Erhaltung der Masse

Am 30.12.2023 um 09:07 schrieb Thomas Heger:

Einstein hat im Jahr 1905 vier weltenwendende Arbeiten veröffentlicht, von denen eine ihm einen Nobelpreis in Physik eingebracht hat.

Eine weitere dieser Arbeiten ist als 'spezielle Relativitätstheorie' bekann und wurde unter dem Titel 'Zur Elektrodynamik bewegter Körper' veröffentlich im Journal 'Annalen der Physik'.

Für besagtes Journal hat Einstein außer diesen vier doch recht schwergewichtigen Arbeiten noch 20 'reviews' verfaßt.

Ich halte dies Schreibpensum aber für physikalisch nicht bewältigbar in einer Zeit, wo es keine Computer und kein Internet gab und alles mit der Hand geschreiben werden mußte.

Dazu käme noch die intellektuelle Herausforderung, vier verschiedene Themen der theoretischen Physik in einem einzigen Jahr um Texte zu bereichern, welche die Grundlagen der Physik neu definiert hatten.

Das alles, wie gesagt, neben der Arbeit, welche zu der Zeit (1905) üblicherweise an sechs Tage zu je sechs Stunden zu leisten war.

Außerdem muß man noch den Arbeitsweg berücksichtigen, welcher idR zu Fuß zurückzulegen war (sofern man kein Pferd besaß).

Also käme ich auf insgesamt vielleich zweihundert Stunden Freizeit in diesem Jahr, wenn man sich beeilt beim nach Hause gehen und dort überhaupt nichts anderes tut als schreiben.

Davon nehmen wir mal zehn Stunden für ein 'review' (was recht knapp bemessen ist) und dies mal zwanzig. Dann bliebe für die Sensationsarbeiten, ähm, huch.... garnichts! ... über.

TH

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Thomas Heger
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Thomas Heger schrieb:

Eben gerade deswegen. Der Büro-PC ist der grösste Zeitfresser in der Forschung.

Diese intellektuellen Fähigkeiten fehlen dir halt. Das ist normal für 99% der Menschheit. Normal ist es auch, das einfach hinzunehmen und nicht auf die Idee zu kommen, Einsteins Arbeiten zu "korrigieren", insbesondere Übersetzungen, die er nicht selber vorgenommen hat.

Niemand kam da zu Pferd zur Arbeit. Kurz nach der Jahrhundertwende gab es in Bern u.a. ein Pressluft-Tram, ein Dampf-Tram und ein elektro-Tram-Verkehrssystem. Zu Fuss zu gehen ist durchaus normal, die Distanzen sind nicht so gross. Bern ist nach internationalem Massstab eine Kleinstadt. Speichergasse/Genfergasse ist in der Nähe des Bahnhofs.

Nicht alle verplempern ihre totale Freizeit mit dem Verfassen völlig abwegiger und unproduktiver Beiträge im Usenet.

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Rolf Bombach

Falk Dµebbert schrieb:

Besten Dank für die Recherche.

Ich finde es faszinierend, wie es gewisse Leute treffsicher schaffen, die jeweils dubioseste Quelle zu finden.

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Rolf Bombach

Ich verstehe sowieso nicht, wie ein deutscher Muttersprachler auf so eine abwegige Idee kommt, wenn das Original so gut verfügbar ist. Und wenn schon gibt es auch gute Übersetzungen. Die verwendeten Begriffe und Definitionen sind etwas anders als ich sie Jahrzehnte später gelernt habe und die Argumentation vorrelativistisch, also anders als später gelehrt. Aber grundsätzlich ist der Text sehr klar und sehr gut verständlich, vor allem, wenn man vorher weiß, was am Ende herauskommt.

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Axel Berger

Ich hatte die Anmerkungen zur SRT auf Englisch begonnen, weil das zuerst eine Art Streitgespräch mit dem regular 'Dono' im sci.physics.relativity Forum gewesen ist.

Da gab es erst rel. wenige Anmerkungen. Das Format mit den Anmerkungen zur Englischen Version der pdf Datei hatte ich benutzt, um die Argumente von mir irgendwie bündeln zu können (Deutsch können da nur sehr wenige).

Das hatte ich dann aber idT eingedeutscht und die Deutsche Version kommentiert und das Ganze hier zur Diskussion gestellt.

