Ich wohne in einem fünfstöckigen Haus. Ich möchte auf der Dachterrasse eine TV-Parabolantenne installieren. Am einfachsten liesse sich das Antennenkabel durch einen Heizkamin in die fünf Wohnungen ziehen. An diesem Kamin sind Holzkachelöfen angeschlossen, die zwar selten, aber eben doch gelegentlich geheizt werden. Lässt sich das bewerkstelligen?
Bewerkstelligen liese sich das sicherlich, aber nicht bewilligen und wenn der Rauchfangkehrer mit seiner Drahtbürste kommt...
btw: Die Rauchgase _sollten_ etwas über 100°C haben wenn sie oben am Kamin angekommen sind (wg. Versottung usw)... Was Den Kabel dazu sagt, wenn Du es dennoch machen _würdest_...
Ich würde es definitiv nicht machen, selbst wenn alles irgendwie machbar sein _sollte_. wie sieh`s mit Kabelführungen entlang der Dachrinnen oder in der Nähe von Blitzableitern aus?
Sicher: Mit dem nötigen physikalischen und behördlichen Aufwand.
Es gibt Leitungen, welche den Temperaturen standhalten. Es können auch normale Kabel verwendet werden, diese sollten allerdings in einem Brandschutzkanal verlegt werden; auch die Durchbrüche müssen einen Feuerwiderstand aufweisen. Denn schließlich ist ein Kaminbrand nicht unwahrscheinlich und durch das Kabel wäre eine Brücke in die entsprechenden Wohnungen vorhanden.
Welche Genehmigungen dafür nötig sind, wird Die sicher der Schornsteinfeger sagen können. Dies sollte aber abgeklärt werden, da ansonsten im Schadensfall die Versicherung nicht zahlt.
Letztlich würde ich vermuten, daß der Aufwand zu hoch ist und eine ästhetisch nicht ganz so feine Variante zu bevorzugen ist.
Alternative: Neben dem Kamin (indem heiße Gase hochsteigen), bietet sich vielleicht der Sanitärbereich an: Dort gibt es ja auch Rohre, die durchgehend sind und wofür keine Genehmigung notwendig ist.
Ich kenne das so, dass es neben den Kaminen, wo die Abgase entweichen zusätzliche Belüftungskanäle vorhanden sind. Dort hat man auf jeden Fall geringere Temperaturen. Ob man dies Kanäle als Kabelweg nutzen darf kann ich dir nicht sagen, aber es funktioniert...
die optische Wirkung eines Kabels entlang der Hauswand fällt weniger (störend?) auf wenn das in der Nähe einer ähnlichen Konstruktion geführt wird als wenn diese Kabel irgendwo an einer ansonsten vollkommen leeren Wand herumhängt.
Bei einer Antenne am Dach eines 5stöckigen Hauses - egal welche Dachform - muß sich der OP sowies was wg. Blitzschutz einfallen lassen, egal wo die Leitung dann letztendlich geführt wird. Selbst wenn sie an der entgegengsetzten Hauswand führt ist die Antenne ein wunderbarer Blitzfänger (nur leider kein Ableiter...)
Gibt wohl solche und solche. Nachdem bei einer Heizungssanierung in einen unserer zwei Kaminschächte ein Stahlrohr eingezogen wurde und der andere damit nicht mehr benutzt wurde, habe ich da auch Gbit und Drehstrom vom Keller in den Speicher verlegt, beides mal auffällig durch die alten Inspektionstürchen. Gab nicht mal eine Frage...
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Georg Acher, acher@in.tum.de
http://www.lrr.in.tum.de/~acher
"Oh no, not again !" The bowl of petunias
Das ist ja auch ein nicht mehr genutzter Zug. Wenn Du denn wieder in Betrieb nehmen wolltest wird sicher eine Anbnahme fällig sein. Dein Schornsteinfeger wird sich das gemerkt haben.
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