Nochmal DDS als Frequenzteiler

So ganz nicht: Derzeit sehen die Steigerungsraten für Investments in Europa etwas anders aus als die bei Euch, nämlich besser ;-)

Die Rechtssicherheit ist ein _ganz_ entscheidender Faktor. Was soll das, wenn man mit viel Mühe ein Produkt entwickelt und dann kommt entweder ein Winkeladvokat, der aus irgendeinem faulen Patent per "wir interpretieren das jetzt aber so" und Theater vor der Jury den Gewinn absaugt oder umgekehrt macht man Verträge, bei denen irgendwelche Konzerne glauben, dass sie sich einen Dreck drum scheren können, weil sie die Anwaltskosten so ohne Ende hochtreiben, dass es keiner mehr bezahlen kann, und am Ende nix bei rauskommt, weil nicht das Recht zählt, sondern die beste Theatervorstellung vor der Jury.

Sie ändern zumindest nicht wesentlich rückwirkend. Die alte 10e Abschreibung nutzen immer noch diverse Häuslesbauer. Und auch die Abgeltungssteuer gilt nur für _neue_ Aktienkäufe.

Die mögen ärgerlich sein, sind aber für große Investments kein Kriterium.

Dagegen zählt z.B. die Infrastruktur mehr, ein Stromausfall weniger, einmal die Produktion nicht geschrottet, und schon sind die ganzen Kosten wieder drin.

Glaub' mir, wenn ich die Wahl zwischen dem US Rechtssystem und dem WEEE als Übel hätte, ich täte das WEEE nehmen, auch wenn ich einiges über Fa. EAR ablassen könnte. Das kostet beim 08-15 Mittelstandsfertiger zwar dreistellig pro Jahr, bestenfalls vierstellig, aber für das Geld nimmt bei Euch der Anwalt noch nicht mal den Telefonhörer ab.

Mal ganz offen und ehrlich, Du weißt, ich nehme kein Blatt vor den Mund:

Ich kaufe gerne US IC's. Man muss nicht alles selber machen, es gibt eine arbeitsteilige Gesellschaft.

Aber: Ihr solltet etwas aufpassen, dass Ihr Euch nicht überall in der Welt unbeliebt macht. Z.B. mit obskuren NDA-für-jede-Shice-Regelungen, "wir liefern dafür nicht" Bockigkeiten und ähnlichem. Kein Hersteller ist unersetzlich und auch kein Land.

Und diese sehr speziellen "wir scheren uns einen Dreck um das Recht, weil wir genau wissen, dass unser System marode ist" Praktiken einiger Leute bei Euch, die dann leider das Bild vom ganzen Land mit prägen und damit auch den vielen seriösen Firmen bei Euch schaden, gehen _weltweit_ langsam einigen Leuten so auf den Senkel, dass sie sich überlegen, wie man einfach künftig diese Probleme vermeidet. Z.B. in dem man bestimmte Geschäfte vermeidet.

Nur mal so: Mit verbrieften US-Hypotheken und Swaps braucht nach dem Drama bei gewissen Fonds - die KfW durfte gerade

8 Mrd. Euro dafür bereitstellen - keiner mehr anzukommen, und die Hedge-Fonds-Übernahmen sind in den letzten Wochen spontan extrem zurückgegangen, weil keiner mehr den Leuten traut, die Beleihung aufgekaufter Firmen funktioniert nicht mehr. Da haben sich inzwischen - wegen genau solchen "wir haben das zwar verbrieft, aber wir scheren uns einen Teufel darum, zur Not Chapter 11" binnen kurzer Zeit soviele Leute mit Geschäften mit Euren Finanzfirmen die Finger verbrannt, dass die einfach keinen Bock mehr darauf haben. Und in Nah- wie Fernost sind sie gerade dabei, die Bezahlung von "Made in China" bis hin zu Öl von US-Dollar auf Euro umzustellen, zwar nicht knallfall, weil sie selber zu viele Dollarreserven haben, aber langsam und sicher.

Und das _ist_ ein Thema, kurzfristig kann man zwar so mehr über eine billige Währung absetzen, mittelfristig haut die kräftig ein Loch ins Budget, vorallem wenn in bestimmten Bereichen plötzlich Fremdwährung (Euro) angesagt ist.

Da muss dann Export her, da ist Kampf um jedes Design In von jedem noch so simplen Bauteil angesagt, einfach weil Elektronik einer der Bereiche ist, in dem der US Export noch stark ist. Mit Bud Wasserbier und Cheavys braucht ihr nicht versuchen zu punkten ;-)

Nein, aber wir haben hier eine Demokratie und kein Land, in dem irgendwelche Großkonzerne mit einer Spende alles regeln können. Es gibt auch bei uns Lobbyisten, viel zu viele, aber es gibt auch Grenzen.

Trotzdem, da gebe ich Dir recht, könnte hierzulande die Politik auch mit dem Mittelstand mehr reden, das fehlt etwas.

Die gucken vorallem erstmal auf den Quartalsgewinn, dann nochmal auf den Quartalsgewinn und dann eben so auf den Quartalsgewinn. Dann rennen sie wie die Lemminge in das Land, wo sie glauben, dass alles gaaaaanz billig ist.

Und nachdem einige Leute da kräftig auf die Nase gefallen sind, fließt gerade ohne Ende Produktion wieder nach Europa zurück.

Davon könnt Ihr auch profitieren: Elektronische Komponenten liefern. Gute Qualität, schnell, zuverlässig, ohne "kurze 22 Wochen Lieferzeit bei 5000 Stück Mindestabnahme", ohne Extreme-NDA, mit gutem Support, ohne Starallüren und "wir sind alleine"-Diva-Zicken. Letzteres führt nur dazu, dass von genervten "da muss ein Markt sein, wenn die sich so aufführen können" Leuten redundante Fabriken für Opamps bis Embedded-CPU's gebaut werden und anschließend die Preise auf dem Weltmarkt in den Keller purzeln.

Gruß Oliver

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Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
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Oliver Bartels
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Hallo Oliver,

Davon habe ich noch nichts ausmachen koennen. Allerdings gibt es in Europa wohl auch kaum Venture Capital Deals. VC ist bei uns das Investement mit den hoechsten Steigerungsraten, aber auch mit hohem Risiko.

Ja, das hast Du recht.

Das nutzt doch nichts. Wenn man ploetzlich neue Abschreibungsregeln einfuehrt, dann wirkt das sehr stark zurueck. Denn man hat ja schon zigtausende in seinem Unternehmen stecken und nun bricht ein Teil des Business Plans weg, weil irgendein Poliker einen Molotow Cocktail reingeworfen hat.

Stromausfaelle hattet Ihr in den letzten 12 Monaten mehr als wir.

Hmm, ich muss oft NDAs unterzeichnen. What's the problem?

Unersaetzlich sind nicht alle. Einige aber schon. Analog Devices zum Beispiel oder LTC. Da gibt es Sachen, die bekommst Du woanders nicht mal in der Sardinendosenversion. Und nach dem, was so bei NXP und dergleichen passiert bzw. nicht mehr passiert, wird sich dieser Trend eher noch verstaerken. Wieviele Opamps haben die denn noch? Ein Dutzend oder sind's inzwischen noch weniger? Mit dem zum x-ten Mal aufgewaermten low-sat Schalttransistor lockt man doch keinen Hund mehr hinterm Ofen hervor .

Mir ist die Dollarschwaeche auch alles andere als recht. Den sub-par Mortgage Knall sah ich schon vor zwei Jahren kommen, aber die "Experten" offenbar nicht.

Wir kaufen auch kein Bud und keinen Chevy ;-)

Aber wenn ich so meine Designs hier ansehe, ok, hier liegt gerade ein Flex auf dem Tisch. Mal sehen. Nein, ich kann nur ein japanisches Bauteil ausmachen (0402 Kondensatoren von Murata, Pfennigware), ein europaeisches nicht. Alles amerikanisch. Zumeist TI, ON, National. Weil die Jungens in EU nicht mal ihre Web Sites auf die Pfanne bekommen. Da weiss unsereins gar nicht mehr, ob und was sie anbieten. Ach so, der Flex wurde auch hier gemacht, in Santa Clara.

Und wie ist dann WEEE entstanden? Und warum gibt es dann bei Euch keine SBA und kein DARPA?

