AC128: Basis an Gehäuse???

Ich beobachte ein seltsames Phänomen: In einem Videorekorder Philips N1512 funktioniert der Löschoszillator nicht, die Sicherung fliegt raus. Fehler gefunden: AC128/01 hat Kurzschluss zwischen Basis und Gehäuse, welches auf Masse geschraubt ist.

Kann passieren, dachte ich. Aber jetzt habe ich einen Philips N1501 vor mir, mit genau dem gleichen Problem.

Ist das ein häufiger Fehler bei diesen Germanium-Transistoren?

Und wieso verbaute Philips im Löschoszillator einen Germaniumtransistor, während der ganze Rest des Geräts mit Siliziumtransistoren bestückt ist? Nostalgie? Eine bewährte, alte Schaltung? Oder gibt es einen tieferen Sinn für diese Bauteilewahl?

Stefan

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Stefan Heimers
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Stefan Heimers
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Hallo Stefan,

Hatte ich noch nie. Allerdings sind die meisten meiner gesammelten Germanen im Glasgehaeuse, bis auf die klitzekleinen fuer Hoergeraete.

Weiss ich nicht, koennte mir aber zwei Gruende vorstellen:

a. Sind langsamer, gibt weniger Oberwellen und damit weniger blaue Augen bei EMV Zulassungen.

b. Controller hat gesagt, dass noch zigtausend an Lager sind, die finanzielles Magendruecken verursachen und die demzufolge noch aufzubrauchen seien.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Hallo Joerg,

Danke für die Antwort. Guter Hinweis, da muss ich wohl aufpassen, ob ich mir Störungen einhandle, wenn ich einen Si-Transistor als Ersatz nehme. Funktionieren tut's.

Da müssten die Reservern riesig gewesen sein, wenn sie die von 1973 bis ca.

1976 aufgebraucht haben. Erst im N1700 sitzt dann ein Si-Transistor im Löschoszillator.

Stefan

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Stefan Heimers
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Stefan Heimers

"Stefan Heimers" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@news1-rz-ap.ethz.ch...

Ein heiler AC128 hat das nicht, wenn aber Erschuetterungen das Innenleben verbiegen, ist das der logische Fehler.

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MaWin

Stefan Heimers schrieb:

Das ist normal bei Ge-Spitzentransistoren. Man nimmt einen Ge-Kristall, hält oben zwei dünne Golddrähte dran und jagt einen Stromstoß durch. Wenn alles geklappt hat, dann sind die Golddrähte mit dem Kristall verschmolzen und der Bereich darunter ist p-Dotiert. Die Kristallplatte ist die Basis, damit wird der Transistor im Gehäuse befestigt. Deswegen heißt das auch so. Der Draht, wo die Dotierung zufällig etwas stärker geworden ist, wird zum Emitter, der andere ist dann der Kollektor.

Wenn da die Isolierung schlappmacht, dann hat die Basis halt Verbindung zum Gehäuse.

Bei Mesa-Transistoren (AC2xx, 2N3055) und bei der aktuellen Planar-Technologie ist der Kollektor unten und mit dem Gehäuse verbunden. So kennen wir es ja.

Patrick

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In case your mailing to my Lycos address gets bounced with an
"550 reverse connect to MXs failed" message, please re-send it one
or two times within one hour and complain at
support-premiummail@lycosxxl.de

The Lycos support tries to locate and fix this problem for more than
a year now. Whoever can help please mail them! Thx.
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Patrick Schaefer

Patrick Schaefer schrieb:

Nö, da werden zwei Indiumpillen aufgelötet. Spitzentransistor ist andere Baustelle.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Joerg schrieb:

Oberwellenarmut ist der Grund und es gab auch keine Selbsterregung auf hohen Frequenzen. Wurde zB auch bei UKW-Oszillatoren so gehandhabt. Inzwischen aber nicht mehr ;-)

--
mfg hdw
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horst-d.winzler

Dieter Wiedmann schrieb:

Die wurden auch mit Wachs vergossen.

--
mfg hdw
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horst-d.winzler

Naja, so alt ist der AC128 nun auch wieder nicht. Bei meinen Exemplaren war jedenfalls der Kollektor mit dem Geh=E4use verbunden. Der AC128 war =FCbrigens ein "Leistungs- transistor, der gern zusammen mit dem AC127 in (Klein-) komplement=E4rendstufen verwendet wurde.

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Harald Wilhelms

"Harald Wilhelms" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@o80g2000hse.googlegroups.com...

Nein. (Es sei denn, er ist kaputt, oder eine schlechte Faelschung, ich kann dich auch das Innenleben zeigen). Das Datenblatt sagt nichts ueber eine Verbindung, also ist er isoliert:

formatting link

Ja. Lieber noch AC187/!AC188. Der Klang war grausam, so wie heutige billige IC-Verstaerker.

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MaWin

Heinz Richter verwendete für den AC 128 diesen Ausdruck ("Leistungstransistor") im "Telekosmos-Praktikum", der Anleitung für den KOSMOS-Elektronikbaukasten X.

Jemand hat das eingescant und geocrt:

formatting link

Hach, Jugenderinnerungen.

- Andi

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Andreas Karrer

Ich glaube das lag als allerletztes an den Transistoren. Eher am Rest der Schaltung. (War halt damals nix mit hochkompensierten OPs in der Endstufe.) Allerdings war es meist so oder so egal, da die daran üblicherweise angeschlossenen Lautsprecher in vielen Fällen so oder so 80% der Musik für sich behalten haben.

