kann ich einen stinknormalen Kleintrafo (10 VA oder in der Gegend) im Kurzschlußbetrieb als Stromwandler laufen lassen?
Hintergrund der Anfrage ist, daß ich einen 1,5/0,05 A Stromwandler (für
50-Hz-Wechseltrom) benötige. Ich habe zwar eine Firma gefunden, die mir einen solchen Wandler als Sonderanfertigung bauen würde, aber die Kosten für so ein Einzelexemplar sprengen den Budgetrahmen des Projekts vollkommen.
An die Genauigkeit stelle ich keine großen Ansprüche, zumal ich im Sekundärkreis das Wandlerverhältnis frei skalieren kann.
Also, konkret, geht das: über die Niederspannungsseite des Kleintrafos den zu messenden Strom fließen lassen, auf der Netzspannungsseite den Wandlereingang des Meßgeräts anschließen?
Ja, ist durchaus ueblich. Meist hat die Hochstromseite nur eine einzelne fette Windung. Draht durch Kern gezogen, sozusagen. Wichtig: Auf der anderen Seite muss ein Ballastwiderstand (Burden Resistor) sitzen. Dieser darf niemals abgehen, sonst fliegen die Fetzen.
Grunds=E4tzlich ja. Allerdings ist es m=F6glich das dein Trafo nicht optimal ausgelegt ist f=FCr diese Anwendung. Und denke daran, den Trafo ausgangsseitig kurzzuschliessen (bzw. relativ niederohmig abzuschliessen)! Der dadurch im Sekund=E4rkreis fliessende Strom macht ein Magnetfeld, das dem Magnetfeld aus der Prim=E4rwicklung genau entgegengesetzt ist. Fehlt es, hast Du ein wesentlich h=F6heres Magnetfeld im Kern, eventuell geht er auch in S=E4ttigung. Daraus resultieren h=F6here magnetische Verluste. Des weiteren geht die Impedanz der Prim=E4rseite herauf, Du erh=E4lst dadurch eine h=F6here Spannung =FCber der Prim=E4rwicklung, die nat=FCrlich entsprechend hochtransformiert auf der Ausgangsseite zur verf=FCgung steht....sei also etwas vorsichtig.
Aus obigen Ausf=FChrungen ist nun auch klar, das Du Probleme bekommst, wenn Dein Kleintrafo ein zu hohes Streufeld hat......trozdem habe ich so Schaltungen schon in Betrieb gesehen
r
Ich habe hier Stromwandler in den Prim=E4rkreisen von Schaltreglern. Bin aber damit oft nicht wirklich gl=FCcklich. Eine eventuelle =FCberlagerte DC Komponente erkennst Du erst dann, wenn Dir was um die Ohren fliegt. Ein Hallsondenwandler oder ein Shunt (mit Messverst=E4rker) sind nat=FCrlich viel aufw=E4ndiger, kriegen aber auch DC Komponenten mit.
Aber sammel ruhig mal Erfahrung damit. Ich weiss ja nicht, was Du vorhast.
Der Vorteil von Schaltreglern ist u.A. der, das Du selten Wicklungen mit mehr als Hundert Windungen hast, oft nur wenige dutzend. Das erleichtert das Selberwickeln ungemein.
Dann sollte vermutlich die Genauigkeit f=FCr Deine Anspr=FCche langen......es sei Du erwischst einen Trafo mit gro=DFer Streuimpedanz. Aber dann hast Du eh ein Problem.
en
Grunds=E4tzlich Ja. Aber sei Vorsichtig. Durch die potentielle M=F6glichkeit, am Ausgang Hochspannung zu liefern, sind Stromwandler in gewissem Sinne "heimt=FCckisch".
Mit freundlichem Gru=DF: Bernd Wiebus alias dl1eic
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Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Depression. Jeder echte Wettbewerb ist ruin=F6s. Darum beruht jede funktionierende Wirtschaft auf Schiebung. Ich will keine besseren Politiker, ich will ein besseres Volk.
"Robert Miehle-Huang" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@rmiehle.hereinspaziert.de...
Jeder Trafo hat eine Transferleistung von 1 Watt und mehr. Das brauchst du doch gar nicht. Nimm lieber eine fertig konfektionierte Ringkern-Ferrit-Drossel und fuehre des zu messenden Draht hindurch. Das ist ausserdem billiger.
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Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
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de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
Solange ein hochpermeabler Kern drin ist. Sonst koppelt es nicht so dolle.
Ich habe oefter Kleintrafos unter 1W genommen mit Blechkern, Audiouebertrager, Modemtrafos, was immer da war. Dann mit einem relativ neuen Seitenschneider (ohen Karies ...) die Sekundaerlagen "rausgebissen", Draht durchgezogen, feddich.
