ist es eigentlich möglich, dass Ladungsunterschiede zwischen Mainboard im PC und der Hardware, die man einbauen will, zu Zerstörung einer Komponente führen? Wenn ja: Wie kann man das verhindern? Erdungsarmband verwende ich normalerweise immer, wenn ich am PC hardwaremäßig etwas verändere. Ist sonst noch etwas zu beachten?
Heutige Komponenten sind recht robust, besonders fertig aufgebaut.
Dennoch schadet es nicht die klassischen Schutzmaßnahmen zu beachten:
Der Raum in dem solche Arbeiten gemacht werden hat keinen Bodenbelag der sich statisch aufläd bzw die Personen die drüber schlurfen sich aufladen läßt.
Umgekehrt trägt man auch keine entsprechende Kleidung oder Schuhe
Die Luftfeuchte sollte nicht besonders niedrig sein.
Erdungsarmband ist sicher eine gute Idee (gelegentlich mal nachmessen; die haben auch gern mal Kabelbruch)
Man fasst einmal in die ESD-Tüte hinein, bevor man das Teil herausholt, um ggf Aufladung abzuleiten
Man läßt das Teil nur langsam aus der Tüte gleiten wenn überhaupt nötig; besser anfassen und herausnehmen
Das Gerät in das man das Teil einbaut ist ebenso wie das Armband geerdet; man kann auch einfach an einem Masseteil anfassen, bevor man das neue Teil das Gerät berührt.
Sollte ein Teil mal nicht in einer ESD-Tüte angeliefert werden, ist besondere Vorsicht angebracht. "Hausmittelchen" sind z.B. das Hineinhauchen in die Tüte um über den entstehenden Feuchtigkeitsfilm eine Entladung zu erreichen.
Generell sollte man wissen, dass nicht nur die Hochspannung von der statischen Aufladung für die Bauteile gefährlich ist, sondern auch der Strom wenn sie sich entläd. Es nutzt also wenig, nur dafür zu sorgen, dass sich Statik entladen kann, wenn dies zu schnell geschieht. Deswegen haben die meisten Ableiteinrichtungen aus gutem Grund recht hohe Widerstände.
"Manuel Reimer" schrieb im Newsbeitrag news:44ca8bed$0$24902$ snipped-for-privacy@newsread4.arcor-online.net...
Wenn man sich besonders dumm anstellt (Pullover im Winter auf Kreppsolen): Ja.
Unnoetig, der menschliche Koerper wirkt genau so und ist billiger und immer vorhanden, man muss halt nur die Sachen in der passenden Reihenfolge anfassen: Erst die Tuete mit dem Board, dann ans Gehaeuse des PC stuetzen, dann Karte rausnehmen und einbauen.
Bei Netzwerken kann eine hohe Spannung ueber die Abschirmung uebertragen werden, die Gearete an denen man bastelt sollten also abgeklemmt sein.
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Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
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de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
Den z.B. Speicherriegel zuerst an seiner leitenden Verpackung anfassen, dann den Riegel rausnehmen, dann mit einer Hand das Gehäuse des PC anfassen, mit der anderen Hand das Teil reinstecken, zuerst die Hand vom Riegel nehmen, dann die vom Gehäuse.
Interessante Variante. Ich lassen den Rechner normalerweise mit dem Kaltgerätekabel angeschlossen um über PE eine Erdung zu erhalten. Ist das sinnvoll oder ist eher davon abzuraten?
Mein Netzwerk ist an einer zentralen Stelle am Potenzialausgleich angeklemmt. Ich werde trotzdem sicherheitshalber abklemmen.
Es ist durchaus sinnvoll, die Kabel am Gerät zu lassen. "Kabel trennen" ist eigentlich nur die traditionelle Sicherheitsvariante wenn man sonst riskiert einen Schlag zu bekommen. Das ist aber beim PC durch die gekapselten Netzteile nicht gegeben. Hier überwiegt der Vorteil, dass das Gerät mit Stecker sicher nicht aufgeladen sein kann.
Aber es bedeutet auch, dass Aufladungen anderer Teile sehr schnell abfliessen können. Hier ist das Ausnutzen des Hautwiderstands ein probates "Hausmittelchen". Um zu verstehen, wann Ströme fliessen und wann Blitze entstehen muß man sich einfach klar machen, dass auch statische Entladungen letztendlich einfach nur ein Stromkreis mit Kondensator sind.
