Oszikabel selbstgemacht !?

Hallo,

da mir dir normalen Strippen chronisch zu kurz sind und mir gerade 5m RG58/U mit 2 BNC-Stechern in die Hände fielen, habe ich kurzerhand mal 2 2,5 m mit 9M1 Teilerwiderstand, 27pF Parallelkapazität und zum Abgleich noch je ein Trimmer mit 4/15pF zur Masse zusammengebastelt. Soweit so gut, die Dimensionierung stimmt, der Abgleich geht -- fast. Wenn ich die Zeitbasis in die Regionen 100ns/div oder kleiner bringe sieht man ein ganz heftiges Überschwingen mit ca 20 MHz und dem überlagert noch einmal allerdings mit kleinerer Amplitude dafür längerer Ausschwingzeit ca 100 MHz.

Die 27 pF stören mich eigentlich nicht, meine Signale sind meist recht niederohmig. Das heftige Überschwingen stört aber massiv. Nun also die Frage an die Fachleute: Woher kommen die Schwingungen und wie bringen die Oszikabelhersteller diese weg? Im Prinzip sind die Oszitastköpfe doch auch so aufgebaut. Ich hab das eingentlich so gemacht, wie es in meinen anderen Tastköpfen auch aufgebaut ist und die schwingen ja nicht nach. Liegt das am RG58 Kabel, wenn ja, warum? Eine Wellenwiderstandsanpassung an 1M||12pF kann ich mir schlecht vorstellen. Dann müsste auch der Vorteiler anderst aussehen. Das Thema Reflektion müssten also die anderen auch haben.

Die 20 MHz klingen ja schon sehr nach 1/4 Wellenlänge (15 m * 0,66 Verkürzungsfaktor Kabel sind ja knapp 10 m). Lambda/4 assoziiere ich aber mit einem Bauch und einem Knoten an den Enden. Bei meinem Teiler

1/10 hab ich gegenüber dem Wellenwiderstand von 50 Ohm aber beide Enden quasi offen, oder? (1M||12pF am Oszi und 9M1 || 31 - 42pF am Teiler, wenn ich das richtig zurechtstutze)

Klar könnte och am Oszi mit 50 Ohm abschließen, aber dann müsste mein Teiler mit 450 Ohm doch ein wenig arg niederohmig werden und beide Seiten wären immer noch nicht angepasst, also auch Fehlanzeige...

Rudi Ratlos empfiehlt: Frag mal jemand, wo sich mit sowas auskennt...

danke

Marte

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Marte Schwarz
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Hi

Tastkopfkabel sind IMHO bedämpft. Probier mal niederohmige Widerstände (10-1000 Ohm) In Reihe zum Innenleiter an beiden Enden des Kabels.

Das würde ich probieren, kann aber auch komplett in die Hose gehen.

Ne Anpassung auf die 50Ohm des RG58 ist eh nicht möglich. Ideal wirds also in keinem Fall.

Gruß Michael

Reply to
Michael Rübig

Hi!

Leider sind die Leitungen zum Tastkopf nicht ohne Grund so kurz..

Diese Leitungen selbst sind ebenfalls solche mit recht hohem Wellenwiderstand und geringem Kapazitätsbelag.

Wenn man 50-Ohm-Leitung verwenden möchte, muss man tatsächlich recht niederohmig abschließen, wenn auch für geringere Anforderungen einige hundert Ohm ausreichen mögen.

Gruß

Reply to
Ulrich Lukas

Marte Schwarz schrieb:

Das mit den 50 Ohm am Oszi ist keine schlechte Idee für hohe Frequenzen bei niederohmigen Quellen. Ich mache das oft bei Digitalsignalen. Ich verwende allerdings z.B. 1600 Ohm Serienwiderstand am Tastkopfende, das ergibt dann bei 3.3V Logikpegel ein 100mV Signal, das gut am Oszi darstellbar ist. Bei 5V könnte man entsprechend 950 Ohm nehmen.

Bei 100MHz entspricht 1pF einer Last von 1600 Ohm. So gesehen hat man bei einigermaßen "interessanten" Frequenzen sowieso nicht viel vom hohen Eingangswiderstand eines normalen Tastkopfes.

