Multimeter nicht barrierefrei?

Am 02.06.2023 um 14:07 schrieb Heinz Schmitz:

Kann das Gerät überhaupt den Bereich wechseln? Anhand der Skala würde ich vermuten der Messbereich geht von -5V - +30V

Das ist ein Grafikdisplay. Da kannst Du anzeigen was immer Du willst. Auch die Tagesschau.

Das hat doch hier auch niemand bestritten. Es wurden nur einige Argumente genannt, warum die Einheiten kleiner dargestellt werden.

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Thorsten Böttcher
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Am 02.06.23 um 14:07 schrieb Heinz Schmitz:

Phywe hat einen sehr, sehr speziellen Markt, in welchem sie seit vielen Jahrzehnten erfolgreich präsent sind.

Im zweiten Bild sieht man, das das Ding durchaus aus digitale Anzeigen beherrscht. Ich weiß aber nicht, ob das in allen Messbereichen möglich ist.

Doch, und der wurde jetzt schon mehrfach genannt: Die Einheitensymbole können auf einem Segment-basierten LCD technisch bedingt nur NEBENEINANDER platziert werden. Der viele freie Platz rund um die Ziffern wird für die anderen möglichen Einheiten und Statusanzeigen benötigt!

Hier mal ein Screenshot meines Handmultimeter während des Displaytest:

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Da sieht man sehr schön, das der Hersteller keineswegs Platz verschenkt, und das wird bei deinem Gerät nicht anders aussehen.

Das ist ein Grafikdisplay. Andere Baustelle.

Ja, das zeigt sehr schön, wie wenig Platz noch für die Ziffern bleibt, wenn man anderen Dingen den Vorrang einräumt. Und trotzdem ist auch hier die Einheit immer noch viel kleiner als die Ziffern :-P

Mach es doch und zahle den entsprechenden Preis für die Sonderanfertigung. Der Markt verlangt offenbar vorrangig nach möglichst großen Ziffern.

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Hergen Lehmann

Bau mal ein Geraet wo die Tasten links neben dem Bildschirm angeordnet sind und du wirst es wissen. Ist egal? Wunderbar, dann koennen wir ja demnaechst alle Oszis so bauen. :-)

Olaf

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olaf

Am 02.06.2023 um 15:56 schrieb olaf:

Ich war ja erstmal mal den Multimetern. Und die sind ja i.d.R. recht mittig angeordnet.

Aber es könnte Hoffnung geben, für die missachteten Linkshänder. Der Trend geht zum Touchscreen, da hat man dann die Bedienung mitten auf dem Bildschirm :-)

Ok, man braucht dann zwar 5mal so lange um das passende Menü zu finden, aber das betrifft dann alle Nutzer gleich ;-)

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Thorsten Böttcher

Am 02.06.23 um 15:56 schrieb olaf:

Die Industrie hat doch längst die perfekte Lösung für das Problem gefunden: den Touchscreen. Egal ob Links- oder Rechtshändler, man blockiert sich während der Bedienung IMMER den Blick auf die Information.

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Hergen Lehmann

Am 02.06.23 um 15:56 schrieb olaf:

Wäre mir sowas von egal. Im Gegenteil, da könnte ich die rechte Hand für Wichtigeres als Knöpfe drehen benutzen.

Übrigens wollte ich einmal ein irrtümlich gekaufte Linkshänderschere verschenken. Hat derjenige abgelehnt, er schneidet mit der rechten Hand ...
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Gerald Eіscher

Logisch. Wie wir alle hat er Jahrzehnte Erfahrung und Übung mit Rechtshänderscheren. Aber beobachte mal Links- und Rechthänder, die beide die Schere rechts halten, beim Konturenschneiden -- welche Seite stillsteht und welche die Kontur führt.

Als Zwangsumtrainierter kann ich nur noch rechts schreiben -- so saummäßig, daß ich es oft selbst nicht lesen kann. Löten und Schweißen geht völlig gleich gut beidhändig. Aber Sägen, Feilen und Brotschneiden nur links.

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Axel Berger

Nicht ganz, auch da koennte es Diskussionen geben wenn du die Tasten im Programm anders anordnest. :)

Ich hatte aber auch schon ein Multimeter wo die Tasten an der Seite waren. Die sind aber in den letzten Dekaden aus der Mode gekommen.

Olaf

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olaf

Na, der arme Linkshänder hat schon recht:

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Da waren sogar die Menue-Tasten rechts vom Bildschirm:
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Man merkt es halt nur, wenn man selber betroffen ist. Wie mit den zu kleinen Einheitsangaben beim Multimeter.

Grüße, H.

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Heinz Schmitz

Dann solltest Du erklären, wie man eine "8" an dem selben Platz zeigen kann, wie eine "1" oder eine "2".

Man "muss nur" die Einheiten ebenso aus Fragmenten erzeugen, wie man es bei den Ziffern macht. Platz im ROM dürfte wohl noch da sein.

Wie kommst Du darauf, dass es ein Grafik-Display sein MUSS?

