Warum Leistungsanpassung bei HF

Wie bei allen Einfachst-Aussagen, kann man auch dieser einen gewissen pädagogischen Sinn nicht absprechen (->respektvoller Umgang mit teurem Gerät),..

..das ändert jedoch nichts daran, daß die Aussage im allgemeinen (d. h. für viele klassische Endstufenschaltungen) falsch,..

..und für genauere Betrachtungen daher dort nicht zu gebrauchen ist.

Gruß Ulrich

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Ulrich Strate
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Ulrich Strate schrieb

Ich glaube, dass nicht immer die Wärme ist, die der Endstufe gefährlich wird, sondern die sich aufbauende Spannung durch Nichtanpassung. Da sollten Gegentaktendstufen, welche in beide Richtungen "Masse" sehen am sichersten arbeiten.

Gruss Kurt

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Kurt Bindl

Ulrich Strate ( snipped-for-privacy@web.de) postete:

Für viele Schaltungen ist diese Aussage falsch und für viele Schaltungen ist sie richtig.

Es kommt immer darauf an, wovon man spricht. Spricht man über abgestimmte Speiseleitungen, dann ist sie falsch. Spricht man über angepasste Speiseleitungen, das ist die Regel, wenn man über *Anpassung* spricht, dann ist sie richtig.

Ist das Thema also Anpassung, dann stimmt diese Aussage weil man von einer stimmenden Anpassung zwischen Endstufe (+Trafo) und Antennenkabel ausgeht. Jeder der _keine_ abgestimmte, sondern eine *angepasste* Speiseleitung will, wird sich genau darum bemühen, dass die Anpassung zwischen Endstufe und Speiseleitung stimmt. Und dann wird die zurücklaufende Leistung auch vollständig von der Endstufe aufgenommen.

Wie häufig kommt es denn vor, dass die die obige Aussage falsch ist, wenn man eine angepasste und keine abgestimmte Speiseleitung verwendet? Kannst du mir ein Beispiel nennen, in dem bei angepasster Speiseleitung keine Anpassung zwischen Endstufe und Antennenkabel erwünscht ist?

Wenn ich hier den Unterschied zwischen Anpassung und Abstimmung (auf Resonanzfrequenz) so hervorhebe, dann deshalb, weil du offenbar diesen Kerninhalt meines Postings ignoriert hast. ;-)

Gruß Joachim

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Joachim Wehlack

Vor etwa zwei Jahren habe ich versucht bei einem gebraucht gekauften PKW die GSM Freisprechanlage zu demontieren - bis dato ist mir bei dem Fahrzeug auch keine GSM Antenne aufgefallen. Unter dem Armaturenbrett kam dann ein GSM HF-Verstärker zum vorschein mit einer Kupplung und entsprechender Weiche auf die Teleskopantenne für das Autoradio.

Gruß,

Ralf

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Ralf Ballis

Das stimmt.

Nein.

An dieser Stelle kommt es auf die Schaltung der Endstufe an. Joerg hatte bereits darauf hingewiesen: Endstufen, die nach dem Schalter/Energiespeicher-Prinzip arbeiten, also z. B. die klassischen HF-Leistungsverstärker mit Tankkreis in C-(oder B-) Betrieb, werden zwar auf einen optimalen Arbeitswiderstand ausgelegt, dieser tritt jedoch nicht nach außen als ohmscher Verlustwiderstand in Erscheinung, der reflektierte Leistung wieder in Wärme umwandeln könnte. Es gibt nur einen kleinen (Schalter-)Verlustwiderstand, der sich z. B. bei Röhren durch die Anodenrestspannung bestimmt. Linear ist dieses System erst _nach_ dem Ausgangskreis, daher sind trotz Leistungsanpassung auch Wirkungsgrade von deutlich über 0,5 möglich (das war offenbar das Mißverständnis bei der Ursprungsfrage). Was dort bei Fehlanpassung passiert, hängt von der Art der Last ab: bei offenem Ausgang tritt keine thermische Überbelastung auf, aber es kann Spannungsüberschläge geben, bei kurzgeschlossenem Ausgang kann die thermische Belastung des Schalters(Röhre) /sehr groß/ werden. Beide Fälle haben nichts mit dem Bild von der HF-Leistung, die erst erzeugt wird und dann wieder zurückkommt, zu tun; es ist für diese Art von Verstärker ganz einfach unbrauchbar.