Es gilt natürlich: Für gute Resultate muß der Widerstand so nahe als möglich an die Signalquelle und ein Masseanschluß direkt daneben. Am besten packt man das einschließlich Koaxstecker mit auf die Prototyp-Platine, falls möglich.

--
Cheers
Stefan
Reply to
Stefan Heinzmann

"Marte Schwarz" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@gmx.de...

Hello Marte, ich habe mal "deine" Probe mit LTSPICE simuliert. Es hat mich echt überrascht wie schlecht(Überschwinger) das Signal aussieht.

Ich hatte mal gehört, daß die Seele von Probekabeln hochohmiger wäre als beim Cu-Kabel. Also habe ich mal damit experimentiert. Bei einem 50Ohm Kabel ergibt sich mit ca. 80 Ohm/m ohmschem Widerstand eine sehr gute Pulsübertragung. Eben so wie man das sonst kennt.

Fazit: Zieh den Innenleiter heraus und gleich dabei einen (Konstantan?) Draht mit 80 Ohm/m ein. Der muß aber genau den gleichen Durchmesser haben. Ok, das war jetzt mehr ein Scherz weil wohl nicht machbar.

Gruß Helmut

LTSPICE ist freies SPICE mit GUI und ohne Limitierung von LT.

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Support gibt es in der Yahoo Newsgroup für LTSPICE.

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Damit du gleich loslegen kannst, habe ich deine Probeschaltung hier angehängt. Einfach in einen File mit Endung .asc packen, z.B. "10_1_probe.asc", und dann mit LTSPICE öffnen.

