Berechnung v. Kaskaden (Spannungsverdoppler)?

Hallo!

Ich möchte für eine Taschenlampe eine Kaskadenstufe mit variabler Frequenz/Tastverhältnis bauen. Nun kennt man ja die Spannungsabfälle und die zu erwartende Spannung in Leerlauf ... Wenn ich aber Strom ziehe, bricht die Spannung zusammen. Kennt Ihr eine Formel (muß nichts genaues sein), nach der ich die benötigte Frequenz, Kapazität, Transistor, ... berechnen kann (vielleicht Faustformel wie "1000uF pro Ampere")?

Auch Links zu Grundlagen wären interessant.

Schaltregler interessieren micht nicht, ich will das Wissen selbst diskret umsetzen!

cu

Stef@n

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Stefan Schulte
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Stefan Schulte schrieb im Beitrag ...

Wozu soll das sinnvoll sein ?

Sicher. Umwandlungseffizienz pro Stufe bloss 50%.

Die Faustformel muss schon die Frequenz enthalten.

Du brauchst ein ENERGIE auf Verbraucherseite. Diese Energie (in Joule) muss pro Impuls zugefuehrt werden. Pro Stufe brauchst du die doppelte Energie, weil 50% verpuffen. Ein Spannungsverdoppler zieht (neben den Verlusten der beiden Dioden) also die 4-fache Leistung, die an deine Lampe geht. Das ist fuer Batteriebetrieb so ziemlich das uebelste was dir passieren kann.

Merke: Eine Spannungsverdopplerkaskade ist fuer Batteriebetrieb die schlechteste aller Loesungen. Eine Spannungsverdopplerkaskade ist NICHT dasselbe wie ein Schaltregler, der zwar dasselbe (und viel mehr) kann, aber dabei hocheffizient sein kann. Ein Spannungsverdoppler verwendet Kondensatoren, ein Schaltregler eine Spule. Es ist NICHT so das jeder Schaltregler ein IC sein muss, es geht auhc mit einem einzelnen Transistor, aber ICs machen das Leben einfacher, weil sie Kurzschlusschutz, Reglung, Soft-Start, Pulsbreitenbegrenzung, Verhindern der Saettigung der Spule, bereits entahlten. Diese Schutzmassnahmen wuerden viele einzelne Transistoren erfordern.

Siehe de.sci.electronics FAQ:

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suche "Paradoxon" und Kapitel Schaltregler und vor allem Kapitel LEDs (wegen der Taschenlampe, ich ahne es ja schon).

google Villard-Schaltung

Ach.

Welches Wissen ?

Fuer Taschenlampen sind Schaltregler die einzig sinnvolle Wahl. Und damit es effizient wird und die Spule klein wird, sind ICs hier besonders sinnvoll.

Du solltest (um)lernen.

--
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MaWin

Hallo Stefan,

Genau das ist eben so: Wenn Du eine höhere *Spannung* brauchst oder auch mal einfach eine negative oder so, dann ist das mit den Dioden und Kapazitäten schon gut, da schlagen die bis einige mA jeden Schaltregler. Das mit den 50 % Verlust / Stufe, was MaWin schrieb ist allerdings müll. Das gilt nur dann, wenn mit jedem Zyklus die Kondensatoren ganz leer werden. Idealserweise betreibt man die Teile nahe am Leerlauf, d.H. die Kondensatoren bleiben immer fast ganz voll geladen. Und dann fließt eben auch fast kein Primärstrom. In dem Bereich fällt der Wirkungsgrad der induktiven Schaltregler nahe 0 zurück.

Willst Du aber *Strom* ziehen, sagen wir mal deutlich zweistellige mA, dann lohnt sich meist bereits ein Schaltregler. Dazwischen liegt ein Graubereich, der aber meist nicht mit Dioden sondern mit MOS-Schaltern läuft. Auch da gibt es einige fertige ICs, jeder der RS232 verbaut hat kennt diese Anwendung. Da kommt kein Mensch auf die Idee, dafür nen induktiven Schaltregler aufzuziehen und dennoch kann man da schon ganz ordentlich Strom ziehen (gut einstellig mA). Ich hab auch schon Appnotes gesehen, wo weisse LEDs mit kapazitiven Spannungsmultiplikatoren versorgt wurden, mit Wirkungsgraden, da werden manche Schaltreger blass vor Neid und deutlich weniger EMV-Stress. Das ist dann aber nur im IC machbar, da Dir zu Fuß schon die passenden Schalter fehlen.

Formeln hab ich aber auch keine da.

Martin

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Martin Schönegg

Martin Schönegg schrieb im Beitrag ...

Nein, es gilt fuer die uebertragene Leistung. Dazu muessen die Kondensatoren nicht vollstaendig entladen werden, auch wenn sie nur 1% entladen werden (weil sie zum Ubertragen der hundertfachen Energie ausreichen wuerden) gehen von dem 1% halt

50% verloren.
--
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MaWin

Hi MaWin,

dann schau mal in das Datenblatt vom Linear LTC 3200 rein und sag mir Deine Meinung zu den 80 % Wirkungsgrad. Da bin ich mal wirklich gespannt drauf.

Martin

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Martin Schönegg

Hallo!

Autsch - ich wollte nur nach Tips fragen, und keinen "Streit" provozieren :-)

Gut, ich werde mir dann doch mal die Schaltregler zu Gemüte führen - aber nicht ohne mir das Funktionsprinzip zu verinnerlichen ;-)

Fällt Euch auf Anhieb ein günstiger Baustein für 6V Eingang und 8-10V Ausgang ein? (I out bis 1A)

Werde mich mal bei Reichelt umschauen

"Martin Schönegg" schrieb im Newsbeitrag news:bvvt79$fmr$ snipped-for-privacy@online.de... | > > Das mit den 50 % Verlust / Stufe, was MaWin schrieb ist allerdings müll | >

| > Nein, es gilt fuer die uebertragene Leistung. | > Dazu muessen die Kondensatoren nicht vollstaendig entladen werden, | > auch wenn sie nur 1% entladen werden (weil sie zum Ubertragen der | > hundertfachen Energie ausreichen wuerden) gehen von dem 1% halt | > 50% verloren. | | Hi MaWin, | | dann schau mal in das Datenblatt vom Linear LTC 3200 rein und sag mir Deine | Meinung zu den 80 % Wirkungsgrad. Da bin ich mal wirklich gespannt drauf. | | Martin |

Viel Dank für die Aufklärung,

cu

Stef@n

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Stefan Schulte

:-) Wir "streiten" uns doch nicht, wir tauschen nur unsere Meinungen aus ;-)

Martin

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Martin Schönegg

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