Siehe oben.

Das war nicht die Frage; es ging darum, welche Auswirkungen eine eventuelle Fehlanpassung hat.

Bei Endstufen, die ein einstellbares Anpaßnetzwerk am Ausgang verwenden, ist diese Unterscheidung in weiten Grenzen irrelevant; man sieht sich die zu erwartenden Leitungsverluste an, und kann danach entscheiden, ob noch eine Anpassung am antennenseitigen Ende vorgenommen werden muß.

Gruß Ulrich

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Ulrich Strate

Ulrich Strate ( snipped-for-privacy@web.de) postete:

Die Schaltung der Endstufe ist am Konzept (angepasste oder abgestimmte Speiseleitung) orientiert. Endstufen für angepasste Speiseleitung sind die typischen breitbandigen Transistorendstufen ohne Schwingkreis (aber in der Regel mit Trafo) am Ausgang. Kannst du mir für diese an die Kabelimpedanz angepassten Endstufen erläutern, wie die reflektierte zurücklaufende Leistung nicht aufgenommen werden kann?

Ungünstig, dass du nun gerade eine Endstufe beschreibst, die auf Abstimmung und nicht auf Anpassung konzipiert ist.

Das Hin- und Herpendeln der Energie im Schwingkreis ist etwas anderes als die Reflexion bei Fehlanpassung der Antenne. Und dieser Unterschied manifestiert sich gerade im Vorhandensein von Abstimmmöglichkeiten in/an der Endstufe.

Genauso ist es. Diese Art Verstärker, die du beschreibst ist nicht typisch für die Verwendung an angepasster Speiseleitung, hat also mit dem Thema Leistungsanpassung nicht viel zu tun. Du beschreibst gerade eine völlig andere Baustelle.

Du schriebst _nichts_ über Reflexionen in der angepassten Speiseleitung.

Und Fehlanpassung kann es *nur* geben, wenn man Anpassung anstrebt, also das Konzept der angepassten Speiseleitung verfolgt. Ansonsten gibt es da kein "Fehl...".

Sicher ist Anpassung bei Endstufen, die auf Abstimmung eines Schwingkreises (der aus der kompletten Last gebildet wird) konzipiert sind, weitgehend irrelevant. Diese Endstufen haben mit dem Thema Anpassung einfach nichts zu tun. Ich frage mich, wieso die immer wieder ausgegraben werden, wenn es um Anpassung geht. Aber wie ist es denn bei Endstufen, die mit dem Thema Anpassung etwas zu tun haben, denen also die Abstimmmöglichkeit fehlt weil sie z.B. breitbandig arbeiten müssen?

Gruß Joachim

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Joachim Wehlack

Wieso das denn? Natürlich kann man eine abstimmbare Endstufe auch an einer angepaßten Speiseleitung betreiben, das ist doch auch ein sehr häufiger Fall. Die Entscheidung, ob man eine Leitung angepaßt betreiben will, kann z. B. davon abhängen, wie nahe man an die Belastungsgrenze eines Koaxkabels herangeht.

Du schriebst: | Diese Aussage macht durchaus Sinn. Es ist der ungünsigste Fall für die | Endstufe, wenn sie optimal an das Kabel angepasst ist und am anderen Ende | des Kabels die Verbindung zur Antenne unterbrochen ist.

Da steht "die Endstufe", Dein Satz sollte also ganz allgemein für alle Endstufen gelten. Nehmen wir also den Fall der Tankkreis-Endstufe, die an einer angepaßten Leitung betrieben wird, der Endstufenausgang ist dann optimal an die Kabelimpedanz angepaßt. Jetzt tritt der ungünstige Fall ein, z. B.: die Antenne wird verstimmt (bei der gegenwärtigen Wetterlage nicht ganz unwahrscheinlich), und es gibt Reflektionen auf der Leitung. Auch wenn jetzt die Endstufe _nicht_ nachgestimmt wird, kommt man mit dem Satz von der "reflektierten Leistung, die die Endstufe aufheizt", eben nicht weiter, darauf habe ich hingewiesen.

