Hab im digitalen Sat-TV Störungen durch DECT. Das Sat-Kabel und das Telefonkabel zur DECT-Basis gehen durchs gleiche (einzige) Loch vom Keller ins Wohnzimmer. Klappferrite ums Telefonkabel und Sat-Kabel haben zu keinem Erfolg geführt - bringen die bei 1800 MHz überhaupt noch was? Wie ließe sich ein Übersprechen hier noch dämpfen?
Ich würde zunächst einmal davon ausgehen, dass die Störquelle nicht das Telefonkabel sondern die DECT-Basis selbst ist. Somit bringen Änderungen am Telefonkabel nichts. Klappferrite dämpfen Mantelwellen, aber das ist nicht Dein Problem. Das Funksignal der DECT-Basis wird in schlecht geschirmte Kabel und Stecker oder gar in den DVB-S-Receiver einstrahlen. Dagegen hilft:
- DECT-Basis an einen anderen Ort stellen.
- DECT-Telefon kaufen, das nur sendet, wenn es gerade benutzt wird. (Dann hast Du wenigstens nur noch Störungen, wenn gerade telefoniert wird.)
- Besser geschirmte Sat-Kabel und Übergänge verwenden.
Kenne ich von Fernsehern hier, die juengere Generation der HF Ingenieure die so Dinger entwickeln wissen offenbar nicht was Grossignalfestigkeit ist :-(
Doch, schon, aber nur die richtigen. 2-3 davon in Reihe braechten auch bei 1900MHz noch was:
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Aber auf keinen Fall die zwei unbenutzten Teile nehmen um nochmal durchzuschleifen, die sollte man brachliegen lassen. Ich weiss nur Stueckzahlpreise, da liegen sie um 15c.
Die muessten irgendwo an oder in der Dose installiert werden. Als Laengsstrang, sodass sich Eingang und Abgang HF-maessig moeglichst wenig "sehen".
Falls Du lose Ferritperlen rumfliegen hast einfach mal einige drueberschieben. Man weiss nie, vielleicht ist ein besseres Material darunter, kostet ja nichts.
Klappferrite bringen da oben nichts mehr. Als erstes koenntest Du probieren die beiden Telefonadern in der Dose gemeinsam 2-3 mal um einen
4mm Bohrer zu wickeln, so auseinderziehen dass sich 2-3mm Windungsabstand einstellen, dann Dose behutsam wieder einsetzen so dass sich das nicht gross veraendert. Diese "Drossel" sollte soweit wie moeglich weg vom Sat Kabel da drin sein, an- und abgehende Telefonadern sollte nicht nahe zusammen sein.
Ob ein Mantelwellenfilter im Sat-Kabel was bringt kann man nur ausprobieren. Dazu ein (nicht allzu teures) Kabel fuer Dose-Receiver nehmen, durchschneiden, Seele 6-7mm freilegen, 7-8cm Kabelende umbiegen in einen Kreis, Stueck Aussen-PVC abpellen, da die Seele anloeten. Dito mit dem anderen Teil. Nun beide Teile mit Duct Tape oder so uebereinander befestigen. Klappt natuerlich nur wenn das Aussengeflecht loetbar ist.
Ein Sperrkreis oder ein Saugkreis fuer 1890MHz vor dem Sat-Receiver waere was fuer Hartgesottene. Analyzer zum Abgleich habt Ihr bei Euch auffe Arbeit mit Sicherheit. Bringt natuerlich nicht viel wenn da auch Sat-Signale sind und ausgerechnet dort die Laenderspiele uebertragen werden :-).
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Gruesse, Joerg
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In Michaels Fall ist es (hoffentlich) kein Problem mit der Großsignalfestigkeit sondern allein der Tatsache geschuldet, dass die Zwischenfrequenz eines DVB-S-Transponders [1] just bei 1880 MHz zu liegen kommt.
Eine Frage an Dich als EMV-Experten: Glaubst Du wirklich, dass wir es mit leitungsgebundenen Störungen zu tun haben, die sich auf dem Telefonkabel ausbreiten? Ich tippe immer noch auf eine von der Basisstation abgestrahlte Störung.
Christian
[1] Allerdings sind auf dem betroffenen Transponder nur solche Perlen wie HomeShoppingEurope 24, Tele 5 oder AstroTV.
Auf dem Telefonkabel sollte aber kein Signal mit 1,88 GHz sein. Das wird von den Antennen von Basisstation und Mobilteil abgestrahlt, aber doch nicht aufs Telefonkabel gegeben.
Das hat meiner auch, trotzdem ist er eindeutig die empfindlichste Stelle für DECT-Einstrahlung. [1] Dass Telefon- und Satellitenfernsehkabel parallel verlaufen, ist hier hingegen kein Problem.
Christian
[1] Mangels Messequipment zu Hause laienhaft getestet mit einem auf Dauerfeuer sendenden DECT-Telefon. Direkt ans Kabel gehalten: nichts passiert. Direkt an den Receiver gehalten: Störungen ohne Ende.
Sollte. Selbst wenn die Antenne perfekt symmetrisch und angepasst wäre: Wo was abstrahlt, wird auch wieder was eingefangen.
Das Telefonkabel ist aber viel dichter an der Antenne als das Sat-Kabel. Somit kann es doch prima das Signal einfangen und im Loch aufs Sat-Kabel übertragen.
Ein Mobilteil steht direkt neben dem Receiver und es macht keinen Unterschied, ob es an ist oder aus.
