Snubber killt Dioden von Motorbremse

Hallo,

gegeben sei ein Drehstrommotor in Dahlander-Schaltung, 2kW. Dieser besitzt eine mechanische Bremse die über einen E-Magneten gelöst wird. Dabei ist der Brems-Magnet über eine Grätz-Brücke (4x 25A,1000V) in Reihe zu einer der Motor-Phasen geschaltet. Nach 20 Jahren waren nun die Schütze fertig und wurden getauscht. Dabei wollte ich den Kontakten etwas Gutes tun und habe einen Snubber 3x 470Ohm,

100nF 1200V spendiert, was mir die Dioden der Motor-Bremse mit dem sofortigen Tod quittierten.

Jetzt stellt sich mir die Frage: Warum?

Michael

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Michael Schlegel
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Am 16.08.2011 12:44, schrieb Michael Schlegel:

der

Sind denn alle vier Dioden gestorben? Und die Dioden werden beim Abschalten nicht von der Motorwicklung getrennt?? Dioden mit 25A Nennstrom können schon einiges verkraften.

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mfg hdw
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Horst-D.Winzler

In der Brücke hatten 2 Dioden einen Kurzschluß, so dass der Strom am Magent "vorbei" floss. Die anderen beiden Dioden sind noch OK.

Nein. Die Bremse ist fest im Motor verkabelt. Im Klemmkasten sieht man nur die Anschlüsse für die Motorwicklung.

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Michael Schlegel

Ohne Snubber ist der Teil der Grätzbrücke am Schütz beim Abschalten offen. Die E-Bremse plus Grätzbrücke hat nur noch Potential durch den Motor. Die Grätzbrücke fungiert als Kappdiode für den Abschaltstrom der Bremse und hat sonst nichts zu tun.

Jetzt machst Du einen Snubber rein. Der macht jetzt mit der Motorwicklung einen Serienschwingkreis auf. Da jetzt die Grätzbrücke an beiden Enden nicht mehr potentialfrei ist, entlädt sich die Motorbremse in diesen Serienschwingkreis. Wenn der dann die Richtung wechselt, und die Motorbremse ist noch nicht fertig, addieren sich die induzierten Spannungen an den sperrenden Dioden des Gleichrichters.

Das eigentlich tödliche an diesem Serienschwingkreis ist vermutlich der mechanische Energiespeicher. Die Spannungsumkehrung kommt ja so sicher wie das Amen in der Kirche auch ohne elektrischen Schwingkreis. Ohne Snubber bekommt die Grätzbrücke davon nichts mit.

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David Kastrup
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David Kastrup

Die Graetz-Brücke ist ja fest mit der Statorwicklung verbunden. Und hat jahrelang und sicher nicht nur an diesem Motor problemlos funktioniert.

Wie schon geschrieben, die Graetz-Brücke war nie potentialfrei.

0,1µF stellen bei 50Hz einen Blindwiderstand von 32kOhm dar. Der Xl eines 2kW Motors dürfte sehr, sehr viel geringer sein. Das wird kein Serienresonanzkreis. Zumindest nicht bei 50Hz. Wenn da nicht noch etwas anders mitspielt? Definitiver wäre es, wenn die nächtse Brücke stirbt. Dann kann davon ausgegangen werden, das es sich nicht um einen dieser speziellen zufälligen Zufälle handelt. ;-)
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mfg hdw
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Horst-D.Winzler

Michael Schlegel schrieb:

Motorstrom dürfte viel grösser als Magnetstrom sein, Motor sitzt dadurch beim Abschalten am längeren Hebel. Zugegeben hirnfreie Theorie: Vormals bildete sich beim Abschalten ein Lichtbogen im Schütz, die Spannung wurde dadurch auf Netzspannung plus vielleicht 50V begrenzt. Lichtbogen löscht dann bei Stromnull- durchgang; Thyristor für Arme. Neu mit dem Funkenlöscher gibt es dann keinen Lichtbogen und die Spannung wird viel höher als vorher, falls im Abschaltmoment gerade Strom floss. Glauben kann ich es nicht, da dafür die 470 Ohm zu gross sind, aber so für eine Dorfelektriker-Ausrede....

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mfg Rolf Bombach
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Rolf Bombach

Am 16.08.2011 21:40, schrieb Rolf Bombach:

Man denke nur mal an den Kondensator im vormaligen automobilen Zündkreisunterbrecher. Bei fehlen desselbigen führt das zu geringer Hochspannung. Also so ganz "hirnfrei" ist dein Mutmaßung nun auch wieder nicht.

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mfg hdw
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Horst-D.Winzler

"Horst-D.Winzler" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@mid.individual.net...

Hi, aber ein Schwingkreis ists schon, nicht? Solange der Motor dreht, ist da ja auch der Generatoreffekt. Kann gut sein, daß es da einen "Tesla-Effekt" gibt.

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 mfg,
gUnther
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gUnther nanonüm

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