Gruß Ulrich

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Ulrich Strate

Ulrich Strate ( snipped-for-privacy@web.de) postete:

Wirklich? Dass man es kann, ist klar, dass man es macht ist nicht so klar. Wie würde so etwas aussehen? Angenommen man hat 50 Ohm Koaxkabel. Dann würde man die Endstufe an einem 50 Ohm Dummyload abstimmen und dann umschalten. Nur so kann man von einer Anpassung an die Kabelimpedanz ausgehen. Nur so hat man eine angepasste Speiseleitung. Die Abstimmung am angeschlossenen Kabel führt immer zu einer abgestimmten Speiseleitung. Wer macht diese Abstimmung am 50 Ohm Dummyload (ohne am Kabel nachzustimmen) wirklich und willst du dies als häufige Anwendung (im Vergleich wozu?) bezeichnen?

Ja und wir befinden uns in einem Thread, in dem es um *Anpassung* geht. Endstufen, die da keine Rolle spielen, betrachte ich nicht. Ich versuche beim Thema zu bleiben. Der Satz gilt also ganz allgemein für Endstufen, die in diesem Thread relevant sind.

Warum keine *typischen* Anwendungen? Beantworte bitte die Frage, ob die kritisierte Aussage *typischerweise* zutrifft.

OK. Es wird dann eine Leistung in den Ausgang der Endstufe (also rückwärts) eingespeist.

Wo genau bleibt diese Leistung? Da die Endstufe mit 50 Ohm am Kabel erscheint (Leistungsanpassung), kann diese Leistung nicht wieder in das Kabel hinein reflektiert werden. Was passiert mit dieser Energie, wenn sie nicht in der Endstufe in Wärme umgesetzt wird?

Dann sage bitte wo diese Leistung bleibt. Sind wir uns einig, dass eine Reflexion zurück in das Kabel, bei optimaler Anpassung der Endstufe an das Kabel, nicht stattfinden kann? Aus meiner Sicht kann diese Energie nur in der Endstufe in Wärme umgesetzt werden.

Gruß Joachim

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Joachim Wehlack

die Endstufe ist nicht an das Kabel sondern an die Last angepasst.

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Peter Voelpel

??

Du hast offenbar ein Verständnisproblem. Nicht der Generator bestimmt, ob eine Leitung angepaßt ist, sondern der _Abschluß_ am anderen Ende. Auch wenn Du einen Generator mit 100 Ohm Ausgangswiderstand anschließt, bleibt es eine angepaßte Speiseleitung, sofern am antennenseitigen Ende 50 Ohm anliegen.

Das wird ja immer abenteuerlicher..

Da es für Anpassung ausreicht, das antennenseitige Ende mit 50 Ohm abzuschließen, stellt sich dieser Wert auch automatisch am Generatorende ein, wenn dort auf optimale Leistungsauskopplung abgestimmt wird. Der Schritt mit der Dummyload ist dafür also überflüssig (genaugenommen sogar schädlich, weil dann bei kleinen Abweichungen der Dummyload-Z von der Kabelimpedanz keine optimale Leistungsauskopplung stattfindet), und daher wirst Du auch nicht viele Leute antreffen, die so etwas machen.

Nein.

Siehe voriges + Joergs Posting. Im Idealfall sitzt in der Endstufe nur ein verlustloser Schalter, der gar keine Leistung absorbieren kann. An dieser Stelle versagt auch das Modell vom Sender als lineare Spannungsquelle mit Innenwiderstand=50 Ohm, es gibt nur eine "einseitige" Anpassung. Der reflektierten Energie bleibt nichts anderes übrig, als wieder zu dem Ende zu fließen, wo eine Chance auf "Verbratung" besteht.

Gruß Ulrich

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Ulrich Strate

natürlich nicht, auch wenn Joachim das offenbar so machen will

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Peter Voelpel

Nein, Joachim wollte die Impedanz der Endstufe konstant (50Ohm) belassen. Ein nicht ganz unüblicher Fall. Seine Frage, wo die Leistung denn dann bleibe, wurde mit so einem Unsinn, wie dem idealen Schalter und der automatisch angepaßten Impedanz (Antennentuner) abgeschmettert. Darum ging es hier IMHO aber nicht. Ein idealter Schalter wäre eine Spannungsanpassung und der Antennentuner ist für die Diskussion einfach nicht hilfreich, da nur unnötig verkomplizierend. Es macht auch keinen Sinn, eine Unterbrechung vor der Antenne einfach mit dem Antennentuner kompensieren zu wollen. Damit schmilzt man bestenfalls das Kabel.