Version 4 SHEET 1 1072 884 WIRE 32 96 -16 96 WIRE -16 96 -16 -16 WIRE -16 -16 32 -16 WIRE 96 -16 144 -16 WIRE 144 -16 144 96 WIRE 144 96 112 96 WIRE 400 128 368 128 WIRE 368 128 368 240 WIRE 496 128 528 128 WIRE 528 128 528 240 WIRE 400 96 320 96 WIRE 496 96 848 96 WIRE 848 96 848 128 WIRE 848 208 848 240 WIRE 144 208 144 240 WIRE -16 96 -368 96 WIRE -576 96 -576 144 WIRE -528 96 -576 96 WIRE -576 224 -576 272 WIRE 144 144 144 96 WIRE 848 96 912 96 WIRE 976 96 976 128 WIRE 976 192 976 240 WIRE 912 96 976 96 WIRE -416 96 -448 96 WIRE 192 96 144 96 WIRE 240 96 192 96 WIRE 32 672 -16 672 WIRE -16 672 -16 560 WIRE -16 560 32 560 WIRE 96 560 144 560 WIRE 144 560 144 672 WIRE 144 672 112 672 WIRE 400 704 368 704 WIRE 368 704 368 816 WIRE 496 704 528 704 WIRE 528 704 528 816 WIRE 400 672 320 672 WIRE 496 672 848 672 WIRE 848 672 848 704 WIRE 848 784 848 816 WIRE 144 784 144 816 WIRE -16 672 -352 672 WIRE -544 672 -544 720 WIRE -496 672 -544 672 WIRE -544 800 -544 848 WIRE 144 720 144 672 WIRE 848 672 912 672 WIRE 976 672 976 704 WIRE 976 768 976 816 WIRE 912 672 976 672 WIRE -384 672 -416 672 WIRE 192 672 144 672 WIRE 240 672 192 672 WIRE -368 128 -368 96 WIRE -368 96 -416 96 WIRE -368 208 -368 240 WIRE -352 704 -352 672 WIRE -352 672 -384 672 WIRE -352 784 -352 816 FLAG 368 240 0 FLAG 528 240 0 FLAG -576 272 0 FLAG 144 240 0 FLAG 848 240 0 FLAG 976 240 0 FLAG 912 96 out FLAG -416 96 in FLAG 192 96 in1 FLAG 368 816 0 FLAG 528 816 0 FLAG -544 848 0 FLAG 144 816 0 FLAG 848 816 0 FLAG 976 816 0 FLAG 912 672 out10 FLAG -384 672 in0 FLAG 192 672 in10 FLAG -368 240 0 FLAG -352 816 0 SYMBOL voltage -576 128 R0 WINDOW 3 24 160 Left 0 WINDOW 123 24 132 Left 0 WINDOW 39 0 0 Left 0 SYMATTR Value PULSE(0 20 100n 1n 1n 499n 1000n) SYMATTR Value2 AC 20 SYMATTR InstName V1 SYMBOL res 16 112 R270 WINDOW 0 32 56 VTop 0 WINDOW 3 0 56 VBottom 0 SYMATTR InstName R1 SYMATTR Value 9MEG SYMBOL res 832 112 R0 SYMATTR InstName R2 SYMATTR Value 1MEG SYMBOL tline 448 112 R0 SYMATTR InstName T1 SYMATTR Value Td=12.5n Z0=50 SYMBOL cap 128 144 R0 SYMATTR InstName C1 SYMATTR Value 5p SYMBOL cap 32 0 R270 WINDOW 0 32 32 VTop 0 WINDOW 3 0 32 VBottom 0 SYMATTR InstName C2 SYMATTR Value 31p SYMBOL res -544 112 R270 WINDOW 0 32 56 VTop 0 WINDOW 3 0 56 VBottom 0 SYMATTR InstName R3 SYMATTR Value 50 SYMBOL cap 960 128 R0 SYMATTR InstName C3 SYMATTR Value 20p SYMBOL res 224 112 R270 WINDOW 0 32 56 VTop 0 WINDOW 3 0 56 VBottom 0 SYMATTR InstName R4 SYMATTR Value 300 SYMBOL voltage -544 704 R0 WINDOW 3 24 160 Left 0 WINDOW 123 24 132 Left 0 WINDOW 39 0 0 Left 0 SYMATTR Value PULSE(0 20 100n 1n 1n 499n 1000n) SYMATTR Value2 AC 20 SYMATTR InstName V2 SYMBOL res 16 688 R270 WINDOW 0 32 56 VTop 0 WINDOW 3 0 56 VBottom 0 SYMATTR InstName R5 SYMATTR Value 9MEG SYMBOL res 832 688 R0 SYMATTR InstName R6 SYMATTR Value 1MEG SYMBOL cap 128 720 R0 SYMATTR InstName C4 SYMATTR Value 5p SYMBOL cap 32 576 R270 WINDOW 0 32 32 VTop 0 WINDOW 3 0 32 VBottom 0 SYMATTR InstName C5 SYMATTR Value 31p SYMBOL res -512 688 R270 WINDOW 0 32 56 VTop 0 WINDOW 3 0 56 VBottom 0 SYMATTR InstName R7 SYMATTR Value 50 SYMBOL cap 960 704 R0 SYMATTR InstName C6 SYMATTR Value 20p SYMBOL res 224 688 R270 WINDOW 0 32 56 VTop 0 WINDOW 3 0 56 VBottom 0 SYMATTR InstName R8 SYMATTR Value 1m SYMBOL ltline 448 688 R0 SYMATTR InstName O1 SYMATTR Value LTRA1 SYMBOL res -384 112 R0 SYMATTR InstName R9 SYMATTR Value 50 SYMBOL res -368 688 R0 SYMATTR InstName R10 SYMATTR Value 50 TEXT -568 -192 Left 0 ;.ac dec 500 0.1k 200MEG TEXT -560 -232 Left 0 !.tran 0 1u 0 1n TEXT -8 480 Left 0 !.MODEL LTRA1 LTRA(Td=12.5n R=80 C=100p L=250n LEN=2.5) TEXT 0 432 Left 0 ;PROBE WITH LOSSY TRANSMISSION LINE Z=50 Ohm, R=80 Ohm/m TEXT -8 -96 Left 0 ;PROBE WITH LOSSLESS TRANSMISSION LINE Z=50 Ohm TEXT 208 24 Left 0 ;optional Serien-R RECTANGLE Normal 752 304 -112 -128 2 RECTANGLE Normal 752 880 -112 384 2

Reply to
Helmut Sennewald

Nicht immer. Tektronix schafft es 2m Kabel zu verwenden.

Das ist mir bei den preiswerteren Tastkoepfen auch schon aufgefallen. Ich glaube sogar der Widerstand von 1 oder 10MOhm ist da wirklich das Kabel selber.

Olaf

--
D.i.e.s.S. (K.)
Reply to
Olaf Kaluza

Deine Kabeltechnologie ist ungeeignet ...

