Auslegung Impulstrafo

Hallo!

Ich wollte mir einen Impulstransformator *) bauen, stehe aber völlig auf dem Schlauch bzgl. Auslegung. Vor Jahrzenten hatte ich mal eine Anleitung wie man sowas zu Fuß auslegt (und auch erfolgreich benutzt). Nur, mir will nicht einfallen wo. RIM-Katalog? Den hätte ich sowieso nicht mehr. Bürklin? Da steht aktuell nichts hilfreiches drinnen. Also hab ich mal bei EPCOS nachgesehen und deren Ferrit-Designer runtergeladen. Damit komme ich überhaupt nicht klar. Ja, liegt an mir.

Entscheidend ist, dass die Kerne auch real erhältlich sind (Bürklin, Amidon, ..).

Also, hat jemand eine Anleitung parat wie ich das händisch lösen kann? Auswahl Kerngröße, Ferritmaterial (N27?), ...

*) Konkret geht es um eine Zündspule (für einen Modellmotor). Primärseitig ca. 10V/1A, sekundärseitig 5..10kV. Auf Verzerrungen und Wirkungsgrad ist kein sonderlicher Wert zu legen. Mir ist klar, dass es Zündspulen fertig gibt, entweder für Blitzröhren (die dann primärseitig 300V brauchen) oder bei Bosch (die dann aber einfach viel zu groß sind). Mir ist auch klar, dass die 10kV mir Probleme mit der Isolation bereiten werden. Darum dachte ich auch an einen Ferritstab oder entsprechene Isolierlagen bei Schalenkernen/E-Kernen.

TIA, Nick

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Nick Mueller
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Nick Mueller schrieb:

Sind die wirklich alle zu gross. AFAIK gibt es in Kettensägen und dergleichen wirklich recht winzige Spulen.

--
mfg Rolf Bombach
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Rolf_Bombach

Die arbeiten wohl meistens mit Schwunglicht-Magnetzündanlagen ("Motoplat") und mit mir unbekannter primärseitiger Spannung. Im Falle Kettensäge entfällt allerdings die Funktion "Licht". :-)

Nick

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Nick Mueller

"Nick Mueller" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@yadro.de...

Nein, liegt nicht an dir.

Falsche Kennwerte. Du brauchst die Energie fuer den Zuendfunken in milliJoule. Und ein wesentlicher Teil der im Kern gespeicherten Energie geht ins Aufladen der Wicklungskapazitaet. Primaer liegen dann bei sekundär 10kV eher 800V an, soviel zum Windungsverhaeltnis. Also ein iterativer Prozess. Bosch hat ihn iteriert. Such dir eine fertige, passende Zuendspule. Die ist dann auch ausreichend isoliert, denn wenn an der Zuendkerze kein Zuendfunke entsteht, soll die Energie nicht die Isolierung durchlagen, sondern komplett von der Wicklungskapazitaet aufgefangen werden und primaer genubbert.

--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
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MaWin

Gut. Es sollen 0,05 Joule sein.

Huch! Gut zu wissen. Macht weniger Arbeit beim Wickeln. aber die 1:12,5 scheinen sehr wenig. Muss ich interativ und primärseitig messen. Zumindest ist *der* Weg klar.

Gruß, Nick

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Nick Mueller

Nick Mueller schrieb:

Und welche maximale Zündfrequenz? Welche Versorgungsspannung?

Kommt auch auf das Verdichtungsverhältnis an, und primär macht man ehr bei 350V schluss.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Hallo Nick,

bist Du sicher, dass Du es mit einer 'klassischen' Zündspule machen willst? Ein ehemaliger Kollege von mir (jetzt Rentner) vertreibt Zündungen für Modellmotore, da hat sich eine Thyristor-Kondensator-Zündung am Besten bewährt. Die 300V zu erzeugen ist kein Problem und man kann dann die großen Zündspulen für Blitzröhren verwenden. Damit kann man durchaus Motore bis 40ccm laufen lassen, der Vorteil ist das sehr geringe Gewicht einer solchen Anlage.

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Gruß Ralf

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Ralf Haboldt

Zündfrequenz maximal 200Hz als Hausnummer. Wobei ich später versuchen möchte, ob Mehrfachfunken eine Verbesserung beim Starten bringen.

Spannung 10..12V

Beim Anschauen einiger Bastel-Transistorzündungen fand ich z.B. einen TIP42C. Der hat ein VCEO von maximal 100V. Das passt ja nicht so recht.

Nick

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Nick Mueller

Die Zündanlage kenne ich (vom Papier). Ich hab eine etwas andere Idee und Teil davon ist eine "normale" Zündspule. Ich kann mir natürlich eine fertige Zündspule kaufen -auch kleine speziell für den Zweck- nur, ich würde das halt gerne selbst machen, probieren und kapieren. Auch wenn sich der Zeitaufwand nicht lohnt.

Nick

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Nick Mueller

Und so sprach Nick Mueller:

Gugg, ob auf einem Schrottplatz in deiner Nähe ein Trabbi oder Wartburg rumliegt. Die haben 12V (ganz alte 6V) Einzelzünspulen vom Format einer RedBull-Dose. Zum experimentieren sollten die reichen. Zum Ausbauen braucht man nur nen Schraubendreher und ne Kombizange...

Vom Warti die Spule müsste auf jeden Fall bis 100 Zündfunken pro Sekunde bringen... (2-Takter bei 6000U/min)...

