Lampe max. 40 Watt??

Diesen Effekt habe ich vernachlässigt, weil ich ihn als gering betrachtet habe.

Ich habe die o.g. Messungen nicht selbst vorgenommen (s. Zitatquelle in meinem vorigen Beitrag). Ich habe dem Energiekosten-Meßgerät des Autors vertraut. Mag sein, daß es bei Dimmern nicht genau mißt.

Ich habe heute mal den Baustrahler und den Stelltrafo hervorgeholt, weil ich mich heute sonst gelangweilt hätte ;-)

Im Baustrahler ist ein 200-Watt-Halogenstab drin. Diesen Strahler habe ich in einem dunklen Raum nach unten auf ein Luxmeter gerichtet. Der Baustrahler wurde an einen Stelltrafo mit eingebauten Volt- und Ampere-Meter angeschlossen. Die Meßgeräte sind weder kalibriert noch so genau, wie die aus Deinem Meßpark ;-) Die Leistung des Halogenstabes wurde im Bereich der Netzspannung mit einem Energiekostenmeßgerät EM97 von ELV gegengeprüft.

Ich habe die Spannung in 20-Volt-Schritten heruntergeregelt und dabei den Strom und die Beleuchtungsstärke gemessen. Diese Werte habe ich in eine Tabellenkalkulation eingegeben:

In der dritten Spalte steht die errechnete Leistung, in der vierten die Beleuchtungsstärke durch Dimmen. Die Beleuchtungsstärke ist über der Leistung im Diagramm graphisch dargestellt.

Um nun einen Vergleich zu ungedimmten Lampen niedriger Leistung zu erhalten, habe ich fiktive Beleuchtungsstärken aus dem Verhältnis der Lichtströme bei Nennspannung berechnet. Die Nennlichtströme sind einer Osram-Publikation entnommen: Seite 33

Beispiel:

150 Watt x 2500 Lumen -------- = ---------- 200 Watt 1510 Lux 3500 Lumen

Somit würde der 150-Watt-Halogenstab an 230 Volt bei dem o.g. Aufbau eine Beleuchtungsstärke von 1080 Lux erzeugen. Diese errechneten Beleuchtungsstärken sind in der fünften Spalte eingetragen und im Diagramm über der Leistung graphisch dargestellt.

Schlußfolgerungen:

  1. Die Lichtausbeute bei ungedimmten Lampen verringert sich, je geringer deren Nennleistung.

  1. Die Lichtausbeute beim Dimmen verringert sich wesentlich mehr als unter Punkt 1.

  2. Das Dimmen auf halbe Lichtstärke erfordert ca. 75 % der Nennleistung.

  1. Um die Lichtstärke eines 100-Watt-Halogenstabs zu erreichen, muß man einem 200-Watt-Halogenstab eine Leistung von ca. 145 Watt zuführen. Das sind also ca. 45 % mehr, als eigentlich nötig.

  2. Dimmen ist nicht besonders effizient.

Ich hoffe, meine Erläuterung ist nachvollziehbar. Falls nicht: fragen!

Ja, leider.

Christian.

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Christian Koch
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Gut zu wissen, dann war die Aufbereitung der Meßergebnisse nicht umsonst :-)

Christian.

Reply to
Christian Koch

Vielen Dank f=FCr diese Messung, das ist ja wirklich interessant, was dabei herauskommt!

Eine Frage, die mir in diesem Zusammenhang noch in den Sinn kommt: Halogenlampen soll man ja bekannterma=DFen nicht zu weit runterdimmen, weil durch den k=E4lteren Prozess sich irgendwann das Metall des Gl=FChfadens am Glas niederschl=E4gt. In gewissen Bereichen ist dieser Proze=DF reversibel, wenn das Glas wieder eine Weile mit hoher Temperatur l=E4uft.

Nun gibt es z. B. f=FCr Showzwecke in gr=F6=DFeren Steuerger=E4ten die M=F6glichkeit, da=DF man durch den Gl=FChfaden ein klein wenig Strom durchschickt, soda=DF der Gl=FChfaden etwas warm wird, aber noch nicht oder nur ganz wenig leuchtet. Dies wird gemacht, damit bei einem schlagartigen Einschalten der Lampe nicht der beim kalten Einschalten =FCbliche Stromsto=DF auftritt (die meisten Gl=FChlampen gehen beim Einschalten kaputt).

