Wenn ich ein "normales" Signal f(t) habe, dann gibt es keinen Imaginärteil. Es handelt sich immer um eine reele Zeitfunktion. Daran ändert sich auch nichts, wenn die verschiedenen Frequenzanteile eine Phasenverschiebung haben. Wenn ich f(t) nun in F(jw) transformiere, erhalte ich ein komplexes Frequenzspektrum bei dem aber aufgrund des reelen Eingangssignals die positiven und negativen Frequenzanteile gleich sind. Das Spektrum ist also symmetrisch um 0. Deshalb benötigt man dann nur noch das halbe Spektrum, das dann aber als komplexes Spektrum.
Genauer gesagt: Obwohl im Zeitbereich der Imaginäranteil 0 ist, f(t) also reell, erhalte ich in der Regel im Frequenzbereich etwas komplexes.
Wenn man sich nun nur für das Betragsspektrum oder das Leistungsspektrum interessiert und die Phaseninformation wegschmeißt, kann man nicht mehr das ursprüngliche f(t) zurückrechnen.
Interessant wird das ganze, wenn ich Systeme beschreiben will, bei denen ein Signal mehrere Blöcke mit komplexen Übertragungsfunktionen durchläuft. Dann transformiere ich zunächst mein f(t) nach F(jw), berechne aus F(jw) und der Übertragungsfunktion mein Ausgangssignal G(jw) und durch Rücktransformation mein Ausgangssignal im Zeitbereich g(t). Wenn alles richtig war, dann ist der Imaginärteil von g(t) wieder 0.
Diese Symmetrieeigenschaft kann man nutzen, wenn man zwei Signale transformieren muß, indem man aus f1(t) und f2(t) eine komplexe Zeitfunktion f(t) macht (errechnet), wobei f1(t) z.B. den Realteil und f2(t) den Imaginärteil beschreibt. Aus dem Ergebnis F(jw) kann man dann sehr einfach, d.h. schnell, F1(jw) und F2(jw) berechnen. Man spart mit dieser Methode unter Umständen eine Menge Rechenzeit.
Gruß
Stefan