Marcel

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Marcel Müller

Denke ich auch; ich hatte mal einen alten Kassettenabspieler für's Auto mit AC-irgendwas in der PA, und das Ding klang ordentlich. Dennoch habe ich es dann irgendwann entsorgt, mein Grundig-Röhrenverstärker war und ist besser :)

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Da w=C3=BCrde ich dir nicht widersprechen ;-)

Das fr=C3=BChe Transitorverst=C3=A4rker den R=C3=B6hrenverst=C3=A4rker kl= anglich nachinken d=C3=BCrfte in der Schaltung liegen. Transistoren sind im Gegensatz zu R=C3= =B6hren Stromgesteuert. Dem sollte Rechnung getragen werden. Sieht jedoch bei fr=C3=BChen Schaltungen nicht danach aus.

--=20 mfg hdw

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Horst-D.Winzler

"Horst-D.Winzler" schrieb im Newsbeitrag news:fc19gv$6mf$00$ snipped-for-privacy@news.t-online.com...

Und aktuelle??

Frueher war es wohl ein Verstaerker ohne Gegenkopplung.

Dann wurde Gegenkopplung erfunden, aber der Verstaerker war noch unlinear, was eine Gegenkopplung nicht ganz ausgleichen kann.

Nun sind die Verstaerker auch ohne Gegenkopplung halbwegs linear, werden aber trotzdem gegengekoppelt um noch 100 bis 1000 mal linearer zu sein.

Bleiben noch die Laufzeiten des Signals bei unterschiedlichen Frequenzen. Da ist noch Spielraum. TIM.

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Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
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MaWin

MaWin schrieb:

=20

Mein Eindruck ist, das die Eigenschaft der Stromsteuerung bei Transistoren auch heute oft ungen=C3=BCgend beachtet wird. Man verl=C3=A4=C3=9Ft sich oft auch heute wohl zusehr auf die Gegenkopplu= ng. Ist billiger.

Es wurde anfangs ja von der Gegenkopplung sehr schwach gebrach gemacht. War bei Trafokopplung (Phasenumkehrstufe) auch nicht anders m=C3=B6glich.=

ar,

Na ja, die negative R=C3=BCckkopplung(Gegenkopplung) ist in D schon seit =

1915 bekannt. Nennenstwert eingesetzt aber wohl erst seit 1936. Seit eben durch Pentoden gen=C3=BCgend "=C3=BCbersch=C3=BCssige" Verst=C3=A4rkung m= =C3=B6glich war.

Ja, =C3=9Cbernahmeverzerrungen bei Endstufen kann auch eine Gegenkopplung=

nicht ganz ausb=C3=BCgeln. Kann man sogar h=C3=B6ren, wenn man ein extrem=

schwaches Signal einspeist.

Man wei=C3=9F? heute, das ein Verst=C3=A4rker dann "gut klingt" wenn er a= uch ohne Gegenkopplung einen guten Frequenzgang besitzt.

Ja, Matti Otala hatte TIM schon vor =C3=BCber 30 Jahren nachgewiesen und gezeigt, wie sowas vermieden werden kann. Scheint bei manchen Entwicklern "vergessen" worden zu sein.

--=20 mfg hdw

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Horst-D.Winzler

Hallo Horst-Dieter,

Ist mir eigentlich noch nicht aufgefallen, ausser bei Schaltungen aus dubiosen Hobby-Pamphleten. Wenn das bei Euch auch Profis nicht richtig machen, muesst Ihr eben das Burggrabentunken wieder einfuehren.

Das haetten sie wahrscheinlich sein gelassen, wenn sie damals schon Gibson Gitarren gehabt haetten ;-)

Und dass man einen CD4049UBE davorsetzt, wenn er so richtig "roehrig" klingen soll ...

Vergessen? Aber nicht bei den HF Spezis. Wir messen dauernd Group Delays und biegen auf dem Simulator lange daran rum. Das letzte Mal vorgestern.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
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Joerg

Joerg schrieb:

i

Vermutlich ein Grund warum Schaltungen f=C3=BCr Verst=C3=A4rker nicht meh= r in den Ger=C3=A4ten liegen ;-)

die Gegenkopplung. Ist

=2E

=B6glich.

hon seit 1915

e" Verst=C3=83=C2=A4rkung m=C3=83=C2=B6glich war.

Vergi=C3=9F nicht Fender und Marshall. Gegenkopplung in der Endstufe. W=C3= =BCrde garnicht klingen ;-(

nkopplung

man ein extrem

ingt" wenn er auch ohne

So ist das heutzutage. Fr=C3=BCher gabs den Sound gleich mitgeliefert, he= ute nu=C3=9F er extra gestaltet werden ;-)

esen und

s

=2E

Das was du machst, ist analoge Schaltungstechnik. Die "Digitalen" lernen das erst wieder. Je schneller um so analoger ;-)

Oder, als Spruch:

"Wir haben den Kontakt zur Realit=C3=A4t verloren - keine Angst, die find= et uns schon wieder"

--=20 mfg hdw

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Horst-D.Winzler

Hallo Horst-Dieter,

war.

Ok, wenn sie Gibsons _und_ Led Zeppelin gehabt haetten ;-)

Lernen das wieder? Den Eindruck habe ich bei Uni-Abgaengern nicht mehr. O-Ton kuerzlich: "Wenn Du das so machst, wird es sofort schwingen." ... "Ach so, hmm, seltsam, haette ich jetzt nicht gedacht." (dicker Kondensator am Opamp Ausgang). Er probierte es trotzdem und das MW Radio im Labor ging aus ...

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
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Joerg

Naja, man kann von kleinen Geh=E4usen keine Wunder im Tieftonbereich erwarten; andererseits habe ich den Eindruck, das sich die Qualit=E4t der Lautsprecher seit den sp=E4ten 70er Jahren eher verschlechtert statt verbessert hat. Meine Canton-Boxen von damals werde ich jedenfalls so schnell nicht gegen modernere tauschen. Gruss Harald

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Harald Wilhelms

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