ESD- und Latchup Testsystem?

Hallo allerseits,

hier in unserer Firma kriegen wir bald gr=F6ssere Mengen ASIC's von der Fab., von denen wir Stichproben auf ESD- sowie auf Latchup -Festigkeit pr=FCfen m=FCssen. Die Chips befinden sich im QFN 28 Geh=E4use, in absehbarer Zeit entwickeln wir sicher auch ASICs mit mehr Pins. Ich erhielt nun den Auftrag, mich um ein entsprechendes System zu k=FCmmern, das diese Tests so weit als m=F6glich automatisch durchf=FChren kann. Bis jetzt hab' ich nur zwei Ger=E4te von KeyTek gefunden, siehe

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Weiss jemand, ob es noch andere Hersteller solcher Systeme - vielleicht auch einfacheren - gibt? Wo finde ich allenfalls gebrauchte Ger=E4te?

Danke vielmals f=FCr die Hilfe! Gruss, Tobias

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Tobias Zuercher
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Das IC das getestet wurde ist kaum noch verkaufsfähig, selbst wenn es nachher noch tut. Insofern wird nicht in Stückzahlen getestet und damit relativiert sich die Automatisierung: Maschine sollte wohl nur Reproduzierbarkeit sicherstellen.

Gekauftes Gerät amortisiert für solche Labormessungen nur mühsam: warum baut ihr die Testschaltung nicht selber ?

Latchup ist Einspeisen von DC-Strom, vgl. Testschaltungen in Datenblättern von ICs. Vermutlich ein Schwung Reedrelais nützlich um sequentiell die Stromquelle an die Pins zu bekommen. ESD ist kniffeliger: schwache Hochspannungsquelle, passende Relais, Entladenetzwerk. Da ihr leitungsgebunden auf Pins wollt zumindest reproduzierbarer als die übliche ESD-Messung über Luft. Problem ist, dass Mikroprozessor der Testablauf steuert eventuell in solchen Anwendungen gern abstürzt. Da kann eine simple CD40xx Logikschaltung mit vielen Filter-Kerkos der weniger mühsame Ansatz sein.

Literatur kann ich bei Bedarf raussuchen/scannen.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Danke f=FCr die Antwort.

Das IC darf nat=FCrlich auf keinen Fall verkauft werden. Es ist bekannt, dass ein solches auch erst sp=E4ter oder 'schleichend' ausfallen kann.

Wie geschrieben, wollen wir Stichproben testen, aber selbst die Messung von f=FCnf St=FCck pro Batch wird schon relativ aufw=E4ndig, wenn f=FCr den ESD Test alle Pins gegeneinander und f=FCr den Latchup test auch fast alle Pins gepr=FCft werden sollen, das Ganze immer bei ein paar verschiedenen Spannungen. Nat=FCrlich ist auch die Reproduzierbarkeit wertvoll. Abgesehen davon l=E4sst sich ein solchesTestsystem besser auf verschiedene Chips umr=FCsten als eine handgestrickte Logikschaltung.

Tendiere also weiterhin eher zu einem Testsystem und bin dankbar f=FCr weitere Inputs!

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Tobias Zuercher

Latchup-Schaltung:

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Die MIL-STD1750 CPU ist allerdings mit 150mA etwas üppig ( kostete ehedem $700/100 Stück bzw. $4000/100 "S class" ).

Erst ab S.12 wird ESD behandelt, aber sonst recht nett:

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D.h. wer will warum diese Tests ? Will ein OEM-Kunde ( automotive usw. ) das die auf den Board eingelöteten ICs bestimmte Specs einhalten und hat er die samt Testprozedur definiert ? Umgekehrt hat der Hersteller der ASICs bestimmt auch Specs wie er sowas üblichweise testet und was die ICs wohl aushalten.

Wenn man die Maschine selber baut weiss man was sie tut und kann sie an beliebige Specs anpassen. Man baut aber nur das auf was man benötigt und damit bleibt der Aufwand niedrig. Fertige Systeme sind manchmal eierlegende Wollmilchschweine, weil sie für viele Kunden passen sollen. Oder sie sind schlicht Sonder- entwicklungen für einen Kunden die dann separat verkauft werden, letztlich sehr speziell sind und kaum passend. Wenn man weiss wies das Gerät technisch macht kann man vermeiden Schrott zu kaufen. Dann ist man aber praktisch ohnehin soweit, daß man die Kiste selber bauen kann.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Hallo,

den Latchup könntest Du evtl. mit einem Sourcemeter von z.B. Keithley durchführen. Da ist eine 4 Quadrantenquelle enthalten und es sind gleich komplette Messungen bzw. Bewertungen möglich. IMO solltest Du für ordenliche Überprüfungen schon solche Geräte verwenden, allein schon wegen der Reproduzierbarkeit. Das selbe gilt für ESD Untersuchungen, wo Du ordentliche ESD Generatoren mit definierten Modellen und Spannungen erzeugen kannst.

Klar kannst Du auch mit irgendetwas selbstgebautem "rumpritzeln", Du mußt Dir dann aber im Klaren sein daß das nicht mehr als eine Tendenz angibt aber niemals zuverlässige und wiederholbare Ergebnisse.

Aber eigentlich sollte Eure Firma schon soviel Geld berappen können um sich ein halbwegs ordentliches ESD Labor leisten zu können....

Gruß und HTH

Michael

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Michael Amann

Hallo Rafael,

Nicht so ganz. Ein Eigenbau muss z.B. kalibriert werden und das macht ein Fremdlabor meist nicht. Allein das ist ein grosser Kostenfaktor. Wenn es etwas von der Stange gibt, ist es (meist) sinnvoller, das auch einzusetzen. Muss ja nicht neu gekauft werden, solange es noch kalibrierbar ist.

Tobias, wende Dich mal an die einschlaegigen Testgeraetehersteller wie Teradyne:

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Die Web Site ist IMHO wie ueblich ziemlich verkorkst, aber mit deren Produkten war ich bisher zufrieden.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
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Joerg

Adapter für das IC muß Kunde wohl ohnehin selber bauen. Bei dem ESD-Test geht der deutlich in die Funktion ein.

D.h. entweder man schiebt das Problem komplett weg z.B. zum Hersteller des ASICs der sicher ohnehin solche Tests macht oder machen kann. Oder man baut das knowhow auf, baut selber was und führt Tests selber durch. Die Manager-Lieblingsvariante "Technik interessiert uns nicht, wir kaufen fertiges Gerät billig das tut" funktioniert bei nichttrivialen Problemen selten.

Man kann z.B. eine ESD-Pistole kaufen, schlachten, in den eigenen Aufbau integrieren. Das ist tatsächlich handelsübliches Teil. Aber fix&fertiges "Testsystem" ist wie vieles was für Fertigung benötigt wird eben nicht sonderlich handelsüblich. Dafür hat ja jede grösse Firma Abteilung Prüffeld, Prüfmittelbau. Der Latchup-Tester ist wirklich trivial für jemand der weiß was ein OP ist.

Er kann sich ja einen Katalog der Productronica vom letzten Jahr greifen ( bzw Electronica dieses Jahr ) und die einschlägig EMV-Verdächtigen in Europa/Schweiz durchtelefonieren: eventuell hat z.B. Schaffner schon solche Geräte für hiesige Halbleiterhersteller gebaut. Macht aber keine Werbung dafür, weil schlicht kein Markt existiert.

MfG JRD

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Rafael Deliano

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