Gruß Lars

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Lars Mueller

das ist der Regelfall. Trotdem wird nicht das Kabel angepasst, sondern die Last. Das heisst ein 50 Ohm Kabel an einen Senderausgang mit 50Ohm angeschlossen stellt keine Last von 50 Ohm dar. Angepasste Leitung heisst ja, dass das Kabel an die Impedanzen zwischen Senderausgang und Antenne angepasst ist

wo hast Du das denn gelesen?

Die Aussage ist, dass die Leistung wieder zur Antenne zurück reflektiert wird

was hat ein idealer Schalter in Endstufen, wie er annähernd zum Beispiel in Class-E Endstufen ja verwendet wird, mit Spannungsanpassung zu tun? Die Art der Anpassung und die Vorgänge auf dem Kabel bleiben die gleichen.

ein Antennentuner wurde mit keiner Silbe erwähnt

Gruss Peter

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Peter Voelpel

Dann sind wir uns ja wenigstens schon einmal in einem Punkt einig.

Für beliebige Leitungslängen muß beides angepaßt sein.

Mach das Kabel so lang, daß vom Ausgang kaum noch etwas zum Eingang zurück reflektiert wird und es tut genau das, was du gerade bestreitest.

Das klingt mir zu schwammig, um es weiter zu kommentieren.

Hier im Thread, sofern ich es nicht mißverstanden habe. So aggressionsreich, wie der Text geschrieben war, wollte ich das Gesamtkunstwerk nicht allzu lange lesen. Zitat folgt.

Und das bedeutet eben Fehlanpassung. Nimm als möglichst einfache Quelle eine Antenne, dann wird es dir klar werden.

Nimm den wirklich idealen Schalter ohne R,L,C und schalte zwischen 0V und 12V hin und her. Welche Impedanz hat der Sender? Wie ist das Verhältnis zur Impedanz der Senke?

Sollte ich da etwas mißverstanden haben?

Message-ID:

---Zitat--- "abzuschließen, stellt sich dieser Wert auch automatisch am ^^^^^^^^^^^ Generatorende ein, wenn dort auf optimale Leistungsauskopplung abgestimmt wird. Der Schritt mit der Dummyload ist dafür also ^^^^^^^^^^^^^^^ überflüssig (genaugenommen sogar schädlich, weil dann bei kleinen Abweichungen der Dummyload-Z von der Kabelimpedanz keine optimale ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^ Leistungsauskopplung stattfindet), und daher wirst Du auch nicht viele Leute antreffen, die so etwas machen."

---Zitatende---

Einige darauf hindeutende Stellen habe ich unterstrichen.

Um allen möglichen Fehlspekulationen auch meinerseits ein Ende zu bereiten, habe ich in einen laufenden Sender (kommerzielles Modul, kein Zirkulator vorhanden) im gleichen Frequenzbereich deutlich mehr Leistung hinein gegeben, als es selbst sendete. (Impedanz aller Teile: 50 Ohm.) Rate mal, was mit der Leistung laut Richtkoppler passiert ist?

a:) Die Leistung wurde überwiegend zurück reflektiert b:) Die Leistung blieb fast vollständig im Sender

Es darf geraten werden, welche Leistung ich in welcher Richtung jeweils gemessen habe. Vorwärtsrichtung des Richtkopplers war Sender 1., Sender

2 war am Ausgang, die Kabel verlustarm.

Gruß Lars

PS: Ja, alle Teile funktionieren noch. *aufholzklopf*

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Lars Mueller

Ulrich Strate ( snipped-for-privacy@web.de) postete:

Der Rothammel schreibt (10.Auflage, S.88) dazu: "Die zur Energieübertragung benutzte Speiseleitung muß ebenfalls der Anpassungsbedingung genügen. Ihr Wellenwiderstand Z muß gleich Ri *und* gleich Ra sein.

Ri = Z = Ra (5.14.)".

Ri ist der Innenwiderstand des Generators und Ra der Lastwiderstand.