Tja, und genau da funktioniert Demokratie hier ganz vorzueglich. Wenn irgendwo z.B. ein Betrieb schliesst, weil irgendeine unsinnige Vorschrift erlassen wurde, dann setzen die Journalisten hinterher wie die Hyaenen. Die Woche drauf steht dann in der Zeitung, dass Politiker so-und-so dem so-und-so Gesetz zugestimmt hatte. Da haben wir naemlich den Freedom of Information Act (FOIA), nach dem solche Abstimmungsergebnisse spaetestens auf Anfrage auszuklinken sind. Damit ist dessen Karriere de fakto beendet und der naechste wird sich hueten, sowas nochmal ohne Unterredungen zu machen. Das ist echte Demokratie.

Nicht alle. Die meisten meiner Kunden sind nicht boersennotiert und dort geht das ganz besonnen zu.

Wieso fallen soviele auf die Nase? Der Kunde, der als erstes (um 1995) angefangen hat in China zu produzieren, tut das auch heute noch. Im gleichen Betrieb in Shenzen. What's the problem?

Das erzaehle mal Infineon. Die riefen auf mehrfache Nachricht nicht mal zurueck, als ich von denen etwas ins Design nehmen wollte und nach Mustern (gegen Bezahlung und Erstattung saemtlicher Frachtkosten!) fragte. Inzwischen heisst es hier deshalb "Wir muessen leider draussen bleiben".

Mir ist ein Gehabe und Geziere mit NDA lieber als gar keine Kommunikation.

Wo gibt's denn diese alternativen Opamps und CPUs jetzt?

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Schade. Die Zeitschrift ist wirklich gut, nicht der übliche Wirtschafts-Blaschwall, sondern schön recherchierte Beiträge.

[...] Glaub ich Dir. Ich hab' auch schon mal eine Bank mit angeschlossener Elektroabteilung besonders lieb gehabt.

Allerdings fliegen uns US Verträge besonders gerne um die Ohren.

So, und genau das macht den Unterschied:

In unseren Verträgen z.B. bzgl. Autorouter OEM stehen auch entsprechende Regelungen klipp und klar drin.

Nur: Dein Vertragspartner hier (bzw. dessen Verwalter) hat reagiert, weil er a) um die Regelungen wusste, b) Dich respektiert hat.

Was mir gewaltig stinkt, ist dieses Dummgetue, wenn ein Gegenüber z.B. nach einem Firmenaufkauf versucht, einen auf die ganz dummdreiste Tour zu veräppeln und dabei auch noch glaubt, er sei der erste Manager, der hier mit so "tollen" Tricks ankommt.

Es geht wohlgemerkt nicht um so immerhin noch pfiffige Dinge wie "wir haben einen juristischen Hebel gefunden, Trick 17", sondern um ganz plumpes "wir sind nicht erreichbar", "wir scheren uns um euch einen (zensiert), klagt doch ruhig, wir wissen eh', das es bei uns im Land 20 Jahre braucht, wir sind doch nicht in Europa". Du kommst dir da manchmal vor wie in Afrika bei einem windigen Diktator, und dabei ist es das "Rechtssystem" einer der größten Wirtschaftsnationen dieser Erde.

Ja, aber Du bist am Ende zu einem Ergebnis gekommen. Harte Bandagen sind ok, wenn es _faire_ Bandagen sind.

Ich kenne Euer System, wir haben es schon mal in Anspruch genommen, es geht auch (wir haben am Ende echt Glück gehabt, dass der Beklagte nochmal übernommen wurde, die hatten dann keinen Bock mehr), aber man braucht einen verflucht langen Atem, weil ein windiger Winkeladvokat z.B. durch provozierte Zeugeneinvernahmen das Verfahren beliebig lang und teuer herausziehen kann.

Es gibt auch bei uns Unfug, viel Unfug sogar, leider ja, ich sag' nur windige Versicherungen mit "Betriebsgefahr", obwohl der betrunkene Gegner klar die Vorfahrt nahm, aber z.B. so Nasen wie SCO/rest_of_world täten sie hier hochkannt aus dem Saal werfen, mit Saaldieners Nachhilfe.

Sie willmüssen die BRAGO ändern, Verfassungsgerichtsurteil.

Das ist aber nicht der Punkt: Hierzulande gibt es inzwischen Prozessfinanzierer, die gegen z.B. 30% das Kostenrisiko übernehmen, wenn die Sache lohnt. Der Anwalt bekommt ganz normal sein Honorar.

Ja, und das ist bekannt, und deshalb wir man auch eine BRAGO nicht mal eben aufheben. Es geht um eine moderate "Gewinnbeteiligung". Ansonsten macht es schon Sinn, den Prozessfinanzierer vom Anwalt zu trennen, aus exakt dem Grund, den Du angeführt hast.

Natürlich geht Ansparabschreibung und die neue Thesaurierung auch bei Einzelunternehmern, frage ist, ob es lohnt, wenn einer eh' fast keine Steuern zahlt. Der Punkt ist, dass man dann eine Bilanz aufstellen muss, und wenn man das nicht selber kann, dann braucht es einen, der das für gutes Geld macht.

Guckst Du hier:

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Nur mit Einnahmeüberschussrechnung gibt es andere Vergünstigungen, die u.U. besser sind.

Beispiel gefällig: Bei uns will die Regierung jetzt ein Gesetz zur Förderung von Venture Capital rausbringen, Eckpunkte sind wohl Verrechnung von Verlustvorträgen, immerhin Gewerbesteuer- Freiheit für den VC, womit dann dessen Steuersatz bei 15% (!) plus Soli liegt, davon könnt ihr nur träumen, Firma IRS nimmt in den USA definitiv "etwas" mehr.

Allerdings soll das ganze auf echte Startups beschränkt werden, also halt _Risiko_kapital.

Du kannst Dir das Gejaule der Finanzbranche vorstellen, es ist gar schröcklich, dass die echt ins pöse pöse Risiko gehen müssen, wenn sie dafür anerkannt werden wollen. Echt übel das, keine Subvenition, echte Gefahr für die Kreuzerchen, wenn man VC sein will, obwohl man es nicht sein will ;-) Braucht man da gar am Ende schlimmstenfalls noch Expertise ? ;-)

Demzufolge werden jetzt alle erdenklichen gesponsorten Schreiberlinge die geplante neue Regelung schlecht reden, obwohl sie so schlecht gar nicht ist.

Again: Bei gesetzlicher _KV_ gibt es keine Altersrückstellung, anderes System. Es gibt _Renten_ansprüche, die behälst Du.

Das ist etwas ganz anderes als das, was ich meine. Klar braucht es dafür ein NDA.

Ich rede von NDA's für Pseudo-Schutzrechte, z.B. für Datenblätter, in denen echt nix geheimes drin steht, die rein anti-competitive sind.

Du orientierst Dich an zwei Firmen, die ihre Zukunft eher in Bausteinen sehen, die Du nicht brauchst, wohl aber andere. Baust Du Handys oder Autos ?

Es gibt viele andere, einfach so, wie es mir gerade einfällt:

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(USB, sehr schöne Teile, hat Webshop ;-)
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(nette Sensoren)
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(analog, auch OpAmps ;-) oder 12Bit/200MSPS DACs und Foundry mit SiGe und Webshop)
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(RF bis 80 GHz, teilweise Weltspitze)
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(kennst Du ;-)
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(macht "nur" IP, aber CPU's, und zwar mit _weit_ mehr Verbreitung als bei vielen US-Herstellern)
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( macht auch Opamps, guckst Du hier:
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)
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( Kennst Du vom MP3 ;-)
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( Foundry, SOI, 180nm )

Die Auswahl erhebt keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit.

"Wir sind die Größten!" (im Marketing ;-)

Hehe, ich verrate Dir jetzt mal ein Geheimnis: ( ... bitte NDA hier unterzeichen, top secret ... )

Das ist kein allzu großes Drama: Du nimmst einen schönen SiGe Prozess und gut ist.

Nicht überall, wo SiGe drin ist, steht auch SiGe drauf. Eure Firmen wissen sehr genau, was sie sagen und was nicht ;-) SOI hilft übrigens auch.

Nimm mal eine Hand voll BFP620 und baue damit eine Opamp-Eingangsstufe auf, achte darauf, dass sie nicht schwingt (machen die gerne), und schon geschieht ein Wunder ;-) BTDT (rein aus Gaudi).

Hier ist ein schönes Paper, aber Achtung, Du weißt schon, NDA, top secret ;-)

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Kernaussage: "CMOS CML gates, LNAs, TIAs, Opamps, VCOs, Mixers, PAs can be designed algorithmically and ported across nodes and technologies"

Punkt. Es geht primär um den Herstellungsprozess.

Die Autoren des Papers arbeiten übrigens bei ST, also im alten Europa ...

