Verzinnen mit Fittinglot

Hallo zusammen,

Da es hier in letzter Zeit mal um Zinn-Legierungen und Verträglichkeit ging...

Auf

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wird empfohlen, man könne selbstgemachte Platinen mit "Fittingslotpaste Rosol 3" von Rothenberger leicht selbst verzinnen. Was haltet ihr davon? Ist das evtl auch zum Backofenlöten geeignet?

Marte

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Marte Schwarz
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Marte Schwarz schrieb:

Geht, hab ich schon so ähnlich gemacht. Platine mit alkoholischer Kolophoniumlösung einpinseln, antrocknen lassen bis es noch klebrig ist, Zinnpulver aus dem Puderzuckerstreuer drüber, ab in den auf 260°C geheizten Ofen.

Das Lot hat halt einen etwas hohen Schmelzpunkt (SnCu3: 227°C, Sn:

232°C).

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

On Thu, 07 Sep 2006 23:19:55 +0200, Marte Schwarz wrote:

Ich hab das vor ca. 2 Wochen mal an einer Ausschussplatine (Vorder- und Rückseite 1mm verschoben) getestet, allerdings nicht mit einer Paste von Rothenberger, sondern von einer anderen Firma (gibts beim Toom-Baumarkt). Ich hab dabei aber auch gleich noch ausprobiert, ob man den Photolack (Bungard-Platinen) als Maske für die Verzinnung verwenden kann. Das ganze funktioniert einigermaßen, Scans der Platine gibts auf

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(3 Qualitätsstufen). Was bei mir nicht so schön aussieht ist die Oberfläche, die ist matt und etwas uneben, die Paste ist aber auch eine ziemliche Pampe und somit das Verteilen nicht ganz einfach. Ich werde bei Gelegenheit mal das drüberwischen im heißen Zustand probieren. Die zinnfreien Bereiche haben so komische Formen, weil ich da einfach drei Fetzen Paketklebeband draufgepappt hatte. Der Photolack eignet sich sogar halbwegs als Lötstopplack, ich hab grade mal ein wenig auf der Platine herumgelötet, mit verbleitem Zinn mit FSW-34-Seele hab ich den nicht gelöst bekommen, mit FSW-26 gehts dann allerdings ab. Getestet hab ich an den halbierten Pads oben im Bild. 100%ig professionell schaut das aber dann doch nicht aus, denn leider verzinnt man auch die (ebenfalls lackfreien) Seitenflächen der Kupferbahnen mit, sieht man vor allem auf dem hq-Foto gut. Wenn ich aber mal wieder eine Platine brauche und ich Zeit und Lust habe, werde ich mir dafür mal eine zweite Maske ausdrucken und das testen.

Gruß Thomas

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Thomas Faust

Hallo, Marte!

Ich hab das mal probiert und es klappte auch soweit ganz passabel. Hatte allerdings einen Heissluftfön verwendet, im Backofen sollte es genauso gehen - nur muss er die Hitze natürlich liefern können, die Lotpaste zum Schmelzen braucht IMHO etwas mehr als normales Lötzinn. Soll die Oberfläche allerdings schön werden muss man im heissen Zustand die Platte abreiben, sonst wird's körnig.

Bin dann aber doch wieder beim Verzinnungsbad gelandet, geht schneller und einfacher (und ich verbrenne mir nicht die Finger) :-) Aussehen tut das dann etwa so:

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(Plattenhälfte von gestern, die Unebenheiten sind Lötlack, der noch nicht ganz trocken ist).

Cheers, Jan

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Jan Kesten

Marte Schwarz schrieb:

Warum möchtest Du die Platine eigentlich verzinnen? Warum sich jemand so einen Aufwand antut, ist mir gerade ein Rätsel. ;o)

Gruß,

Ed

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Edzard Egberts

Hallo Ed,

lesen bildet. Ich hab nichts davon geschrieben, dass ich meine Platine verzinnen möchte. Wer will... Ich habe nach etwas anderem gefragt.

Marte

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Marte Schwarz
*Dieter Wiedmann* wrote on Fri, 06-09-08 00:52:

Welcher Alkohol? Ich habe mal Kolophonium mit Azeton probiert - großer Fehler und Riesensauerei. Was nehme ich, damit es klappt?

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Axel Berger

Marte Schwarz schrieb:

Das ist ja wohl ein Eigentor - Du hast zwei Fragen gestellt und die erste lautet im Zusammenhang:

"man könne selbstgemachte Platinen mit "Fittingslotpaste Rosol 3" von Rothenberger leicht selbst verzinnen. Was haltet ihr davon?"

Ich hielt davon, dass ich mich wunderte, warum jemand so etwas machen will. Dass Du das nicht machen willst, geht daraus nicht direkt hervor, beantwortet aber tatsächlich meine Frage. ;o)

Gruß,

Ed

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Edzard Egberts

Korrosionsschutz. Selbstgeätze Kupferplatinen sehen sonst ganz schnell aus wie Sau (vorallem, nachdem man sie beim Bestücken angefingert hat).

