Funktionstest für Endstufe

Hi,

ich habe einen Pioneer-Receiver geschenkt bekommen, bei dem (miondestens) eine Endstufe defekt ist. Zumindest lässt sich das Gerät nach Auslöten aller Endstufentransistoren wieder einschalten. Als Transistorpärchen sind 2SA1263N und 2SC3180N verbaut, die es z. B. bei Laehn-Vesand für pauschal 10 Euro plus Versand gibt. Um einen weiteren Fehler auszuschließen, würde ich gerne vorher die Funktion testen.

Deshalb zwei Fragen: Geht das auch mit billigen Standard-Transistoren (BD 139/140 o.ä.)? Und wer weiß die Pinbelegung der Japan-Typen? (BCE oder ECB)

Grüße

--
Michael Redmann
"It's life, Jim, but not as we know it." (Spock)
Reply to
Michael Redmann
Loading thread data ...

Hallo!

Sind die Transistoren denn defekt? Kannst du ja mit einem Diodentester einfach durchmessen. Wegen der Pinbelegung einfach googlen nach Datenblatt. Dann kannst du es mal mit einem BD versuchen, aber nur kurz und kleiner Aussteuerung. Ich messe meist alle Transistoren in unmittelbarer Nähe der Endtransistoren durch auf Schlüsse, die Dioden am besten auch. Allerdings scheinen mir 10? recht teuer zu sein. Meistens kann man auch billigere Ersatztypen finden, die sich dann auf Reserve kaufen lassen. Hast du ein Oszilloskop?

Gruß Thomas

--

----------------------------------- Wegen akuter Spamprobleme ist meine eMail-Adresse ungültig gemacht worden!

Wer mir schreiben möchte, entferne einfach das "_no_spam_" in der Adresse.

Reply to
Thomas Stegemann

"Michael Redmann" schrieb im Newsbeitrag news:cuppbm$65p$02$ snipped-for-privacy@news.t-online.com...

Die Leistung reicht nicht. Aber für einen leisen Funktionstest geht das wohl. Die Pinbelegung der Transistoren siehst du auf der Platine. Der Widerstand mit ca. 0,1 Ohm liegt am Emitter. Oft sind die Treibertransistoren auch zerstört. Bau dir eine kleine Messschaltung bestehend aus Spannungsquelle, Glühlämpchen und schaltbarem Basiswiderstand - falls du keine andere Testmöglichkeit für Transistoren hast. Überprüfe die Emitterwiderstände, die Treibertransistoren, die Ruhestromschaltung. Bei der ersten Inbetriebnahme solltest du ein Lämpchen

12V 2W in die Zuleitung vom Netzteil zur Platine schalten. Das findest du in der Lampenbox eines Autos.
--
Wolfgang Horejsi
Reply to
Wolfgang Horejsi

Thomas Stegemann schrieb:

Klar. Sie schließen recht niederohmig die Betriebspannung kurz.

War auch meine erste Tat. Liefert aber keine brauchbaren Treffer.

Mir auch. Deshalb will ich ja erst mal testen, ob es damit getan ist. Für einen Hörtest reicht ja 1 W Ausgangsleistung allemal.

privat: nein. beruflich: ja.

Grüße

--
Michael Redmann
"It's life, Jim, but not as we know it." (Spock)
Reply to
Michael Redmann

Wolfgang Horejsi schrieb:

Zum Glück ist nur ein Kanal defekt. So kann ich durch eine Differenzmessung vielleicht weitere Fehler finden.

Wer hat schon eine Lampenbox im Auto? Außerdem ist der Trafo mit einem starren siebenpoligen Kabel angeschlossen. Werde einfach die Netzsicherung durch einen Widerstand ersetzen.

Grüße

--
Michael Redmann
"It's life, Jim, but not as we know it." (Spock)
Reply to
Michael Redmann

Michael Redmann schrieb:

BD245B/246B, oder BD245C/246C

BCE.

Gruß Dieter

Reply to
Dieter Wiedmann

Dieter Wiedmann schrieb:

[2SA1263N und 2SC3180N]

Ergänzung: die kannst du dann auch gleich drinlassen, sind einwandfreie Ersatztypen.

Gruß Dieter

Reply to
Dieter Wiedmann

Hallo Michael,

häufig kann man eine symmetrische Endstufe provisorisch im Leerlauf (Ohne Lautsprecher oder Lastwiderstände) sogar ohne Endstufentransistoren testen. Das ist etwas schaltungsabhängig und dazu ist es vorteilhaft wenn man den Schaltplan parat hat und Grundkenntnisse über Verstärker sollten vorhanden sein.

Man muss dazu nur die Endstufentransistoren abklemmen und den Rückkoppelungsanschluss zu den Eingangstransistoren dafür zeitweilig vom Ausgang an die Verbindung der Treibertransistoren anschliessen. Zum Testen benötigt man dann noch einen Signalgenerator und ein Oszilloskop

Dann funktioniert der Verstärker immer noch als Spannungsverstärker - falls nur die Endstufentransitoren defekt waren. Man kann dann z.B. auch die Regelung auf eine Ausgangsspannung nahe Null testen oder auch die Spannungen in der Vorstufe.

Nicht getestet wird dabei natürlich alle was mit hohem Strom zu tun hat (Netzteil, Endstufe Ruhestrom u.Ä.).

HTH

Bernd Mayer

--
Schröder, Zypries, Schmidt - weg damit!
usw.
Reply to
Bernd Mayer

Dieter Wiedmann schrieb:

Der optimale Tipp. Dann werd ich mal sehen, ob es die hier im Bastelladen gibt.