Das wäre natürlich die einfachste Möglichkeit, Verstärker gibts für wenig Geld. Ich hab bloß keine Ahnung, wieviel da schon drauf ist und ab wann der Receiver übersteuert.
- 60cm Schüssel auf Astra 1.
- Inverto Quattro Selected 40mm LNB, "55 dB min. Conversion Gain"
- Arcon SAM54T Multischalter, "Auskoppeldämpfung < 2 dBuV" und "Durchgangsdämpfung < 2 dBuV" (Angabe der Dämpfung mit der Einheit eines Pegels, sehr vertrauenserweckend)
Ich würde als erstes mal das Telefonkabel aus der Basis abziehen und schauen, ob die Störungen dann noch da sind. Normalerweise sendet die Basis nämlich auch ohne Kabel weiter. Sind die Störungen noch da, hats nichts mit dem Kabel zu tun.
Bei mir hat damals hochwertiges Sat-Kabel sehr gut geholfen.
Jo, und das Kabel zum Steckernetzteil schön senkrecht zum Satkabel von der Basis wegziehen. Nundenn, werd ich morgen mal hinterm Schrank tauchen gehen...
Wer hat denn sowas verzapft? Da waere der Burggraben angesagt. Ich entwickle derzeit an einem Funksystem mit. Das erste was wir taten war, bei der Frequenzplanung alles aufzuschreiben was so kreucht und fleucht, und dann was ruhiges an Spektrum fuer die verschiedene Zwischenfrequenzen rauszusuchen.
Auf die Entfernung und ohne Schraubenzieher schwer zu sagen, muss man einfach versuchen. Wenn eine sauber symmetrierte Loop als Antenne drin ist, viellicht eher abgestrahlt. Beim ueblichen "Billisch-Schlabberdraht in Plaste-Pin" aber nicht, da dienen Telefonkabel und Wandwarzenkabel unfreiwillig als Radials.
Laesst sich bei manchen DECT Anlagen einfach testen: Sehen ob die Stoerungen auch im Intercom-Betrieb auftreten (sollten sie). Dann Telefonkabel abziehen und hoffen dass die DECT Anlage danach immer noch als Intercom geht (falls nicht -> Burggraben). Wenn dann die Stoerungen weg sind ist die Wahrscheinlichkeit hoch dass es geleitete Stoerungen sind.
Tele 5 kenne ich nicht. Kann man nicht einfach drauf verzichten?
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Gruesse, Joerg
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Ok, wusste ich nicht, kenne Eure Sat-Geschichten nicht gut. Dennoch schwer burggrabenverdaechtig.
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Wow, wie hast Du denn den RJ-Stecker durch das Bohrloch bekommen? Gleich den 20mm Bohrmeissel in die Hilti gespannt? Da zieht's dann aber :-)
Dann koennte man einen Zwischenadapter machen auf dem die Murata-Drosseln sitzen. Sind ja sehr klein, duerfte vom WAF her in Ornung gehen wenn es funktioniert.
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Notfalls verstaerken, hochschicken und oben wieder abschwaechen. Ich habe sowas mal brachial mit einem SMT Widerstand an einem F-Connector T-Stueck gemacht. 10ohm oder so. Nicht die feine englische, aber die extreme Fehlanpassung fiel nicht auf weil es an der Quelle mit korrekten
75ohm rausging ...
[...]
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Klar. Aber DECT und Handy-Baender nimmt man gewoehnlich raus, wegen der enormen Feldstaerken die entstehen koennen wenn Frau Suhrbier das Handy von Enkelchen auf der Brokatdecke am Fernseher ablegt. Warum ueberhaupt so ein breiter ZF-Bereich? Kann man nicht oben an der Schuessel mischen und dann irgendwo bei 1500MHz oder so runtergehen? Oder gar noch viel tiefer damit man billige Koaxkabel nehmen kann.
Meine Vermutung ist, damit alle was anderes gucken koennen und sich die ganze Familie langsam zu Tele-Zombies entwickelt :-)
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SES hat ja gewissermaßen schon reagiert und nur Nischensender auf den Transponder gepackt, dessen ZF mit DECT kollidiert.
Um ein ganzes Band übertragen zu können. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sat-TV bei Euch wesentlich anders funktioniert. Ich erkläre es Dir trotzdem kurz: Im LNB gibt es einen LO mit nur einer Frequenz pro Band. [1] Es wird dann gemischt und das gesamte Band in der ausgewählten Polarisation (horizontal oder vertikal) wird im ZF-Bereich übertragen.
Das wirft aber mehrere Probleme auf:
- Die Kommunikation zwischen Receiver und LNB wäre deutlich aufwändiger.
- Der LO im LNB wäre deutlich aufwändiger.
- Lösungen für mehrere Teilnehmer mit einem Multischalter könnte man dann vergessen.
Christian
[1] Bei Astra gibt es z.B. zwei Bänder: 10,7 GHz - 11,7 GHz und
11,7 GHz - 12,75 GHz mit LO-Frequenzen von 9,75 GHz bzw. 10,6 GHz.
Am Sun, 26 Dec 2010 21:55:02 +0100 schrieb Christian Zietz:
Und selbst die Bandbreite reicht nicht sondern man muss dort noch zwischen Low- und High Band und den beiden Polarisationsebenen umschalten damit alles was von einer Satellitenposition kommt auch durch das Kabel zum Receiver passt.
Lutz
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