Software zum scharfstellen von Kameras ???

Hallo zusammen.

Es gib ja Überwachungskameras welche Autofokus haben, und sich somit selbst scharf stellen. Nur habe die meisten Kameras diese Funktion nicht, und man stellt die Schärfe manuell am Objektiv ein. Nun frage ich mich ob es vielleicht ein Tool gibt, welches erkennt ob das Bild scharf ist, und mir dies anzeigt. Das würde einem das Einstellen der Schärfe enormm erleichtern. Kennt da jemand evtl. eine Software?

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Atomic
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sowas kann es *so* nicht geben, weil die Software nicht wissen kann, wie scharf die aktuell aufgenommene Szene überhaupt werden kann.

Was geht, das ist eine (beliebig skalierte) Größe zu berechnen, die proportional zur Schärfe ist. Es bietet sich an, dies nur für einen Bildausschnitt zu machen (auf den man scharf stellen möchte). Kontinuierliches Verstellen des Objektivs führt dann zu einem Maximum (wenn man über diesen Punkt hinaus dreht, dann nimmt die Größe wieder ab). Ein Bild-basierter Autofokus muss zunächst ein kleines Stück über das Schärfe-Maximum hinaus fahren und dann wieder ein Stück zurück.

mögliche Berechnung: je schärfer desto mehr hohe Frequenzen in der Luminanz, Grün-Kanal entspricht sehr gut der Luminanz des Bildes. Als vereinfachte Berechnung habe ich erfolgreich folgende Berechnung eingesetzt:

- Differenz aufeinander folgender Grün-Pixel in horizontaler Richtung

- "Energie" berechnen oder z.B einfach aufsummieren

bei konstanter Szene funktioniert das super - die errechnete Größe ist maximal im Schärfemaximum. Eine andere Szene (oder sogar Belichtung) führt aber ebenso zu einer Änderung der Größe ...

eine Software habe ich dazu aber nicht (ich habs damals direkt in Hardware gemacht)

bye, Michael

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Michael Schöberl

"Atomic"

scharf stellen.

manuell am

erkennt ob das Bild scharf ist,

erleichtern. Kennt da jemand evtl.

Nein, aber ich kann dir sagen wie das funktioniert. Es wird lediglich in einem (oder mehreren) kleinen Bildausschnitt(/en) eine 2-dimensionale diskrete Fouriertransformation gemacht, die Beträge der Koeffizienten Logarithmiert und dann die Standardabweichung ermittelt. Ganz stumpfer Algorithmus den man eigentlich in 10 Minuten selber nachprogrammieren kann, falls du darauf hinaus willst, einen Motor an das Objektiv zu bauen o.Ä.. Achja und die Standardabweichung wird um eine Ausgleichsfunktion 3. Grades zwischen den Koeffizienten herum berechnet. Also die Standardabweichung von einer Funktion und nicht von einer Konstanden wie man es herkömmlich unter einer Standardabweichung versteht. Die Ausgleichsgerade muss jedesmal neuberechnet werden; sie ist nicht konstant.

MfG,

Markus

PS: Ein Realname wäre nett. Ich selbst nutze nur keinen, weil mich die meisten hier bereits mit Namen kennen.

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Markus

Erstmal Danke für die Antwort,

nein, ich hab nicht vor einen Motor an das Objektiv zu bauen, beruflich muss ich sehr viele Kameras montieren und dann halt auch einstellen. Es währe halt eine große Hilfe wenn man eine Software hätte, wo man zB den Bildauschnitt auswählt der scharf sein soll, und die Software mir dann zB anhand eines Balken die Schärfe anzeigt. Das würde das Einstellen des Objektives enorm erleichtern.

MfG Marcus

Am 19.11.2006, 17:12 Uhr, schrieb Markus :

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Atomic

"Michael Schöberl" schrieb im Newsbeitrag news:ejpve8$5ml$ snipped-for-privacy@svr7.m-online.net...

Schoenes Beispiel ist meine Canon digital Ixus IIs, deren Autofocus gar nichts einstellt,

wenn sich die Szene bewegt, z.B vorbeifahren an einer Haeuserwand obwohl alle Waende

immer gleich weit vom uto weg sind.

--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
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MaWin

"Atomic"

anhand eines

erleichtern.