Bei mir ist es genau andersherum. Die Schaltregler mit Stromwandler sind aufgrund der damit verbundenen symmetrischen Auskopplung des Stroms außerordentlich sauber in der Regelung. Current-Mode Regler finde ich sowieso praktisch und gutmütig.
Das ist so. Da ich die Stromwandler aber immer in den Transistorzweigen habe, geht sowieso nur DC durch. Das macht man dann halt sekundärseitig mit einer Diode und einem zweiten Widerstand wieder platt. OK, Continuous-Mode wird schwierig.
Stimmt. Ich habe auch alle Stromwandler selber auf Ferritringe gewickelt. Aber so 20-30 Windungen können es Sekundärseitig schon mal werden.
"Andreas Tekman" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@v29g2000hsf.googlegroups.com...
Blechkern-Ringkerndrosseln gibts aber nicht billig, also nimmt man den viel zu edlen Ferrit, weil der hochpermeabel fuer gute Kopplung ist, besser als Eisenpulverringkerne hier.
Das hat mich immer gewundert. Blechkernuebertrager sind in Asien billig, hier und in Europa nicht. So traurig es ist, ich habe schon Modemkarten vom Wuehltisch besorgt, nur um an die Blechuebertrager ranzukommen. Muss ja kein Ringkern sein. So etwas aehnliches z.B.:
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Toroids haben wir bei Kunden fast immer selbstgewickelt oder wickeln lassen, weil das billiger kam als von der Stange. Verkehrte Welt.
die Sekundärwicklung des Kleintrafos wird für den zu messenden Strom von
1,5 A nicht unbedingt ausgelegt sein, ausserdem wirst Du das gewünschte Windungsverhältnis von 1:30 so nicht genau bekommen. Mit einer eigenen Wicklung aus dickem Draht könnte es gehen, aber der Kern sollte einigermassen im linearen Bereich bleiben.
allen vielen Dank für die Anregungen und Hinweise. Bei meiner Anwendung handelt es sich um 50-Hz-Wechselstrom. Gleichstromanteile kann ich definitiv ausschließen.
Stellvertretend für die anderen Antworten mache ich mal hier weiter, weil ich noch ein paar Fragen habe.
Uwe Hercksen ??:
Der Messeingang besitzt eine Empfindlichkeit von 50 mA fullscale. Ich habe mir folgendes überlegt: Ich brauche ein Übersetzungsverhältnis von (mindestens) 30:1, also sollte es ein Trafo 230/6 Volt (macht knapp 40:1) tun. Das genaue Windungsverhältnis spielt dabei keine Rolle, weil ich im Gerät das Wandlerverhältnis frei skalieren kann. Es dürfen nur nicht mehr als 50 mA maximaler Strom sein. Mein maximaler Strom ist 1,5 A, also sollte die Trafowicklung eines 6 V mal 1,5 A macht 9 VA-Trafos ausreichend dimensioniert sein. Nur sehe ich jetzt, daß solche Kleintrafos immense Leerlauffaktoren haben. Da ist im Leerlauf die Sekundärspannung schon mal
40 % höher als unter Nennlast. Mit welchem Wandlerverhältnis soll ich jetzt rechnen? Mit dem Leerlauf-Spannungsübertragerverhältnis? Eignet sich ein kleiner Ringkerntrafo wegen der festeren Kopplung von Primär- und Sekundärwicklung evtl. besser?
Ein Ringkerntrafo ist noch einfacher, wenn er nicht vergossen ist. Du kannst ein dickes Kabel ein- oder mehrmals durch das Loch ziehen. Es kommt aber, wie Horst-Dieter andeutete, auf die gewuenschte Praezision an. Wenn man keine grossen Kernverluste haben darf, gibt es Hersteller fertiger Stromwandler Trafos. Sie werden "Current Sense Transformers" genannt. 10-20 Euronen sollte man dann aber ansetzen. Falls Du welche besorgen moechtest, aber keine findest, melde Dich noch mal.
das die Leerlaufspannung soviel höher als die Nennspannung ist dürfte vor allem durch den Wicklungswiderstand (dünner Draht) verursacht sein. Dich interessiert ja das Stromübersetzungsverhältnis, das wird am vom Verhältnis der Windungszahlen bestimmt, also vom Leerlauf- Spannungsübertragungsverhältnis. Aber um es genau zu wissen musst Du mal konkret an so einem Trafo messen, 1,5 A einspeisen, welcher Strom fliesst durch den Bürdenwiderstand? Wenn die etwa 40 % stimmen könnten es statt 40:1 sogar 56:1 sein.
Das sind die für Atomkraftwerke. In den Messwandlern sind kornorientierte Bleche. Doppelkorn ist dann noch was anderes, da ist man dann eher weniger orientiert ;-)
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