Schau Dir mal ein Kabel von einem passiven Tastkopf genau an und Du wirst erkennen, dass es sich um den längsten Widerstand in Deinem Elektroniklabor handelt. Das Kabel *ist* der oberes Widerstand des Tastkopf-Spannungsteilers. Anders ist das bei einem derart hochohmigen System auch kaum machbar, ein Kabel mit

1MOhm Wellenwiderstand ist in handlicher Form nicht zu bauen, ergo muss man mit dem Realteil in der Telegraphengleichung arbeiten.

Damit gibt es aber eine klare Vorgabe für die Kabellänge.

Zu Deinem Aufbau: 50 Ohm Wellenwiderstand sind 50 Ohm Wellenwiderstand sind 50 Ohm Wellenwiderstand sind ....

( Info: Der Wellenwiderstand ist *kein* realer Widerstand im Kabel, sondern eine physikalische Kenngröße der Strippe, welche für die Übertragung von echten Wechselströmen sehr wichtig ist. Das Kabel ist nämlich im Modell eine Reihenschaltung aus Induktivitäten, zwischen denen jeweils eine Kapazität nach Schirm-Masse liegt. )

Und *die wollen eben mit 50 Ohm abgeschlossen werden*, an beiden Enden, sonst gibt es böse Reflexionen, welche Du als Überschwinger siehst. Die Signallaufzeit ist nämlich nur endlich schnell (da war was mit der Lichtgeschwindigkeit ;-)

********** Das echte Probe-Kabel kann dank seines realen Widerstandes die Reflexion schlucken, Dein 50 Ohm Kabel aber nicht, es ist auf optimale Leistungsübertragung bei Abschluß mit dem Wellenwiderstand ausgelegt! **********

Da 1MOhm zu 50 Ohm aber ein für das Messsignal eher ungesundes Teilungsverhältnis ergibt, bleibt Dir, so Du 50 Ohm Kabel verwenden möchtest und die Anpassung stimmen soll, nichts anderes über, als

*aktiv* im Tastkopf zu verstärken (sprich FET, CF-OPAMP usw.).

Denn Impedanz runter heißt mehr Strom, soll die Spannung "halbwegs" (1:10 und nicht 1:20000) erhalten bleiben, dann muss die Leistung irgendwo herkommen. Da das Patentamt Anmeldungen für das Perpetuum Mobile derzeit nicht entgegennimmt, kommen als Leistungslieferant leider nur die Üblichen Verdächtigen wie RWE, EON und Konsorten oder zumindest Varta als temporäre Lösung (tm) in Betracht, welche dann Deinen noch zu realisierenden Verstärker im Tastkopf speisen dürfen ...

Gruß Oliver

--
Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
http://www.bartels.de + Phone: +49-8122-9729-0 Fax: -10
Reply to
Oliver Bartels

Sicher?

Hier liegt das Kabel eines defekten Tek P6109B-Tastkopfes - 100MHz, 10:1.

Das Kabel ist gut 2m lang, der Außenleiter ist niederohmig, der Innenleiter hat nur ca. 360 Ohm.

Ich denke mal, da braucht der Tastkopf trotzdem 2 Widerstände.

cu Michael

Reply to
Michael Schwingen

Es gibt unterschiedliche Ausführungsformen.

Wie Du richtig siehst, *hat* der Innenleiter einen signifikanten verteilten ohmschen Widerstand zur Bedämpfung und ist extrem dünn zwecks möglichst hohem Wellenwiderstand.

Das ist das Entscheidende.

In dem Fall ja.

Aber auch in dem Fall wurde Spezialkabel verbaut, man kommt nicht drumherum. Mit einer 50 Ohm Strippe und hoher Impedanz geht passiv nix.

Gruß Oliver

--
Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
http://www.bartels.de + Phone: +49-8122-9729-0 Fax: -10
Reply to
Oliver Bartels

Hallo Helmut

Ich hätte das wohl auch vorher mal tun sollen, schließlich hab ich B2 Spice auf meinem Rechner laufen... irgendwann werd ich wohl auch mal schauen, wie mir LTSPICE gefällt, aber das wird vorläufig zurückgestellt. Sooo schlecht wie in der Simulation sieht es zum Glück in der Praxis gar nicht aus ;-) und wenn ich vor das Koaxialkanbel noch 100 Ohm serie einfüge, dann sieht das in der Simulation schon fast gut aus. Werd ich gleich mal reinpfriemeln, ich sag gleich bescheid.

