Plasma-TV mit kaputten Y-Buffer - lohnt Reparatur

Hallo,

ich habe hier einen Gericom Plasma TV (Samsung), in dem die etwa Hälfte der Y-Buffer (SN755867) abgeraucht sind. Die Dinger kriegt man bei, aber auf QFP100-löten stehe ich nicht so. Also bleibt nur der Modultausch.

Bei Recherchen habe ich nun festgestellt, dass das wohl kein Einzelfall ist. Und das Symptom ist bei allen ausgefallenen Chips zumindest hier immer das gleiche. Bei den defekten Ausgängen eines Chips (i.d.R. ca.

75%) ist der High-Side Treiber abgeraucht. Kurzum, der zieht den Ausgang zwar noch sauber runter, aber nicht mehr vernünftig hoch. Die defekten Chips werden auch aus sauheiß. Das kann aber auch an den durch den Fehler bedingten zusätzlichen, hellen Bildpunkten liegen. Zudem ist der Fehler von oben nach unten aufgetreten, heißt die untersten Chips gehen noch. Das spräche für ein thermisches Problem.

Ebenfalls auffällig ist, dass an den defekten Ausgängen die Spannung auch mal über VDD geht. Jetzt weiß ich nicht, inwieweit der Chip Rückwärtsstrom ab kann. Datenblatt habe ich irgendwie bei TI nicht gefunden. Jetzt habe ich von Plasma Panels keine Ahnung. Könnte es auch an einem defekten Panel liegen, dass die Chips grillt?

Ich möchte halt ungern 150 Tacken in eine Reparatur investieren, die wegen einem angeschlagenen Panel oder wegen eines Konstruktionsfehler nur von Kurzer Dauer ist. Wenn es nur ein thermisches Problem wäre, würde ich ja einfach größere Kühler montieren. Aber hat da jemand Erfahrungen?

Die Komponenten sind LJ-02760A und LJ-02761A für die Y-Buffer und es ist ein Samsung S42AX-YD01.

Marcel

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Marcel Müller
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Marcel Müller schrieb:

Die Biester sind eh üblicherweise noch mit dem PCB verklebt, zur besseren Wärmeableitung, und den Kleber bekommt man nicht weich.

Extra Kühler/Lüfter nützt kaum was, die Dinger werden nach wenigen 1000h wieder sterben. Nicht ohne Grund stellt TI sowas nicht mehr her.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Wenn das so ist, sollte man zuerst die Beinchen mit 'nem Cuttermesser vom Gehäuse trennen und schonmal wegräumen.

Im Fall ohne Kleber fällt einem der Chip dann schon entgegen, ansonsten hat man jetzt mehr Ansatzfläche zum runterhebeln.

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Thomas Kindler
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Thomas Kindler

Nicht unbedingt. Ich nehme bei Flat Packs ein Stueck Alufolie, die staerkere Sorte. Dann wird ein quadratisches Stueck rausgeschnitten. Danach mit der Heissluftpistole drauf bis er aufschwimmt und mit der Pinzette abzuheben ist.

Die Chips kenne ich nicht, TI hat das Datenblatt wohl schon entsorgt und Alldatasheet hat es auch nicht. Wenn es CMOS ist sollte der das abkoennen, aber man muss aufpassen dass einem davon die Versorgungsspannung nicht hochlaeuft. Kein Problem wenn sonst noch genug dranhaengt.

Kann ich nichts zu sagen, kommt wahrscheinlich drauf an wie lange es beim Originalsatz bis zur Abrauche war, und ob das genug Bundesligaspiele fuer Dich sind :-)

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Naja, ich habe auch nicht behauptet, dass ich die Dinger nicht raus bekomme, nur dass ich keine Lust habe. Es sind 12 Chips, davon wie es aussieht 8 tote. Das ist schon eine stattliche Quote.

Und 800 Pins einlöten ist auch kein Spaß. Ich habe keine Paste, die würde eh nur schlecht.

Die Betriebsspannung läuft definitiv nicht hoch.

Kurz nach der Garantie, wie es sich gehört. Betriebsstunden, keine Ahnung, vmtl. 4-stellig.

Ist nicht für mich. Ich habe noch eine alte 70cm Telefunken Röhren-Glotze aus den 80-gern. Schwer tot zu kriegen. Und mein Visus gibt auf 3m Entfernung sowieso kein HD her.

