Suche hochspannungsfesten Schaumstoff

Hallo,

Ich suche einen Schaumstoff, dessen Durchschlagfestigkeit und Leitfähigkeit nicht schlechter sein soll als Luft. Zu Kunststoffen finde ich jede Menge Angaben, nicht aber zu Schaumstoffen.

Da die Porengröße vermutlich je nach Herstellungsverfahren schwankt, und es sowohl offenporige wie geschlossenporige Schaumstoffe gibt, sind solche Angaben vielleicht auch schwierig. Aber wie gesagt: solange die Werte besser sind als Luft, reicht mir das.

Empfiehlt es sich generell ungefärbte Schaumstoffe zu verwenden? Ich habe gelesen, dass schwarz eingefärbte Kunststoffe Ruß enthalten.

Falls jemand wissen will, wofür ich das brauche: ich will bei einem elektrostatischen Lautsprecher die Reflexionen der Membraneinspannung bedämpfen. Zwischen Membran und Statoren liegen ca. 500V/mm. Die Membran ist hochohmig beschichtet und statisch aufgeladen, und der Schaumstoff sollte sie möglichst wenig entladen.

Danke, Martin

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Martin Klaiber
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Muss es Schaumstoff sein? Ich würde ansonsten mal Glas- oder Steinwolle probieren.

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Erik Hermann

Schaumstoff wäre schön, weil man den genau zuschneiden kann, und er nicht wegfasern kann, wie Glas- und Steinwolle. Außerdem möchte ich mit verschiedenen Geometrien experimentieren, also z.B. schauen, ob eine zackenförmige Einfassung ein besserer Sumpf ist. Die faserige Struktur von Glas- und Steinwolle ist für Dämpfungszwecke sicher auch sehr interessant, könnte auf einer Kunststoffmembran aber auch zu Eigengeräuschen führen.

Bei der Durchschlagfestigkeit gehe ich mal davon aus, dass sie bei Schaumstoffen nicht schlechter sein wird als bei Luft, da der Wert des Kunststoffs ja etwa um den Faktor 100 höher liegt. Bei offenporigem Schaumstoff gäbe es zwar einen direkten Weg, aber er ist auf jeden Fall länger als ohne Schaumstoff, also sollte die Spannungsfestigkeit höher sein als in Luft.

Bei der Leitfähigkeit bin ich mir nicht sicher. Weiß jemand, wie sich die Leitfähigkeit von Luft zu der üblicher Kunststoffe verhält?

Ansonsten denke ich, probiere ich es einfach aus. Passieren kann ja nicht viel dabei, außer dass sich die Membran schneller entlädt.

Martin

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Martin Klaiber

Martin Klaiber schrieb:

Hallo Erik, die Problematik hört sich für mich sehr Ähnlich zu der von EMV-Messkabinen an. Dort werden Schaumstoff-Absorber verwendet um den freien Raum zu simulieren, allerdings für hohe Frequenzen. Schau dir mal das an, ob du so etwas suchst:

Eventuell den "Engineers Survival Kit". (alle Materialien zum Experimentieren)

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Ansonsten google mal mit: EMV Absorber Material

Bei der Sache mit der Durchschlagfestigkeit gebe ich dir recht, hört sich vernünftig an. Aber warum interessiert dich die Leitfähigkeit von Kunststoff in Bezug auf die von Luft, ist doch egal. Du willst einen Isolator, möglichst hohe Impedanz an der Oberfläche des Schaumstoffes. Wie es bei deinen Signalen mit der Dämpfung aussieht weiss ich nicht aber da hast du dann wenigstens was zum experimentieren.

MfG Sebastian

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=?ISO-8859-1?Q?Sebastian_R=F6h

Die Leitfähigkeit des Schaumstoffs ist vorbehaltlich von Anti-Statik Materialien völlig vernachlässigbar (Wandstärke). Der einzige Ausschlaggebende Punkt dürfte die Oberflächenleitfähigkeit sein, und die hängt neben anderen Parametern massiv vom Verschmutzungsgrad ab.

Ich weiß nicht welche Impedanz die Spannungsquelle hat, aber eine gewisse definierte und nicht störende Leitfähigkeit ist der Sache durchaus zuträglich. Andernfalls kommt es nämlich zu langsamen, elektrostatischen Aufladungen an exponierten Punkten, die dann zur mehr oder minder regelmäßigen kleinen Überschlägen führen. Kaum gefährlich, aber hörbar - spätestens indirekt über die Influenz auf die Membran.

--
Marcel Müller
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=?ISO-8859-1?Q?Marcel_M=FCller

Sebastian Röhrer schrieb:

Gerade der ist wahrscheinlich ungeeignet, weil er zur guten absorbtion von Elektromagnetischen Wellen leitfähiges Material enthält.

Eben, daher nichts was antistatisch oder EMV im Namen trägt. Die akustisch/mechanische Absorbtion ist hier wichtig.

Martin

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Martin Lenz

Ok.

Die ist gering, bzw. irrelevant. Die Impedanz der Membran ist hoch, idealerweise so hoch wie möglich, wobei man halt darauf achten muss, dass sie nicht höher ist als die der Luft und der Einspannung.

Was lädt sich da auf? Exponierte Punkte auf der Membran? Verteilt sich die Ladung nicht gleichmäßig auf ihr?

Martin

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Martin Klaiber

Der Schaumstoff klemmt zwischen den Statoren und der Membran, berührt also beide und könnte damit theoretisch die Membran entladen. Sie hat eine hohe Impedanz. Die Statoren führen zwar Wechselspannung, aber sie ist im Mittel Null.

Genau. Scheint aber wohl kein Problem zu sein, und eigentlich ist es auch klar. Warum soll Schaumstoff besser leiten als Kunststoff, wenn Schaumstoff nur aufgeschäumter Kunststoff ist? Ich hatte halt keine Angaben zu Schaumstoff gefunden und war mir etwas unsicher.

Der Schaumstoff soll die Membran nur mechanisch bedämpfen. Das Problem ist, dass die Einspannung der Membran hart ist. Damit können sich auf ihr stehende Wellen bilden. Die will ich unterbinden, indem ich am Rand eine Art mechanischen Sumpf vor die harte Einspannung lege. Die Wellen sollen sich darin totlaufen können, um Reflexionen zu unterbinden.

Martin

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Martin Klaiber

Hallo, der Martin Lenz hat Recht, ist natürlich so mit der Leitfähigkeit, war wohl zu voreilig. Aber ne andere Idee: Polyurethan Weichschaum, der muss besonders behandelt werden um Leitfähig zu werden wenn ich mich noch Recht entsinne, kann aber auch Stuss sein ?!? Aber hier kann man vielleicht mal anfragen, dort gibt es jegliche Dichte an Schäumen, PU oder PET und anderes...

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Gibt es vielleicht auch im Baumarkt deines Vertrauens.

Sebastian Röhrer mailto: snipped-for-privacy@web.de

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=?ISO-8859-1?Q?Sebastian_R=F6h

Der isolierende Schaumstoff.

--
Marcel Müller
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=?ISO-8859-1?Q?Marcel_M=FCller

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