Ich behaupte, dass "der Markt" sich mit dem derzeitigen Angebot abfindet, weil er meint, es könne nicht anders sein. Und die Hersteller ruhen sich auf "War schon immer so" aus, statt einen Verkaufsvorteil wahrzunehmen, denn "der Markt will es doch so".

Ich habe auch keinen deutschen Hersteller für LCD-Screens gefunden. Sowas können wohl nur noch Menschen im fernen Osten herstellen.

Grüße, H.

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Heinz Schmitz

Du hast verstanden, wie so ein Segment-LCD aufgebaut ist?

Es gibt Limits, wie klein / nah die Einzelsegmente sein dürfen, und die Segmentleitungen müssen auch noch verdrahtet werden können.

Wenn Du mit den Abständen, die Du an den Ziffern zwischen den Segmenten sehen kannst, Buchstaben aus Einzelsegmenten aufbauen willst, wird das unlesbare Grütze.

Das funktioniert nur, wenn man komplett auf Punktmatrix geht, das wird aber teurer und sieht bei bezahlbarer Auflösung trotzdem erstmal deutlich grobpixeliger aus. Das klassische Segment-LCD ist ein guter Kompromiss aus Preis und Darstellungsqualität.

Es gibt Multimeter mit Punktmatrix-Displays, sowohl LCD als auch OLED. Die, die ich gesehen habe, nutzen das aber ebenfalls für große Ziffern und kleine Einheitenanzeige. *Ich* finde das OK so und komme gut damit klar - vielleicht schätzt Du die Bedürfnisse der Mehrheit der Kunden falsch ein?

Und BTW: alle Autorange-Multimeter, die ich kenne, können den Meßbereich festsetzen, das ist also kein Grund, über dieses Feature zu schimpfen - wer das nicht mag, schaltet es halt ab.

cu Michael

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Michael Schwingen

Am 03.06.23 um 10:21 schrieb Michael Schwingen:

14Segment ginge theoretisch noch. Aber damit kann man keine leserlichen Kleinbuchstaben darstellen und verschenkt viel Platz, den man für mehr und/oder größere Ziffern besser gebrauchen könnte.

Hier ein (historisches) Beispiel:

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Weiterhin müsste sich der Hersteller entscheiden:

- Bleibt er bei TN-Technologie, wird durch die für ein Punktmatrix-Display hohen erforderlichen Multiplexfaktoren der Kontrast miserabel und stark blickwinkelabhängig. Das sind diese Displays, wo man je nach Situation ständig an einem kleinen Poti (oder schlimmer: im Menü) den Kontrast nachjustieren muss.

- Wechselt er auf TFT, erhöht sich der Stromverbrauch massiv und er verliert die Möglichkeit, das Display individuell anpassen zu können.

- OLED ist flexibel, aber teuer und braucht ebenfalls mehr Strom als das klassische Segment-Display auf TN-Basis.

ACK.

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Hergen Lehmann

Eben. *Ich* finde die Buchstaben auf den typischen Segment-LCDs besser lesbar.

Und altert (individuell pro leuchtendem Pixel/Segment). TANSTAAFL halt.

cu Michael

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Michael Schwingen

Am 03.06.2023 um 08:27 schrieb olaf:

Das kann man aber per Software ändern, und evtl. sogar einstellbar machen. GUI die sich der Nutzer selber anordnen kann ist jetzt nichts bahnbrechend neues.

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Thorsten Böttcher

Am 03.06.2023 um 09:40 schrieb Heinz Schmitz:

Anhand des Farbverlaufs, und vor allem anhand der ganzen Bauteile auf dem linken Anschluss. Das ist ein TFT-Display. Mit Touchscreen, dafür ist der rechte Anschluss.

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Thorsten Böttcher

Es gibt einen besseren Kompromiss, wie das 14-Segment Display des AIM-65 demonstriert hat. Was da mit LED erreicht wurde, läßt sich auch mit LCD erreichen.

DoDi

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Hans-Peter Diettrich

olaf schrieb:

Nimm LeCroy, da ist dann zusätzlich X und Y irgendwie andersrum.

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Rolf Bombach

Heinz Schmitz schrieb:

Das ist ein gutes Beispiel für ein schlechtes Beispiel. Das erste Display sieht für mich OK aus. Das zweite hat die mittlerweile überhandnehmenden überhohen Ziffern, die ich schlecht erkennen kann. Dazu kommt der relativ kleiner werdende Dezimalpunkt.

Ist das der Kaizen-Wahn? Das nächste Modell muss einfach "mehr" haben?

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Rolf Bombach

Thorsten Böttcher schrieb:

Ausnahmsweise kann ich Heinz Argumentation folgen. Diese Displays sind "am Stück" designt. Was hätte es gekostet, wenn man diese Zusatzinformationen *etwas* grösser gestaltet hätte? Was nützen Ziffern im Giacometti-Font? Da wäre doch Platz da gewesen. Warum kann man Designer nicht dazu zwingen, ihre Produkte zu verwenden?

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Rolf Bombach

Heinz Schmitz schrieb:

Was ist an einem Schrittmotor NICHT digital? ;-)

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Rolf Bombach

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