ISEL Lötanlage

Rainer Zocholl schrieb:

Das war keine Argumentation, sondern lediglich eine Feststellung.

Die Lötstelle und das Lot selbst übernehmen sehr wohl sowohl elektrische als auch mechanische Funktion. Ich könnte etliche Beispiele nennen, nehme mir aber hier und jetzt nicht die Zeit.

Vielleicht solltest Du Dich einmal etwas mit der Löt-Technologie befassen. Ein möglicher Einstieg:

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Dipl.-Ing. Tilmann Reh
Autometer GmbH Siegen - Elektronik nach Maß.
http://www.autometer.de
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Tilmann Reh
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(Tilmann Reh) 30.12.04 in /de/sci/electronics:

Natürlich, sonst hätte man ja nur Wackelkontakte! Meine Darstellung ist eine offensichtlich überspitzte. Viele Bastler flicken Haarrisse in dem sie einfach Zinn drüberschmieren. Ein paar Wochen/Monate hält das leider.

Oder denke an das ledige Problem mit dem 5V Regler im alten Passat-Tacho(anno 1990?), der so kurz angenietet wurde, das die Lötstellen nach ein paar Jahren reissen mussten. (Natürlich "total Schaden" und nur durch komplett neue Tachoconsole behebbar, da nach weniger monaten die Lötestelle wieder reissen wird)) Manche Bastler hätte sich das Annieten ganz erspart: "Das Lötzinn hält den Regler ja", VW hat aber gegen den Leitsatz verstossen: "Ein Niet ist kein Niet"

Och schade. Ich kenne keine Beispiele in denn man versucht mit Zinn möglichst grosse Strecken freitragend zu überbrücken.

Da finde ich leider nichts darüber wie man eine Lötverbindung sauber konstruiert, nur das übliche, das man halt das Zinn an das Object und nicht an den Lötkkolben gibt etc. (Nur ein Bild in dem man sieht, da der Draht in der Lötöse umgebogen werden soll.) Ob es nun besser ist den Draht umzubiegen/vorformt und so sicherzustellen das dieser nicht aufschwimmt oder wackelt und beide Teil gleich gut angelegiert werden etc.

Rainer

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Rainer Zocholl

Rainer Zocholl schrieb:

Mehr als überspitzt. Sachlich unrichtig.

Das ist zwar wahr, aber eine andere Baustelle. (Mechanische Ermüdung aufgrund unterschiedlicher thermischer Ausdehnung, ebenso wie Dein Passat-Tacho-Beispiel.)

Es ging nicht um möglichst große freitragende Zinn-Verbindungen (die durchaus halten würden, wenn man sie _richtig_ macht), sondern um Deine Behauptung, eine Leiterplatte sollte auch ohne Lot eigentlich schon funktionieren, weil der Kontakt schon durch mechanische Vorspannung entstünde.

Im Gegenteil: in manchen Bereichen (Luft- und Raumfahrtelektronik) wird peinlichst darauf geachtet, daß die Bauteile frei von mechanischer Spannung in der Leiterplatte verlötet werden. Ansonsten denk auch mal darüber nach, wie stehende Elkos, Relais, Steckverbinder oder gar Trafos nur durch das Verlöten an der Leiterplatte gehalten werden und ob der Strom an deren Anschlüsse nicht doch durch das Lot fließt.

Da steht aber, wie eine Lötverbindung aufgebaut ist und wie sie funktioniert: intermetallische Zonen an den beiden Grundmetallen und _dazwischen_ Lot.

Natürlich hängt die mechanische Festigkeit (gerade weil das Lot weicher ist als die Grundmetalle) vom Formfaktor (Querschnitt und Länge) der Lötverbindung ab. Aber das stellt den Grundsatz der kraftschlüssigen Verbindung doch nicht in Frage - ebensowenig wie die Tatsache, daß beim Löten elektrischer Verbindungen der Strom durch das Lot fließt.

Das Lot ist alles andere als nur ein "Schutz vor Oxidation", wie Du zunächst behauptet hast.

Fup2p, da inzwischen etwas OT.

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Dipl.-Ing. Tilmann Reh
Autometer GmbH Siegen - Elektronik nach Maß.
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Tilmann Reh

Jaja, der berüchtigte Philips-Knoten, mit dem die Widerstände, Kondis usw in der Lötösenreihe festgemacht wurden. Garantiert wartungsfrei, ziemlich wörtlich.

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mfg Rolf Bombach
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Rolf Bombach

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