Marcel

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Marcel Müller

Und die anderen vier eventuell kurz davor :-(

Autsch. Das kann ich allerdings verstehen. Mein Maximum an Loet-Marathon waren knapp 600 Pins. Ein nach diesem Sch...s-RoHS geloeteter Extender mit je drei VG Steckern/Buchsenleisten, musste verbleit nachgeloetet werden damit er gescheit lief. Und das war nicht der einzige.

Bei Flatpacks geht auch ein anderer Trick. Nach dem Ausloeten saubermachen mit Flux-Off oder wie immer das bei Euch heisst, ganz leicht mit Flussmitel einpinseln, mit normalem duennen Loetzinn aufzinnen. Ich nehme 0.3mm verbleit dafuer, und dann mit der breiten Weller Spitze einfach drueberbrettern. Am Ende eventuelle Bruecken wegmachen. Dann nochmal ein wenig Flussmittel und nun das IC mit Heissluft aufloeten. Wenn die Dinger nicht teuer sind koennte es einen Versuch wert sein. Wird vielleicht was krumpelig aber sieht ja keiner :-)

Flussmittelreste dann wieder mit Flux-Off wegmachen. Obwohl es vermutlich beinahe wurscht ist, mehr als ein paar tausend weitere Stunde lebt die Kiste wohl nicht.

[...]

Ob sie den Hitzetod gestorben sind laesst sich oft an einer Braeunung der Platine im Bereich dieser Chips sehen. Dann bestuende Hoffnung dass die neueren mit besserer Kuehlung halten. Es geht auf keine Kuhhaut wie wenig Gedanken sich manche Ingenieure zur Kuehlung machen. Habe eine Brandstelle an der Hand, von einem Bauteil in einem Wavetek 23 Generator. Ein Bekannter sagte, das sei "normal". Nach einer Test Session ueber Nacht ist dieser Funktionsgenerator denn auch prompt von hinnen geschieden.

Bei mir umgekehrt. Fuer diese Flat Packs werde ich wohl bald eine 3x Brille brauchen.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Ich habe mal an einem Tag um zwei Dutzend 56-polige Käfer gewechselt, das geht schon. Immer eine Handvoll, dann mal was anderes machen, dann wieder paar ICs löten.

-ras

--

Ralph A. Schmid

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Ralph A. Schmid, dk5ras

muss nicht. Es sind die 4 unteren, die noch gehen. Und der Fehler hat sich von oben nach unten entwickelt. Es ist praktisch sicher anzunehmen, dass die untere Etage nicht halb so warm wurde.

Naja, ich habe auch schon Platinen mit 7k Lötstellen selbst bestück, aber das waren noch bedrahtete Bauteile und damals hatte ich noch Zeit für so Spielereien.

Nein, das FR4 hat noch nicht erkennbar aufgegeben. Aber die Biester werden schon ordentlich heiß. Kann man nicht mehr anfassen. Da es aber nur ein aufgeklebter Kühlkörper ist, ist es vernünftig anzunehmen, dass es innen um einiges Kuscheliger zugeht. Ich denke wenn überhaupt, müsste ich versuchen, die Masseflächen der Platine etwas zu kühlen (Multilayer) und über die hundert Beinchen noch etwas wärme abzuführen. Durch das Plastikgehäuse wird man nicht beliebig viel Wärme raus kriegen.

Ich fürchte die Elektroschrott-mit-Preisschild-Theorie von Dieter ist plausibler.

Gar keine halt. Aber der sicherste Schutz davor ist Geräte mit gutem Wirkungsgrad zu bauen. (Geht bzw. reicht halt nicht immer.)

:-)

Marcel

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Marcel Müller

[...]

Ein Kleinstluefter bringt schon was, aber es stellt sich natuerlich irgendwo die Frage wieviel Aufwand das alles wert ist.

Ja, sieht so aus. Junk by Design.

Das erzaehle mal den Digitalisten. Da muss aber auch alles was geht in DSP reingezwaengt werden, selbst wenn man es mit simplen analogen Mischern oder Filtern billiger und fuer weniger als ein Zehntel des Stromverbrauchs hingekriegt haette. Wenn ich mit Teams HF-Sachen mache stehe ich bei den Architekturdiskussionen oft voll auf der Bremse, versuche soviel wie moeglich in den Analogbereich zu holen. Nicht weil der Auftrag damit fetter wird, sondern weniger Verbrauch und Hitze, haelt dann auch laenger.

