. Wie wäre es mit den Wima Snubber MKP/FKP. Dann hast du die Ausführungen, bei denen statt Drähten Bleche aus den Kondensatoren herausgeführt werden. So etwas verbaut man beispielsweise in den größten Windkraftwerken, z.B. Enercon. ;o)

Abschließend kann ich noch berichten, dass die genannten Kondensatoren mit schwarzem Becher und silberner oder goldener Schreibschrift "Super Audio" auch in High-End HIFI zu finden sind.

Einzelstücklieferanten für Wima Kos sind Reichelt, Conrad, Schuricht, Bürklin, Farnell, RS. Distributoren:

formatting link

Ich denke, Du hast gefunden, was Du suchtest.

--
Paul dankt den Helfern, 
wünscht jedem viel Spaß im Usenet
und grüßt alle, die dies lesen. :-)
Thanks to all usenet-helpers and regards.
Reply to
Paul Rosen

ElectronDepot website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here. All logos and trade names are the property of their respective owners.