Strombelastbarkeit von Modularsteckern RJ-11 (Standby-Optimierung)

Hallo,

welche maximalen Stroeme vertragen Modularstecker wie RJ-11, RJ-12 oder RJ-45?

Vermutlich gibt's geeignetere Typen. Hintergrund ist das Gedankenspiel: Wie sinnvoll waere es, ein Universalhausnetz mit z.B. 3/6/12/24 V zu verlegen und saemtliche Kleinverbraucher ueber Modularstecker mit deren geeignetster Kleinspannung zu versorgen, wie z.B.

- Anrufbeantworter

- Digicam-Ladung

- Standby-Schaltung im Videorecorder

- Aufwachschaltung im Fax-Geraet

usw.

Einem Datenblatt bei SPC-Technology entnehme ich erstaunliche 30 V AC,

42 V DC, 1.5 A - das wuerde bei 24V*1.5 A = 36 W locker fuer etliche Geraete reichen, bei Kombination mehrerer Kontakte sogar fuer etliche Laptops. Die Zyklenfestigkeit des Steckers ist halt recht gering (1000 Zyklen), aber der Kabelaustausch auch sehr billig. Die Buchse duerfte erheblich robuster sein?

Derartige Modularstecker sind beinah Pfennigartikel. Universelle Verwendung eines einheitlichen NV-Steckverbinders, wo ein Kleinverbraucher einfach die nachst passende Kleinspannung abgreift, waere aber wohl zu revolutionaer / innovativ um sich durchzusetzen - das muesste vermutlich von Schwarzenegger lokal vorgeschrieben werden, verbunden mit Foerdermassnahmen bei Solar-Einspeisung ;-)

Schoenen Gruss Martin

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Martin Trautmann
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Hi,

Das Problem sehe ich eher darin dass der Kabelquerschnitt SEHR klein ist, du solltest mal den Spannungsabfall auf dem Kabel ausrechnen. Könnte bei langen Kabeln zu gross werden.

Gruss Michael

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Michael Koch

Kann ich auch nichts definitives zu sagen, ich würde je Pol von 300mA-1A ausgehen. PoE läuft glaub mit 400mA, da sind allerdings auch 2 Kontakte parallel geschaltet. Meine PoE-Selbstbau-Lösung läuft mit 500mA ohne Qualmende Stecker.

Hast du dir mal Gedanken darüber gemacht, was du für Kabelquerschnitte verlegen müsstest, um den Spannungsfall ausreichend gering zu halten? Besonders bei 3/6V dürftest du da sehr schnell an Grenzen kommen.

mfg. Markus

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Markus Haastert

Die Netzversorgung kann ja leicht mit 5poligem 2.5mm^2-Kabel gemacht werden. Der Spannungsabfall auf 1.5m-Kabeln sollte bei Kleinverbrauchern noch recht gering sein. Bei 1.5 A waere er vermutlich schon deutlicher. Im Moment wuerde ich vermuten, dass eine gute Zentraleinspeisung mit hochwertigem Netzteil plus Leitungsverluste noch deutlich ueber dem Wirkungsgrad solcher Kleinnetzteile liegen wuerde.

Konkret muesste das aber in Einzelfall getestet werden. Ein 'Pfandsystem', um das Zentralnetzteil je nach Ausbaubedarf gegen ein naechst groesseres auszuwechseln, erscheint ja unwahrscheinlich, taugt aber bei einer Modellueberlegung durchaus. In der Praxis funktioniert ein solches Pfandsystem (fast) schon bei Kauf/Verkauf ueber eBay.

Schoenen Gruss Martin

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Martin Trautmann

Typische 3V-Verbraucher haben meist auch geringere Stroeme. Ich halte mal fuer typisch, dass Geraete mit vier Stunden Mignonzellen-Betrieb also etwa 500 mA ziehen. Dutzende davon zusammen ergeben schon heftige Stroeme. Ohne es nachzupruefen: Standard Haustechnik kommt mit 230 V /

16 A weitraeumig mit 1.5 mm^2 aus? Oder war das bei z.B. mehr als 10 m Leitungslaenge nur noch in etwa die 10A-Kategorie?