Dann kannst du das Videosignal doch "anzapfen" und auf dem Notebook auswerten. Das geht dann sogar ohne Programmierkenntnisse mit Labview. Lediglich Bilder Capturen, 2D-FFT, Ausgleichsfunktion 3.Grades, das beides in die Standarddeviation und dann noch ein Anzeigeelement dahinterpappen.

MfG,

Markus

Reply to
Markus

Nein. Autofocus ist im Prinzip gezieltes Raten. Nicht das Bild selber wird bewertet, sondern die Veränderung des Bildes bei der Veränderung der Brennweiteneinstellung. Das funktioniert nur, wenn das Programm selber die Kontrolle über die Brennweiteneinstellung hat. Tja, und oft auch dann nicht sehr zuverlässig...

Du kannst das Prinzip aber nachempfinden: Alles was du brauchst, ist irgendein Programm zur Videobearbeitung, was über einen Hochpassfilter verfügt, also Stellen mit Kontrastsprüngen hervorhebt. Das Ergebnis dann am besten noch mit einem Falschfarbenfilter behandeln.

An so einem Bild kann man viel besser als am Originalbild die Tendenz bei Änderungen der Brennweite erkennen und entsprechend regieren.

Aber auch hier gibt es grundsätzlich natürlich dasselbe Problem wie bei einem richtigen Autofocus: Wenn es keine hinreichenden Kontraste gibt oder diese im Rauschen untergehen, dann geht's einfach nicht. Wobei das menschliche Gehirn sehr viel anpassungsfähiger ist als jede beliebige Bewertungsfunktion einer entsprechenden Software. Insbesondere gilt das für verrauschte Bilder. Auch wenn fast nur noch farbiger Schneesturm zu erkennen ist und jede Software längst das Handtuch geworfen hätte, kann das Gehirn noch Strukturen im Rauschen identifizieren und sogar ziemlich treffend bewerten.

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Heiko Nocon

Markus schrieb:

Ja is denn heut scho Weihnachten?

Vielen Dank dafür. Gruß, Johannes

--
PS: Ein Realname wäre nett. Ich selbst nutze nur keinen, weil mich die
meisten hier bereits mit Namen kennen.
                         Markus "Makus" Gronotte in de.sci.electronics
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Johannes Bauer

Michael Schöberl schrieb:

In

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wird gerade davon abgeraten und stattdessen der Laplacian favorisiert. Ob das allerdings praktische Relevanz hat, kann ich nicht sagen.

Gruß, Jürgen

--
GPG key: 
http://pgp.mit.edu:11371/pks/lookup?search=J%FCrgen+Appel&op=get
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Jürgen Appel

Atomic schrieb:

mm

Da eine solche Software wohl doch nicht so ganz trivial ist, benutzen (benutzten) die meisten Kamerahersteller andere Methoden zur Entfernungsmessung. (Infrarot, Ultraschall, Triangulation usw.) Gruss Harald

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Harald Wilhelms

"Heiko Nocon" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@4ax.com...

Ich komme nicht umhin zu sagen: Das Gehirn bewertet auf Teufel kommt raus. Selbst wenn es nichts zu finden gibt, kann ein Eindruck entstehen. Schaut euch mal das Rauschen eines fehlabgestimmten Fernsehers eine Weile an...

Aber ne andere Sache: Ich denke, der Vergleich der Amplitude zweier passender Bandpaßfilter, die vom Videosignal angeregt werden und deren Amplitude verglichen wird, dürfte ausreichen. Notfalls noch ein dritter als Referenz irgendwie dazu. Zwei einfache Mittelwellen AM-Empfängerschaltkreise und etwas drumherumgestrickt - fertig.

Das würde sich auch damit decken, das ich hier eine einfache analoge Videokamera habe, die recht gut automatisch scharfstellt und zwar: ANHAND SENKRECHTER LINIEN IM BILD!

So mal als Idee - Henry

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Henry Kiefer

ROBOREALM hat ein entsprechendes Plugin. Es zeigt die Schaerfe als Zahlenwert an, und ist auch script-faehig. Frei unter

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Marc Jet

Am 22.11.2006, 20:44 Uhr, schrieb Marc Jet :

Ich habe mir die Software von ROBOREALM mal angeschaut. Feine Sache, das ist in etwa das was ich suche.

Danke Marcus

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Atomic

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