An anderen Stellen reicht es wieder und so findet jedes gute Produkt irgendwo einen Abnehmer.

Hab' ich schon. Auch Epcos. Seitdem gibt es einige Teile wenigstens bei Farnell und RS.

:-( Das muss sich ändern.

Vorsicht mit "lediglich die Fertigung", genau so fing es mit China auch mal an ...

Die Fertigung und deren Know How ist extrem viel in der Halbleiterei, siehe das Paper oben.

Was meinst Du wohl, warum sich die schnellen OpAmp-Typen vermehren wie die Karnickel ? Jeder MIT-EE-Studi, der etwas auf sich hält, baut auch einen ;-)

Die Modelle im Analogbereich funktionieren gut, im Digitalbereich gibt es inzwischen neben der Simulation die ganz simple Möglichkeit, die zu produzierende Logik mal eben in ein FPGA zu schiessen und vorab im System zu testen, das mindert die Fehlerrate ungemein. Und eine 08-15-Mikrokontroller-CPU in einem FPGA ist schlicht trivial.

Brauchst Du noch für Deine 8051 Basteleien einen Assembler ? Ich hätte einen, den hab' ich mir aus Gaudi in zwei Tagen selbst geschrieben, für Kundenprojekte war das damals als kostenlose Entwicklungsumgebung ganz nett.

Du immer mit Deinem NXP Browser ;-/

Naja, mir fallen hier auf Anhieb sofort vier Firmennamen ein. Nein, nicht noch eine Liste ;-)

Nimm doch einen ARM Teil und gut ist.

Du erzählst hier was von HighTech und kommst uns dann mit einem 8051. "Nein Jörg, den aus dem Museum können wir Ihnen leider nicht mitgeben" ;-)

Gruß Oliver

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Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
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Oliver Bartels

Hallo Oliver,

Die war es bei mir nicht.

Nein, weil er seine Faelle schwimmen sah. Der Aufkaeufer war spaeter der, welcher Respekt zeigte. Der Konkursverwalter hatte absolut keinen, und auch keine Skrupel.

Die waren seitens des urspruenglichen Auftraggebers und besonders seitens des Konkursverwalters alles andere als fair. Zu dem Ergebnis kam ich, weil ich die juristische Keule rausholte.

Lass Dir gesagt sein, so eine Trennung haelt nicht lange. Zuviel Ueberdeckung von Interessen, Witterung grosser Pfruende. "Offiziell" laesst sich alles trennen. Wer finanziell dahintersteckt, bleibt dann "vertraulich".

Zitat: "In der begleitenden Entschließung äußert der Bundesrat die Sorge, dass kleine und mittlere Unternehmen durch die für sie insgesamt belastenden Maßnahmen benachteiligt werden könnten und dass es zu mehr Bürokratie kommen könnte."

Aha ....

Bin zu lange weg, aber damals hiess es: Sobald Du eine Bilanz aufstellst, ist es aus mit der Einnahmeueberschussrechnung.

Dafuer lassen sie bei uns massive Sofortabschreibung im Anschaffungsjahr zu. Aber ich freue mich fuer Euch, dass sich etwas tut. Das gibt Hoffnung.

Bei letzterer ist es auch hier so, dass sie oft Unsummen fuer Rechtsbeistand ausgeben und dann keine Ingenieure zu Rate ziehen. Was dann oft dazu fuehrt, dass sie Luftschloesser finanzieren.

Wurde mir eindeutig anders erklaert. Von der TK. Dann hiess es, wer nicht zu 90% in der zweiten Lebensarbeitshaelfte, was immer das sein mag, pflichtversichert war, fliegt im Alter raus. Und genau aus diesem Grund sind wir in der GKV geblieben, eben damit wir im Alter eine KV haben.

Hat mit der KV nichts zu tun.

Ich koennte jetzt eine lange Liste anfangen, und die wird auch massig KMU enthalten. Aber das ginge hier zu weit. Nur ein Beispiel: Was meinst Du, wie lange wir gebraucht haben, eine gescheite Tischtennisplatte von Kettler zu bekommen? Ich bekam zeitweilig den Eindruck, die Firma wolle ueberhaupt nichts verkaufen. Amerikaner, die kein Deutsch koennen, haetten laengst aufgegeben.

Es waren auch diverse Hersteller passiver Bauteile dabei. Manche bekamen nicht mal internationalen Zahlungsverkehr hin. Bis mich eine Einkaeuferin anflehte "Kannst Du nicht was amerikanisches oder japanisches dafuer finden?" Nun, ich fand, bei Murata.

Ok, ist aber nicht so mein Bedarf. Ich mache meist analog oder ganz jitter-kritische digitale Sachen. Plus Optik und so. Da sind wir meist in USA oder Asien gelandet. Im Bereich Optik (LD-Ansteuerung) habe ich in Germany uebrigens das erlebt, wo Du drueber klagtest. Wir brauchten einen Teilschaltplan, um fuer eine Regelschleife abzuzwacken. "Iss nich" ... "Und wenn wir ein NDA unterschreiben?" ... "Nein!" Ok, haben wir's selber gebaut. Futsch ist der Umsatz, fuer immer.

Schon klar. Aber ich kann dem Kunden schlecht raten, mal eben weitere $100k+ locker zu machen fuer ein Chip Design. Jedenfalls nicht, wenn es etwas passendes von der Stange gibt und das war hier mit dem TI Amp der Fall. Wie gesagt, diskret haette ich es machen koennen. Aber warum?

Und wie macht man dann damit 15Vpp Swing?

Ok. Aber wenn schon etwas verfuegbar ist, brauche ich nicht einen anderen Prozess. Manche Sachen gehen gar nicht per Chip, zum Beispiel richtig kernige Mixer mit einem IP3 weit hinter Pusemuckel. Das wuerde schlicht vergluehen. Oder Pulser, wo einige hundert Volt in 10-20nsec herumgerissen werden. Klar, habe ich auch schon mal im Chip gemacht, Automotive Process. Aber ab 45V bekam ich Schweissperlen.

Das nutzt fuer deren Umsatz hier wenig. Habe gerade ein DSO ueber Farnell England bekommen, doch bei Bauteilen will man sie diese Wartezeit nicht antun.

So wie die ihr Unternehmen "fuehren" sehe ich das nicht kommen. Vielleicht schreibe ich Henry Kravis mal dazu.

Ist doch schoen, das ist Fortschritt. Teuer sind sie trotzdem, aber ich bin frueher vom uA733 vielleicht zu sehr verwoehnt worden. Daher mache ich noch vieles diskret, wo der ganze Amp dann zwei Groschen kostet.

Vielen Dank, aber den Code mache ich nicht. Das ist jemand anders, mit Archimedes Compiler.

Ja, in Europa kenne ich auch einige. Aber eben auch hier in der Bay Area. Jedenfalls gibt's da (noch) keinen gnadenlosen Wettbewerb, auch wenn 4PCB jetzt ebenfalls in Flex eingestiegen ist.

Ich nehme meist das, wo man lokale Programmierer fuer bekommt. Die Architektur ist bei meinen Sachen nicht wichtig.

Bei mir ist die High-Tech analog. Diese muss aber hie und da automatisch abgeglichen werden und der Host will ab und zu mal was sehen. Da reicht er.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Du bist immer noch viel zu deutsch, obwohl Du in den USA lebst: Das scheinbar negative zuerst ...

Zu Deiner Info: Da geht es um echte Kleinfirmen, wo einige hundert Euro Steuer hin oder her prozentual zweistellig relevant sind. Also um die berühmte Würstchenbude.

Tatsache ist, dass auch kleinere Firmen mit ca. 25% Gesamtsteuer und der Ansparabschreibung sowie 20% Zusatz-Sofortabschreibung eingenommenes Geld schnell reinvestieren können und sollten. Genau das will man wohl auch, sprich weg vom Leasing&Co, hin zu Eigenkapital.

Demzufolge sind Leasinggesellschaften gerade eben handzahm geworden, "brauchen sie noch eine Investition, wir haben den Prüfungsaufwand jetzt auch extra reduziert".

Bitte bedenke: Natürlich treffen solche Umstellungen einige Leute, auch in der Finanzbranche und bei den Beratern, die bisher gute Geschäfte gemacht haben, die schreiben dann Artikel ...

Es gibt auch eine reduzierte Ansparabschreibung für Überschussrechner, siehe o.g. Link, aber in Grunde will man eigentlich auch als Kaufmann dann keine Einahme- Überschussrechnung mehr, wenn es auch nur um etwas mehr Geld geht. Da reicht es, wenn ein Großkunde statt in diesem im nächsten Jahr zahlt oder umgekehrt und schon haut es die ganzen Ergebnisse und Planungen um. Bei Bilanz kein Problem: (Teil-)fertigen Auftrag einbuchen und gut ist, wird auch anerkannt.