Ausserdem könnte der Zinnauftrag mit der Paste ja evtl. reichen, um direkt im Pizzaofen-Reflow-Verfahren weiterverwendet zu werden.

--
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Thomas Kindler

Thomas Kindler schrieb:

Lötlack nehmen, einmal drübersprühen und fertig. Das erscheint mir erheblich weniger aufwändig.

Das wäre natürlich ein guter Grund.

Gruß,

Ed

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Edzard Egberts

"Thomas Kindler" schrieb im Newsbeitrag news:edrknn$v7f$ snipped-for-privacy@news01.versatel.de...

Und was meinst du, um wie viel schneller unedles Zinn korrodiert als halbedles Kupfer ?

Bloed nur, das das Zinn eine hoehere Schmelztemperatur hat. (Und da jammern die Leute ueber bleifrei..)

--
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MaWin

Das kann man mit Lötlack einfacher vermeiden.

Das war dann schon eher die Intention meines Ursprungsposts.

Marte

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Marte Schwarz

Hallo Manfred,

Is ja hier wohl auch bleifrei, nicht? Wäre aber recht preiswert und einfach zu bekommen. Die Vorstellung, das Ganze ohne Siebdruckmaske und Gedöns auf die Platine aufzupinseln, die SMDs drauf legen und ausbacken hätte schon was ;-) Dass die höhere Temperatur im Businesseinsatz zu höherem Energiebedarf und höheren Kosten führt, was unweigerlich lautes Jammern erregt, ist schon klar. Mich würde das recht wenig stören, solange es die Bauteile klaglos mitmachen.

Marte

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Marte Schwarz

wie

Bis jetzt hab' ich nur das chemische Zinn von Seno ausprobiert (Conrad #529338). Die zehn Jahre alten Platinen, die ich damit behandelt hab', sehen jedenfalls immer noch gut aus. Ob sich das Fittingslot-Zinn da wohl anders verhält?

Womit verzinnen kommerzielle Platinenhersteller denn eigentlich? Tauchbad und anschließendes Ausblasen mit Heissluft?

Mit Lötlack hab' ich bisher keine guten Erfahrungen gemacht. Braucht ewig zum trocknen, und bleibt trotzdem immer pappig. Die Platinen werden dadurch nur zum idealen Staubfänger.

--
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Thomas Kindler

"Thomas Kindler" schrieb im Newsbeitrag news:edrvrm$3bf$ snipped-for-privacy@news01.versatel.de...

Bloss weil eine Oxidgammelschicht auf Zinn optisch nicht so auffaellt wie auf Kupfer, heisst das noch lange nicht, das keine da ist, die dann das Loeten stoert.

Meist HAL (hot air levelling), aber auch das ist keine Versiegelung fuer lange Lagerung.

Siehe de.sci.electronics FAQ:

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suche 'Lötlackspray'

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MaWin

genau.

F.2. Grundausstattung des Bastlers [..]

"Kein Lötlackspray (davon geht 90% daneben und es klebt ewig bis man es endlich mit dem Haarfön trocknet)"

Leider ist das Zeug, zumindest "Lötlack SK10" von Kontaktchemie, hygroskopisch und wird nach dem einmaligen trocknen von alleine wieder klebrig. Und ist hinterher immer voller Fingerabdrücke. Bäh, Sauzeugs.

--
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Thomas Kindler

Thomas Kindler wrote: : :

Ich habe mit Plastik 70 von Kontakt-Chemie gute Erfahrungen gemacht. Das Zeug klebt nicht mehr und lässt sich trotzdem sehr gut durchlöten.

Tschuessle Bernhard Spitzer

--
Wer Druckfehler findet, darf sie behalten!
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B. Spitzer

Pfui Deibel. Das stinkt doch uebelst. Ausserdem lebst du dann vermutlich nicht mehr lange.

Ich nehme immer SK10. Allerdings trockne ich das auch in einem extra Backopfen bei 50-60Grad. Dann klebt es auch nicht mehr. Das waere uebrigens noch eine sinnvolle Zweitverwendung fuer den SMD-Grillofen.

Olaf

p.s: Ich hab in der Firma gerade neues Bleifreilot bekommen das sich wirklich genausogut loeten laesst wie das alte verbleite. Lediglich nach dem erkalten werden die Loetstellen auch matt. Aber ansonsten kann ich garnicht glauben wie gut sich das loeten laesst. Es fliesst und benetzt wirklich genauso gut wie frueher.

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Olaf Kaluza

HAllo,

"Axel Berger" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@b.maus.de...

Ethanol, Methanol...

Ich habe meine Tunke mit 50/50 Ethanol / Aceton angesetzt. Geht hervorragend und trocknet schön schnell.

Gruß Ingo

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Ingo Liebe

Axel Berger schrieb:

Ethanol

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

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