Gibt es Erfahrungswerte, wie weit man den Gl=FChfaden in diesem Modus aufheizen darf, ohne da=DF die Abdampfung des Metalls zu gro=DF wird? Z. B=2E eine Halogenlampe l=E4uft in einer Theatervorstellung 30 min in "Standby", dann 2 min volle Pulle, dann 10 min wieder Standby, dann 3 min volle Pulle, dann 45 min Standby, dann 1 min volle Pulle, dann wird sie ausgeschaltet.

CU Peter

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Peter Weiss

Am 9 Jan 2006 15:47:51 -0800 schrieb Peter Weiss :

Und bei nochmal 20% weniger Spannung ist die Lebensdauer auch ohne halogen-Kreisprozess um ein vielfaches größer (angeblich Verdoppelung pro

5% Spannungsreduktion. Die Verdampfung nimmt also mit fallender Temp. sehr schnell ab.

Das Limit dürfte hier weniger die Abdampfung sein, sondern das zu starke Leuchten der Lampe, welches man ja im Zustand "Vorheizung" nicht haben will. Die Lampe aus Olafs Messung hat bei 1/5 Nennleistung (30W) immerhin noch >1% Licherzeugung, bei 40W sind es >3% - da wird man sicher irgendwo die Grenze des Vorheizbetriebes ziehen.

--
Martin
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Martin

Peter Weiss schrieb:

Wie Martin schon schrieb, verringert sich die Verdampfung des Glühfadens bei Reduzierung der Leistung. Bei starker Dimmung verdampft möglicherweise praktisch nichts mehr. Halogenlampen sind oft auch unter hohem Druck mit Krypton oder gar Xenon statt mit Argon gefüllt. Dies reduziert die Verdampfung gegenüber einer Glühlampe ebenfalls:

Ja, denn dann kommt der Halogenkreislauf wieder in Gang und putzt die Scheibe ;-).

Sonst würden bei den vielen Scheinwerfern und den dort üblichen Leistungen womöglich die Sicherungen auslösen.

Diese Aussage ist sicherlich richtig, nur kann man nicht ohne weiteres auf die Umkehrung schließen, daß sich die Lebensdauer durch häufiges Schalten wesentlich reduziert:

Bei Halogenlampen kann es unter Umständen aber von Vorteil sein, sie per Soft-start einzuschalten:

(in Englisch)

Solange der Glühfaden kaum leuchtet, dürfte m.E. praktisch kein Metall verdampfen. Um eine verläßliche Aussage zu erhalten, würde ich mich an den Leuchtmittel-Hersteller wenden.

Christian.

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Christian Koch

Kram in der Gebetsmühle nach:-) In etwa Seite 124 und 125 ...

\bibitem[Fo28]{Fonda} Fonda, G.R.: Phys. Rev (2), Bd. 31 (1928) S. 263

Hilft weiter. Eh ich hier das Postscript-Bild (ASCII-Fließtext:-) poste, die Rohdaten:

#Metal Handbook2, S. 674 #t p p spez.Wider #cel Pa Pa Ohmcm

1773 3e-13 2023 5e-10 2273 1e-7 2523 1e-5 2773 7e-4 3023 7e-3 3273 7e-2 3523 0.4 #3500 9e-1

#OSRAM Wolfram-Datenblätter

2000 1.33e-9 2500 1.71e-5 3000 9.2e-3 3500 7.52e-1

293 - - 5.65e-6

473 - - 9.9e-6 973 - - 23.3e-6

Jupp

...

Achs, laut dem einen oben angegebenen Bild sind unter 1500 Grad Celsius IMHO unbedenklich:-) Oder nach Tabellenbuch Metall: Gelbweißglut.

Wenns so 'ne Dunkelrotglut bei 680 Grad Celsius ist: Unbedenklich (bis auf die Stromkosten:-)

Olaf

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Olaf Schultz

: Wenns so 'ne Dunkelrotglut bei 680 Grad Celsius ist: Unbedenklich (bis auf : die Stromkosten:-)

Per Dimmer hat man die Wahl zwischen

- brauchbarem Licht mit unbrauchbaren Heizeffekten und

- unbrauchbarer Heizung mit untauglichem Licht

Wo die Grenze zu ziehen ist, mag sich jeder fuer seine Beduerfnisse ausrechnen.

Oliver.

--
Dr. Oliver Corff              e-mail:    corff@zedat.fu-berlin.de
Reply to
Oliver Corff

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