Wie wäre es denn, wenn man Häuser nicht mit Isolation und Wärempumpen ausstattet, sondern einfach die Fassade mit lauter Peltier-Elementen vollpflastert?
Hat das schon mal jemand durchgerechnet? (Strombedarf und Kosten sind zu vernachlässigen)
Dann braucht man auch noch außen wie innen große Kühlkörper und vermutlich Ventilatoren, um die Temperaturdifferenz zu verwerten. Bei Stromausfall kommt dann die Außentemperatur sehr effizient ins Innere, also genau das Gegenteil von Wärmeisolation. Das kann besonders im Sommer sehr unangenehm werden.
Schlechter Wirkungsgrad, hohe Wärmeleitfähigkeit. Sobald abgeschaltet, ist diese Wärmeleitfähigkeit sofort fühlbar.
Macht allenfalls Sinn bei sehr kleinen Temperaturunterschieden. (Oder bei Null Wärme/Kälteleistungsbedarf, zB zur Kühlung von Detektoren. Allenfalls für Kühlboxen.)
Daher also besser an die Wand zum Nachbarn. Im Sommer umpolen zwecks Kühlung.
Frag' mal bei einem großen Autohersteller an, da gab's vor noch nicht so langer eit mal ein großes Bohei um diese Tiere. Da wollten - wohl einige Markentiere - die Motoren ihrer Fahrzeuge effizienter machen, indem sie solche Elemente an die Abgasrohre klebten oder gar - flecible - drumrum wickeln wollten. Aber anscheinend sind die dann mit dem Wirkungsgrad dieser Teile multipliziert worden und konnten anschließend unterm Teppich Fahrradfahren - mit Zylinderhut auf'm Kopf.
Da sind mir drei Sachen bekannt. Die einen wollten Rennmotoren mit Peltierelementen kühlen. Man wollte ausnutzen, dass man einen Teil eines Wärmeflusses als Strom abführen kann. Das andere sind thermoelektrische Elemente in LKW, besonders in USA, welche Strom für was auch immer generieren. Dafür gibt es angeblich auch bei der Bundesbahn bei Dieselloks eine Vorwärmeinrichtung, die so "abfallmässig" Strom herstellt.
Am Wed, 24 May 2023 21:34:11 +0200 schrieb Robert Hunchbeck:
Ja. Das geht nur mit voll Dampfdiffusionsdichtem Mauerwerk.
Ansonsten geht Dir der Wasserdampf aus der warmen Bude durchs dann überall gleichwarme Gestein, gelangt also in das Peltier-Element, und kondensiert da im künstlichen Temperaturgefälle.
Zwecks regelbarer Luftfeuchte im Innenraum einschl. Stabilisierung durchs Mauerwerk ist eher diffusionsoffenes Mauerwerk schön.
Und Du fandest die Peltier-Element-Idee weshalb gut? Was gefällt Dir daran besser als einfach Plastikfolie oder nur einfach in aller Regel gut wärmeleitendes Gestein ohne Isolierung, mal abgesehen davon, daß dann die Heizung woanders hin kann?
Wenn Stromverbrauch zu vernachlässigen ist (eine notwendige Bedingung), kannst du einfach Elektroradiatoren nehmen. Die brauchen genauso viel, weil die Peltiers die Wärmeisolation extrem verschlechtern.
Auch das ist weit weg von neu. In den frühen 90ern haben wir Nachtspeicheröfen aus einem Bungalow bekommen, der diese als Backuß für seine WP-Heizung hatte. Als er das Garagendach erneuern musste und beschlossen hatte, das Dach mit Kupfer zu belegen, um es final dicht zu bekommen, hat er einmal sich fast die Füße verbrannt, weil die Sonne das Blech so arg erwärmte. Er hat daraufhin kurzerhand ein paar Meter Kupferrohre gekauft und die zur Kühlung auf die Bleche gelötet. Damit hat er mehr Energie geerntet, als die Solarkeollektoren vom Dach. Rate mal, was er dann gemacht hat ;-) Die Südfassade hat er dann auch noch in solegekühltem Kupferblech gemacht. Die Überschußwärme wird im Garten und im Hallenbad gebunkert. Letzteres macht sich im Herbst auch als Therme ganz gut.