Kommt gut hin, 400 Ohm auf 1,5 m ist noch ein wenig hochohmiger, aber das misst sich in meinem umschaltbaren Tastkopf im Innenleiter bei 1/1

Das stell ich mir bei 2,5 m schwierig vor. Kann man so ein Kabel irgendwo als Meterware kaufen? Wo bräuchte man denn geschirmtes Koax noch?

Oliver meint ja, das sollte dann noch viel dünner sein, aber angepasst wird hier wohl gar nix, noch nicht mal über Verlust, weil dann wären es ja immer noch 50 Ohm, die ja bekanntlich 50 Ohm beiben, wenn sie nicht doch zu 50 Ohm transformiert werden ;-)

Wie gesagt, ich sag gleich bescheid

Marte

Reply to
Marte Schwarz

"Marte Schwarz" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@gmx.de...

Hallo Marte, das liegt daran, daß diese Kabel natürlich auf kleine Kapazität/m dimensioniert werden. Mit Z=100Ohm kommt man auf einen optimalen Widerstandsbelag von ca. 190Ohm/m. Bei 2m als 380 Ohm.

Ich kenne leider keinen Lieferanten; wäre natürlich interessant.

Doch da muß angepasst werden. Natürlich nicht auf 50 OHm sondern auf die Impedanz die man erreicht hat. Der optimale Widerstand des Innenleiters/m hängt davon ab.

Ich schick dir mal meine neueste Simulation. Sieht echt gut aus.

Gruß Helmut

Reply to
Helmut Sennewald

Klar schafft Tek das. Aber schau Dir mal, wie da die Bandbreite runtgeht im Gegensatz zu dne 1m/1.3m langen Kabeln.

Nöö. Der Kabel-Widerstand ist stets deutlich kleinerals 1Meg Ohm.

Lies dazu mal Tektonix "ABC of probes", download bar von der Tek site.

scnr, andreas

Reply to
TekMan

Hallo Helmut,

Die ist ja richtig professionell aufgezogen. Bist Du Dozent oder so was?

Also ich hab jeztt mal 120 Ohm in Reihe zum Kabel gelötet, so wird das schon viel besser als ohne. Aber wie in Deiner Simulation Probe A ist e nicht, viel besser. Allerdings liegt der Cadj an der Teilerspitze und ohne vorwiderstand. Ich muss damit noch ein wenig spielen...

Marte

Reply to
Marte Schwarz

"Marte Schwarz" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@gmx.de...

Hallo Marte, nein das bin ich nicht. Aber jetzt, mehr als zwanzig Jahre nach dem Studium, weiß ich endlich wie so eine Probe wirklich gebaut wird. Aus Büchern kannte ich auch nur das Ersatzschaltbild mit dem Spannungsteiler aus zwei Kondensatoren und den zwei Widerständen(9Meg,

1Meg). Der zweite Kondensator war dabei immer die Parallalschaltung aus Kabelkapazität und Oszi-Eingangskapazität.

Diese neue Probe-Ersatz-Schaltung ist deshalb so gut dokumentiert, damit man sie auch in ein paar Jahren noch nachvollziehen kann. Der wichtiger Grund war, daß ich diese Schaltung in den Downloadbereich der LTSPICE Yahoo-Group hochladen wollte aud das auch gemacht habe.

formatting link
Files > Examples > Apps > 10_1_Probe.asc

Was meiner Simulation jetzt noch fehlt ist ein Tiefpass zweiter Ordnung der das Frequenzverhalten des Oszilloscopes simuliert.

Gruß Helmut

Meine Quellen:

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Reply to
Helmut Sennewald

Das war klar - mich wunderte nur die Größenordnung - daß das so hochohmih sein soll, daß der 2. Widerstand in einem 10:1-Teiler dadurch entfällt.

cu Michael

Reply to
Michael Schwingen

| >Wie Du richtig siehst, *hat* der Innenleiter einen signifikanten | >verteilten ohmschen Widerstand zur Bedämpfung und ist extrem | >dünn zwecks möglichst hohem Wellenwiderstand. | Das war klar - mich wunderte nur die Größenordnung - daß das so hochohmih | sein soll, daß der 2. Widerstand in einem 10:1-Teiler dadurch entfällt.