Dann muesstest Du der geborene Super-Miniatur-SMT Loetspezi sein :-)

Habe ich mal in einer Firma erlebt. Ein Ingenieur kam so gerade noch durch die Sehpruefung fuer den Fuehrerschein (der muss hier alle 5 Jahre vom Amt verlaengert werden), und auch nur mit recht extremen Brillenglaesern. Dann hatten wir einen Prototypen mit seltsamem Fehler. Er nahm die Brille ab, guckte sich den Bereich eines Feinstleiter-Kaefers an ... "Ah, look, a faint solder bridge". Ich hatte Muehe das mit einer Lupe zu sehen.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Am 20.09.2010 16:24, schrieb Joerg:

Dann war er aber stark kurzsichtig, das ist in so einem Falle von Vorteil. Die meisten benötigen aber wegen der Alterssichtigkeit eine Nahbrille. Ich auch bald trotz der Kurzsichtigkeit, weil ich Kontaktlinsen trage.

Bernd

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Bernd Laengerich

Ich glaube an Kontaktlinsen koennte ich mich nicht gewoehnen. Die Brille hat natuerlich Nachteile. Z.B. wenn man auf Dienstreisen abends mal in den Irish Pub will oder Restaurants. Da ist hier T-Shirt angesagt wegen der Temperaturen. Aber wohin dann die Brille? Entweder spaeter in der Pinte vergessen oder sie war in der Gesaesstasche und ... knirsch. Zum Glueck brauche ich (bisher) nur die Vergroesserer vom Dollar Store, da ist der Verlust nicht hoch.

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Gruesse, Joerg

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Joerg
*Bernd Laengerich* wrote on Mon, 10-09-20 22:09:

Jungspunt. Ich hatte vor längerer Zeit auf einer Wanderung im Regen Linsen drin. Ich trage sie sehr selten, aber für solche Fälle sind sie genial. Danach wollten wir essen gehen. Keine Speisekarte lesen zu können, egal wie nah ich ranging, war für mich kurzsichtigen eine seltsame und unangenehme Erfahrung. Das schöne an Tageslinsen: Man nimmt sie raus, schmeißt sie weg, und alles ist wieder gut.

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Axel Berger

Am 20.09.2010 23:28, schrieb Joerg:

Meine Entscheidung vor mehr als 25 Jahren nochmal mit Kontaktlinsen zu probieren war eine der besten meines Lebens.

Wenn eine Brille nötig ist gehört die auf die Nase :)

Kontaktlinsen können Alterssichtigkeit nicht mildern, dafür braucht man ggf. zusätzlich eine (Lese-)Brille.

Bernd

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Bernd Laengerich

Vorlesen lassen :-).

Willst Du damit sagen, daß man die dioptrien-genau bekommen kann?

Grüße, H.

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Heinz Schmitz

Maybe I'm just too friggin' old :-)

Dann sehe ich in der Entfernung nix mehr.

Inzwischen habe ich mich zaehneknirschend damit abgefunden.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Am 21.09.2010 15:13, schrieb Heinz Schmitz:

Normalerweise genauer als eine dpt.

Bernd

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Bernd Laengerich

Am 21.09.2010 00:23, schrieb Axel "Methusalix" Berger:

Ab jetzt nenne ich Dich Methusalix! Ich trage bereits eine Lesebrille mit mir herum, nutze die aber für den normalen Gebrauch noch nicht. Nur für kleine IC-Beschriftungen etc. ist die schon hilfreich.

Insbesondere wenn die schummerige Beleuchtung die Pupillen weiten lässt... Je nachdem wie man es macht kann man auch mit CL unterkorrigieren und dazu bei Bedarf eine Fernbrille tragen statt umgekehrt.

Das ist bei Monatslinsen auch nicht viel anders. Früher[tm] war noch viel mehr Akt mit der Reinigung notwendig.

Bernd

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Bernd Laengerich

Warum nicht? Meine Frau bekommt auch die speziell angefertigten Linsen für die Hornhautverkrümmung in Kurzzeit-Exemplaren...momentan

14-Tageslinsen, glaube ich.

-ras

--

Ralph A. Schmid

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Bernd Laengerich schrieb:

le

Ich habe 4 Anl=E4ufe gebraucht, der erste war 1990. Seit gut 4 Jahren nun= =20 habe ich (endlich) weiche Linsen und Pflegemittel, die ich sehr gut=20 vertrage und gut handhaben kann. Tragezeiten von 16 Stunden oder=20 Radfahren ohne zus=E4tzliche Schutzbrille sind damit kein Problem mehr.

Guido

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Guido Grohmann

Moin!

Gibts auch als Tageslinsen, z.B.

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in Schritten von 0.25dpt sph und cyl, Achse in 10° Schritten. Preis in der Bucht so ab 1 EUR pro Linse.

Gruß, Michael.

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Michael Eggert

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