Kleinverbraucher wie Anrufbeantworter kommen monatelang mit einem

9V-Block aus. Der rein elektrische Verbrauch der Standby-Elektronik eines Videorecorders duerfte
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Martin Trautmann

Keine gute Idee, einen Modularstecker zu verwenden, um irgendwo mehr 5 Volt Spannung einzuspeisen. Irgendwann steckt den irgendjemand dann in den Router, den Modemport oder sonstwas und brutzelt irgend etwas...

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Uwe Bonnes                bon@elektron.ikp.physik.tu-darmstadt.de

Institut fuer Kernphysik  Schlossgartenstrasse 9  64289 Darmstadt
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Uwe Bonnes

Wie wirken sich 3V Spannungsfall bei 230V aus? Am ende kommen 1,3% weniger an. Bei 6V und 3V Spannungsfall kommen am ende nurnoch 50% (3V) an. Deshalb muß bei Kleinspannung bei gleicher Leitungslänge und gleichem Strom mit wesentlich mehr Querschnitt gearbeitet werden.

20m Leitung 2x1,5mm2 haben einen Widerstand von etwa 0,5Ohm. Macht bei 1A einen Spannungsfall von ca 0,5V, bei 3V Verbrauchern also immerhin 17% Verlust. Zwar nicht umwerfend, aber auch nicht wenig. Zeigt auf jeden Fall, das mit deutlich weniger als 1,5mm² (z.B. Telefonkabel) nichts zu machen ist.

mit 500mA würde ich hier schon rechnen, Ladezeit ist meist kürzer (Hand

2-3h, Digicam 3-4h) und bei Digicam-Akkus kann die Kapazität auch mal Richtung 2000mAh gehen.

Notebook würde ich direkt aus dem 230V Netz versorgen, ich glaube das dürfte wegen den Verlusten auf der Kleinspannungsleitung auch nicht weniger wirtschaftlich sein. Ausserdem sollte ein ordentliches Notebook-Schaltnetzteil auch keinen wesentlich schlechteren Wirkungsgrad haben als dein Zentralnetzteil. Bei ausgeschaltetem Notebook wird mein Notebook-Netzteil (vom Samsung P35) kaum warm.

mfg. Markus

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Markus Haastert

Bei Markensteckern (für andere gibts eh keine Datenblätter) habe ich Angaben bis 2A pro Kontakt gefunden. Genau so habe ich dann ein Projekt ausgelegt und natürlich hochwertige Patchkabel mit sauber gecrimpten Hirose-Steckern eingeplant. Das Ende vom Lied war natürlich, dass ich 60-Cent-Patchkabel vom Kistenschieber um die Ecke benutzt habe. Warm wurde bei 2.5A pro Kontakt nichts so, dass ich Bedenken gehabt hätte, aber empfehlen würde ich es auch nicht. Bedenke ausserdem die Verwechslungsgefahr mit ISDN, Ethernet usw.

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Stefan Huebner

Michael Koch meinte am 26.04.06 zum Thema "Re: Strombelastbarkeit von Modularsteckern RJ-11 (Standby-Optimierung)":

MK>Das Problem sehe ich eher darin dass der Kabelquerschnitt SEHR klein MK>ist, du solltest mal den Spannungsabfall auf dem Kabel ausrechnen. MK>Könnte bei langen Kabeln zu gross werden.

Mit etwas Pech läuft das auf eine 24V-Verkabelung mit einem Satz StepDown- Reglern pro 4er-Dose heraus....

Was mir aber zu denken geben würde ist die Notwendigkeit der Potentialfreiheit dieser Speisungen: Es könnte durchaus sein, dass einzelne Geräte entweder gar nicht für externe Netzgeräte vorgesehen sind (auch wenn ich jetzt nicht davon austehe, dass Du damit Dein DVM versorgen willst). Alternativ könnte es sein, selbst wenn nicht einzelne Geräte nicht Chasis/ Signal-GND auf Plus haben (solche Japangeräte dürften ausgestorben sein), dann kannst Du Dir zumindest im Audiobereich (Drahtlos-Kopfhörer, Zimmerantenne) wunderbare Brummschleifen damit bauen oder gleich war ruinieren, wenn auch noch Telefon und Anrufbeantworter mit dran hängen.

-jha- id 0x8fce1185 at the usual places.