Und auf Seite 96 beginnt die Erläuterung der angepassten Speiseleitung mit der "Anpassungsbedingung nach Gl.(5.14)"

Diese Anpassung von Generator an die Kabelimpedanz ist der Normalfall bei der Masse der Sender. Ausnahmen gibt es bei recht wenigen Sendern die im Bereich tieferer Frequenzen (z.B. KW) arbeiten. Bei diesen Ausnahmen wird dann mit einer abgestimmten Speiseleitung gearbeitet. Das ist aber ein ganz anderes Thema. Die Masse der heutigen Sender arbeitet in Frequenzbereichen, bei denen diese Art der Ankopplung keine Rolle mehr spielt.

Selbst dann würde nur ein *Teil* der reflektierten Leistung wieder zur Antenne laufen. Der größte Teil der rücklaufenden Leistung wird aufgenommen. Was genau wird damit?

Also gibt es dann _keine_ Reflexion der an der Endstufe ankommenden (von der Antenne reflektierten) Leistung.

Kannst du die wichtigste Frage zu diesem Thema nicht beantworten?

Das ist nun wirklich Unsinn. Welche Wirkwiderstände gibt es denn im

*Realfall* in der Endstufe?

Du bist schon wieder bei der abgestimmten Speiseleitung. Also mal weg von dem Sonderfall der 0 Grad Phasenverschiebung zwischen hin- und rücklaufender Welle. Alle Phasenverschiebungen sind möglich.

Wenn dir Idealfälle angenehmer sind, dann gehen wir doch mal von einem Phasenunterschied von 180 Grad zwischen hinlaufender und rücklaufender Welle aus. Willst du wirklich sagen, dass diese rücklaufende Leistung sich zur hinlaufenden Welle addiert? Ernsthaft? Und du kannst dies auch wirklich begründen?

Gruß Joachim

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Joachim Wehlack

Peter Voelpel ( snipped-for-privacy@t-online.de) postete:

Und der Generator. Beides wird an die Kabelimpedanz angepasst. Natürlich nur bei angepasster Speiseleitung, die hier das Thema ist.

Bei abgestimmter Speiseleitung ist es anders.

Das sagt niemand.

^^^^^^^^^

*Zwischen* Senderausgang und Antenne gibt es die Impedanz des Kabels. Und an diese Impedanz wird beides angepasst.

Dies geht nur bei abgestimmter, nicht bei angepasster Speiseleitung.

Es gab hier noch keine Erklärung, *wie* die rücklaufende Energie reflektiert werden soll. Denken wir mal ein eine Phasenverschiebung von 180 Grad bei der rücklaufenden Welle gegenüber der Hinlaufenden.

Um sicher zu gehen, dass nicht "aus Versehen" die abgestimmte Speiseleitung als Argument herangezogen wird, könnten wir für diese Frage nicht auf eine Frequenz und Bandbreite ausweichen, bei der die abgestimmte Speiseleitung nicht mehr funktioniert? Dann wären wir doch sicher, nicht aneinander vorbei zu reden. Das wäre doch nützlich, oder?

Gruß Joachim

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Joachim Wehlack

welchen Generatore meinst Du? Oben ist doch schon die Rede von der Senderendstufe, der Generator, der diese treibt ist für die Betrachtung doch uninteressant

da ist es natürlich genau so

hörte sich bei Dir allerdings so an

sicher, sonst wäre es keine angepasste Speiseleitung, angepasst wird aber die Antenne mit dem Kabel, nicht das Kabel als solches. Der Senderausgang wird auf eine Systemimpedanz angepasst, in der Regel 50 Ohm.

das gilt für alle stehenden Wellen

es bilden sich stehende Wellen aus, auf dem Kabel pendelt Blindleistung, ein Energiietransport findet nicht statt, auf dem Kabel ensteht dadurch Zusatzdämpfung, die Endstufe liefert keine volle Leistung da keine Leistungsanpassung besteht und diese Leistung -Kabeldämpfung erhält die Antenne. Wird die Endstufe auf diese neue Impedanz leistungsangepasst erhält die Antenne die volle Leistung abzüglich Kabeldämpfung

es gibt es keine Frequenz auf der eine abgestimmte Speiseleitung nicht funktioniert, ist tägliches Brot bei der Erstellung von Leitungstransformatoren und Phasenschiebern.