Hier dto., siehe die 20% Sonderabschreibung.

Wie gesagt, wir sind die rot-grünen Pappnasen gottseidank los :-)

Wieso kommt mir das nur bekannt vor. Finanzdamager halt, sie wollen es genau so ;-)

Nack, inzwischen _müssen_ die Versicherungen einen aufnehmen, gesetzlich wie privat, auch das Gesetz wurde geändert.

Hat Kettler keinen US-Vertrieb ?

Du hattest erstmal nach OpAmps gefragt ;-)

Eben, ich sage doch, es handelt sich um Brot- und Butter-Bauteile und nicht um Hochtechnologie. Es ist schon Know How dabei, aber es geschehen keine Wunder, die nur in den USA geschehen könnten ;-)

Man könnte die Teile auch hier bauen, es gibt auch einige, siehe oben, aber das ganz breite Angebot lohnt sich wirtschaftlich nicht. Davon kann z.B. ein Infineon nicht leben.

Das fragst Du mich ? ;-) Du bist doch der Analogmann, muss ich jetzt Eulen nach Athen tragen ?

Also, es gibt mindestens zwei Möglichkeiten: a) Man definiert die Bauteile so, dass sie die Spannung aushalten, das geht im Prinzip auch bei SiGe. Kritisch ist nur CMOS, weil es für die guten Eigenschaften ein dünnes Gateoxid braucht, und das bricht nunmal leicht durch.

b) Man möchte die guten Eigenschaften der Bauteile aus Niedervoltprozessen erhalten und erkennt, dass diese primär in der Eingangsstufe notwendig sind, die Ausgangsstufe ist, wenn erstmal genügend Ansteuerleistung da ist, völlig unkritisch, da nimmt man z.B. geeignete bipolare Transistoren gemäß a) Der Punkt ist, dass bei einem OpAmp im normalen Betrieb immer beide Eingänge auf annähernd gleichem Pegel sind, und dass die Spannung des gemeinsamen Knotens der differentiellen Eingangsstufe sich automatisch mitführt. Wichtig ist nur, dass der Strom halbwegs konstant ist. Man kann nun die Versorgung der Eingangsstufe adaptiv vornehmen, d.h. über "gröbere" Schaltungselemente dafür Sorge tragen, dass die Spannung über den Eingangs- transistoren nicht zu groß wird. D.h. die Eingangsstufe wird in einer Art mitgezogenen Fenster betrieben. Zum Schutz gegenüber zu hohen Differenzen zwischen Plus und Minus-Eingang werden Dioden spendiert. Schau Dir mal die Datenblätter diverser entsprechender OpAmps an, die haben an der Ecke auch Abs. Max. Ratings.

Das ist aber nichts neues, ich kann Dir z.B. mit US4453143 ein Patent eingereicht im Jahr 1982 (also längst abgelaufen) für einen 200V OpAmp bieten, damals wohl nur mit Regelung für den einen gemeinsamen Knoten. Für Schutzmassnahmen guckst Du US3737800 aus dem Jahr 1970 (!). Heutzutage sind da bei rein analogem Design primär Detailverbesserungen angesagt, Wunder wohl kaum, vielleicht geht noch was in Kombination mit Digitaltechnik.

Solche OpAmps auch mit kombinierter Hochvolt-Niedervolt Technologie sind ergo wirklich kein Hexenwerk.

Es gibt aber einen anderen Punkt: Man muss für optimale Ergebnisse unter Umständen an der einen oder anderen Stelle in den Halbleiter-Herstellungsprozess eingreifen.

Bei einem Foundry Design ist das sehr wohl ein Problem, wenn man aber wie Analog Devices oder Linear Technology eine eigene Fab für solche Spielchen hat, ist es eher ein kleineres Problem. Guckst Du bei LT z.B. US6989309, da siehst Du, wie sie an einer Stelle am Prozess gedreht haben, um einen High Voltage MOSFET in einen Low Voltage Prozess zu bringen. Es gibt auch andere Wege, alleine, mit einem reinen Foundry Prozess geht das eher nicht.

Dazu barucht man aber genügend Umsatz mit solchen Teiilen, damit sich diese Fab lohnt.

Infineon hat das beispielsweise bei digitalen Schaltungen an einer anderen Ecke genutzt, die IC's verwenden beispielsweise embedded DRAM, man hat die Technologie eh' im Haus (wg. Quimonda). Ergo ist es für einen Hersteller wie Infineon besser, IC's zu bauen, die daraus Nutzen tragen, z.B. Kommunikationsbausteine mit großen IP-Paketbuffern, als sich auf OpAmps zu versteifen.

Und diese Bausteine verwendest Du halt nicht, andere aber schon ...

Analog Devices hat das Problem übrigens bei den DSP's gegenüber TI: Der AD Prozess beherrscht kein schnelles Flash, ergo haben die Blackfin-DSP's kein embedded Flash oder es sind Zweichip-Lösungen. Dafür können sie die Prozessoren schneller takten. Hingegen hat TI für die

24er und 28er Serie sehr wohl sogar relativ schnelles embedded Flash, die Technik entstand unter gewissen Schmerzen, inzwischen ist sie aber wirklich gut, zumal auch hochwertige A/D Wandler mit integriert werden können. Insofern gibt es Anwendungen, wo die eine oder andere DSP-Familie jeweils einen klaren Vorteil hat, man kann deshalb nicht sagen, dass einer den Markt beherrscht oder die "bessere" Technologie hat. Es ist jeweils eine andere.

Aber der Punkt ist: Die Halbleiter-Fertigungstechnologie spielt dabei eine ganz extrem wichtige Rolle.

Siehe oben. Er hilft.

Täusch Dich nicht, es gibt inzwischen sehr gute integrierte Mischer, mit Dioden, mit FET-Ringen oder auch als Gilbert-Zelle.

Das sind dann die Extremfälle.

Nur nochmal: Deine Standart-OpAmps sind kein technologisches Hexenwerk, es hat ganz klar nicht-technische Gründe, warum hier die Mehrzahl der Produkte aus den USA angeboten wird.

Tja, weißt Du, ich werde nachher wieder Bauteile auch direkt in den USA bestellen, weil sie gut geeignet sind. Ich warte dann halt eine Woche, ok. Aber ich lasse mir vom Lagerverwalter der hiesigen Distris nicht die Auswahl der Teile für meine Designs vorschreiben.

Es gibt Leute, die sehen das anders, für die ist das alles viel zu umständlich. Die machen dann halt die 08-15 Designs und werden dafür auch 08-15 bezahlt ...

Passt scho, nur ist 8051 halt definitiv kein HighTech.

Von dem kann man heute 50 in ein FPGA parallel reinschieben und es ist noch Platz. Und entworfen ist die Logik eher als Übung.

Gruß Oliver

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Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
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Oliver Bartels

Hallo Oliver,

Genau, hier meinte ich die echten Kleinfirmen: Projekt wird in der Garage hochgezogen, statt Goulash aus der Dose gibt's billigere Bohnen zum Abendessen, Geld leiht nur Onkel Joseph, die Bank gibt einem nix und fuer die VCs ist man noch zu klein. Gibt's hier wie Sand am Meer und ab und zu wird mal ein Reisenkonzern draus. Da hoffe ich immer, dass es bei Euch auch kommt. Genau diesen Leuten darf man kein Hindernis legen, das sind oft die wahren Leistungstraeger.

Die S.A. gab's damals bei uns schon. 20% extra im ersten Jahr sind schoen, aber mit den 100% in USA koennen sie nicht mithalten. Auch der Kleinstunternehmer steht in Konkurrenz. Zu Kleinstunternehmern in anderen Laendern. Ausserdem: Damals mussten die Gueter dafuer neu sein, Auktionskauf war nicht. Doch genau da decken sich Start-ups ein, bzw. heutzutage bei EBay. Die koennen keinen neuen Analyzer fuer $30k kaufen.

Ich bin eher an Meinung von echten Start-up Leuten interessiert.

Das kann man auch als Freiberufler in den Griff bekommen. Dort ist es eh nicht gut, an einem grossen Auftrag zu haengen.

20% ist nicht gleich 100%.

Ja, das laesst durchatmen.

Wie schon mal geschrieben, ich traue dem Braten nicht mehr. Man soll vergeben (auch wenn's bei Politikern schwerfaellt), aber wachsam bleiben.

