Notebook-Akku

Hallo,

da mein Notebook im Akkubetrieb nicht mehr so will (ca. 10min), und die Ladezustandsanzeige am Akku nur noch eine von fünf LED bei voller Ladung anzeigt, habe ich mal den Akku geöffnet und die Zellen nachgemessen. Acht Stück sind verbaut, immer zwei parallel, und die dann in Reihe. Nun haben alle Zellen 4,0 -4,2 Volt, und weils sowieso defekt ist mal den Kurzschluss-Strom gemessen. Alle Zellenpaare brachten ein 20A DMM zum überlauf. Müsste ein Akku mit diesen Messwerten nicht noch OK sein? Oder kanns an der Elektronik im Akku liegen die den Zellenzustand falsch interpretiert? Was meint Ihr dazu?

Gruß

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Joachim Weber
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Joachim Weber schrieb:

Oh Hilfe - ein DAU! Sei froh, dass dir die Zellen nicht um die Ohren geflogen sind!

Unglaublich, was manche Leute für Ideen haben!

Was nützt es, wenn die Zellen ok sind und die Steuerungselektronik einen Schuss hat?

klar - daran wird es wohl liegen

Finger weg bevor du alles kaputt machst. Gib den Akku einem Modellbauer, der sich mit so was auskennt. Im nächsten Modellbaushop fragen. Der prüft und lädt dir die Zellen einzeln. Sofern noch machbar.

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Jens Fittig

"Jens Fittig" schrieb im Newsbeitrag news:hpl66s$hl5$02$ snipped-for-privacy@news.t-online.com...

Naja, vom kurz antippen wird wohl kein Akku hochgehen.

Kaputt ist es ja schon.

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Joachim Weber

news:hpl66s$hl5$02$ snipped-for-privacy@news.t-online.com...

Muss man bei LiIon aufpassen. Ein Bekannter hatte eine "exotherme" Reaktion dabei erlebt. *POFF* ... der Akku brannte und liess sich nicht loeschen. Mit einem Stock in die Mitte des Labortisches geschoben, schweissgebadet zugesehen wie er ueber rund 10 Minuten zischend und fauchend ausbrannte, Labortisch im Eimer.

Wenn alle einzelnen Zellen zeitlich normale Entladekurven hinlegen ist vielleicht tatsaechlich eine "lebensdauerbegrenzende" Elektronik schuld. Manchmal finden sich im Web Tips, wie man das fuer das vorliegende Fabrikat richten koennte.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

"Joachim Weber" schrieb:

Akkus schließt man nicht kurz, egal welche Chemie sie haben. Die haben allesamt einen derartig niedrigen Innenwiderstand, dass du zumindest riskierst, dass das Messgerät selbst dabei flöten geht.

Ich habe als Jugendlicher mal den Kurzschlussstrom meines damaligen Moped-Akkus messen wollen (6 V, 12 Ah, wenn ich mich recht erinnere). Zur Verfügung hatte ich einen selbstgebauten 10-mOhm-Widerstand als Shunt. Es flossen 250 A, Klemmenspannung der Batterie wird bei 3 V gelegen haben. Nachgucken in den Entladediagrammen: das war ein völlig normaler Lastfall für den Akku...

Wenn du Belastungstests an Akkus machen willst, dann nimm eine Glühlampe (Kfz-Lampe oder sowas).

Bezüglich deines Akkupacks: wenn die Zellen schon so unterschiedlich in der Ruhespannung sind, dann probier mal folgendes: entlade den ganzen Pack mit einer Glühlampe, die eine nicht zu hohe Last darstellt, bis die Schutzschaltung abschaltet. Damit sollte der eingebaute "Tröpfchenzähler" auch der Meinung sein, dass der Pack jetzt komplett entladen ist. (Bei manchen Packs muss man den Tröpfchenzähler separat über einen Kontakt einschalten, der normalerweise beim Einstecken des Packs in den Laptop geschlossen wird.)

Danach nimmst du den Pack auseinander und entlädst die Zellen einzeln, bis die Spannung so um die 3 V pro Zelle liegt. Der genaue Wert ist nicht sehr kritisch, die Klemmenspannung fällt beim Entladen unter 3 V dann ziemlich schnell weiter ab.