Und was die Bandbreite angeht, die Antenne hat eine begrenzte Bandbreite

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Peter Voelpel

Hier muß man zuerst einmal etwas sortieren. Unter "angepaßter Speiseleitung" versteht man eine Leitung, auf der keine stehenden Wellen auftreten. Das ist immer dann erfüllt, wenn das _lastseitige_ Ende der Leitung mit Z abgeschlossen ist. Der Generatorwiderstand ist für diese Betrachtung egal; es gibt _keine_ stehenden Wellen auf der Leitung, auch wenn Ri != Z ist. Es wird in diesem Fall lediglich weniger Leistung übertragen, das ist alles. Der Rothammel faßt aus Vereinfachungsgründen zwei Bedingungen zusammen (Du hast beim Zitat einen Vordersatz weggelassen, aus dem es klarer wird): (1) Ra=Z: Bedingung für angepaßte Speiseleitung (2) Ri=Z: Leistungsanpassung am Senderausgang

Beide Bedingungen sind im allgemeinen jedoch unabhängig voneinander, und man kann sich leicht überlegen, daß man (auch breitbandig) gleichzeitig sowohl optimale Leistungsauskopplung als auch reflektionsfreien Energietransport ("angepaßte Speiseleitung") in Richtung Antenne realisieren kann, auch _ohne_ daß man am senderseitigen Ende auf die Leitungsimpedanz anpassen muß. Für Sendezwecke reicht eine Anpassung in _einer_ Richtung immer aus.

Anders sieht es z. B. bei Messungen, bei denen der Wirkungsgrad keine Rolle spielt, aus (z. B. Meßsender->RX-Eingang), da kommt es darauf an, daß man die ins System ausgekoppelte Meßsenderleistung möglichst genau festlegen kann, daher Meßsender->Abschwächer->RX, falls dann vom RX-Eingang etwas reflektiert wird, gibt es keine Meßfehler durch Rückreflektion..

Nein. Siehe oben.

Nochmal: eine "abgestimmte Speiseleitung" arbeitet mit stehenden Wellen und nutzt die Transformationseigenschaften der Leitung aus. Eine Leitung, die am Ende reflektionsfrei abgeschlossen ist, wird keine "abgestimmte Speiseleitung", auch dadurch nicht, daß am Senderausgang ein abstimmbarer Schwingkreis sitzt.

Schön, jetzt können wir beide noch länger OT aufzählen, was es heute noch so alles gibt: "Die Masse der heutigen Sendeempfangsgeräte kann Klingeltöne aus dem Internet laden", "Die Masse der heutigen Landtiere hat sechs Beine".. Hier ging es allein um die (Nicht-)Allgemeingültigkeit der Aussage: "reflektierte Leistung wird in der Endstufe absorbiert".

Von welcher rücklaufenden Leistung sprichst Du?

Welche Leistung sollte dort reflektiert werden?

Was soll daran Unsinn sein? In der Praxis (Klasse-C-Endstufe) wird eine Röhre mit kurzen Impulsen durchgesteuert. Die Energie der Ausgangsimpulse wird im Tankkreis gespeichert und an einen Arbeitswiderstand Ra abgegeben (mechanisch analog: Masse-Feder-System mit periodischer Impulsanregung). Verlustleistung entsteht während der kurzen Zeitspanne, in der Ia*Ua>0 ist. Beim idealen Schalter gibt es _keine_ Verlustleistung, bei der Röhre kommt man recht nahe dran, denn Wirkungsgrade >80% sind möglich (sogar Löschfunkensender sollen bereits über 65% erreicht haben). Schon aus der Wirkungsgradbetrachtung wird klar, daß der Arbeitswiderstand _nicht_ als Verlustwiderstand in der Endstufe auftauchen kann, denn dann wäre der Wirkungsgrad automatisch Auch mit _angepaßter_ Leitung wird Energie, die von der Antenne zu dem obigen Sender reflektiert wird (z. B. plötzlich auftretende Fehlanpassung, SWR springt von 1 auf 3) nicht vollständig im Sender absorbiert, auch dann nicht, wenn dort _nicht_ nachgestimmt wird. Aus Energieerhaltungsgründen muß also auch dann ein Teil dieser reflektierten Energie wieder zur Last strömen.

Falls man jetzt zusätzlich noch nachstimmt, kann man dafür sorgen, daß die maximale Leistung von der Endstufe ausgekoppelt, und die gesamte reflektierte Energie wieder zur Antenne fließt: erst dann hat man die "abgestimmte Speiseleitung".