Tut's ja auch nicht. Das Oszikabel muss mir erst mal einer zeigen. 400 Ohm/meter sind schon ganz ordentlich bedämpft. das sollte mit Konstantan oder derartigem problemlos zu produzieren sein. Die Toleranz spielt dann auch keine Rolle. Was aber sollte man für 9 MOhm auf 1,5 Meter Kabel verwenden, was bitte auch den Toleranzanforderungen der Messtechnik annähernd genügen sollte. Und jetzt komm mir bitte keiner mit Kohlestaub wie beim Zündkabel...

Martin

Reply to
Martin Schönegg

Hast wohl Recht ;-)

Ich hatte irgendwo im Gedächnis, dass die mit irgendeinem Fertigungstrick durchaus noch weiter hochkommen, hab mich wohl aber getäuscht.

Der Idealfall wäre natürlich ein völlig verteilter Widerstand ;-)

Gruß Oliver

--
Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
http://www.bartels.de + Phone: +49-8122-9729-0 Fax: -10
Reply to
Oliver Bartels

Oliver Bartels schrieb:

...

..

ich denke, daß man den Innenleiterwiderstand nicht höher machen kann, da sonst die Grenzfrequenz sinkt. Der Wellenwiderstand kann ja nicht größer als ca 370 Ohm werden, wenn man das als einzelne Glieder sieht: (L+R) und C gegen Masse, dann funktioniert die Sache bei zu großem R nicht mehr richtig, bzw der Spannungsteiler läuft dann über den Wellenwiderstand des Kabels(?). Außerdem hat der Oszi-Eingang eine bestimmte Kapazität, bei 100Mhz wären 30pF schon etwa 50 Ohm, da muß man schon mit R||C in Reihe kompensieren.

Jens

Reply to
Jens Dierks

[...]

Beachte meinen ";-)" ;-)

Aus Dämpfungsgründen wäre die Verteilung optimal, allerdings müßte man auch den Kompensations-C mitverteilen (dann wäre dein R-L/C Problem gelöst), da hatte ich bei meinem ersten Posting über dieses unscheinbare Teil namens Oszi-Probe zugegebener- weise einfach zu schnell und unbedacht die Return-Taste gedrückt ...

Da es verteilte Trimmkondensatoren nicht gibt, bleibt nur ein Kompromiss aus einem Kabel mit einem signifikanten Widerstand des Innenleiters und einem externen Widerstand mit Trimmkondensator drüber.

Das ganze ist natürlich ein Kompromiss und macht bei ein paar hundert MHz so oder so schlapp.

Die Aussage, dass es einen speziellen Kabeltyp mit bedämpften Innenleiter (verteilter R auf ebendiesem, wenn auch nur wenige hundert Ohm) braucht und man mit Standard-50-Ohm Kabel im wahrsten Sinne des Wortes dumm in die Röhre (bzw. auf das TFT Display) schaut, bleibt aber richtig. Und wegen den physikalischen Eigenschaften des Kabels läßt sich dessen Länge ohne Verschlechterung der Probeeigenschaften auch nicht ohne weiteres verlängern.

Gruß Oliver

P.s.: Man sieht, dass selbst so ein simples Teil im Grund garnicht so simpel ist, wenn man genau darüber nachdenkt ... Ich frage mich, wieviele Fernost-Kupferspezialisten schon verzweifelt Probes mit Standard-Kabel nachgebaut und in die Tonne getreten haben, bis einer sich das "Koax-Kabel" mal etwas genauer angesehen hat ;-)

--
Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
http://www.bartels.de + Phone: +49-8122-9729-0 Fax: -10
Reply to
Oliver Bartels

"Oliver Bartels" schrieb.

eben, der fehlt dann ja (ist aber nicht mein Problem ;-))

Na, das habe ich ja garnicht angezweifelt, das Kabel ist ja an keinem Ende richtig abgeschlossen! Das LRC Beispiel zeigt aber ganz gut, wie groß der Widerstands- wert/m für bestimmte Bedämpfungen (Qs) sein muß, wenn man die entsprechenden Werte für L und C pro m hat.

Ja, und manchmal sagt man sich am Schluß: warum habe ich bloß angefangen darüber genauer nachzudenken...

Gruß Jens

Reply to
Jens Dierks

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