Danach lädst du jede Zelle einzeln. (Falls du Doppelzellen hast, also immer zwei Stück parallel, dann lass diese zusammen. Eine typische Konstellation besteht aus 3 oder 4 Doppelzellen, jeweils Typ 18560, die dann in Reihe geschaltet werden.) Der Anfangsladestrom sollte nicht höher als 1C sein, d.h. wenn der Pack für 5 Ah deklariert ist, dann mit höchstens 5 A laden (weniger stört nicht, dauert nur länger). Im weiteren Verlauf muss bei Erreichen von (4,20 ± 0,05) V der Strom reduziert werden, sodass diese Spannung gehalten wird. Wenn der Strom auf 10 % des Anfangsladestroms gesunken ist, kann man die Ladung als beendet ansehen.

Danach kannst du noch eine komplette Entladung der einzelnen Zellen bis jeweils 3 V machen und dabei die entnommene Energiemenge messen. Da es nicht auf absolute Energiemengen ankommt, genügt es auch, die Zeit zu stoppen. Wenn sich die Energiemengen der Zellen stark unterscheiden, wirst du schlechte Karten haben. Wenn sie sich ein wenig unterscheiden, kannst du versuchen, noch einen kompletten Lade- Entlade-Zyklus zu fahren und zu sehen, ob's besser wird. Meiner Erinnerung nach sollten die Zellen eines Packs auf ca. 2 % gleiche Kapazität haben.

Wenn die Kapazität ungefähr auf 80 % der Nennkapazität gesunken ist, ist damit gewöhnlich die Verschleißgrenze erreicht. Der Verschleiß geht aber einfach nur linear mit der Zyklenzahl weiter, es passiert also nichts, wenn du sie noch bis 50 % benutzt.

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Joerg Wunsch

Ingrid meinte:

Ich glaube, das kam noch nicht richtig raus: du solltest danach dann auch die *entladenen* Zellen wieder montieren und anschließend mit der normalen Ladeelektronik laden, damit der Tröpfchenzähler mitzählen kann, wie viel wirklich geladen werden konnte. Das petzt er nämlich hernach deinem Laptop als maximal verfügbare Kapazität, worauf wiederum die Lebensdauerabschätzung für die nächste Entladung aufsetzt. Wenn diese Schätzung falsch ist, dann ruft dein Betriebssystem vorzeitig: "Batterie ist leer, ich schalte dann mal lieber ab!"

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Joerg Wunsch

Joachim Weber schrieb:

news:hpl66s$hl5$02$ snipped-for-privacy@news.t-online.com...

Ich habe explodierene NiCd erlebt. Nur mal kurz angetippt. Und das Kabel hat sich festgeschweisst. Erst schmolz die Isolierung, dann glühte das ganze Kabel und zuletzt machte es Puff wie ein Kanonenschlag. Nur ein Beispiel.

LiIo sind noch wesentlich gefährlicher!

Ja klar - es war mir klar dass so einer wie du uneinsichtig ist.

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Jens Fittig

$ snipped-for-privacy@news.t-online.com...

Naja, Lithium-Akkus sind da schon recht empfindlich, wenn Du keinen zus=E4tzlichen Widerstand verwendest. Nickel-Akkus vertragen das eher. Aber, unabh=E4ngig davon ist eine "Reparatur" der Akkuelektronik schwierig bis unm=F6glich. Manche z=E4hlen angeblich einfach nur die Zeit hoch und sagen nach soundsoviel Stunden: "Der Akku ist defekt" Gruss Harald

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Harald Wilhelms

"Joerg Wunsch" schrieb im Newsbeitrag news:hpl9c2$17pg$ snipped-for-privacy@uriah.heep.sax.de...

Danke für die ausfühliche Info. Werde ich mal versuchen.

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Joachim Weber

"Joachim Weber" schrieb:

Vergewissere dich aber, dass dein Voltmeter auch genau genug ist.

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Joerg Wunsch

snipped-for-privacy@uriah.heep.sax.de (Joerg Wunsch):

Hab das auch schon mit NiMH gemacht. Da passiert aus folgenden Gründen nix: Das ist ja kein echter Kurzschluss, sondern nur ne Entladung über einen mehr oder weniger definierten Widerstand. Das Amperemeter hat 10mOhm; die Zuleitungen + Übergangswiderstände so um die 50mOhm. Der Innenwiderstand der Zelle liegt so bei 10-20mOhm. Also danke der Zuleitungen (4mm Laborschnüre) liegt der Entladewiderstand deutlich über dem Innenwiderstand des Akkus. Schätze, dass der Entladestrom da kaum über 30-40A kommt.