Das war allerdings ein kompletter Fehlschlag, weswegen ich wieder zurück zum Englischen gewechselt bin und derzeit auch nicht vorhabe, eine Version auf Deutsch zu erstellen.

Außerdem habe ich das Ziel verändert und die Anmerkungen als sowas wie eine Selbstlernmethode entdeckt.

Das funktioniert übrigens ziemlich gut und ich kann das Verfahren nur empfehlen.

TH

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Thomas Heger

Am Mittwoch000020, 20.12.2023 um 12:54 schrieb Dieter Heidorn:

Ich hatte überhaupt nicht vor die Relativitätstheorie zu widerlegen.

Mein Ansatz war ein ganz anderer.

Ich hatte mich mit einem 'regular' des sci.physics.relativity Forums gestritten und behauptet, dass der Text von Einstein ('Zur Elektrodynamik bewegter Körper') voller Fehler stecken würde.

Dieser hatte mich daraufhin beschimpft und 'Nazi' und ähnliches genannt.

Aber Einsteins Text ist NICHT die Relativitätstheorie, sondern ein bestimmter Text, den ein gewisser Albert Einstein geschrieben hat.

Diesen Text habe ich daher auf Fehler untersucht, diese angestrichen und in die Anmerkungen dazu geschrieben, was mir daran nicht gefallen hat.

Dabei hatte ich folgendes Szenarium gewählt:

ich habe den Text behandelt wie ein Professor die Hausarbeit eines Studenten korrigieren würde, wobei Einstein der Student war und der Text seine Hausarbeit.

In 'meiner' Rolle als (hypothetischer) Professor bin ich dann den Text durchgegangen und habe den 'korrigiert', indem ich die darin befindlichen (vermeintlichen) Fehler angestrichen und kommentiert habe.

Ob Einstein dabei irgendwas im Sinn gehabt hatte oder irgendwo doch etwas richtiges gemeint hatte, das hat mich dabei überhaupt nicht interessiert.

Statt dessen bin ich nach üblichen Kriteriien für wissenschaftliche Hausarbeiten vorgegangen und habe den Text 'solitär', also nur exakt so, wie er geschrieben stand (in der Englischen Übersetzung) bewertet.

Das ist zugegebenermaßen etwas unfähr, aber nicht vollkommen, da ein wissenschaftlicher Text zumindest als Hausarbeit eines Studenten durchkommen müßte, was aber bei Einsteins Text nicht der Fall wäre.

Im übrigen fand ich das Prozedere recht lehrreich und würde meine Methode durchaus als Selbstlern-Methode empfehlen.

Jedenfalls bin ich Wort für Wort, Absatz für Absatz und Symbol für Symbol durchgegangen und habe versucht, absolut jede vorhandene Unstimmigkeit aufzufinden und zu kommentieren.

Da ich dabei 'kontextlos' vorgegangen bin, war mir auch egal, was Einstein sonst so gesagt oder geschrieben hat und auch, was er eigentlich gemeint hatte.

Es zählt nur der Text an sich und was der enthielt und ansonsten übliche Standardphysik, wobei die für Hausarbeiten üblichen formalen Kriterien erwartet wurden.

Auch das ist natürlich unfair, da es sich ja um einen Artikel aus einem wissenschaftlichen Magazin gehandelt hat.

Aber so bin ich vorgegangen.

Das hat alles unglaublich lange gedauert und ich habe viele einzelne Punkte noch langwierig diskutiert (u.a. hier) und dann meine Korrekturen ggf. angepasst.

Dann habe ich meine Anmerkungen auch mehrmals komplett neu geschrieben und jeweils deren Sprache, Stil, Prägnanz und Stimmigkeit der Argumente verbessert.

So bin ich dann am Ende auf mehr als vierhundert Anmerkungen gekommen.

An der derzeitigen Fassung wird auch kaum noch inhaltliche Kritik geübt (was mir aber eigentlich recht wäre) sondern nur Kritik in der Form, dass ich nicht befugt wäre Einstein zu kritisieren.

Hier allerdings widerspreche ich, da die Kritik einer wissenschaftlichen Arbeit jedermann gestattet ist und jedwede Kritik inhaltlich zurückgewiesen werden muss, wenn man eine Theorie retten möchte.

TH

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Thomas Heger

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