Voltmeter-ICs

Am 13 Nov 2006 01:42:31 -0800 schrieb Harald Wilhelms :

Schlechtere genauigkeit hast du da nur, wenn du, wie in den billig DMMs eine einzelne 1N4007 als Gleichrichter nimmst. Würde ich bei dem Stelltrafo wahrscheinlich aber selbst so machen, ob 230 oder 231V ist doch egal.

Die Verschiebung des Nullpunktes ist nicht möglich, da ein 7107 an der linkesten Stelle nur eine "1" oder nichts anzeigen kann. Schau mal bei Maxim unter ADCs, Display oriented, nach, da gibt es auch einige 4 1/2 stellige Chips und ein paar 3 3/4 stellige (+- 4000). zB max7129 (+-

20000) könnte für dich interessant sein. Wenn du gar keine andere Bezugsquelle hast, dann kannst du auch deren komfortablen Musterservice nutzen.

--
Martin

"Harald Wilhelms" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@f16g2000cwb.googlegroups.com...

Die Genauigkeit eines 7107 ist ausreichend, denn deine 230V sind keine 230V, sondern eine Sinus(halb)welle. Der 7107 integriert diese uebr die Messzeit, und es kommt SEHR darauf an, ob der Messintervall exakt bei den Nulldurchgaengen beinnt und endet. Freilaufend tut er das nicht (selbst wenn man den 7107 quartzstabilisiert, was geht), man muesste eine PLL bauen, admit man ueberhaupt genauer al 2-3% werden kann. Dann muss die Kurvenform ein reiner Sinus bleiben. Sobald wegen der Last Abweichungen in der Kurvenform auftreten, stimmt die Umrechnung von integriertem Mittelwert zu effektivem RMS Wert nicht mehr, auch hier sind Abweichungen um mehr als 0.4% locker drin, eher 10%. Deine Anspruch, auf 1V exakt was anzeigen zu koennen, ist also so gar nicht machbar. Erst das Messmodul per PLL auf die akteullen 50Hz locken, dann TrueRMS Umsetzung, dann kannst du weiter nachdenken. Und beim weiter nachdenken kommst du schon drauf: Ja, auch ein ICL7107 kann auf 1V genau arbeiten, das Dual Slope Verfahren haengt nur von Taktstabilitaet und Referenzspannungspraezision ab und nicht vom theoretisch moeglichen Endwert 1999 der bei Spannungen von 230 gar nicht erreicht wird sondern immer vorher der Slope umkehrt.

--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.

Martin Lenz schrieb:

Naja, wenn ich schon eine Digitalanzeige einbaue, soll sie schon auf etwa 1V genau sein. Deshalb kommt auch ein richtiger Gleichrichter davor. Allerdings hat ja schon der Chip eine Abweichung von 1..2 Digit, dann noch die Analogabweichung, da ist man dann schnell auf 5V.

Aus einer "1" eine "2" zu machen, halte ich f=FCr das kleinste Problem. Da reicht eine Handvoll Dioden...+

An Maxim hatte ich gar nicht gedacht. Da werde ich noch mal nachsehen. Musterservice finde ich nicht so gut, aber inzwischen gibt es ja auch mehr und mehr Distributoren f=FCr deren Chips. Gruss Harald

Am 13 Nov 2006 03:26:02 -0800 schrieb Harald Wilhelms :

Bei LED ja. Ansonsten brauchst du nur von deinem IC-Eingangssignal (meist

+-200mV) die Referenzspannung des ICs abziehen. Diese ICs verwenden an +-REF eine Spannung, die der halben Maximalanzeige entspricht, also in diesem Fall 100mV. Ev. geht dies druch geschickte Verschaltung der hochohmigen differentiellen Eingänga des Chips, ansonsten mit einem guten offsetarmen OPV. Vielelicht kann man mit einem billigen arbeiten, wenn man den Meßbereich auf +-2V (Ref also 1V) einstellt. Aber du müßtest halt die ganze Dekodierung für die höchste Stelle (- und 1) umbasteln.

Die Verkaufen auch direkt in Kleinmengen, aber vermutlich nicht an Privat. Ich glaube aber nicht, daß sie einen Gewerbeschein brauchen. Ich find den Musterservice sehr gut, aber natürlich nicht seinen Mißbrauch.

--
Martin