Grüße

--
Michael Redmann
"It's life, Jim, but not as we know it." (Spock)
Reply to
Michael Redmann

Bernd Mayer schrieb:

[Kleinsignalverhalten prüfen]

Ohne Schaltplan und ohne große Lust, diesen anhand der Platine rückwärts zu entwickeln, möchte ich das nicht machen. Aber ich vestehe, was du meinst.

Da wahrscheinlich nur ein Kanal defekt ist, werde ich einfach die Transistoren des anderen Kanals zum Test benutzen. Oder kann der dann offene Zweig wegen fehlender Rückkoppelung etwas anderes zerstören?

Wenn es dann läuft, werde ich alle Transistoren durch die von Dieter genannten Vergleichstypen ersetzen und gut ist.

Grüße

--
Michael Redmann
"It's life, Jim, but not as we know it." (Spock)
Reply to
Michael Redmann

Hallo Michael,

dabei kann man nicht nur Kleinsignalverhalten prüfen. Man kann den Verstärker damit häufig recht hoch aussteuern (spannungsmässig) fast wie mit den Endstufentransistoren. Es darf nur kein wesentlicher Ausgangsstrom fliessen.

Viel Erfolg

Bernd Mayer

--
Schröder, Zypries, Schmidt - weg damit!
usw.
Reply to
Bernd Mayer

Bernd Mayer schrieb:

Hier ist b.B. hilfreich, die BE-Spannung nach entfernten der Endstufentransistoren zu prüfen. Diese sollte um 0.7V liegen Es ist auch immer hilfreich, bei verstorbenen Endstufen zumindest die Treibertransistoren zu prüfen. Im einfachsten Fall den CE-Widerstand im eingebauten Zustand sowie Wierstande in deren Lastzweig zu prüfen, auch Sichtkontrolle.

Gruss Udo

Reply to
Udo Piechottka

Michael Redmann schrieb:

Ohne Last ja, aber ohne Endsufentransistoren, das ist wirklich heikel und sollte wirklich nur von jemandem gemacht werden der die Schaltung wirklich verstanden hat ob das "gefahrlos" m=F6glich ist.

=

-DAS- w=FCrde ich nicht machen. Lass den funktionierenden Kanal unangetastet, dann hast Du zumindest die M=F6glichkeit Vergleichsmessungen zu machen, selbst im ausgeschalteten Zustand lassen sich grobe ohmsche Vergleiche zwischen dem einen und dem anderen Kanal machen. Und wenn in den Vortreibern noch ein Defekt sein sollte, ist die Chance die eingesetzten Transistoren zu zerschie=DFen sehr gro=DF. Wie andere hierzu schon schrieben, alle Halbleiter des def. Kanals messen! Beim Big Bang sterben auch schon mal die Emitterwiderst=E4nde, die sollte man auch nachmessen ob die noch ihre 0,irgendwas Ohm haben und nicht hochohmig sind.

Viel Gl=FCck!

Jorgen

Reply to
Jorgen Lund-Nielsen

Bernd Mayer schrieb:

Hallo Bernd,

den Erfolg hatte ich!

Tatsächlich war ein Kanal noch in Ordnung und lief einwandfrei mit einem kleinen PC-Speaker als Last. Dann habe ich diesen Lautsprecher an die transistorlose (!) Endstufe gehängt und siehe da, das Signal war in gleicher Lautstärke da.

Danach habe ich zwei Satz Transistorpärchen BD245/246C (für 5,10 Euro) eingebaut und alles läuft wieder einwandfrei.

Also Dank an Alle für die guten Tipps.

Grüße aus Freiburg

--
Michael Redmann
"It's life, Jim, but not as we know it." (Spock)
Reply to
Michael Redmann

Am Mon, 14 Feb 2005 13:55:14 +0100 schrieb Michael Redmann :

Du willst den Verstärker ja reparieren, d.h. du brauchst die neuen Transistoren sowieso. Baue sie ein und miß dann mit dem Ohmmeter Vergleichswerte zw. dem guten und dem schadhaften Kanal (CE-Strecken, verdächtige Widerstände, usw.) Wenn da alles gleich ist, dann kannst du einschalten, oder wenn möglich in Serie zu den Versorgungsleitungen passende Glühlampen zur Strombegrenzung reinschalten - die sollten dann beim Einschalten dunkel bleiben oder nur schwach leuchten. Wenn das so ist Ruhestrom einstellen, Signal ansehen und gut sollte sein.

--
Martin
Reply to
Martin

Am Mon, 14 Feb 2005 12:15:01 +0100 schrieb Michael Redmann :

Ich hatte es vor einiger Zeit umgekehrt: Treibertransistoren aufgeplatz, ein 30R Widerstand kaputt, Endtransis in Ordnung, die hatte ich damit unnötig gekauft. Aber ich habe die Treiber nur bei Reichelt (Farnell, RS hatten die nicht (mehr)) bekommen und da wollte ich keinesfalls 2mal bestellen müssen - und mußte eben die 50,- überschreiten - wegen 3 Stk BD239/240. (50EUR Mindestbestellwert und horrende Porto/Versandkosten).

Glühlampe ist hier besser, ist ein PTC-Strombegrenzer.

--
Martin
Reply to
Martin

Martin schrieb:

Danke für den Tipp, Martin. Der Verstärker läuft aber seit letzter Woche wieder. Man könnte sagen, statt einer Messung habe ich Intuition eingesetzt. (Machmal bin ich eben faul...)

Grüße

--
Michael Redmann
"It's life, Jim, but not as we know it." (Spock)
Reply to
Michael Redmann

ElectronDepot website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here. All logos and trade names are the property of their respective owners.