Und vom anklemmen her sind die echt simpel: 12V(6V) an beide Klemmen, Masse ans Gehäuse und wenn man die 12V von der einen Klemme trennt ->

ZAPP! aus dem Zündkabelanschluss (Vorsicht mit die Finger ;-) )

Roland

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Roland Ertelt

"Dieter Wiedmann" schrieb im Newsbeitrag news:46adcde2$0$3832$ snipped-for-privacy@newsspool4.arcor-online.net...

Sekundaer fliegt der Zuendfunke ja auch bei 4.5 bis 6.5 kV, die 10kV sind ja der Fall, daß es nicht zuendet.

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MaWin

Ich denke, die Frage nach der Energie hat mich auf den richtigen Weg gebracht:

Emag = 1/2 LI^2. Damit hab ich die benötigte Induktivität. Damit eine Spule wickeln und sekundärseitig mal mit 1:15 versuchen und primärseitig die Induktionsspannung messen und so auf die sekundärseitige Spannung rückschließen (mit Verlusten).

Richtig?

Gruß, Nick

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Nick Mueller

"Nick Mueller" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@yadro.de...

Theoretisch geht die Induktionsspannung beliebig hoch, so lange sekundaer nichts angeschlossen ist. Praktisch geht die Energie in die Windungskapazitaet und laedt die auf. Die Spitzenspannung sollte unter der Durchschlagspannung liegen, aber weit hoeher als fuer den Zuendfunken benoetigt (damit ein Grossteil der Energie in den Zuendfunken geht und nicht in der Wicklungskapazitaet stecken bleibt). Damit man das besser in den Griff bekommt, begrenzt man primaer per Snubber (350V Z-Diode an Basis von 400V Transistor), dann muss man sekundaer nicht so doll isolieren bzw. kann die Kapazitaet und damit die Verluste moeglichst minimieren.

Ohne Vakuumverguss wurde ich das allerdings nicht nachbauen wollen.

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MaWin

Ich mache sowas gerade fuer ein (nicht Modell-)Auto, da sieht die Endstufe im Moment wie folgt aus:

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Der Transistor hat nominal 600V und ist fuer eine Bosch 0 221 122 349 Spule vorgesehen.

Mit der Rueckkopplung vom Kollektor (+ ggf. Kondensator an CE) koennte man die Spannung Uce sicher auch auf 100V begrenzen, die Spule muesste halt dafuer ausgelegt sein. Es bringt ja nichts wenn der Transisor ueberlebt die Sache aber nicht funktioniert.

Micha

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Michael Baeuerle

OK

Daher die Idee einen Ferritstab zu nehmen. So kommen nicht zwei Lagen übereinander (wenn die Windungszahl klein ist) und man könnte sogar auf Abstand wickeln um noch etwas Isolationsstrecke zu bekommen und die Kapazität klein zu halten. Nur um das zu wissen, müsste ich jetzt in der Lage sein, das duchzurechnen. Womit ich wieder am Anfang wäre (Berechnung und Kernmaterial/Kernwerte).

Welche Isolationsspannung hat denn eigentlich lackisolierter Cu-Draht? Ich konnte nichts finden.

Vakuumverguss könnte ich machen. Oder doch lieber Heißkleber? :-)

Gruß, Nick

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Nick Mueller

"Nick Mueller" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@yadro.de...

Sie ist nicht klein.

Schon gar nicht so klein.

Einfachisolierter: Keine garantierte, daher nur zur Isolation nebeneinanderliegender Windungen geeignet. Dreifachisolierter "triple insulated enameled wire":

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1000V (bei Nenntemperatur) natuerlich nur wenn er perfekt gewickelt wurde und dabei nicht durch gegeneinander Rutschen von Windungen unter Zug beschaedigt worden ist.

Ambitioniert bis du ja....

Sicher nicht.

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MaWin

Das hilft auch! C1 sollte sein? Anzupassen an die Zündspule?

Den Teil um IC1B verstehe ich nicht so recht (nebst "Limit"-Ausgang). Die misst den Strom durch die Zündspule (Überschreitung Schwellwert). Und was wird dann mit dem "Limit"-Signal gemacht? Kann wohl für mich entfallen.

Gruß, Nick

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Nick Mueller

Nicht bestueckt.

Mit C1 kann man ggf. die Gatesteuerung via IC1A langsamer machen. Habe ich halt mal vorgesehen, vielleicht braucht man ihn mal fuer einen anderen Transistor oder wegen EMV.

LIMIT signalisiert dem Steuergeraet, dass die Spule ueberladen wurde. Es sollte dann die Ladezeit entsprechend reduzieren oder die Notbremse ziehen.

Ob man sowas will/braucht haengt vom Steuergeraet und von der Spule ab. Meine Spule haelt z.B. die Batteriespannung nicht dauerhaft aus und es fliessen bei Ueberladung Stroeme die den Transistor in der Endstufe killen. Mein Steuergeraet verwendet je nach Batteriespannung variable Ladezeiten, da kann schon mal was schiefgehen. Ich habe mit R14 momentan

8A eingestellt (das entspricht bei meiner Spule ca. 3ms Ladezeit).

Micha

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Michael Baeuerle

Ah! Das gefällt mir dann doch! :-)

Gruß, Nick

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Nick Mueller

Nick Mueller schrieb:

Nicht direkt, du musst die Energie ja auch während des Schließwinkels in die Spule reinbekommen, also L=(U*t)^2/2E. Wegen des großen nötigen Streufeldes wirds aber nötig einiges mehr Energie rein zu laden als man entnehmen will. Als Kern empfiehlt sich ein Eisenpulverstabkern oder ein Stabpaket aus Trafoblechen. Ein Ferritkern würde dir sicher zu groß werden. Dass du auf mögliche Sättigung des Kerns achten musst dürfte klar sein.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

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