Ich weiss es nicht. Hat man mir nicht gesagt. Irgendjemanden hatte ich dann mit Engelszungen ueberzeugt, mal nachzufragen, wo denn die Lieferungen so landen. Danach diese Sportgeschaefte abgetingelt. Bei einem wussten sie dann (so in etwa), wie man die Platten bestellt. "I'll try and I'll let you know whether it worked ...".

Viele Leute haben schon daran gespielt, auch Ingenieure. "Wow, cool! Sandwiched aluminum technology. What kind of table is that?" ... "A Kettler" ... "A what?" ... "It's from Kettler in Germany" ... "Hmm, never heard that name". Traurig, nicht wahr?

Anderes Produkt, hatten gestern abend Nachbarn hier zu Gast: "We need one of those great European irons because ours broke, wonder where I can get a new one." ... "What brand" ... "Rouweenah" ... ... "What?" ... "The ones that can make lots of steam and have a red handle" ... "Ah, Rowenta!" ... "Yes!" Die Markenbekanntheit liegt hier sehr niedrig und irgendwie tun die Firmen nicht viel dran. Ein amerikanischer Business Professor wuerde dagen "they are leaving good money on the table".

Da ist der Bedarf hier recht komplett abgedeckt von Firmen wie TI, National, AD und LTC. Wozu dann eigene neue entwickeln?

Koennten sie schon, wenn sie sich von IMHO mittelalterlichen Vertriebskonzepten loesen wuerden. Wie kommt es denn, dass amerikanische Halbleiterschmieden davon ganz vorzueglich leben koennen?

Als es noch Siemens war, hatten sie IMHO mehr Phantasie. Da gab es gewiefte Chips in der TCA Reihe. Fast alles weg :-(

Im Prinzip ja, aber dann bist Du ruckzuck bei einem Boutique Prozess. Nix mehr mit Shuttle Run oder MPW.

Bingo: Genau aus dem Grund (kann keine Diff Voltage vertragen) flogen beim einem Design vor einem halben Jahr so gut alle High-Tech Amps raus. Ich brauchte weit mehr als die 0.6V, weil verglichen und dann konditional nachgefuehrt werden musste.

Wenn die angebotenen Prozesse auf dem Speiseplan ueber der Kasse nicht gehen, wird das ganz uebel teuer.

Ist ja in Ordnung. Aber weder Infineon noch NXP scheint das Glueck zu bringen. NXP mit minus 266M hatten wir ja schon. Infineon wird hier mit minus 197M angegeben:

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|US;IFX|US;QI

"Revenue down by 11%". Na ja.

Ich wuesste schon, was ich taete, wenn ich bei einer dieser Firmen Cheffe waere.

Hast Du mal eine Part Number? Das wuerde mich als HF-ler echt interessieren. Allerdings nur Sachen, die man wirklich kaufen kann und die bezahlbar sind.

Welche Gruende hat es denn dann?

Klar, mache ich auch. Aber 90%+ der Designer nicht. Warum verstehen Inf und NXP das nicht? Du kannst ja auch keine Autos oder heisse Moppeds verkaufen, wenn sie nicht bei lokalen Haendlern stehen.

Ja, nur sind FPGA teuer und haben die ueblichen Probleme: Keine 2nd Source, Programmierer schwieriger zu finden als beim 80C51.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Ja, nur was soll das Hin- und Her um einen dreistelligen Steuerbetrag. Es geht ja bei den Stellen nicht um Kilo Gold, sondern um Euro ;-)

Vorallem:

Die reguläre Abschreibung gibt es _zusätzlich_, und noch die Ansparabschreibung.

Und gerade kleine Existenzgründer bekommen sogar relativ leicht Fördermittel, das ist nicht das Problem.

Der Knackpunkt bei Elektronik ist ein anderer:

Wenn es um IC-Design oder auch nur um anspruchsvolle Entwicklungen mit HF und DSP geht, ist man ruck-zuck für Messmittel, Werkstatt, Software-Tools usw. einen sechsstelligen Betrag nicht mit der "1" an der ersten Stelle los.

_Das_ kann ein Existenzgründer nicht mal eben packen, und den Kaufpreis gibt es halt auch nicht von der Steuer.

Da kämen normalerweiser VC's ins Spiel, aber das Seed-Funding im Elektronik-Bereich ist _weltweit_ (auch bei Euch!) inzwischen ein Problem. Auch deshalb, weil die VC's praktisch keine Expertise haben und sich an starren Business-Plänen und reinen Finanzkennzahlen orientieren und damit schnell auf die Nase fallen. Das ist in der Vergangenheit ein paar mal passiert, und statt sich nun Expertise zu holen, lassen sie das Seed-Funding ganz bleiben.

Das ist inzwischen bei der Ansparabschreibung geändert worden.

Guckst Du:

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Die "never heared" Erfahrung habe ich auch gemacht. Es ist recht simpel: Es ist sehr schwer zu erreichen, dass ein Ami einem "Foreigner" _zuhört_ ;-/

Und gerade bei der Werbung tut man sich da bei Euch verflucht schwer, wenn man nicht Unsummen in das Marketing investieren will, deren ROI fraglich ist.

Letzteres ist die Frage: Wenn die Werbung mehr kostet, als der Verkauf der Produkte langfristig an Ertrag einspielt, dann läßt man sie als kluger Kaufmann lieber bleiben. Man muss auch mal Nein sagen können.

Eben. Und weiter unten fragst Du, warum Infineon und NXP nicht viel Aufwand in das Marktsegment reinstecken.

Exakt _darum_.

Markt besetzt, Eroberung kostet mehr als Produkt am Ende einspielt.

Ich könnte hier auch Precision-OpAmps mit unserem IC-Designsystem entwerfen, per MPW fertigen lassen und versuchen, die zu verdidschen.

Ahnst Du, wie lange es braucht, bis ich die MPW Kosten und den Designaufwand wieder eingespielt hätte ?

Und: Gibt es irgendwo einen Mangel an guten OpAmps ?

Darum lasse ich es bleiben, es _lohnt_nicht_, andere können die Skalierungeffekte besser nutzen und sind eingeführt. Und genau deshalb lassen es auch Firmen wie Infineon oder NXP bleiben, die bauen Dinge, die sich _bei_ihrer_Firmenstruktur_ und _in_ihrem_Markt_ rechnen.

Siehe oben. Wie kommt es, dass Würth von Schrauben ganz gut leben kann und Du nicht und ich auch nicht ? ;-)

Jo mei, das ist halt exakt das, was sich die Analog Devices, LTs, Nationals usw. leisten können. Die verkaufen halt soviele von den Teilen, dass sich Spezialprozesse und Spezialmaschinen nur dafür rechnen. Dazu braucht man Abnehmer, die Produkte müssen im Markt eingeführt sein usw.

Ein Newcomer hat diese Abnehmer halt nicht, und wer nicht in bestimmten Märkten vertreten ist, hat sie auch nicht.

Umgekehrtes Beispiel: Warum verkauft TI (!) seine gesamten DSL Aktivitäten an Infineon ?

Weil Infineon halt in einem der größten DSL-Märkte zuhause ist, während TI in einem Land ist, das DSL erst sehr spät entdeckt hat. Alleine AVM verbaut jeden Monat Millionen von DSL- Chipsätzen in der Fritzbox. Es gibt sogar Spezialmaschinen, die nix anderes machen außer Gehäuse von Fritzboxen zusammenzustecken.

Damit hat Infineon an der Ecke Vorteile durch Skaleneffekte, die TI nicht hatte. Deren Management hat dann halt entschieden, dass sie sich lieber auf Dinge konzentrieren, bei denen sie selber den Skaleneffekt auf ihrer Seite haben, z.B. Controller-DSPs. In den DSL Chipsätzen findet übrigens auch viel digitale Signalverarbeitung, nur eben anders strukturiert.

Geht also auch umgekehrt. Und warum soll Infineon ihre Fab mit OpAmps belasten, wenn sie statt dessen profitable DSL Chipsätze bauen können ?

Sorry, aber das ist das 1 x 1 der Betriebswirtschaft.

In anderen Anwendungen wird das aber keine Rolle spielen und die Vorteile aus der Verwendung von Niedervoltbauteilen überwiegen.

Deshalb gibt es beide Typen am Markt und ein Vollsortimenter hat halt beide (schon wieder ein Skaleneffekt) ...

Für LT halt nicht, die können sich das leisten, eigene Fab, die nix anderes macht außer solche Spezialitäten zu backen.