"Manuel Reimer" schrieb im Newsbeitrag news:44cc7a19$0$24895$ snipped-for-privacy@newsread4.arcor-online.net...
Du musst nur Karte (und Mensch der Karte haelt) und Rechner auf gleichesd Potential bringen, ob das alles dann noch 'Erdpotential' hat ist egal.
Es gibt ein klitzekleines Risiko, das ueber Stoerungen und EInkopplungen in PE das Potential des PC verschoben wird, insofern ist es besser wenn er nicht angeschlossen ist beim rumwerkeln.
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Genau dieses Reiben über die Kunststoffoberfläche (Innenseite der Tüte) kann aber auch überhaupt erst die statische Aufladung erzeugen; und beim Verteilen der Ladung über das Teil können Ströme fliessen, die es zerstören.
Das sind also getrennte Dinge beim ESD-Schutz:
- Aufladung vermeiden durch Einsatz von Werkstoffen die eine Aufladung vermeiden
- vorhandene Aufladung definiert (also langsam) abfliessen lassen, um den Strom zu begrenzen
Was, wenn man selbigen nicht zur Hand hat? Bringt es etwas die ESD-Tüte zusammenzudrücken, so dass die Kontakte des RAM mit der Tüte "kurzgeschlossen" werden? Eventuelle Ladungen werden dann eben wieder über das ESD-Armband abgeleitet.
Mit den blanken Fingern möchte ich die Kontakte nur untern berühren, denn Korrosion ist sonst wohl vorprogrammiert.
Interessante Lösung. Werde ich mir für die Zukunft merken. Mal hoffen, dass ich den RAM bei meiner "einfach raus und rein in ESD-Tüte"-Aktion nicht zerstört habe. Alternativ könnte das Bauteil natürlich vom Versender schon zerstört worden sein, dann ich schließe jede Wette ab, dass dieser nicht in die Tüte gehaucht hat um beim "Eintüten" Aufladungen abzuleiten.
Emil 'nobs' Obermayr ( snipped-for-privacy@tigress.com) postete:
Es hat keinen Nutzen.
Nicht nur, es soll auch davor schützen, dass die Komponenten, die man einbaut, "einen Schlag bekommen". Das Board steht unter Spannung, solange die Netzspannung anliegt. Es merkt sich einfach besser, immer darauf zu achten, dass das Netzkabel gezogen ist, als bei verschiedenen Geräten einen evtl. vorhandenen, wirklich trennenden, Netzschalter zu suchen.
Das spielt keine Rolle, ist also kein Vorteil.
Auch unwichtig. Es geht allein um die Potentialdifferenz zwischen Rechner, Mensch und einzubauenden Modul.
also wenn das Teil in einer ESD-Tüte gelagert wurde, ist es recht unwahrscheinlich dass es überhaupt geladen ist
ESD-Schaum bekommt man eigentlich in jedem Elektronikladen; beim C als "Leit-Schaumstoff" in 200x300mm für knapp 3EUR
so nebenbei bemerkt: eine ESD-sinnvolle Verpackung ist keine Garantie für nicht-geschädigte Teile; wenn die beim Verpacken "mißhandelt" werden, nutzt auch hinterher keine professionelle Verpackung mehr
Natürliche Selektion als direkte Folge von Dummheit? das wäre zu schön um wahr zu sein :)
Aber wir leben in Zeiten wo man Schmerzensgeld bekommt wenn man sich heissen Kaffee über die Hose schüttet, wenn auf der Tasse nicht drauf steht dass der Kaffee heiss ist; in einer gerechten Welt bekämen solche Leute bestenfalls noch einen Job als Dorftrottel.
Man müsste wirklich sicher sein, dass echt netzgetrennt ausgeschaltet ist. Sonst weiss man nie, wo welche stand- by-Spannungen auch bei "ausgeschaltetem" Rechner noch rumsau(s)en.
Solange es nicht direkt auf Metall fällt... Definiv schlimm ist nicht-antistatischer Schaumstoff. Ich erschreck jedesmal, wenn ich Ersatz-Blitzlampen aus der Schaumstoffverpackung nehme und die Dinger blitzen gut sichtbar auf.
Ein PC-Netzteil mit echtem Schalter hilft hier. Wenn der auf '0' steht ist es wirklich aus. Schon aus anderen Gruenden wuerde ich nie ein anderes kaufen.
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