OPV unity gain stable <-> Integrator

Hallo Leute, wenn im Datenblatt eines OPV (TSV991) drinsteht:

Wide bandwidth 20 MHz, stable for gain ? 3

Kann ich dann damit einen Integrator realisieren oder nicht? DC-mäßig hat ein Integrator sehr hohe Verstärkung, AC-mäßig ist die Verstärkung bei hohen Frequenzen < 1.

Schwingt das Teil dann?

Theoretisch habe ich gleiches Problem ja auch bei OPVs, die unity gain stable sind. Bei hohen Frequenzen hat ein Integrator eine Verstärkung kleiner 1. Bekomme ich das Ding dann mit einm LM324 stabil?

Praktisch ja, 1000mal erprobt, aber warum?

Michael

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Michael Rübig
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Schwingt das Teil dann?

Jawollja.

G ist gleich 1, nicht kleiner. Wenn der Opamp unity gain stable ist, dann gibt das kein Problem. Ausser man belastet ihn kapazitiv zu sehr.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Bei jedem 1pol Tiefpaß wäre das ja wohl auch der Fall da der Kerko auf Kurzschluß macht

+----C1-----+ | |

----R1-----+----R2-----+ | | +--|- \ | | >-+---- GND-|+ /

Hatte bisher nie Skrupel.

Anders gefragt: a) warum den dubiosen OP verwenden ? Erfahrungsgemäß macht C1 da Probleme. b) wenn der Integrator als Servo in einer grösseren Schaltung zur Nachführung des DC-Arbeitspunktes dient kann man auch mit unity Gain OP wie TL082 Probleme haben. Lead bzw. Lag hilft da aber oft. Also hier sowas:

----R1-----+----C2--R2--+ | | +--|- \ | | >--+---- GND-|+ /

Formel für Frequenzgang in besseren Handbüchern. Kann ich bei Bedarf raussuchen.

MfG JRD

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Rafael Deliano

"Michael Rübig" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@mid.individual.net...

Hallo Michael,

Nein.

Die manchmal angepriesenen "Trick"-Schaltungen tun nichts anderes als dem Opamp bei hohen Frequenzen weniger feedback zu geben. Das hat grundsätzlich weitere Nachteile.

Ja.

Schau dir mal im Datenblatt die Bodeplots der Openloop-Verstärkung an. Bei allen Unity-gain stabilen Opamps hast du da wo die Verstärkung auf 1 (0dB) abgefallen ist noch mindestens 30° Phasenreserve zu den 180°.

Der LM324 hat bei 0dB noch genügend Phasenreserve zu den 180°. Leider ist im Datenblatt im Plot Avol die Phase nicht eingetragen.

Anderes Beispiel: TL072, Figure 12

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Gruß Helmut

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Helmut Sennewald

Michael Rübig schrieb:

Jein, siehe Helmuts Kommentar. Die Situation ist möglicherweise ein klein bisschen entschärft, da der Opamp invertiert verstärken muss, daher wäre >= 2 ausreichend gewesen.

Die von Helmut verpönten "Trickschaltungen" findet man bei

formatting link
in der Appnote LB-42.

Nein, =1, siehe unten.

Die Verstärkung ist ja eins, vom "+" Eingang her gesehen. Dass dieser auf Masse liegt, liegt halt an deiner Schaltung, hat mit dem Problem aber nichts zu tun. Der Opamp meint, er müsse "0" verstärken.

--
mfg Rolf Bombach
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Rolf_Bombach

"Rolf_Bombach" schrieb im Newsbeitrag news:49fb36f4$1 snipped-for-privacy@news.bluewin.ch...

Hallo Rolf,

muss dir leider widersprechen. Sobald ein C vom Ausgang zum -Eingang geschaltet ist, haben wir es mit dem Fall Verstärkung wie "+1" zu tun.

Der normale Inverter nur mit zwei gleichen Widerständen entspricht Verstärkung -1. Sobald man aber den Rückkopplungswiderstand mit einem großen C überbrückt, hat man den Fall Verstärkung "+1" und muss daher einen unity-gain stablien Opamp nehmen.

Helmut

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Helmut Sennewald

Helmut Sennewald schrieb:

Ja, richtig, ich hab es mit dem invertierenden Verstärker (wo ein R auch bei hohen Frequenzen bleibt) verwechselt. Egal, der Faktor hätte nicht gereicht. Es ist halt einer der übl(ich)en Fälle, wo man früher vom LF357 zum LF356 wechseln musste ;-).

--
mfg Rolf Bombach
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Rolf_Bombach

Hallo, danke allen für die Erleuchtung. Muss mir aber bei Gelegenheit trotzdem mal anschauen und verinnerlichen, warum es keine Verstärkung Hallo Leute,

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Michael Rübig

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