10 Grad in 3 Sekunden?

snipped-for-privacy@mew.uni-erlangen.de (Uwe Hercksen) am 05.11.07:

Nitraphot A haben afair ca. 3400K und halten um die 10 Stunden.

Rainer

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In Berlin (=ein ca. 882qkm großer Fleck auf der Landkarte, wo sich
kein Geld befindet und importierte Zahlungsmittel sofort verdampfen)
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Rainer Knaepper
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Oder, um es deutlicher zu sagen: Wenn das Glas 3000 Kelvin hätte, würde es ebenso hellgelb, wie der Glühfaden leuchten. Umgekehrt kann die Temperatur des Glühfadens sogar ziemlich genau durch die Farbe mit der er leuchtet bestimmen. Es gibt sogar Temperaturmessgeräte, die auf dem Vergleich mit einem Glühdraht beruhen ---> "Pyrometer"

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Kai-Martin Knaak
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Kai-Martin Knaak

Aus eben diesem Grund wird die Lichtfarbe auch in Kelvin angegeben. Damit ist tatsächlich die Temperatur gemeint!

Servus Christoph Müller

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Christoph Müller

r er

Das heisst also, das meine Leuchtstofflampen innen 5500 Grad heiss sind? Gruss Harald

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Harald Wilhelms

Angegeben wird bei solchen Lampen die äquivalente Lichtfarbe.

In der Leuchtstofflampe befindet sich ein materiearmes leuchtendes Plasma, also kein fester Körper in herkömmlichen Sinne. Die Strahlungsverteilung wellenlängenmäßig ist ganz anders als bei einem Glühfaden. Ich glaube Begriffe wie 'Schwarzer Körper' und 'Planckscher Strahler' helfen dir weiter.

Die Physiker mögen mir verzeihen - Henry

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Henry Kiefer

Wolfgang Allinger schrieb:

Die Temperatur des Plasmas hat nix mit der Lichtfarbe zu tun.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Jau, aber eben nur das Plasma, was im Glasrohr unter stark vermindertem Gasdruck 'lebt'. Es wird wenig Wärme an die Glaswand abgegeben, da das Gas wegen dem Niedrigen Druck, ein schlechter Wärmeleiter ist. Auch wird relativ wenig an Wärme erzeugt. Ganz im Gegensatz zu Glühlampen, das sind eigentlich Wärmeerzeuger mit dem Schmutzeffekt, dass sie etwas Wärme(abfall) als sichtbares Licht erezugen :-]

Saludos Wolfgang

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Wolfgang Allinger

Wolfgang Allinger schrieb:

Der Mechanismus der Lichterzeugung ist bei Leuchtstofflampen ein gänzlich anderer als der von thermischen Strahlern. Das sieht man sehr deutlich, wenn man sich mal die Spekteren anschaut. Das Leuchten einer Gasentladungslampe (=Leuchtstofflampe) hat ein sehr schmales Spektrum, in dem es seine Lichtenergie abgibt. Die Elektronen des Leuchtgases werden mittels Energie auf eine Schale weiter außen angehoben. Fällt das Elektron dann in seine ursprüngliche ursprüngliche Schale zurück, so wird diese vorher eingebrachte Energie in Form von elektromagnetischer Strahlung einer für das Atom ganz typischen Frequenz abgegeben. (Das ermöglicht übrigens auch festzustellen, was sich im Weltall so alles tummelt.) Um nicht nur einfarbiges Licht zu haben, das man nicht sieht, weil es üblicherweise im UV leuchtet, werden die üblichen Leuchtstoffröhren innen mit einem Pulver beschichtet, das aus dem UV-Licht sichtbares Licht macht. Das Pulver entscheidet dann, welches Spektrum die Lampe abgibt. Auf einem Diagramm sieht so ein Spektrum aus wie eine Buckelpiste. Die Hersteller balancieren diese Piste so aus, dass am Ende halbwegs weißes, warmweißes usw. Licht heraus kommt.

Ein thermischer Strahler arbeitet ganz anders. Da wird das Material ganz einfach heiß gemacht. Im Rahmen der Brownschen Molekularbewegung schwirren die Atome mit höherer Temperatur immer wilder umher. Mit ihnen natürlich auch ihre Elektronen. Dann hat man also bewegte Elektronen, die sich mit einem entsprechenden Magnetfeld umgeben. Ladungsverschiebungen ergeben elektrische Felder. Zusammen dann elektromagnetische Felder - also elektromagnetische Strahlung, wenn sie sich ablösen. Genau das tun sie auch. Aber nicht nur mit einer einzigen Frequenz (wie oben), sondern entsprechend der Brownschen Molekularbewegung in einem sehr breiten Frequenzspekturm. Je heißer das Ganze wird, desto mehr Energie wird geht in immer kurzwelligere Strahlung. Bei Glühlampen ist das Strahlungsmaximum nicht im sichtbaren, sondern im infraroten Licht. Daher auch der geringe Wirkungsgrad.