M.

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Matthias Weingart

"Joerg Wunsch" schrieb im Newsbeitrag news:hpl953$17pg$ snipped-for-privacy@uriah.heep.sax.de...

Hi, wenn eine LiIon-Zelle erstmal unter 3,6Volt gerät, ist sie kaputt.

Interessanter ist, welcher Innenwiderstand in den Zellen "stattfindet" unter Last. Also extern den Pack belasten und dabei die Zellen einzeln ausmessen. Die Elektronik mißt diese selbe Spannung und schaltet bei Erreichen der Sicherheitsgrenze auch nur einer Zelle den gesamten Pack ab.

--
mfg,
gUnther
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gUnther nanonüm

"Jens Fittig" schrieb im Newsbeitrag news:hpl9ud$k7g$00$ snipped-for-privacy@news.t-online.com...

Hi, naja, innen hat halt die Kalilauge gekocht. Das ist aber weit weniger riskant als die Feuerstöße eines LiIon.

Man kann auch mit einzeln getesteten Zellen nix mehr anfangen, da der einigermaßen sinnvolle Hersteller seine Akkus entweder selber siebt oder schön gleichmäßig produziert. Ist eine Zelle kaputt, sinds die anderen auch bald. Da eine einzelne "Frische" reinzutun ist verlorene Liebesmühe. Dann geht eben die nächstschlechtere baldmöglichst ebenso kaputt. Und mit etwas Pech "merkt" sich die Elektronik gar diesen Defekt. Also leiber als "noch fast ganz nicht leer" zum Refresh einschicken, neue Zellen einbeuen lassen.

--
mfg,
gUnther
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gUnther nanonüm

"gUnther nanonüm" schrieb im Newsbeitrag news:4bbf1e7d$0$6885$ snipped-for-privacy@newsspool2.arcor-online.net...

Unsinn.

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MaWin

gUnther nanonüm schrieb:

Wo auch immer du das her haben magst, aber gewiss nicht aus den Kennlinien der Hersteller. Die reden von 3 V als Entladeschlussspannung und (2,6...2,7) V als Schädigungsgrenze.

Ich habe übrigens schon Zellen vom Schrott geklaubt, die dort kurzgeschlossen (sicherheitshalber, nach der Entladung natürlich) herumlagen. Die ließen sich noch ganz normal laden und haben ihre Ladung auch gehalten, allerdings krebelten sie irgendwo bei 60 % der Neukapazität der Zelle herum. Keine Ahnung, wie viel sie dabei durch die Entladung unter 2,5 V noch eingebüßt haben (in dem Zustand lagen sie ja schon einige Wochen), aber sicher hat sie derjenige, der sie weggeschmissen hat, nicht mit 95 % weggeworfen.

So viel zu: "geht sofort kaputt".

--
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Joerg Wunsch

"nirwa" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@5g2000yqj.googlegroups.com...

Alles, aber NICHT Batteryuniversity. Das ist vorsätzliche Desinformation.

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MaWin

Und selbst wenn es darunter geht kann man wohl einiges retten wenn der Akku zuerst mit einem sehr geringen Strom geladen wird bis er wieder ueber die Grenze kommt. Auch wenn es wirklich nicht zu empfehlen ist.

Olaf

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Olaf Kaluza

Gut zu wissen. Bisher hab ich alle Zellen mit

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Thomas Meier

Ist bei NiCd aehnlich, wo man sagt dass voll entladene sehr alte Zellen hin sind. Habe gestern meinen recht selten gebrauchten Vorverstaerker aus dem EMCO EMV-Koefferchen mal wieder geladen. Rund 25 Jahre alt, erster Satz NiCd, hat dann im Test die ueblichen drei Stunden gelaufen.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Echt? Ich dachte immer man kann NiCd nach kompletter Entladung kurzschliessen (zellenweise!) und dann so lagern. Hatte hier nicht mal jemand vor laengerer Zeit was gepostet wie die NASA Akkus auf langen Reisen durchs All 'lagert' damit sie bei der Ankunft wie neu sind? War irgendwas mit Widerstand gebrueckt.

Gerrit

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Gerrit Heitsch

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