--
"BILD ist die gedruckte Antwort aufs Fernsehen." (Axel Springer)
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Johann H. Addicks

Martin Trautmann schrieb:

Hallo,

also 3 V sind entschieden zu wenig um sie durchs ganze Haus zu ziehen=20 und 6 V sind daf=FCr auch schon wenig, da wird der Spannungsabfall =FCber= =20 die ganze Leitung zu gross. Die Kabel und die Stecker sind f=FCr so etwas= =20 auch nicht niederohmig genug. Wenn damit insgesamt Leistung eingespart werden soll darf nicht zu viel=20 auf den Leitungen verbraten werden.

Bye

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Uwe Hercksen

Ok - davon habt ihr mich inzwischen ueberzeugt. Die Strecken werden aber weit kuerzer, wenn man das zumindest zimmerweise umsetzt.

Wie gross der Verlust werden darf, kann als naechstes im Einzelfall durchgerechnet werden. Das haengt natuerlich auch sehr stark davon ab, wie sehr die Kleingeraete eine stabilisierte Eingangsspannung brauchen, oder wie gross deren Toleranzen sind. Der typische 3V-Eingang, der auch mit zwei NiCd-Akkus oder mit Primaerzellen bis runter auf 2 V funktioniert, ist da recht unkritisch im Vergleich zu z.B. einem Hub, der seine Pegel direkt aus der Versorgungsspannung ableiten wollte.

Dass die Verpolsicherheit und Verwechslung mit anderen Buchsen ausgeschlossen werden muss, ist offensichtlich. Bei RJ-11 erreicht man das schon durch eine geringfuegig andere Form der normal mittensymmetrischen Verriegelung (z.B. haben manche Siemens-Telefone solche Stecker). Damit lassen sich bestehende Crimpwerkzeuge unmittelbar weiterverwenden.

Schoenen Gruss Martin

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Martin Trautmann

Bedenke auch diesen Punkt, den bisher keiner erwaehnt hat: Die Masse einzelner Geräte muss nicht unbedingt der Minuspol der Stromversorgung sein. Wenn du deine Digicam mit dem Notebook verbindest kann das zu interessanten Effekten führen...

Mathias

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Mathias Weierganz

Hm, danke, aergerlich, das ist ein gutes Argument. Da den Kleingeraetehersteller aber wohl nur die Spoannungsdifferenz interessiert, kann er doch wohl einfach die Buchse vertauscht abgreifen!?

Schoenen Gruss Martin

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Martin Trautmann

Martin Trautmann schrieb:

Hallo,

nein so einfach ist das nicht. Das eine Ger=E4t legt Masse an minus, das =

andere an plus, solange die Ger=E4te sich nicht ber=FChren und nicht=20 miteinander verbunden werden kein Problem. Wenn sich aber die=20 metallischen Geh=E4use ber=FChren haben wir einen sch=F6nen Kurzschlu=DF,= =20 genauso wenn diese Ger=E4te verbunden werden mit einem Kabel das beide=20 Massen verbindet.

Bye

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Uwe Hercksen

Denkbar, aber nach meiner Vermutung eher etwas theoretisch. Masse auf Metallgehaeuse halte ich bisher fuer eher unueblich, kann es aber nicht ausschliessen. Bieten Schaltnetzteile typischerweise eine galvanische Entkopplung an?

Schoenen Gruss Martin

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Martin Trautmann

Allerdings kenne ich derzeit keine halbwegs aktuellen Geräte mit + an Masse; sag niemals nie, aber ich würde mal sagen, im normalen Haushaltsumfeld sollte das kaum vorkommen.

Ansonsten, eine 30V-Ringleitung durchs Haus legen, und an jeder "Zapfstelle" einen galvanisch trennenden DC/DC-Wandler...dann ist man

1000%ig abgesichert :-) Zugegeben, bissl aufwendig...
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Ralph A. Schmid, DK5RAS

Jeder PC bspw. macht das so. Alles was USB hat auch.

Gruß henning

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Henning Paul

Wie waer's mit einer Sternverdrahtung 650 VSS? zugegeben, nicht gerade innovativ, aber zumindest Stand der Technik.

Schoenen Gruss Martin

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Martin Trautmann

Stimmt, dort aber Minus auf Gehaeusemasse. Das erinnert mich wieder an den Drucker mit 100 V am Druckerport (je nach Netzsteckerpolung)

Schoenen Gruss Martin

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Martin Trautmann

Allerdings gibt es sicher welche, die einen Brückengleichrichter am Eingang haben. Das führt auch zu Problemen beim Verbinden.

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Mathias Weierganz

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