Analoge Multiplikation mit 1..-1

Moin!

Ich habe da gerade irgendwo eine Denkblockade, vielleicht könnt ihr mir helfen. Ich möchte ein Signal (niederohmig, -5..+5V, < 50kHz) mit einer manuell einstellbaren Konstante multiplizieren. 1..0 ist ja ziemlich einfach, da nehm ich ein Poti (der Ausgang ist beliebig hochohmig). Nur muss ich leider mit 1..-1 multiplizieren. Und das langt ja nicht, das untere Ende vom Poti an -5V zu legen. Kann mir da jemand weiterhelfen?

fragt Jens

Reply to
Jens Carstens
Loading thread data ...

Hallo Jens,

Opamp als 1:1 Inverter dahinter, oberes Ende des Potis an den bisherigen Punkt, unteres Ende anstatt an Masse nun an den Ausgang des invertierenden Opamps, am Schleifer wie gehabt das Signal abnehmen. Bingo.

Bedenke aber, dass Potis, besonders die aus der unteren Schublade, nicht sehr linear sind. Da weiss man nicht genau, wo die elektrische Mitte ist. Es gibt auch Potis, wo ein fester Mittenanzapf herausgefuehrt ist. Aber das sind i.d.R. teure Exoten.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
Reply to
Joerg

"Jens Carstens" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@4ax.com...

Hallo Jens,

Was du brauchst, ist ein bipolares Koeffizientenglied. Damit kannst du ein Signal im Bereich +/-n multiplizieren. Das ist z. B. im Tietze-Schenk beschrieben. Wie Jörg schon schrieb, ist die Mittelstellung bei Potentiometern nicht so genau, evtl. musst du einen Schalter einsetzen, wenn es darauf ankommt.

Gruß, Alexander

Reply to
Alexander Dörr

Moin Jörg!

Joerg schrieb:

*Patsch* - Da hätte ich auch selbst drauf kommen können, Denkblockade war wohl schon richtig :-) Vielen Dank für den Tip!

Tut für die Anwendung nicht Not, das wird nur per Hand und Auge eingestellt, irgendwo wird der Mittelpunkt schon sein. Und preiswerter als ein richtiger Vierquadrantenmultiplizierer wird das allemal.

Also vielen Dank nochmal sagt Jens

Reply to
Jens Carstens

Hallo Alexander,

Alexander Dörr schrieb:

Das ist ja (trotz des Namens...) auch ganz einfach, kommt man aber nicht so leicht drauf, wie auf Jörgs Vorschlag (es sei denn, man hat gerade ne Denkblockade...). Es gibt dazu übrigens erstaunlich wenige (18) Fundstellen im Internet, scheint nicht eine der gängigsten Schaltungen zu sein.

Kommt es nicht...

Und jetzt stehe ich wieder vor dem Problem, mich entscheiden zu müssen und über die Vor- und Nachteile nachzugrübeln ;-) Ich denke, ich werde das bipolare Koeffizientenglied nehmen, hat genau so viele Bauteile, dafür ist der Ausgang aber gleich schön entkoppelt.

Gruss und Dank auch an dich, Jens

Reply to
Jens Carstens

Moin!

Dafür hat das Koeffizientenglied den Vorteil, daß der Ausgang gleich gepuffert ist... Spart unter Umständen einen Opamp.

Gruß, Michael.

Reply to
Michael Eggert

Viele DACs mit externer Referenz lassen sich auch als analoge Multiplizierer mit digital einstellbaren Koeffizienten verwenden.

--
Uwe Bonnes                bon@elektron.ikp.physik.tu-darmstadt.de

Institut fuer Kernphysik  Schlossgartenstrasse 9  64289 Darmstadt
--------- Tel. 06151 162516 -------- Fax. 06151 164321 ----------
Reply to
Uwe Bonnes

Moin Uwe,

Uwe Bonnes schrieb:

Aber bei vollen 4 Quadranten wirds da schon eng mit der Auswahl. In meinem speziellen Fall kommt aber dazu, dass ich, wenn ich einen DAC hätte, schon vorher digital multiplizieren könnte. Die Koeffizienten (es sind zu alledem auch noch 6 Stück gefordert) könnte man dann über Drehgeber oder Taster einstellen und sogar auf einem LC-Display darstellen oder das ganze von einem komfortablen Java-Programm mit GUI steuern... Aber meine Schaltung soll diesmal ganz analog werden. Drei Analogmultiplizierer sind auch schon drin, die Kosten aber richtig teuer, deswegen suchte ich nach einer einfachen Lösung, und da haben Jörg und Alexander mir schon wirklich gute Hinweise gegeben. Nächstes mal wird's dann wieder was digitales :-)

Viele Grüsse, Jens

Reply to
Jens Carstens

Hallo Michael,

Michael Eggert schrieb:

Das war es, was ich mit 'entkoppelt' meinte, habe mich da wohl nicht ganz klar ausgedrückt. In meinem Fall kann ich den folgenden Summierer niederohmiger und somit störunempfindlicher machen und nebenbei auch noch eine gegenseitige Beeinflussung der Koeffizienten minimieren.

Was mich allerdings etwas erstaunt hat, war, dass mir diese Schaltung völlig unbekannt war, nur schwer zu ergooglen ist und auch englischsprachige Quellen auf den Tietzte-Schenk verweisen... Nunja, für mich ein Grund, mir selbigen zum Geburtstag zu wünschen, nachdem mein alter (Bj.1982 oder so) seit einigen Jahren unauffindbar verschollen ist.

Dito, Jens

Reply to
Jens Carstens

Zählt der AD633 schon zu "richtig teuer"?

Da Du mehrere Produkte bildest, kommt der vierfach-Baustein MLT04 pro Kanal ein Stück günstiger.

------

--
Kai-Martin Knaak
http://lilalaser.de/blog
Reply to
Kai-Martin Knaak

Hallo Kai-Martin,

Absolutamente: >$3/Stueck, autsch. Ist aber ein schoener Chip.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
Reply to
Joerg

Moin Kai-Martin!

Kai-Martin Knaak schrieb:

Und ACHTUNG, jetzt kommt der Brüller des Tages:

*** Den gibt es aber nicht bei Reichelt! ***

Der AD633 kostet z.Zt. bei Angelika 9.35 im DIP und 8.25 im SO8, aber das interessiert mich garnicht, weil ich noch drei Stück davon in meiner Bastelkiste habe. Die habe ich irgendwann mal mitbestellt, um die Transportkosten zu mindern, war mir doch ohnehin klar, dass ich mal irgendwann was mit Analogmultiplizierern bauen wollte. Da kosteten die noch sowas um 15 Euro rum. Es gelang mir damals durch eine Gross- und Sammelbestellung die Transportkosten auf unter 5% des Warenwertes zu drücken. Und erspart mir heute das lästige Nachdenken darüber, ob ich da noch mehr Analogmultiplizierer in die Schaltung einbauen will. Die Antwort ist: Nein. Aber ich hab da noch ganze Moosgummimatten voller LM324 rumliegen, und die müssen auch mal irgendwann weg. Die Lösung meines Problems ist mir hierzugrupp ja schon mit Hilfe von Jörg und Alexander gelungen, denen ich an dieser Stelle noch einmal danken möchte!

Viele Grüsse, Jens

Reply to
Jens Carstens

ElectronDepot website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here. All logos and trade names are the property of their respective owners.