Weißt Du, auch wir machen manchmal solche Sachen:

Warum pflege ich ein eigenes Leiterkarten- und IC-Designsystem ? Darum!

Wir müssen halt nicht in Oregon betteln, wenn wir eine spezielle Funktion brauchen, wir bauen sie einfach ein. Damit haben wir an dieser Stelle ganz klar im Designbereich einen Wettbewerbsvorteil gegenüber dem (dann bettelnden ;-) Mitbewerb. Da ist schon mehr als einmal passiert.

Und warum arbeiten dann bestimmte Firmen mit Potenzial auch gerne mit uns zusammen: Auch darum.

Und warum tun wir uns umgekehrt schwer, komplette BAE's in die USA zu exportieren: Ebenfalls darum, große Kunden wollen lokale Einflußnahmemöglichkeiten haben.

NXP ist zu neu, die Zahlen kannst Du knicken, die schreiben erstmal alles ab, was nur geht. Im Philips Konzern als ganzem konnte man den Gewinn der Sparte nie 100% genau festlegen.

Hinzu kamen früher Synergieeffekte mit Produktbereichen, heute sieht man die eher weniger und hat die Sparte deshalb verkauft. Das liegt im Trend, siehe HP/Agilent/Avago, siehe Siemens/Infineon/Quimonda bzw. Epcos.

Was die Synergien betrifft, bin ich allerdings anderer Meinung, da ließe sich viel mehr rausholen, das Management packt es irgendwie nicht, die sauber in "Kostenstellen" zu verpacken.

Bei aller Hochachtung: Das würde vermutlich schiefgehen.

Guckst Du LTC LT5527, LT5521, Peregrine PE4140, Hittite HMC400 & Co (die haben einen ganzen Stapel),

Wirtschaftliche. Siehe oben.

Infineon macht den Umsatz primär mit (alphabetisch sortiert):

- Automobilprodukten

- Chipkarten

- Kommunikation, insbesondere DSL und Mobilfunk, etwas TV

- Speicher (Quimonda)

- etwas "Industrial"

Das siehst Du auch an der Produktpalette. Bereits der Speicher ist als Standardprodukt ein "Thema", deshalb hat man ihn ausgegliedert.

Wer derlei in großen Stückzahlen braucht, der kennt sie, m.W. nach werden z.B. die Chips in US-Reisepässen von Infineon gefertigt.

Deren gesamte Vertriebsstruktur ist primär auf Keyaccounting ausgerichtet, weil da der Umsatz hinter steht.

Gruß Oliver

--
Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
http://www.bartels.de + Phone: +49-8122-9729-0 Fax: -10
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Oliver Bartels

Hallo Oliver,

Das ist fuer Dich wie auch fuer mich heute leicht gesagt. Aber nicht fuer den, der nach dem Studium mit Null komma nix an Eigenmitteln loslegen moechte. Hierzulande sind das oft Nachkommen von Einwanderen, die eben keinen reichen Onkel haben.

Ich weiss, dass die SA dazukommt. Vielleicht ist es ja besser geworden bei Euch. Ende der 80er konnte man 20% zusaetzlich abschreiben, aber eben nicht den ganzen Messpark zu 100% wie das hier geht. Wenn die Ansparabschreibung bei Euch jetzt auch fuer Einnahmeueberschussrechner gilt, finde ich das sehr gut. Das waere echter Fortschritt.

Da hatte ich grundlegend andere Erfahrungen machen muessen. Vielleicht hat es sich ja gebessert, eventuell kann ja mal ein Mitleser berichten, der diese Foerderung tatsaechlich bekommen hat.

Och, das hatte ein Kunde anders gemacht. So gut wie alles bei Gebrauchthaendlern und EBay besorgt. Geht uebrigens auch bei SW Tools. Ich hatte mir bei einem Liquidator ein Mech-CAD gekauft. Wollte was einfaches wie mein altes Turbo-CAD, doch er hatte nur die Ledersitz-Ausgabe mit 3D und allem PiPaPo, da muss ich erstmal Zeit fuer die Lernkurve finden. Ist aber schon schick, wenn man einen Geraeterahmen zeichnet und danach wie mit dem Hubschrauber da durchfliegen kann.

Also hier sehe ich im Elektronikbereich kein VC Problem. Es wird geforscht und entwickelt, was das Zeug haelt. Ich kann es aber nur fuer die Medizinelektronik sagen.

Sehr gut! Es kehrt wohl auch in Teutonia und Bavaria endlich Vernunft ein.

Connection attempt timed out .... vielleicht braucht man dort einen anderen Provider mit Mirror Site, aber ich versuch's spaeter noch mal.

Nein, da waren eingefleischte Ping-Pong Spieler bei, die waren sehr interessiert.

Stichwort Internet. Da kostet es nicht viel. Man muss eben ueber Google findbar sein. Bei Sportgeraeten ist es eh nicht teuer, man muss in den Listen der einschlaegigen Ketten drin sein. Die ganzen Anbieter von Heimtrainern aus Asien schaffen das doch auch.

Oder man braucht, ahem, eine personelle Umbesetzung im Marketing. Die halte ich bei einigen Eurer Elektronikschmieden fuer notwendig.

Philips und Siemens sind viel aelter als so ziemlich alle derzeitigen Marktfuehrer in diesem Segment. Warum ist dann der Markt besetzt? Anschluss verpasst oder so?

Letzteres ist nach den juengsten Ergebnisberichten IMHO sehr fraglich. Die Ergebnisse von NXP und IFX hatten wir ja schon. Nur so als Beispiel: Texas fuhr $1.67 pro Aktie ein. Davor ist ein Plus-Zeichen ....

Richtig. Von was gedenkt NXP und IFX denn langfristig zu leben? Und mit leben meine ich hier schwarze Zahlen, keine roten.

USA und DSL spaet entdeckt? Huh? Hier hat schon so gut wie jeder, der es will, einen Breitbandanschluss. Bis auf die in der Pampa, welche uebrigens weniger als zwei Meilen von hier anfaengt, ist halt nicht so dicht besiedelt wie Europa. Viele haben Kabel-Internet, weil sie darueber mit Fernsehen im Bundle den besseren Deal bekamen. Die brauchen dann natuerlich kein DSL mehr.

Wie schon geschrieben, am Ende zaehlt das Ergebnis. Nein, nicht ein einzelnes Quartal, aber es muss ein halbwegs anhaltender positiver Trend zu sehen sein. Ein finanzieller Trend.

Knicken? Ich habe den Link nicht mehr (kann ihn aber bei Interesse wieder suchen), da war auch noch von einem satten Umsatzrueckgang die Rede. Das hat nichts mit Abschreibungen zu tun. Da gehen schlicht und einfach Marktanteile durch die Lappen.

Das Management sollte sich auch fragen, wieviel besser sie mit dem vorhandenen Produkt-Portfolio dastuenden, wenn sie den Bereich Marketing besser beherrschten. Musterverkauf nur an handverlesene erlauchte Schlipstraeger, damit besteht man heute nicht mehr. Wenn ich fuer einen Kunden Muster bei TI bestelle, sind die so gut wie immer den Abend vor der Digikey-Lieferung da. Das ist es, was ich gutes Marketing nenne.

Noe, im kleinen schon mal gemacht. Und im Team vom roten in den schwarzen Bereich gebracht ;-)

Ok, war eine kleinere Firma und ich leitete nur eine Division dort mit gut 100 Leuten. Doch das Gebot der ersten Stunde war nicht schwer zu erkennen: Herausfinden, wo genau der Schuh drueckt, und zwar ganz genau, dann zusammensetzen, und einen detaillierten Plan aushecken, wie man da raus kommt. Dann diesen Plan gemeinsam eisern abarbeiten. Hat funktioniert.

Danke! Werde ich mir mal genauer reinziehen. Der IP des LT5527 sieht z.B. schon mal gut aus. Der Preis nicht so ...

Ist aber auch kein Wunder, integrierte Uebertrager und Ringmischer, das machen wir ja diskret auch so. Allerdings im unteren Dollarbereich ;-)

Die THS Series bei Texas wuerde ich nicht unbedingt als Standard bezeichnen. Da sind schon einige leckere Rosinen drunter.

Alles knallharte "post-Lopez" Bereiche. Muehsames Geschaeft, Knebel, Daumenschrauben und so weiter, und die Zahlen bei IFX zeigen das ja auch leider.

Industrial? Wo?

Das waere ja mal ein Geschaeft. Ausser dass man da nur einige zig Millionen im Jahr braucht, wenn ueberhaupt. Die meisten Amerikaner haben keinen Reisepass.