Das sind dann die exotischeren Ideen. Ich hab' da - sogar öfters - von der Entwicklung "hocheffizienter" Materialien gelesen, wobei da sogar die Wärmeleitfähigkeit minimiert werden sollte bei gleichzeitiger Steigerung der elektrischen Leitfähigkeit. Und das sollte durchaus in den Abgastrakt von regulären Serien-Pkw eingebaut werden. Zumindest, wenn es kostengünstig genug herstellbar (gewesen?) wäre... Seit schon längerer Zeit aber herrscht darüber Schweigen.
Am Fri, 26 May 2023 18:13:54 +0200 schrieb Marte Schwarz:
Nix. Man erntet mit unisolierten Flächen wahlweise Energie oder hohe Temperaturen, aber nicht beides gleichzeitig. Also Pool heizen.
Bleche werden gehäuft heiss, weil die meist recht dünn sind, also wenig "Speichervolumen" haben, und dabei gleichzeitig niedrige Wärmekapazität, die die hohe Dichte nicht ausgleicht. Ausserdem sind sie weniger Strahlungsaktiv (was übrigens tendenziell gegen deinen Vgl. mit Solarkollektoren spricht).
Mit Glasplatte+mehr zur Isolierung steigt nicht nur die Leerlauftemp, sondern es sinken eben auch die bei einer Arbeitstemp auftretenden Verluste.
Ich meine, mal eine Arbeit gelesen zu haben, bei der Kosten/Nutzen Rechnungen für solare Poolheizungen aufgestellt wurden.
Wenn ich das richtig im Kopf hab, war der Testsieger ein System aus 50 Metern schwarzem Leer-Rohr für die Elektroinstallation, als Thermosysphon, "irgendwo" hingelegt. Rücklaufventil gegen auskühlen Nachts war das Ende vom Rohr 1-2 mm über der Wasseroberfläche im Pool, gehalten von einem Schwimmer aus 3 ausgebrannten Glühbirnen an eine Haltering gelötet. Kosten ~20€, Ertrag messbar. (Wie der Thermosyphon da funktioniert haben soll, hab ich vergessen.)
Da kommt halt alles mit Vakuumröhren, Kollektor, Pumpe, Arduino usw. kaum mit...
Die Feststellung war, dass er mit den Wassergekühlten Kupferflächen mehr Energie billiger ernten konnte, als mit den teureren Solarmodulen, die das gleiche hinter Glas hatten.
Für alle, die es immer noch nicht gerafft hatten: Die WP macht hier den kleinen aber feinen Unterschied.
Angewittertes Kupfer (insbesondere nach dem Auflöten der Küpferröhrchen absorbiert schon recht gut. Das könnte man jetzt sicher noch mit einem Speziallack optimieren. Auch hier hast Du es nicht begriffen: Fläche bringt mehr als Wirkungsgradoptimierung in Bezug auf Solarertrag und die WP mehr als hohe Vorlauftemperaturen der Solarflüssigkeit.
Insbesondere in der Heizphase verhindert diese Glasplatte den sinnvollen Wärmeaustausch und bei Regen die Ernte der im Regenwassers gespeicherten Wärme. Beides bringt übers Jahr mehr Vorteile als Nachteile.
Gibt genug Abnehmer dafür - nicht nur der diverse Kram in der Zugmaschine (Bordelektronik, Licht, Radio, ...) und wenn dabei genug Leistung anfällt reichts vielleicht sogar für die Klimaanlage im Trailer, falls der (je nach vorgesehener Fracht) eine hat. Den Strombedarf aus sonst nicht genutzter Abwärme zu decken (statt per Generator der am Motor mitläuft) könnte Sinn machen wenn: - dabei genug Leistung anfällt um all relevanten Verbraucher zu füttern - dementsprechend der Dieselverbrauch sinkt
Und wenn man mal nach "thermoelectric generator trucks" sucht findet sich da auch so einiges an Entwicklungsarbeit.
Und wenn "man" es - evtl. gerade dann - innen aber _wärmer_ haben will als draußen? Wenn's schon so ist, wie man's möchte, braucht man auch keine Wärmepumpe.
ElectronDepot website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here.
All logos and trade names are the property of their respective owners.