Hoffe, das konnte die Sache etwas erhellen.

Servus Christoph Müller

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Christoph Müller

Gerne auch als typisch deutsches Kettenwort: 'Schwarzkörperstrahlung'

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Der englische Artikel ist bunter:

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Kai-Martin Knaak
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Kai-Martin Knaak

Nö. Auch das Plasma ist bei weitem nicht so heiß, denn dann würde es entsprechend weiß und hell leuchten. Tatsächlich gibt es mit Xenon-Birnen Lampen, die auf diese Weise funktionieren. Aber diese Hochdruckdampflampen sind eine andere Baustelle als die ordinären Leuchtstoffröhren, die bei niedrigem Gasdruck arbeiten.

Bei Leuchtstofflampen ist das sichtbare Licht des Plasmas eher mau. Wie der Name schon sagt, kommt bei denen das weiße Licht vom Leuchtstoff auf der Innenseite der Röhre. Dieser wird durch vom Plasma ausgesandtes UV- Licht zum Leuchten angeregt. Das UV-Licht wiederum entsteht durch Atome, die von Elektronen des Plasmas gestoßen wurden.

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Kai-Martin Knaak
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Kai-Martin Knaak

Auch gut. Ich sollte mich außerhalb meines Fachgebietes (Unsinn :-) zurückhalten :-)

Saludos Wolfgang

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Wolfgang Allinger

Leutz, das war Blödsinn, s.u. und sig :-) Also wech damit!

[sehr interessant...]

und anschaulich, hoffe ich kanns mir merken :-)

Danke für die Erleuchtung, Du hast mich auf dem kalten Fuss erwischt :-)

Ansonsten sh. meine sig :-)

Saludos Wolfgang

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Wolfgang Allinger

"Kai-Martin Knaak" schrieb:

Das ist nicht typisch deutsch sondern findet sich in allen 'klassischen' indogermanischen Sprachen (die defizitären westeuropäischen "modernen" Sprachen ausgenommen) und viele nichtindogermanische Sprachen, selbst das Japanische, kennen "Komposita".

Das klassische Sanskrit verwendet fünf Arten der Kompositabildung, eines davon (der Tatpurusha) entspricht den Bildungsregeln der in der deutschen Sprache vorkommenden Art. (Schlussglied sagt, was es ist und Vorderglied/er präzisiert bzw. präzisieren).

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Rüdiger Klenner

Aha. Wieder was gelernt. Meine Fremdsprachenkenntniss beschränken sich offensichtlich auf defizitäre westeuropäische Sprachen ;-)

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Kai-Martin Knaak
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Kai-Martin Knaak

Das sehe ich auch so. Mein Posting war eigentlich auch nur ein Versuchsballon zum Testen der Reaktion. :-) Gruss Harald

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Harald Wilhelms

In Köln würde ich jetzt sagen: fiese Möpp! :-p

Saludos Wolfgang

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Wolfgang Allinger

Google Suche nach Black body findet noch buntere Artikel.

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Allerdings stimmt die Wellenlänge nicht, IMHO.

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mfg Rolf Bombach
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Rolf_Bombach

Christoph Müller schrieb:

Aaarghhh, nicht schon wieder. Es gibt keine Brownsche Molekularbewegung.

Warum? Die Teilchen sind doch dann elektrisch neutral.

Tut schon die Lampe.

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mfg Rolf Bombach
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Rolf_Bombach

Rolf_Bombach schrieb:

Ich denke, dass es in diesem Zusammenhang drauf an kommt, dass man versteht, worum es geht. Anstatt dich ausschließlich über den Begriff zu mokieren, wäre es sinnvoll gewesen, dann eben den deiner Meinung nach RICHTIGEN Begriff wenigstens zu nennen.

Wären sie 100% symmetrisch aufgebaut, hättest du wohl Recht. So ist es aber nicht.

Servus Christoph Müller

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Christoph Müller

Kai-Martin Knaak schrieb:

Nein. Gegenstände strahlen bei Erhitzung in den Farben am Hellsten ab, in denen auch ihr Absorbtionsmaximum liegt. Das wäre bei Glas Infrarot.

Und die müssen am "betrachteten" Material kalibriert sein.

Mit freundlichem Gruß

Jan

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Jan Kandziora

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