Umsatz ungleich Gewinn. Key Accounting gehoert IMHO ins Museum, schon vor gut 20 Jahren war die Masche abgelaufen. Lopez hat dabei vermutlich noch etwas nachgeholfen. Marktfuehrer in bestimmten Bereichen zu sein, das ist der Weg zum Erfolg.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
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Joerg

Sie geht, wenn auch nur betragsmäßig zur Hälfte. Wer mehr will, braucht - wie schon geschrieben - Bilanz.

Für Medizinelektronik wird in der Tat schneller VC Geld locker gemacht als für allgemeine Elektronik.

Ging schonmal. Die Site ist bei einem US-Provider ;-/ und "wir kippen das BGP ins OSPF" Level 3 hatte gestern dahin auch mal wieder massiv Packet Loss ...

Kommt mir alles bekannt vor: Wenn die Leute die Produkte erstmal konkret sehen, dann finden sie interesse. Bis dahin ist Werbung bei Euch aber leider sehr aufwendig, weil erstmal sehr viel Oberflächlichkeit ins Spiel kommt und nur die schiere Lautstärke zählt.

Um bei bestimmten Ketten gelistet zu sein, muss man teilweise abartige Rabatte geben. Es gibt Hersteller, die das nicht wollen, weil sie damit Gefahr laufen, sich den Markt kaputtzumachen.

Sie könnten die Vorzüge etwas klarer herausstellen, das ist richtig.

Ich habe mir aufgrund Deiner "alle CPU's kommen aus den USA" Beiträge mal den Infineon Tricore näher angesehen und muss sagen, dass der nach dieser Ansicht bei uns ab sofort als volle Alternative zu den F28 DSP's von TI gesehen wird.

Warum:

- Genauso Flash und A/D on chip und nette Peripherie zusätzlich:

- Cache (!) on Chip, das ist nämlich beim TI ein Problem, weil man schnelle Routinen explizit ins RAM kopieren muss, der Trocore macht es automatisch.

- Floating Point Unit und "MMX" on chip.

- Eigenständiger Peripherieprozessor mit Filtern (!) und DMA auch on chip.

- Flash mit ECC (!) und viel RAM

- extra Multitasking-Support in Hardware

- voller 4GB Adressraum

Ich glaube, Deine Beiträge haben hier ein Umdenken bewirkt, in einem unserer nächsten Designs wird so ein Ding drin sein.

Die TC1166 gibt es übrigens einzeln bei Digikey und Datenblätter etc. sind auch alle ohne NDA öffentlich. Compiler müßte ich mal schauen, Tasking hat wohl einen.

Was z.B. auch bei dem großen TC1796 hochinteressant ist: Die Dinger sind vergleichbar schnell wie die TI Motor Controller, aber sind extrem auf Betriebssicherheit ausgelegt, eben ECC, CRC Checks im RAM, Compiler mit MISRA C usw.

Für Dich als 8051-Liebhaber könnte das hier interessant sein:

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U.a. eine Version mit Hardware-CORDIC

Man muß wissen, wo die eigenen Kunden sind.

Und es gibt da noch ein kleines Thema:

Tja, nur war Infineon trotzdem im letzten Jahr die deutlich bessere Geldanlage, guckst Du Yahoo:

Kurs Infineon: -1 Jahr bei ca. 8,50 Euro, heute 12 Euro : ca. + 40% Kurs TI: -1 Jahr bei ca. 24 Euro, heute 25 Euro : ca. + 4%

Ach sooooo. das liegt am Euro zu Dollar Kurs:

Weist Du, das gleiche Problem hat die Infineon Tochter Qimonda auch bei ihren Speicherverkäufen: Die bauen reale Hardware und bekommen dafür Dollar. Ihre Mitarbeiter dürfen sie aber in Echtem Geld ;-) (tm) bezahlen.

Und rate mal, woher der Infineon Verlust primär kommt: Vom konsolidierten Qimonda Verlust. Und der kommt vom Verfall der auch noch in Dollar abgerechneten Speicherpreise. Weil die Boardhersteller aus Fernost einen Teil ihrer Verluste beim Umsetzen von Dollar in harte Währung nämlich freundlich an ihre Komponentenhersteller weiterreichen. Ohne die Speicher hätten sie Plus gemacht.

Ich kann Dich aber trösten: Diese Verluste werden spätestens dann reduziert, wenn sich bei den Währungen in Fernost die Währungskörbe verschieben. Dann dürft Ihr nämlich Eure PC's auch in harter Währung bezahlen, das mit dem Gelddrucken und Leben auf Pump einer ganzen Nation funktioniert dann nämlich nicht mehr.

Von Verkäufen in harter Währung.

Und deshalb suchen sie sich Märkte, die etwas weniger anfällig gegenüber dem Dollarkurs sind als der US-Markt.

Ich schimpfe gerne über die Einkaufspraktiken der Automobil- industrie, aber eines muss man ihnen lassen: Wenn ein großer Zulieferer einmal im Geschäft ist, dann ist dieses Geschäft sehr zuverlässig. Und währungstechnisch wird es in dem Maße zuverlässiger, indem sich die Export-Zielländer von den USA nach Fernost verlagern und dort sich die Währungs- körbe von Dollar nach Euro verschieben.

Ihr (die USA) müßt verflucht aufpassen, dass sich da nicht irgendwann eine Weltwirtschaft entwickelt, die auch einfach so ohne Dollar funktioniert, weil: Dann habt ihr ein Problem. Und zwar ein sehr großes.

Und einige Leute scheinen nicht mehr so von Eurem Markt überzeugt zu sein, sonst hätte z.B. Daimler nicht Chrysler mit lautem Knall abgestoßen. Nach den vielen Milliarden, die da reingesteckt wurden, und nach vielen verschliessenen Managern, von denen sicher nicht alle nur Nieten waren, hat man wohl erkannt, dass es da noch andere Probleme gibt, die zu lösen ein ausländischer Eigentümer nicht vermag.

Und deshalb würde ich an Deiner Stelle, wo Du dort lebst und noch lange dort leben willst, froh sein über _jedes_ IC aus US-Produktion, dass in ein Design Einzug findet und dann in Stückzahlen geht.

Denn genau _davon_ lebt ihr.

Und deshalb ist es auch keine gute Idee, dem Kunden ständig unter die Nase zu reiben, dass man doch restlos dominant im Bereich der von ihm benötigten Technologie sei und ihm alle möglichen Kröten von NDA's für nicht wirklich NDA-würdige Datenblätter oder "wir beliefern Euch nur so oder garnicht" vorzusetzen.

Wir hatten den Fall gerade bei Routern bei einem Kunden, der Anbieter (nein, nicht C, die haben viel gelernt) hielt sich für unersetzbar, die Leistung seiner Kisten war es aber schon. Es hat 60 Kisten weniger verkauft, stattdessen läuft Router- Software Made in Germany, inzwischen kennen die uns ;-)

Jetzt. Aber nicht damals.

Und wie Du selber sagst:

Eben. Und deshalb ist der Markt bei Euch zumindest anfänglich kleiner gewesen.

Again: Das die DSL-Produkte von TI zu Infineon gingen, ist Fakt.

Am Ende zählt der Shareholder Value ;-/

Siehe oben.

Bei einer derartigen Ausgliederung ändern sich _immer_ die Zahlen, heute hat das garnichts zu sagen. Warte ein Jahr ab, oder zwei, dann weiß man mehr.

Also ich weiß nicht, wie Du suchst, aber ich finde jede Menge Bauteile von IFX bei Digikey. C167 sowieso, aber auch Tricore und XC.

Na dann mach mal einen Vorschlag, wie man das Dilemma der Speicherverkäufe in US-$ löst ;-)

Weißt Du, LT hat ein Design Center in München. Und auch die Mitarbeiter dort wollen echte Euronen ...

C167.

Besser als nix.

Gruß Oliver

--
Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
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Oliver Bartels

Hallo Oliver,

Nur zur Haelfte? Warum denn das? Na ja, wenigstens gibt es ueberhaupt eine.

Es wird auch woanders Geld locker gemacht, nur dass eben meine persoenliche Erfahrung fast alles Medizin ist. Gesehen habe ich VC Finanzierung massiver Art auch in der Fahrzeugtechnik, Solar, Tiefsee-Exploration usw.