Gruß Ulrich

Reply to
Ulrich Strate

Ulrich Strate ( snipped-for-privacy@web.de) postete:

Das ist das übliche *Ergebnis* der angepassten Speiseleitung.

Stimmt.

Das ist richtig. Das Ziel der angepassten Speiseleitung ist aber der optimale Energietransport. Es geht darum, mit Hilfe der Leistungsanpassung an Z eine maximale Energie zu transportieren.

Das *primäre* Ziel der angepassten Speiseleitung ist der optimale Energietransport. Und dieses Ziel wird bei Ri != Z nicht erreicht. Da wird die Endstufe ihre Leistung nicht optimal los. Die Energie die in die Leitung hineingeht wird bei Z=Ra optimal an die Last abgegeben. Das hilft nur wenig, wenn nur ein Teil der möglichen Leistung in das Kabel eingespeist wird.

Nein, dieser Satz fordert eine Anpassung von Ri an Ra.

Und im darauf folgendem Satz wird die Leitung in die Betrachtung einbezogen. Daraus ergibt sich dann Ri=Z=Ra.

Und daraus folgt: die angepasste Speiseleitung besteht aus zwei Komponenten:

- maximale Energieeinspeisung mittels Ri=Z erlauben,

- maximale Energieabgabe mittels Z=Ra erlauben.

Erst damit ist der optimale Energietransport sichergestellt. Dass dabei die rücklaufende Welle gegen Null geht, ist ein Nebeneffekt.

Überlegen vielleicht, aber auch begründen?

Ri=Z=Ra bezieht sich hier auf die eine (Nutz-)Richtung. Dass der Rückweg auch passt, ist Zufall ;-)

Wenn man mit "abgestimmter Speiseleitung" arbeiten will, baut man die Technik entsprechend auf. Und vor allem: Man strebt nicht mehr Ri=Z=Ra an, sondern Ri=Z*Z/Ra. Das ist ein ganz anderes Konzept.

Ja, es gibt immer auch Sonderfälle. Man strebt Ri=Z*Z/Ra an und erreicht zufällig auch Ri=Z=Ra. Dann hat man, obwohl nicht angestrebt, eine angepasste Speiseleitung. Aber sobald Ri=Z=Ra nicht zutrifft und auf Ri=Z*Z/Ra nachgestimmt wird, sieht es wieder anders aus.

So ist es. Bei verallgemeinernden Aussagen wird wirklich auf das abgezielt, was in der Regel wahr ist. Ausnahmen von der Regel kann es immer geben. Deshalb sollte man so formulieren, dass nichts "kaputt geht", wenn jemand auf so eine Ausnahme trifft.

Die, von der der Rothammel auch spricht. Hättest du ein paar Seiten weiter gelesen... ;-)

Was genau geschieht mit mit der rücklaufenden Welle an der Endstufe?

Die Relevanz zum Thema passt nicht. Real gibt es immer Wirkwiderstände in der Endstufe, die warm werden können.

Schalte eine Spannungsquelle parallel (so kannst du vereinfacht die rücklaufende Welle betrachten) und der Strom und damit die Wärmeerzeugung steigt.

Meinst du Ri != Z? So dass die Endstufe die rücklaufende Welle wieder teilweise reflektieren kann? Wenn Ri=Z, dann wird die Leistung vollständig aufgenommen.

Dies ist keine Begründung. Energie kann auch in Wärme umgesetzt werden.

Was genau geschieht, wenn Ri=Z und eine gegenphasige rücklaufende Welle am Verstärkerausgang ankommt? Wie sieht es mit anderen Phasenverschiebungen aus? Gibt es dann eine resultierende Phasenverschiebung im Tankkreis, gegenüber dem Anodenstrom der Röhre? Könnte dadurch der Verlust in Röhre und Schwingkreis zunehmen?

Ja, das bekommt man auch hin, wenn eine andere Endstufe mit einer Anpassschaltung ergänzt wird. Diesen Fall habe ich vorausgesetzt, weil du eine Technik angesprochen hast, bei der man diese Möglichkeit der Anpassung hat.

Natürlich ist genau der Fall interessant, wo man Ri=Z=Ra anstrebt und nicht nur irgendwie Ri an Ra anpassen will.

Gruß Joachim

Reply to
Joachim Wehlack

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