Schnittstellenfragen, Stromschleife, DSI

Hallo,

ich habe einen PID-Temperaturregler, den ich gerne mit dem PC ansteuern will. Die Schnittstelle scheint eine TTY Stromschleife zu sein ?

Am Regler sind nur zwei Ausgänge für die Schnittstelle zu sehen, auch wenn die folgende Beschreibung meint, man könnte zwischen 2 und 4 Ausgängen wählen.

Könnte ich ein SPS S5 RS232 Adapterkabel verwenden bzw. basteln und dann nur RxD und TxD anschliessen und die Masse mit der Gerätemasse verbinden ? Oder ist bei diesem Regler irgendwas anderst als bei der SPS-S5 Schnittstelle ?

Zitat aus dem Regler Datenblatt und der Schnittstellenbeschreibung:

"Schnittstelle: serielle Schnittstelle Stromschleife 20mA passiv

1200 Baud Übertragungsrate, ASCII Code

Es handelt sich um eine serielle 20 mA-Strom-Schnittstelle im Halbduplex-Betrieb. Es kann zwischen 2- und

4-Drahtübertragung gewählt werden. Alle Aktivitäten gehen vom übergeordneten System aus, wobei der Regler den empfangenen Befehl mit einer Rückmeldung quittiert. Es werden 8 BIT-ASCII-Zeichen mit jeweils einem Start- und Stop-BIT übertragen. Parity-Check ist nicht implementiert. Beim Empfang wird das Parity-BIT ignoriert. Beim Senden Null gesetzt. Die Übertragungsrate beträgt 1200 Baud."

Zweite Frage: Ich habe hier noch ein paar Leuchtstoffröhren Dimmer (EVG's) mit DSI Interface. Diese würde ich gerne mit einem Microprozessor ansteuern. Kennt jemand eine Beschreibung dieses Interfaces ? Es sind auch zwei Ausgänge vorhanden. Auch eine Stromschleife ?

Vielen Dank für Eure Hilfe

Gruss

Thomas Laepple

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Thomas Laepple
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Thomas Laepple schrub im Jahre 04.11.2004 18:50:

Die funktioniert genau so, wie der Name schon sagt: Entweder fliessen

20mA oder nicht. Die war vor RS485/422 recht verbreitet aufgrund ihrer Robustness. Nam kann auch viele Geräte davon ihr Reihe zu einem Ring schalten.

Knackpunkt ist, dass nur genau einer im Ring den Strom liefern darf, die anderen dürfen ihn dan jew. unterbrechen und wieder schiessen, um so die Bits zu übertragen bzw zu empfangen.

Ein Pegelwandler dafür ist recht einfach aufgebaut. Der Master liefert auf dem einen Konstantstrom von 20mA, jeder der senden will, umterbricht im passenden Bitrihytmus und jeder der empfangen will, packt z.B. die LED eines Optokopplers in den Ring. Fertig.

--
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Die FAQ zu de.comp.hardware.netzwerke: http://how.to/dchn
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"Auch wenn ich die Funktionsweise dieser Konsole nicht kenne, glaube
ich nicht, dass sie rauchen sollte"
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B.Eckstein

Und was für ein Strom fliesst so bei einer RS485? Ist dass nicht ziemlich ähnlich? Und deshalb auch dass mit der "Robustnes"?

Andreas

--
"Die Wahrheit ist unser kostbarstes Gut. Laßt uns sparsam damit
umgehen!"  
Mark Twain
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Andreas Hadler

Kurze Beschreibung wäre in

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Heft 7 S. 17 Für PC müsste man Pegelwandler auf V24 bauen. "Passiv" deuted wohl daraufhin, daß der Regler keine Stromquellen hat. Für den Pegelwandler braucht man also wohl Steckernetzteil.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Andreas Hadler schrieb:

Hallo,

nein, RS485 ist differentiell, also Spannungsdifferenz zwischen zwei=20 Leitungen und arbeitet nicht mit konstantem Strom. Ist also sehr wenig=20 =E4hnlich.

Bye

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Uwe Hercksen

Hast du gerechnet? Mal so den typischen RS485-Spannungshub von 2 V durch die 50-60 Ohm der (parallelgeschalteten) Terminatoren geteilt? Und bist so auf 30-40 mA gekommen? Und mal die Impedanzen der ernstgemeinten RS485- und TTY-Leitungen vergleichen? Die ungefähr identischen 100-120 Ohm? Elektrisch ist das schon sehr ähnlich! Mit dem Hauptunterschied, dass RS485 einen (ggf. gleichanteilbehafteten) Wechselstrom treibt, wohingegen TTY zwangsläufig einen Gleichanteil beinhaltet.

Oder wolltest du auf ein Henne-Ei-Problem hinaus - mal verursacht der Strom die Spannung, mal die Spannung den Strom? Für das Übertragungsverhalten ist dieser Unterschied letztlich völlig egal - Strom und Spannung sind auf der Leitung, egal, wer wen verursacht.

Ich war auf jeden Fall erst mal völlig perplex, als ich diese Ähnlichkeit im Übertragungsverhalten erkannte. Obwohl die Mittel zur Erzeugung des Signals schon sehr unterschiedlich sind. Und erst recht die Empfänger - bei 50 Baud die Magneten der Fernschreiber, bei x MBaud dann doch Schmitt-Trigger-Spannungseingänge.

Für mich ist RS485 seitdem nur eine den "modernen" Anforderungen angepasste Stromschleife (zeige ich jetzt mein Alter? :-). Mit, nicht zu vergessen, den ähnlichen einfachen Möglichkeiten, auf z.B. eine LWL-Strecke umzurüsten.

Erst, wenn du dann auf noch moderneres guckst, wie z.B. CAN, der ja in der Physik ähnlich zu RS485 arbeitet, dann wird's doch ein bisschen anders. Die Anfänge zu diesen Überlegungen kannst du ja daran sehen, dass du, zumindest bei einer RS485, bei der über eine VCC/GND-Vorspannung ein definierter Ruhepegel eingestellt ist, statt TX-Enable und TX zu treiben, auch TX auf Pegel legen und TX-enable mit TX ansteuern kannst.

Andreas

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Andreas Hadler

Vielen Dank für Eure Hilfe. So grob habe ich hoffentlich das Prinzip verstanden.

Konkrete Fragen zum Bau:

wenn ich euch richtig verstehe könnte ich also z.B. den aktiven RS232-TTY Pegelwandler von Horter

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nachbauen ?

Um damit auf einer Zweidrahtleitung zu arbeiten muss ich den Empfangs und Sendekreis und die Konstantstromquelle in Reihe schalten ? (Bei der SP5 für die der Wandler konzipiert war sind Empfangs und Sendeteil getrennt)

Grüsse aus Hamburg

Thomas

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Thomas Laepple

Ziemlich frugal aber für kurze Kabellänge, 1200 Baud und nichtindustrielle Umgebung wohl ausreichend. Man könnte noch Dioden 1N4001 als Polungsschutz spendieren. D.h. in Serie zur Stromquelle, antiparallel zu Sender und Empfänger. Sonst demoliert man die Edelschaltung eventuell wenn man bei der Installation Kabeln vertauscht.

MfG JRD

Reply to
Rafael Deliano

Das werde ich machen,

nochmals Danke für die Hilfe

Thomas

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Thomas Laepple

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