Mit von der Partie sind hier in meiner Umgebung auch einige "very far off" Projekte wie das Moller SkyCar:

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Dies war ein fruehes Modell, jetzt bauen sie eines in blau, was wirklich wie eine fliegende Untertasse aussieht. Inzwischen hat die Arbeit tatsaechlich Fruechte gezeigt, als das Verteidungsministerium mit einem Auftrag winkte. War letztens im Fernsehen, das Dingen flog wirklich. Auf Wunsch mit UFO-artiger Plexiglaskuppel produzierbar, normal als Cabrio ;-)

Die FAA soll uebrigens gesagt haben, dass man keinen Pilotenschein braucht, wenn sichergestellt ist, dass nicht hoeher als ein paar Meter ueber dem Erdboden geflogen wird. Was die Highway Patrol zu dem ganzen sagen wird, steht allerdings auf einem anderen Blatt ....

Komischerweise geschieht das gehaeuft bei bestimmten Web Site. Andere wie TI, Analog, Linear oder ON-Semi funktionieren immer.

Aufwendig? Wenn die Marketeers bei Euch endlich mal aufwachen wuerden. Es gibt Werbung im Internet, die so gut wie kostenlos ist. Ok, heute morgen funktionierte KettlerUSA nach dem zweiten Versuch. Also Beispiel gefaellig?

Habe unsere Platte (Modell Stockholm) dort wiedergefunden. Auf Online Order gegangen, nueschte, nur folgendes:

Zitat: "Not all KETTLER items are available for direct purchase. If you are interested in purchasing KETTLER's full line of product please contact your local KETTLER® dealer, or e-mail us directly for an authorized dealer in your area."

" ... contact your local Kettler dealer, ..." Also, ist da irgendwo eine leicht zu findende Haendlerliste? Nein. Toll. Ganz wunderbar.

Leute, so geht das nicht.

You've got to howl with the wolves. That's life. Wer es im Alleingang probieren will, soll es wenigstens geschickter anstellen als im obigen Beispiel von Kettler.

Freut mich!

Allerdings mit um die $20 ziemlich teuer. Die DSPs von TI liegen meist deutlich unter $10. Das Hauptproblem hier bleibt derzeit aber: Bei Ingenieuren ist diese Infineon Serie weitgehend unbekannt. Aus den dargelegten Gruenden.

TC1796 zweimal auf Digikey: Beides Non-Stock. Na supa, soag I.

Danke, kannte ich auch noch nicht. Allerdings muesste man herausfinden, ob das echte 2nd Sources z.B. zu Winbond Versionen sind. Denn der 80C51 wird hier hauptsaechlich aufgrund seiner 2nd Source Eigenschaften eingesetzt. In zweiter Linie dann wegen der Verfugbarkeit lokaler Programmierer, wobei das heute mit VPN ueber Internet langsam aufwaessert. Ist schon toll. Sass vor einigen Wochen bei einem Kunden, mein Design testen. Hinter meinen Ruecken blitzte auf einmal ein Monitor los und wie von Geisterhand ging der Cursor, es wurde geklickt. Die Mouse und daraufliegende Hand waren etwa 700 Meilen entfernt.

Man sollte auch wissen, wo sie einmal waren. Fakt ist, die reden mit denen zum Teil gar nicht mehr. Ok, Leute wie ich moegen wie kleine Fische ausschauen. Doch wir treffen de-fakto Entscheidungen ueber Umsaetze in Millionenhoehe, in dem wir dieses Bauelement ins Design nehmen und jenes nicht. Diese Entscheidungen stehen dann fuer (bei mir) durchschnittlich ein Jahrzehnt. Nach der ECO kann nichts mehr gross geruettelt werden, es ist aus.

Yep.

Ich weiss. Aber das "Plus" wuerde, wie wir hier sagen, "nothing to write home about" sein.

PCs sind i.d.R. amerikanische und asiatische Marken. Nixdorf und Co., Olivetti und so weiter gibt es nicht mehr am Markt hier, europaeische PCs findet man hier in den Laeden keine mehr (was ich traurig finde). Bei mir stehen vier, alles offiziell "Made in U.S.A.". Ok, die Leiterkarten usw. kamen aus Asien, aber wenn die Produktion dort aufgrund von Waehrungseffekten nicht mehr rentabel ist, wird sie eben wieder hier gemacht. Natuerlich wird das dann teurer und eventuell die Leute wieder vernuenftig und "brauchen" nicht alle 2-3 Jahre einen neuen PC. Und so viel teurer als in Asien ist automatische Bestueckung und Test hier jetzt gar nicht mehr.

Elektronikbauteilevertrieb ohne US Markt? Na denn Prost! Oder sollte ich sagen gute Nacht?

Richtig. Jedenfalls solange unsere Autohersteller ihre Sache nicht in den Griff bekommen. Da besteht IMHO gerade im Engineeringbereich erheblicher Nachholbedarf. Ausser bei Pickup-Trucks, da sind die amerikanischen echt von gusseiserner Robustheit.

Hoffen wir mal nicht ....

Mir war ehrlich gesagt nie klar geworden, warum diese Ehe ueberhaupt eingegangen wurde. Sie hatte fuer mich von Anfang an keinen Sinn gemacht. Fuer Fedex war es wohl guenstig, die kommen hier jetzt jedesmal mit einem Dodge Sprinter. Die Fahrerin sagte, dass der leichter ist und am Berg so richtig abgeht. "And it has that nice German feel to it".

Derzeit ganz gut :-)

Klar. Manchmal macht das Abstossen von Produktlinien Sinn. Wenn man es wie bei Philips aus Notwendigkeit machen muss, ist das nicht so gut. Dann ist es eher wie das Verzehren der Saatkartoffeln.

Nur dass mir TI Shares lieber sind ;-/

Die Leute, die bis dahin vielleicht entlassen wurden, wissen dann auch mehr :-(

Konkretes Beispiel gefaellig? Gib "BSP297" in die Suchmaske. Hervorragender FET, Hut ab vor den Infineon Ingenieuren. Klar taucht der auf, auch bei mir damals. Qty available: Non-stock, Null, Null. War schon letztes Jahr so. So geht das nun mal nicht.

Angerufen, Nachricht hinterlassen, kein Rueckruf. Dreimal hintereinander. Donnerwetter weiter oben gemacht. "Ja, so-und-so war auf Reisen, blah, blah" ... "Wir wollen die Muster nicht umsonst und zahlen gern die Fracht" ... "Ok, wir werden ihnen sofort welche aus Deutschland besorgen". Das war letztes Jahr, bis jetzt Pustekuchen. Ok, der Infineon FET flog raus, ist jetzt einer von IRF drin. Nicht ganz so gut, aber die koennen liefern und das ist wichtiger. Toll.

Es gibt immer solche Problembereiche, die hatten wir im Med-Bereich auch. Z.B. wegbrechende Reimbursements seitens der Alters-KV in einem Land. Da hat es keinen Sinn, die ganze Zeit ueber verschuettete Milch zu jammern. Just cut it out.

Man setzt sich hin und sieht sich den Rest an, und da hat Infineon sehr viel zu bieten, wie Du oben selbst dargelegt hast. Sodann sieht man sich die Marktanteile an. Dabei wird der intelligente Manager feststellen, dass die gegenueber US Anbietern sehr mager ausfallen. Nun fliegt man hier rueber und setzt sich mit den Leuten an der Basis zusammen. Das sind Hardware-Entwickler wie ich. Die Manager muessten nicht mal rueberfliegen, eine Email Korrespondenz braechte die (beschriebenen) Hauptproblem ans Tageslicht, notfalls auch in Deutsch. Danach setzt man sich mit den Marketingstrategen an einen Tisch und erschafft das, was hier oft "Sales Funnel" genannt wird. Den haben die Jungs bei Euch naemlich IMHO gar nicht und das muss aufgebaut werden.

Wie gesagt, die Konzentration auf Key Accounts ist ein Konzept, dass heute nicht mehr zeitgemaess ist. Die Landschaft ist arbeitsteiliger geworden. Schon in den 90ern hatten wir hier das erste Projekt in meinem Bereich, wo z.B. 70% der am Projekt beteiligten Ingenieure Freiberufler waren. Wer die vernachlaessigt, und das tun NXP und Infineon, der wird ueber Wegbruch von Marktanteilen bestraft. So ist das nun mal im

21.Jahrhundert.

Auch ziemlich viel "Non-Stock" bei Digikey und 16-bitter gibt es ebenso bei TI. Dort kann ich mit einem kurzen Anruf oder ein paar Mouse Clicks Muster bekommen. Ist mir so lieber, geht schneller und der Support ist gut.

Tja, nur scheinen andere lukrativere Bereiche dort in Sachen Marketing brach zu liegen. Was mich als gebuertigen Europaer betruebt.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

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